Hallo,
Ich bin ganz neu im Forum und möchte mir mal meine Geschichte von der Seele schreiben. Ich bin mit meinem Mann seit 10 Jahren verheiratet, seit 12 Jahren liiert. Wir haben 2 Kinder (6+10), ein Haus, mein Mann einen guten Job und wir waren uns einig, das wir das klassische Modell wollen. er arbeitet, ich übernehme die Kinderbetreuung. :schnuller Mein Mann ist sehr erfolgreich und beliebt in seinem Job, ist charmant und kann sich sehr gut "verkaufen". Jeder mag ihn spontan. Wir führten eine harmonische Ehe bis zu dem Zeitpunkt als er anfing Dinge an mir zu kritisieren. Die Waschküche war nicht gut genug aufgeräumt und vor allem meckerte er 1 x pro Jahr an meinem Aussehen herum. Ich sei nicht chic genug, nicht schlank genug, nicht lebenslustig genug. Ich versuchte daraufhin etwas an mir zu verändern, ich hatte in der Tat 15 Kg zu viel :anbet Ich schaffte es in einem Rutsch 20 Kg abzunehmen, in der Hoffnung unserer Ehe neuen Schwung zu geben.
Allerdings änderte sich dadurch nichts, er wurde nicht zufriedener sondern mäkelte weiter und gab mir nie das Gefühl zu "genügen". Das tat mir sehr weh. Leider setzte ich nicht konsequent meine Bedürfnisse durch und wurde immer kleiner, um möglichst wenig negativ aufzufallen.
Ich habe mich in meiner Ehe total abhängig von meinem Mann gemacht, finanziell, emotional und organisatorisch. Das ist mir heute klar.
Wir haben nie gestritten, sondern eher geschwiegen...großer Fehler!
Im Januar musste mein Mann fuer 2 Wochen auf Geschäftsreise und ich spürte, das etwas imGange war. Die Bestätigung sollte ich bald bekommen :scared
Das sich mein Mann bei der Partnervermittlung angemeldet hat erfuhr durch die Rechnung, eine eigene Wohnung genommen hat, erfuhr ich als die Miete vom gemeinsamen Konto abgebucht wurde, das er eine neue Frau kennengelernt hat ( über die Partnervermittlung) erfuhr ich, als er seinen Computer nicht abgeschaltet hatte, das er mit ihr und den Kindern seine Freiziet verbrachte, als Infos über den Kindergarten der "Next" per Mail kamen, das er mit ihr in Madrid war ( Wochenende) durch die Abrechnung usw. Er hätte niemals diese zugegeben. In der Zeit schwankte er noch hin und her, machte mal mit ihr Schluß, dann doch wieder nicht usw. Mal hatte ich "gewonnen". eine Berg und Talfahrt füe die Nerven....Ich hatte den verzweifelten Drang ihn zur Besinnung zu bringen, was er alles aufs Spiel setzt, aber ich kam und komme nicht mehr emotional an ihn heran. Er macht "dicht".
Natürlich stellte ich ihn zur Rede und er sagte, er müsse seinen Freiraum haben, er käme bald zurück und er hätte eine Midlife Krise und immer wieder "er kann nicht anders". Aber er wollte mich nicht aufgeben und wieder in unserem "Hafen" landen, wenn die Zeit reif wäre. :radab
Ich war durch die Ereignisse und die ständigen Lügen völlig traumatisiert. Ich kämpfte um meine Familie, wollte meinen Kindern die Familie erhalten und hab es nicht geschafft. Die ganze Geschichte passierte innerhalb ein paar weniger Wochen und mein Mann weiss bis heute nicht " was in einem Jahr ist, evtl. steht er flennend vor meiner Tür, oder die Next ist alltagstauglich" :rolleyes2:
Allerdings wird er nun, zwar alleine, aber in ihren Ort ziehen. In 2 Wochen ist es soweit.
Ich soll mit den Kindern im gemeinsamen Haus bleiben, um "unseren Hafen" zu sichern. Immerhin zahlt er relativ großzügig, somit habe ich zumindest ( erstmal) nicht das finanzielle Problem. Wie das in einem Jahr aussieht....keine Ahnung.
Bisher kommt und geht er hier ein und aus, wie es gerade passt, kümmert sich um die Kinder nur sporadisch und geht hier allem aus dem Weg ( Freunden, Familie usw.).
Ich möchte so sehr emotionalen Abstand, aber mich macht die Situation komplett fertig. Im Moment sind die Wunden noch offen und ich versuche den Alltag zu stemmen, den Kindern ( sie wissen noch nichts, der Papa war immer viel unterwegs, manchmal nur am WE Zuhause) einen normalen Alltag zu bieten und hab irgendwie Angst davor es "offiziell" zu machen. Ich weiss das ich es tun muss, aber das finde ich so unfair. Er taucht ab, lebt in einer neuen Welt...alles toll, Hormonrausch, neue Freunde, neue Kinder ( :flenn ) , genießt das Leben und ich stehe hier vor einem Trümmerfeld das mal mein Leben war.
Ich kann die Geschwindigkeit der Entwicklung, seine Lügen und seine Konsequenz nicht fassen. Innerhalb ein paar Wochen werde ich mit den Kindern abserviert, "sein" Haus spielt für ihn keine Rolle mehr ( er hat es entworfen=Lebenstraum) seine Freunde...alles gibt er auf.
Stundenlang könnte ich weiter schreiben. Danke an die, die bisher durchgehalten haben.
Ich weiss, die Zeit heilt die Wunden und ich warte darauf um endlich aus diesem Loch zu kommen, aber der Schmerz sitzt so tief. Ich möchte nicht alleine sein, ich will nicht alleine mit den Kindern in die Ferien fahren, nicht alleine schlafen und nicht mitleidige Blicke ernten. :kopf
Ach menno, ich versuche jeden tag ein kleines bischen stärker zu werden und mich auf mich zu besinnen, aber zwischendurch hab ich immer wieder totale Zusammenbrüche. hab hier irgendwo gelesen, die Verarbeitung der Trennung dauert 1/3 der Beziehungszeit...na dann :schiel