"Allein"erziehend, gemeinsam / einsam?

  • Hallo Herbstwölfin


    Auch wenn es von Dir sicher nicht intendiert ist, so macht mich dein Thread gerade wehmütig.
    Bei deinen Auswahlmöglichkeiten 'fehlt' (mindestens) eine ganze "Lebensform".
    Nämlich die der Väter (und Mütter) deren Kinder eben nicht bei ihnen leben.


    Ich bin das was man technokratisch "Umgangselternteil" nennt. Also bin ich schon mal nicht "alleinerziehend". Und ich frage mich ganz oft ob ich überhaupt "irgendwie erziehend" bin. Ja, sicher. In guten Momenten weiß ich, dass auch ich einen Einfluss auf die Entwicklung meiner Lütten habe. Aber diese guten Momente sind sehr sehr rar gesät. Denn ich sehe auch, was ich alles nicht "erzogen" habe. Manches in guter und manches in weniger guter Hinsicht.


    Mein eigentliches Problem hier und da ist dein Thread einmal mehr ein Symptom: ich gehöre hier nirgends rein. Und ich passe hier nirgends rein. Weder in diesem Thread noch (häufig) in diesem Forum.


    Is' ja auch nicht weiter schlimm. Wollt' es nur mal angemerkt haben.


    So, ich gehe jetzt mal das Selbstmitleid aufwischen und mach' mich dann wieder an die Arbeit ...


    Instetten

    "Er hatte sich zuende gelebt, war ausexistiert." T. Bernhard - Der Untergeher

  • Und ich frage mich ganz oft ob ich überhaupt "irgendwie erziehend" bin.

    Das geht wieder in die Thematik an sich da kein Elternteil wirklich allein Erziehend ist.
    Sobald man mit anderen Menschen in Kontakt kommt und spätestens wenn Kinder in der Krippe, Kindergarten oder der Schule sind wirken auch andere an der Erziehung mit.
    Und gerade bei manchen Großeltern oder Elternteil muß man sich dann Fragen ist das Erziehung oder Verziehung.

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • bei uns kümmert sich kv an seinen papatagen um sohn.


    "ich" habe seine unterstützung in form von KU und beitrag zur krippe....ansonsten vertraue ich lieber auf die unterstützung meiner mutter und die der kv-familie (oma, tanten...)...wenn ich also eine betreuung brauche, dann frage ich erst andere...einfach, weil es problemloser geht...es ist schade...würde kv gern mehr "einbinden" - aber wenn man immer mit konflikten rechnen muss....sucht man sich die stressfreieren alternativen....

  • Hi,

    "ich" habe seine unterstützung in form von KU

    das vergessen manche ;)


    Mir geht/ging es genauso, wie einigen hier. Opa, Oma, Bekannte etc. Allerdings habe ich Töchterchen auch überall hin mitgeschleift. :D
    Stadion, Konzerte, Grillfeste etc. ;)


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Vielen Dank euch allen für´s Teilen eurer Alleinerziehendendefintion.


    Um es so "kollektivempathisch" wie möglich auszudrücken: Für jeden einzelnen ganz alleinigen Alleinerziehenden tut es mir leid (besonders für die, die es gerne anders hätten);
    und für mich freut es mich, daß ich doch nicht so ein außergewöhnliches Kuriosum zu sein scheine (auch schon weil es mein "Keiner ist so alleine wie ich!"-Geseiere ansägt, welches mich in meinen ganz schwachen Momenten umspült... ;) ).


    Zitat von Zann

    Alleinerziehend mit neuem Partner und die Möglichkeit der Unterstützung durch meine Eltern.


    Spannend. "Alleinerziehend mit neuem Partner" bedeutet, daß der neue Partner nichts mit deinem Kind / seiner Erziehung zu tun hat?


    Zitat von Scharnessa

    meine mutter wohnt etwa 30 km entfernt und kommt, wenn ich einen dringenden termin habe wo zwergi nicht mitkann. was nicht oft vorkommt, aber ich bin froh zu wissen, dass es diese möglichkeit im notfall gibt...


    Das ist gut, für den Notfall jemanden zu wissen. :-) Schön, daß es diese Möglichkeit für dich gibt.


    Zitat von Malindi

    Ganz allein: KV >10.000 km weit weg. Keine helfende Verwandtschaft. Netzwerk an helfenden Bekannten und Freunden funktioniert nur, wenn man lange genug an einem Ort wohnt und diese Hilfe auch mal zurueck geben kann. Geht bei Vollzeit Arbeit nicht. Also auch Fehlanzeige.


    Gluecklicherweise ist Erleichterung in Form eines Partners in Sicht :). Und Vollzeit Arbeit wird in Teilzeit Arbeit umgewandelt.


    Ui, da drücke ich dir feste die Daumen, daß alles so klappt wie Du es dir wünschst und gut für dich ist. :-)


    Zitat von jenpa

    So selten ist das garnicht. Von der KM bekomme ich auch keine Unterstützung. Im Gegenteil,sie wartet drauf das ich Fehler mache
    und sie endlich zum Zuge kommt.


    Oha, wie krass. :kopf


    Zitat von MyMarlena

    ...für Notfälle das Betreuungsprogramm der Stadt...


    Das klingt ja spannend! Magst Du mal erzählen, was das genau ist?


    Zitat von goodluck1974

    Bin vollständig AE.
    Keinerlei Kontakt zum KV, demzufolge keinerlei Kontakt zur KV-Oma und meine Mutter selber ist auch hilfebedürftig.


    Wie kommst Du damit klar / regelst Du Krankheits- /Notfälle?





    Hallo Instetten, das stimmt, ich wollte niemanden betrüben.
    Der Grundgedanke zu diesem Thread ist meiner eigenen Wehmut / meinem Selbstmitleid entsprungen, da ich nur manchmal zu den glücklich, zufriedenen alleinigen Alleinerziehenden gehöre, aber der Gedanke tatsächlich so ein seltener Sonderfall zu sein noch schmerzhafter ist.


    Ich bin so oft "Alleinerziehenden" begegenet, bei denen das Kind von den Großeltern vom Kindergarten abgeholt wird, die nachmittags mit den besten Freundinnen und deren Kindern unterwegs sind, bei denen abends wieder mit Oma, Opa, Tante und Onkel gegessen wird, wo der KV mindestens alle 14 Tage das Kind von Freitag bis Sonntag hat, die finanziell sicher sind und sich keine Gedanken machen müssen, wie das Kind versorgt wird, wenn sie unpäßlich darniederliegen. Und die sich dann beschweren, wie schwierig, kompliziert und einsam ihr Alleinerziehendendasein ist.
    Oooch! :muede (Ja, ich bin manchmal spöttisch, verächtlich und neidisch.)


    Ich verstehe deinen Punkt, dich nicht zugehörig zu fühlen, aber ich sehe dich anders. Ich sehe dich durchaus als Alleinerziehenden, allerdings unter äußerst erschwerten Situationen (da eben jemand anderes den zeitlich größeren Teil mit deinem Kind verbringt).
    Und als ich deinen Beitrag gelesen habe hat sich mir vor Verlegenheit der Magen umgedreht; weil Du mich, wenn Du von meinem "Ich bin so alleine mit meinen Kindern und nörgele lieber darüber, daß ich keine Hilfe habe anstatt mich zu freue daß meine Kinder bei mir sind!-"Genösel wüßtest (was Du jetzt tust), vermutlich genauso verächtlich siehst wie ich die von mir benannten "allerwertestengepuderten" Sorgenarm-Alleinerziehenden (die ganz klar auch ihre Ängst, Sorgen und Nöte haben, und über die ich kein Recht habe zu urteilen oder mich abfällig zu äußern). Weil Du vielleicht lieber ganz alleine Alleinerziehend wärst und die Situation besser und mit weniger Selbstmitleid meistern würdest als ich es tue. Ich elende Jammertrulla. :crazy


    Du bringst mich mit dem was Du geschrieben hast, zu Kafka, und da war ich wohl schon zu lange nicht mehr.
    "Wenn Du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt Du von den Schmerzen, die in mir sind und was weiß ich von den Deinen. Und wenn ich mich vor Dir niederwerfen würde und weinen und erzählen, was wüsstest Du von mir mehr als von der Hölle, wenn Dir jemand erzählt, sie ist heiß und fürchterlich. Schon darum sollten wir Menschen voreinander so ehrfürchtig, so nachdenklich, so liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle."
    Danke, Instetten, und von Herzen alles Gute für dich und deine Situation.

  • Ich hab mich gewundert, dass die Jugendsozialarbeiterin am Jugendamt mich als "alleinerziehend" eingestuft hatte, obwohl ich deutlich gemacht hatte, dass ich einen Partner habe, der sich mit mir um die Kinder kümmert. Sie meinte dann, ja schon, aber ich sei doch alleine sorgeberechtigt.


    Ja, ich bin allein sorgeberechtigt, aber ich bin nicht mehr allein erziehend. Genau genommen war ich nie allein erziehend. Die Großeltern der Kinder, die Kindergartentante, die Lehrer, die Trainer usw. haben alle ihren Teil zur Erziehung mit beigetragen.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Ja, ich bin allein sorgeberechtigt, aber ich bin nicht mehr allein erziehend.

    Eben sagt ja schon das Wort Sorge berechtigt


    Selbst bei gemeinsamen Sorgerecht bleiben die alltags Sorgen bei einem Elternteil hängen

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • Ich bin wohl alleinerziehend, weil meine Ex beide Kinder nacheinander rausgeschmissen hat und ich sie gerne aufgenommen hatte. Ich habe viel Unterstützung durch meine Eltern, das erleichtert den Alltag, wobei meine mit 14 und 16 Jahren auch nicht mehr die Betreuung und Aufmerksamkeit brauchen wie kleinere Kinder.

  • Herbstwölfin


    Das Programm ist für berufstätige Alleinerziehende gedacht. Man ruft eine der Notfallnummern an und schildert sein Anliegen: Kind krank, Kinderbetreuung krank, man möchte zur Arbeit oder hat einen dringenden Arzt- oder Behördentermin und es fehlt einem die Kinderbetreuung. Dann bekommt man für den nächsten oder übernächsten Tag eine Kinderbetreuerin nach Hause. Das kann für eine Stunde, wie auch für 8 Stunden sein, je nach Bedarf. Die Kosten entsprechen in etwa denen eines Babysitterstundenlohns. Ich finde das Ganze großartig, ganz ehrlich. Dieses Programm hat mir schon mindestens drei- oder viermal aus der Not geholfen (Kinderbetreuung krank, Vorstellungsgespräch) Gerade wenn man nur berufstätige Freundinnen hat, die nicht spontan "ja" sagen kann oder die Oma auch noch arbeitet, ist es echt toll. Einziger Nachteil: Das Kind muss sich relativ schnell auf eine fremde Frau einstellen können. Wenn man allerdings einmal eine Kinderfrau seines Vertrauens hat, kann man auch genau die bekommen, falls gewünscht.


    Lg M.

  • ich habe den großteil meiner familie im 10km-umkreis: meine eltern, meinen bruder, meine großeltern, onkels, tanten, cousinen, cousins alle inkl. anhang - im prinzip großfamilie mit diversen wohnsitzen. :D und ich würde jedem von ihnen junior anvertrauen. :love


    kv und dessen familie entziehen sich völlig... :(

  • Bei mir ist KV die einzige Unterstützung. Soweit auch geregelt jedes zweite Wochenende, aber er kommt gar nicht drumrum, weil ich da immer arbeiten muss.


    Familie, sowohl meine als auch seine über 400 km weit weg. Freundeskreis sehr, sehr spärlich und nicht wirklich für den Notfall heranzuziehen.

    Ich habe mich entschieden und sage: VIELLEICHT :D:pfeif

  • Meine Kleine ist 2,5 Jahre alt.


    Die ersten 2 Lebensjahre war ich 24 Stunden am Tag/ 7 Tage die Woche mit ihr zusammen. Ich habe keinerlei Unterstützung durch den Kindesvater oder duch Verwandte.


    ABER JETZT geht sie in die Kita und zum Glück liebt sie den Kindergarten (anscheinend mehr als ihr Zuhause;-))


    Trotzdem bin ich weiterhin komplett Alleinerziehend und finde diesen Zustand oft sehr anstrengend (gerade wenn krankheitsbedingt jegliches Schlafbedürfnis über Tage zu kurz kommt und man völlig übermüdet durch den Alltag stampft).


    Übrigens: Der Kindesvater wollte unbedingt Papa werden und hat sich dann aus dem Staub gemacht - meine Mutter hat sie in meiner Schwangerschaft so auf ihre Oma-Rolle gefreut und war seitdem vielleicht 3 x zu Besuch (um mir ihr Leid zu klagen).

    Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln. (Astrid Lindgren)


    Kinder erleben nichts so scharf und bitter wie Ungerechtigkeit. (Charles Dickens)



  • AE mit täglicher Familienunterstützung und der Möglichkeit, jederzeit auf mein Freundesnetzwerk zurückgreifen zu können, war bis jetzt aber nicht nötig. Seit der Geburt ist bei mir volles Haus, ich freue mich manchmal darauf, alleine mit dem Kind sein zu dürfen :D
    Gegen den KV wird gerade geklagt, also keine Unterstützung, der verursacht also weiterhin nur Probleme die man nicht haben muss.

  • AE seit 3 jahren, meine mutter nimmt meinen sohn gerne mal, kv auch zu den festgelegten umgangswochenenden und auf zuruf meinerseits auch mal 1x unter der woche. ansonsten hab ich noch eine superklasse babysitterin und einen lieben freund

  • bin alleine mit dem zwuckel ohne weitere unterstützung, es gibt zwei freudinnen - beide sind jedoch sehr eingespannt bzw eine zieht anfang des jahres weiter weg. kv hat den kleinen bisher einmal gesehen und zwei halbherzige versuche eines treffens gestartet, zu denen er aber nicht gekommen ist - fällt also als unterstützung weg. meine eltern wohnen in 100 km entfernung. allerdings habe ich vor einer woche kontakt zu wellcome aufgenommen, weil ich einfach das gefühl habe, dass sich meine batterien nicht mehr so easy von alleine aufladen, wie es mal vor einiger zeit noch war. hoffe, das klappt. angedacht ist alle zwei wochen für ca zwei stunden.

  • Bin AE mit der Hilfe meiner Eltern, die im Nachbarhaus leben..


    Die KV meiner Kinder kümmern sich leider nicht um die Kinder!! Mein Sohn hatte nie Kontakt zum KV - meine Tochter ..naja ist jetzt bald drei Jahre her, dass sie ihn das letzte mal gesehen hat


    Dank der Eltern klappts aber!!