Ist es legitim mich aufzuregen ?!

  • folgende Situation: Der Vater meiner Tochter ist beim Katastrophenschutz und hilft in den Hochwassergebieten. Deswegen kann er sie schon dritte Woche nicht sehen.
    Ich habe wirklich Verständnis für die Situation,aber ist es denn eigentlich gerecht,dass sie ihn plötzlich für unbestimmte Zeit nicht sieht ?! Ist es denn schwierig einen Nachmittag freizunehmen und sie kurz zu sehen ? Wegen der besonderen Situation habe ich ihm gesagt,dass er sie quasi zu jeder beliebigen Zeit besuchen kann,auch mal für kurz.Hauptsache sie kann ihn sehen.Sie fragt nach ihm und vermisst ihn...
    Und er hat diese drei Wochen noch nicht mal angerufen um zu fragen wie es ihr geht,um ihr zu erklären,dass er jetzt beschäftigt ist und sie nicht sehen kann...nichts....

  • Ist es denn schwierig einen Nachmittag freizunehmen und sie kurz zu sehen ? Wegen der besonderen Situation habe ich ihm gesagt,dass er sie quasi zu jeder beliebigen Zeit besuchen kann,auch mal für kurz.Hauptsache sie kann ihn sehen.Sie fragt nach ihm und vermisst ihn...


    Hm.......ich zweifel an deinem Verständnis, sei mir nicht böse, wenn er Ruhezeit hat, wird er die nutzen zum pennen...ich hab 1997 beim Hochwasser geholfen und es genauso gehandhabt, höchstens mal die Zeit fürn Anruf zu Hause.

  • Er müßte versuchen, zumindest in irgendeiner Form Kontakt aufzunehmen. So ist das nicht in Ordnung. Die arme Kleine. Was hast Du denn getan, um Deiner Tochter zu einem Kontakt zu verhelfen? Hast Du ihn mal angerufen, um ihn an sie weiterzureichen? Könntest Du ihn besuchen fahren?

  • ich denke, das ist eine ausnahmesituation.
    klar, hat er dort alle hände voll zu tun, und der ist nicht zum golfspielen dort, sondern er hilft!!!


    erklär deinem kind , was papa dort macht, das das eine gute sache ist, das er da hilft,
    und das er deshalb nicht kommen kann.


    in dem fall würd ich mich etwas zurücknehmen und nicht so auf den umgang pochen....

  • Du hast schon mal Nachrichten geschaut und weißt wie es in den Hochwassergebieten aussieht? Dann müßtest du eigentlich verstehen, das er keine Zeit für einen Besuch hat. Und auch in den Ruhezeiten zu kaputt ist. Viele Helfer arbeiten 12-14 Stunden, gehen über ihre Belastungsgrenze!!
    Erklär du deiner Tochter anhand von kindgerechten Bildern was der Papa macht und das er deswegen grad keine Zeit hat. Das er sich aber wieder melden wird,wenn endlich die Lage wieder entspannt ist.
    Die Menschen in den Hochwassergebieten brauchen ihn wirklich grad dringender.

  • Ganz ehrlich ich wäre einfach nur stolz auf den Vater eurer Tochter, was die Menschen dort leisten, wie dringend deren HIlfe ,Einsatz benötigt wird.
    Ich weiß ja nicht wie alt eure Tochter ist, aber hey erkläre ihr was der Papa gerade macht.


    Erreichst Du ihn nicht ?





    Liebe Grüße


    Ute

  • Stolz kann man auf jeden Papa sein der da so harte arbeit tätigt. :daumen
    Solange das nur in so einer Situation vor kommt finde ich es ok und man könnte je nach Alter dem Kind es erklähren.
    Ich kann dich aber auch verstehen das du für dein Kind diese Situation nicht haben möchtest. Kannst du Ihn gar nicht erreichen ?

  • Hi Chichalilu,


    Dein Ex ist beim Katatstropheschutz, weil er gerne hilft, weil er gerne ein Helfer sein will und vielleicht auch, weil er gerne ein Held sein will. Hast Du ihn deswegen zum Vater Eurer Tochter gemacht? Dann kannst Du ihm diese Eigenschaften jetzt kaum vorwerfen. :winken:


    LG


    Flo

    Mein Traum: automatische Fabriken die alles produzieren was wir brauchen. Niemand muss arbeiten und alle haben Zeit für Kinder, Eltern und Freunde.
    Mein Alb-Traum: diese Fabriken gehören den Reichen und wir Menschen leben abhängig in Knechtschaft.

  • ich schließ mich mal meinen Vorschreibern an... ich hab hier einen KV - der 3 Straßen weiter wohnt und sein Kind schon die 4. Woche nicht sieht... dem werfe ich es vor....


    hätte ich deinen KV würde ich meinen Zwerg stolz auf den KV machen - er hilft (!!!) - wo Not am Mann ist, wo Existenzen auf dem Spiel stehen und verloren werden....

    "all your lives a cosmic joke" lemmy
    2 Kids *2007 *2010

  • Liebe TS,


    sorry,schämst du dich nicht so eine Frage zu stellen, wo es bereits eine nachvollziehbare Begründung gibt ?


    Hast du schonmal solche Hochwassergebiete gesehen,was da abgeht,was das für eine schwere stressbehaftete
    Arbeit ist ??


    Ich glaube das entschuldigt alles und du kannst es eueren Kind erklären.




    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • Es liest sich ja schon aus dem Namen: KATASTROPHENschutz... Und eine Katastrophe ist das ja nun wohl. Wenn man die Helfer sieht, gerade die Profis - stundenlang ackern in praller Sonne, zwischendurch mal eine Runde auf nem Feldbett schlafen, wenn man Glück hat, danach geht es weiter. Der Vater Eurer Tochter kämpft gerade mit aller Kraft rund um die Uhr, durchaus um Menschenleben; diese Ausnahmesituation wird auch demnächst wieder vorbei sein und dann hat er ja wieder mehr Zeit.


    Ich hab mal eine Ferienlagerbetreuung mitgemacht für Kinder mit ADHS und anderen Problemen, wir waren total unterbesetzt, haben alles gut gemeistert, aber das ging für uns als Betreuer weit über das Normale hinaus - glaub mir, ich war abends nach der Besprechung, die meist erst gegen 23 Uhr anfing, wie paralysiert, ich hätte wirklich nicht mehr telefonieren können, unbeschwertes Plaudern wäre fast unmöglich gewesen, zumal wir immer eben die Augen auf den Kindern haben mussten. Und das war "nur" ein Ferienlager und kein Katastropheneinsatz...


    Ich würde ihn bitten, ab und an ganz kurz eine SMS zu schreiben a la "Es geht mir gut" oder an die Tochter "Hab Dich lieb" o.ä. (wenn er überhaupt ein Handy dabei hat), würde die kleine Maus trösten und die Sehnsucht versuchen zu überbrücken z.B. mit Bilder malen, was sie so erlebt hat, oder eine Art Fotocollage basteln, was der Papa alles so sehen kann, wenn der Einsatz vorbei ist...

    Ciao, Bonnie

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  • Und er hat diese drei Wochen noch nicht mal angerufen um zu fragen wie es ihr geht,um ihr zu erklären,dass er jetzt beschäftigt ist und sie nicht sehen kann...nichts....


    Und warum hast du ihr das nicht erklärt? Dass er was Gutes tut und den Menschen hilft?


    Sorry, aber soviel Egoismus macht mich schon ein bißchen sprachlos?


    Ist ja nicht so, dass er irgendwo auf der faulen Haut liegt und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lässt, selbst das wäre für eine gewisse Zeit sein Recht. Nein, er hilft Menschen die in Not sind, die hier alles verlieren oder in der Gefahr sind alles zu verlieren. Und du nölst rum, weil er momentan nicht den Kopf frei hat oder die Zeit hat sich zu melden. :kopf


    Und ich denke auch, wenn du ihr mal richtig erklärst, was der Papa da macht, dann wird die Kleine stolz auf ihn sein und es auch mal wegstecken können, dass sie gerade nicht die Nummer eins ist.

    Ich glaube daran, dass alles was passiert seinen Grund hat.
    Manche Menschen verändern sich, damit du lernst, jemanden gehen zu lassen.
    Dinge laufen falsch, damit du die Richtigen zu schätzen weißt.
    Die Lügen glaubst du, nur um dann daraus zu schließen, dass du nicht jedem vertrauen kannst.
    Und manchmal müssen gute Dinge vorbei gehen, damit Bessere folgen können.

  • Achso und um deine Frage im Thread-Titel zu beantworten: Nein, es ist NICHT legitim,dich darüber aufzuregen!! Es sind dort Menschen gestorben, wer weiß wieviele haben ALLES verloren, ihr Zuhause, ihre Existenz!!!
    Sie leben seit WOCHEN in Notunterkünften und wissen nicht, ob und wann sie je wieder in ihr Haus zurück können. Da wo das Wasser wieder weg ist hat es Schäden hinterlassen, deren Ausmaße noch nicht absehbar sind!!
    Dieses Hochwasser ist noch schlimmer als das von 2002!!
    Jeder von uns, den es nicht betroffen hat, sollte froh und dankbar sein!! Und ebenfalls mit seinen Mitteln den Menschen helfen - anstatt sich über Kleinigkeiten aufzuregen.

  • Ist es denn schwierig einen Nachmittag freizunehmen und sie kurz zu sehen ? Wegen der besonderen Situation habe ich ihm gesagt,dass er sie quasi zu jeder beliebigen Zeit besuchen kann,auch mal für kurz.Hauptsache sie kann ihn sehen.Sie fragt nach ihm und vermisst ihn...


    Hast du vllt. mal drüber nachgedacht, IHN mit deiner Tochter DORT mal "kurz" zu besuchen? Vllt. kannst du dich kurz mit ihm absprechen, dass ihr in die Nähe fahrt, wo er am helfen ist? Somit könnte deine Tochter ihn sehen und er hat keinen Aufwand (und somit nicht noch mehr Stress), wenn er schon die ganze Zeit am schuften ist.


    Erkläre deiner Kleinen die Situation und wenn es möglich ist, ihn in seiner Nähe zu besuchen, backt ordendentlich Kuchen für den Papa und die fleißigen Helfer ;).

  • Ich würde mich nicht aufregen und dem Kind erklären dass ihr Vater ein Held ist, weil er Menschen hilft und dass sie stolz auf ihn sein kann.
    Das steht außer Frage.


    Was ich allerdings nicht gut finde, ist dass der Vater sich beim Kind gar nicht abgemeldet und verabschiedet hat BEVOR er losgefahren ist, und nicht erklärt hat, wohin er fährt und warum. Das wäre definitiv seine Aufgabe gewesen und nicht die der Mutter. Und hätte er das getan, wäre er ein noch viel größerer Held in den Augen seiner Tochter. Er hätte es ihr selbst erklären sollen, finde ich nur natürlich in so einem Fall. Ich würde es jedenfalls bei meinem Kind tun.

  • Ich wohne in so einer Stadt, wo der Katastophenschutz seit fast 2 Wochen im Einsatz ist und ich sehe Tag für Tag, was die Männer dort leisten.
    Wir Betroffenen können allen Helfern nicht genug danken. Ohne die vielen fleißigen Männer, die hier unermüdlich, selbstlos und bis an ihre eigenen Grenzen gehend arbeiten, wäre die ganze Situation noch viel schlimmer geworden!


    Klar, es ist nicht toll, wenn der Kontakt zwischen Vater und Tochter für eine Weile unterbrochen ist. Aber du als Mutter kannst/solltest deiner Tochter die außergewöhnliche Situation erklären und nicht noch auf dem Papa rum haken. Er wird auch hoffentlich bald wieder von seinem Einsatz zurück sein und kann vielleicht auch "schöne" Geschichten von seiner Zeit erzählen, die Töchterlein dann (zu recht) stolz auf Ihren "Helden" Papa sein lässt!


    Unser KV wohnt in der gleichen Stadt kaum 2km entfernt und hat unseren Sohn mit und ohne Hochwasser ganze 2x in diesem Jahr gesehen, dann haben wir wohl eher einen Grund traurig zu sein! Aber ihr könnt stolz auf Euren Kindsvater sein!


    KatYan, die weiß, wie wertvoll und einfach nur TOLL die Männer vom Katastrophenschutz sind! :respekt

  • Hallo,
    klar ist das für Deine Tochter blöd, keine Frage........... aber man kann ihr das ganz sicher erklären. Ich weiß wie es ist wenn Hochwasser ansteht, kenne das aus meiner Kindheit- verglichen mit dem was nun in manchen Gegenden los ist war das aber noch harmlos. Stressig, oftmals auch sehr unerfreulich, hat meine Eltern Geld und Zeit gekostet aber.......... im Vergleich harmlos.
    Hier sprechen wir von einer richtigen Katastrophe , vor den Helfern kann man nur den Hut ziehen und ganz ehrlich ich glaube wenn da auch nur im Ansatz ein Moment ist wo man Luft holen kann muss man das tun. Großartig denken, wohlmöglich noch zu jemandem fahren selbst wenn es die Tochter ist, ist zuviel verlangt.
    Ich wäre da anders drauf wenn er lässig in die Disco ziehen würde oder irgendwo in der Sonne läg, da könnte ich jede Aufregung verstehen aber hier kann nur jeder dankbar sein wenn er nicht betroffen ist und muss in seinem Rahmen auch die Helfer unterstützen-sprich keine Vorwürfe, kein Druck......


    Liebe Grüße, Kaffeetante

    2 Mal editiert, zuletzt von Kaffeetante69 ()

  • Was ich allerdings nicht gut finde, ist dass der Vater sich beim Kind gar nicht abgemeldet und verabschiedet hat BEVOR er losgefahren ist, und nicht erklärt hat, wohin er fährt und warum. Das wäre definitiv seine Aufgabe gewesen und nicht die der Mutter. Und hätte er das getan, wäre er ein noch viel größerer Held in den Augen seiner Tochter. Er hätte es ihr selbst erklären sollen, finde ich nur natürlich in so einem Fall. Ich würde es jedenfalls bei meinem Kind tun.


    Das Hochwasser hat sich nicht angemeldet..... :kopf Erklären was er tun muß kann ebenso die Mutter. In so einem Fall muß ein KV sich nicht abmelden beim Kind! Es ist KATASTROPHENSCHUTZ!!!!! Da geht von jetzt auf gleich der Einsatz los!



    KatYan - ich wünsch euch, das bald wieder alles gut ist bei euch und ich hoffe das nicht zuviele Menschen bei euch alles verloren haben. Alles Gute!!

  • Natürlich kann die Mutter das erklären und wird es auch, ist ja auch kein Problem.
    Ich meine nur, wenn ICH losfahren würde, egal wohin und egal wie schnell, würde ich trotzdem Zeit für ein Telefonat mit meinem Kind finden, um zu sagen dass wir uns ein paar Wochen weder hören noch sehen.
    Ich meine, der Mutter hat er es ja gesagt, also war die Zeit schon da, man hätte dann einfach den Hörer ans Kind weiterzureichen brauchen.
    Aber ich kann ja von mir nicht auf andere schließen und würde an Stelle der TS keine große Sache daraus machen.

    Einmal editiert, zuletzt von NemesisLady ()