Wählen gehen?

  • Die eine Seite:


    Wär schön:
    Die Anzahl der Abgeordneten sollte den Anteil der abgegebenen Stimmen nicht über schreiten.
    Bei 50% Wahlbeteiligung bliebe das Parlament halb leer.
    Mehrheiten sollten Mehrheiten der maximal möglichen Anzahl Abgeordneter sein.
    Das halb volle Parlament müsste also einstimmig handeln, um gegenüber der Nichtwählerfraktion zumindest eine Pattsiuation zu erreichen.


    Als netten Nebeneffekt könnten Lobbyisten die Parlamente nicht instrumentalisieren.



    Die andere Seite:
    Es gibt, vermutlich insbesondere bei Wählern der Blockparteien, nur sehr wenige politisch alphabetisierte Menschen.
    Sollte diese Schwarmdemenz wirklich in Parlamenten abgebildet werden?

  • Auf jeden Fall habe ich beschlossen, das Angebot der Briefwahl anzunehmen.
    In Hessen ist es so kompliziert und ich möchte nicht übereilt in einer Wahlkabine mein Kreuzchen setzen, sondern in Ruhe zu Hause.


    Deswegen verstehe ich auch nicht die, die aus "Zeitgründen" nicht gehen. Briefwahl können nicht nur Behinderte oder Kranke machen, sondern jeder, wenn er irgendwie verhindert ist.

    Sei einfach Du selbst, alle anderen gibt es schon

  • Ich gehe immernoch wählen, weil ich es einfach wichtig finde. Die gelebte Tugende der Deutschen- meckern, meckern und meckern über alles, aber nichts tun- möchte ich so zumindest ein bisschen abschwächen. Wer nicht wählen geht, ist selber Schuld. Natürlich kann keine Partei die Meinung eines jeden einzelnen optimal vertreten, aber zumindest die Richtung kann stimmen. Und das sollte zählen! Denn sonst machen ausschließlich Randgruppen bald die Politik, wenn sich keiner mehr Interesseirt, Stichwort Politikverdruss.

  • Hi zusammen,


    Wählen ist Pflicht, gar keine Frage. Wenn man die Chance hat - wenn auch noch so minimal - den Kurs des Schiffs mitzubestimmen, dann sollte man die auch nutzen.


    Dennoch: ich bin politisch eigentlich geradezu beklagenswert uninteressiert / ungebildet. Also muss ich mich immer zur Wahlzeit im Schnellverfahren auf den aktuellen Stand bringen.


    Unter anderem auch damit:


    Ich warte schon ganz gespannt darauf, dass am 29.08. der wahlomat online geht, damit ich eine Entscheidungshilfe zur Wahl habe.


    Grüße
    Klärchen


    Edith hat 2 Buchstaben spendiert

    Einmal editiert, zuletzt von Klärchen ()

  • Wer nicht wählen geht, stärkt damit indirekt den "braunen Sumpf".

    Das lässt sich so natürlich nicht ableiten. Die Auswirkungen sind eher marginal, und wenn, dann würde sich das auf alle kleinen Parteien auswirken... Hier noch mal ein Link zum besseren Verständnis: http://www.wahlrecht.de/lexikon/ungueltig.html

    Warum nicht die Biertrinkerpartei oder der AfD oder die Freien Wähler. Diese Aussage ist ein Märchen der etablierten Parteien.

    Die AfD hat nach eigenen Angaben keinerlei Probleme damit, auch Wählerstimmen am rechten Rand einzusammeln! Entsprechend populistisch sind auch ihre Aussagen... Die Einschätzung, dass Wahlenthaltung den kleinen Parteien nutzt, stammt eben nicht von den etablierten Parteien. Kanzlerin Angela Merkel setzt z.B. in diesem Bundestagswahlkampf auf eine niedrige Wahlbeteiligung! ;)



    Insgesamt sehe ich es als sehr wichtig an, das Recht zur Teilnahme an den Wahlen in diesem Land wahrzunehmen. Man muß nicht weit schauen, um Länder zu sehen, in denen das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Teilnahme an Wahlen nicht möglich ist... Für unsere Demokratie, so diskussionswürdig vieles auch ist, haben viele Menschen gekämpft und auch ihr Leben gelassen!

  • Hallo,


    das Problem ist doch, dass ja auch die Wähler motzen. Und warum? Weil sie heute eine Partei wählen, die sie morgen nicht mehr wiederfinden in ihren Interessen.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Ich gehe nicht wählen. Ich würde auch nicht wählen gehen, wenn eine Partei daherkäme, die sich mit meinen Vorstellungen und Ideen decken würde.


    Ich sage nur "Die Renten sind sicher"... Die Liste mit den gebrochenen Wahlversprechen wäre Kilometerlang. Besser gesagt, wurde jemals ein Wahlversprechen gehalten?


    Würde ich wählen, käme ich mir danach nur verarscht vor. So versuche ich einfach, das Beste aus den Gegebenheiten zu machen und mich anzupassen.


    Ich meckere aber auch nicht rum. Ich habe zwar eine Meinung, empfinde vieles als missständlich und würde mir vieles anders wünschen... Aber wenn ich dann die Entwicklungen nach den Wahlen mit den Versprechungen vor den Wahlen vergleiche, bin ich immer wieder bestätigt.


    Stellt Euch vor, es sind Wahlen und keiner geht hin... Was würde dann wohl passieren? Wenn das Volk seinen Unmut in der kompletten Verweigerung ausdrückt?

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Ich gehe wählen, wenn auch keine der Blockparteien.
    Und kann einigen Vorrednern nur zustimmen: Das Wahlrecht wurde hart erkämpft und ich möchte-muss (!) diese Chance, diese Möglichkeit nutzen.
    Auch wenn ich denke, dass wir keine weiteren Reformen sondern wohl eher eine Revolution benötigen.
    Ich habe aber erst vor einigen Wochen noch eine Umfrage gelesen, laut der angeblich 82% der 18-28 jährigen eher bereit wären auf ihr Wahlrecht zu verzichten als auf ihr Smartphone... :kopf
    Meine Tochter (6 Jahre) habe ich schon zur letzten Wahl mitgenommen und ihr vorab erklärt worum es geht und worin für mich die Wichtigkeit besteht. Wir haben auch über die unterschiedlichen Politiker und Parteien (eben nicht nur die Blockparteien) gesprochen-, machen wir auch gerade aktuell wieder- und das ganze entwickelte sich damals aus den Wahlplakaten die sie überall sah und wissen wollte was darauf stand, wer die abgebildeten Personen waren und was die entsprechenden Aussagen oder Überschriften zu bedeuten hatten. Sie findet das Ganze äußerst spannend und wichtig und möchte auch dieses Mal unbedingt wieder mitgehen. Für sie war das etwas ganz besonderes, lag aber sicherlich auch daran, dass die Wahlhelfer sehr freundlich zu ihr waren und sie es toll fand mit in der Wahlkabine zu sein und den Stimmzettel später in die Urne werfen zu dürfen.
    Sie kann nur schwer nachvollziehen, weshalb Kinder noch keine Wahlmöglichkeit haben und wieso einige ihrer Freunde sich noch gar nicht für dieses Thema interessieren bzw. noch nichts davon wissen. :D
    Im Urlaub haben wir ein wunderbares Kinderbuch gelesen und besprochen, indem es um nationale und internationale Freiheitskämpfer, Revolutionäre und Menschenrechtler ging und Persönlichkeiten wie Mahatma Gandhi, Martin Luther, Bertha von Suttner, Nelson Mandela, Bärbel Bohley u.v.a. beschrieben werden, ihr Werdegang geschildert wurde und wofür sie eintraten (bzw. eintreten) und was sie dafür in Kauf genommen haben. Dass nicht wenige Menschen ihre Freiheit und manche ihr Leben gelassen haben. Gerade Nelson Mandela hat es ihr angetan und so jung sie ist, so aufgeweckt und wissbegierig, setzt sie sich schon auf ihre Art in ihren jungen Jahren damit auseinander und fragt immer wieder nach. Seitdem hat sich ihr Verständnis nochmals vertieft und inzwischen erzählt sie auch ihren Freunden davon, was mich sehr berührt. Meiner Meinung nach ist dies ein kleiner aber wichtiger Schritt wenn unsere Kinder lernen kritisch zu hinterfragen und eben nicht alles als selbstverständlich hinzunehmen, auch oder gerade dann, wenn sie damit aufwachsen und groß werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Deliah_33 ()

  • Man sollte sich vor Augen halten dass man es 82 Millionen Menschen gar nicht Recht machen kann.
    Die Interessen und Wünsche des einen kollidieren immer mit den Befindlichkeiten anderer.
    Politik ist dementsprechend ein riesiger Spagat.


    Aus meiner Sicht sind viele Politik-Verdrossene einfach Egomanen die nur Ihre eigenen Interessen im Blick haben.
    Ich habe jedenfalls seit 32 Jahren nicht eine einzige Wahl verpasst.

  • Mischa wenn die Wähler nicht hingehen, natürlich verschiebt es die Relation in Richtung rechtsextrem günstig. Diese Wählerschaft geht nämlich garantiert wählen.


    Dass es das nur marginal verschiebt ist kein Grund auf dem Sofa zu bleiben, oder woanders. Wenn alle so denken, verschiebt es sich nämlich nicht nur marginal. Es ist mein Recht zu wählen. Und für mich eine Verpflichtung.

  • Wer nicht wählen geht, darf 4 Jahre weder meckern noch motzen. Nur wer wählen geht hat das Recht sich ungerecht behandelt fühlen zu dürfen oder sich über Missstände aufregen zu dürfen. Denn wer nicht mal die einfachsten Mittel zur Mittteilung des Wählerwillens nutzt, der zeigt in meinen Augen nicht nur Desinteresse, sondern hat vermutlich nicht mal die Wahlprogramme gelesen. Klingt hart. Aber wenn in einem der reichsten Länder der Erde die Unzufriedenheit größer ist als in vielen anderen Ländern, wo es den Menschen schlechter geht und trotzdem die Wahlbeteiligung sinkt - dann sage ich: Selber Schuld. Übernehmt wieder Verantwortung. Nehmt die Möglichkeiten wahr, die Euch das Gesetz gibt und kämpft weiter anstatt immer nur zu meckern. Man kann etwas bewegen - wenn man will.


  • Stellt Euch vor, es sind Wahlen und keiner geht hin... Was würde dann wohl passieren? Wenn das Volk seinen Unmut in der kompletten Verweigerung ausdrückt?

    Ich hab gestern ein paar mal darüber nachgedacht und fänd das ja mal "lustig"
    .... was würde dann in den Politikern vorgehen? :dribbel




    ...die würden auch dafür eine scheinbar plausible Ausrede finden :schiel :kopf

  • Die würden einfach ein Gesetz verabschieden, wonach sie sich untereinander selber wählen dürften.... oder dürfen die das jetzt schon? :schiel:rotwerd:nixwieweg

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Mischa wenn die Wähler nicht hingehen, natürlich verschiebt es die Relation in Richtung rechtsextrem günstig. Diese Wählerschaft geht nämlich garantiert wählen.


    Die Anhänger der Biertrinkerpartei, der Freien Wähler, der Piraten, der AfD gehen genau so garantiert wählen, wie die Anhänger der rechten Parteien. Nicht immer alles glauben, was in der Zeitung steht. :rainbow:

  • Offensichtlich hast Du da einen Denkfehler oder verstehst die Definition von Relation nicht. Diese von mir angesprochene Tatsache ist das Resultat guten Geschichtsunterrichts.


    Denn wenn man da gut aufpasst, kann man die richtigen Schlüsse ziehen.


    Seriöse Medien zu nutzen, hat den Vorteil, dass man gut informiert ist. So kann man dann auch wissen, dass in der Vergangenheit diese Konsequenz einer niedrigen Wahlbeteiligung entstehen kann. Vielleicht solltest Du einen Teil Deiner Zeit nutzen, um Deine Aussagen kritisch zu hinterfragen.


    Informieren sollte man sich schon, denn dann kann man auch mal eine begründete Aussage treffen. Das finde ich gut, dass Du nicht alles glaubst, was in den Zeitungen steht. Sehr lobenswert! So sollte man das machen. :daumen

  • Zitat

    Ernsthafte Frage:
    Was empfindest du daran gut?


    Einiges:
    Bildungssystem verbessert und mehr Lehrer. Das ist Fakt und an der neuen PISA Studie eindeutig zu erkennen.
    Die Staatsverschuldung ist die geringste bisher
    Die EURO-Krise hat sie einigermaßen gut gemanaged
    Unserer Wirtschaft geht es gut
    Sie hat Durchsetzungsvermögen, was in der Politik extrem wichtig ist
    Sie präsentiert sich gut und geht auf Menschen ein


    Meine Tochter hat das gut erkannt, als Merkel und Steinbrück abwechseln in einer Talkrunde auf einem Privatsender waren. Die Merkel ging auf die Menschen zu, aber Steinbrück gab nicht einmal den Leuten die Hand und meinte dann darauf angesprochen, er wäre halt ehrlich und ginge nicht so gern auf Menschen zu. Meine Tochter meinte dann "Dann hat er den falschen Beruf". Sie könne auch nicht im Altenheim sagen, sie wischt den Leuten nicht den Hintern ab und macht nur die Betreuung.

    Sei einfach Du selbst, alle anderen gibt es schon

  • Hi Micha,


    DANKE, dass Du diesen Thread eröffnet hast! :thanks:


    Demokratie, Gerechtigkeit, Frieden, Freiheit und breiter Wohlstand für viele: dass sind keine Selbstverständlichkeiten. Das haben unsere Eltern und Großeltern sehr hart für uns erkämpft! :respekt


    Demokratie und Frieden nützen nur uns Normal-Bürgern. Millionäre, Konzern-Bosse und Banken profitieren vor allem von Krieg und Gewalt: die verlachen und bekämpfen Demokratie. Deshalb müssen WIR für unsere Demokratie eintreten. Jetzt mehr denn je! :nawarte:


    Demokratie ist wie eine gemeinsame Party: wer nicht mit macht, wird evtl. durch gefüttert, verliert aber jedes Recht zu jammern! NICHT-WÄHLER haben Mecker-Verbot! :nanana


    Deshalb gehe ich wählen und deshalb bin ich als Wahlhelfer in meinem Stimmbezirk mit dabei. Die 40 Euro auf die Hand sind dabei nur ein Symbol: es geht um unser Land, unsere Freiheit und unser Leben, wie wir es uns wünschen. Und jetzt mutlos zu resignieren macht es denen da oben nur noch viel leichter, uns aus zu rauben. :motz:


    Übrigens: Wenn sich nicht mehr genug freiwillige Wahlhelfer finden, dann wird es eine Auszählung per Computer geben. Und wer dann das Ergebnis bestimmt, sind die Geheimdienste und schlimmeres. (Oder der IT-Admin. Ok ich BIN IT-Admin .... :hae: )


    LG


    Flo


    Wer wissen will, was ich wähle: ich bin für Frieden, Freiheit, globale Gerechtigkeit, Chancen-Gleichheit, Umweltschutz, weltweiten Mindestlohn...
    Wer wissen will, was ich NICHT wähle: Atomkraft, Gen-Food, Banken-Rettung, Krieg, Waffenhandel, Ausbeutung....

    Mein Traum: automatische Fabriken die alles produzieren was wir brauchen. Niemand muss arbeiten und alle haben Zeit für Kinder, Eltern und Freunde.
    Mein Alb-Traum: diese Fabriken gehören den Reichen und wir Menschen leben abhängig in Knechtschaft.