Aufenthaltsbestimmungsrecht - Argumente für die Gerichtsverhandlung

  • Hi Zusammen,


    ich bräuchte da mal eine wenig Hilfe und Unterstützung.


    IST - Situation
    Meine (Noch-) Frau und ich leben neuerdings getrennt. Im Zuge der Trennung waren wir übereingekommen, daß der Große bei mir leben soll und die Kleine bei Mama. Diese Vereinbarung wurde auch bei der AWO Familienberatung schriftlich fixiert und war für uns 2(4) auch tragbar. Nach einem Monat hat meine Frau jedoch gemerkt, daß ihr etwas fehlt und hat sich sich daher geweigert die Vereinbarung zu verlängern. Jetzt wird Sie es wohl versuchen gerichtlich durchzusetzen, daß das Aufenthaltsbestimmungsrecht für beide Kinder auf Sie übertragen wird und beide Kinder zukünftig den Lebensmittelpunkt bei ihr haben sollen.
    Verständlicherweise möchte ich nicht, daß mir auch noch mein Sohn genommen wird. Zumal meine Frau sich schon einen neuen Partner gesucht hat und diesen in die Beziehung mit den Kindern intergrieren will. Dabei sind die beiden grade mal knapp 3 Monate zusammen! Meine Frau lebt seitdem im Plattenbau (3 Zimmer Küche Bad) und ich bewohne unser Haus im Grünen mit Sohn alleine.
    Mein Sohn geht jetzt auch in die Schule (seit drei Wochen) und genießt seinen neuen Lebensabschnitt. Er kann morgens alleine (zur Zeit noch mit mir, wir üben ja noch den Schulweg) durchs Dorf zur Bushaltestelle gehen und fährt mit seinen Klassenkameraden in die Schule. Nach dem Hort kommt er auch wieder mit dem Bus nach Hause. Das funktioniert alles wunderbar und die Selbstständigkeit hat meinen Sohn mindestens 5 cm wachsen lassen :-) .
    Die Kinder sehen sich von 7 Tagen in der Woche 4. Mittwochs bei mir, Donnerstag bei Mama und das Wochenende abwechselnd bei ihr oder mir. Der geschwisterliche Zusammenhalt ist also nach wie vor gegeben. Durch die schulische Situation hat sich die Zeitplanung des Großen grundlegend geändert. Er möchte jetzt auch mal was mit seinen Klassenkameraden unternehmen, spielt zusätzlich zweimal die Woche Fußball, hat Hausaufgaben und somit eigentlich erfüllte Nachmittage. Er fragt zwar machmal nach seiner Schwester (nicht der Mama), könnte aber auch nicht mehr Zeit mit ihr verbringen, würden denn beide unter einem Dach leben.


    Zukunft?
    Genauso wie meine Frau könnte ich mir auch vorstellen beide Kinder zu versorgen. Ich bin selbstständig, arbeite von zuhause und kann mir meine Arbeitszeit frei einteilen. Während meine Frau mit einem Bürojob 35 Stunden die Woche arbeiten geht und eigentlich kein eigenes Zeitmanagement hat. Ich könnte also immer für die Kinder da sein wenn diese aus dem Kindergarten und der Schule nach Hause kommen. Arbeiten kann ich ja dann wieder wenn Beide im Bett sind...
    Meine Anwältin hat mir aber DEUTLICH zu verstehen gegeben, daß wir es zwar versuchen könnten, das Aufenthaltsbestimmungsrecht für Beide übertragen zu bekommen, daß dies aber ÄUßERST unwahrscheinlich wäre. Deutschland sei halt ein Land wo Kinder, insbesondere Kinder unter 12, gerne den Müttern zugesprochen werden.


    Was für Alternatven gibt es denn?
    Also wenn die Kinder nicht getrennt werden sollen, dann könnte ich mir auch gut vorstellen, daß die Kinder 14 Tage bei ihr und dann 14 Tage bei mir leben. Keine Ahnung ob diese Lösung besser ist, aber ich möchte einfach nicht nur der "Alle-14-Tage-ein-Wochenende-Papa" werden. (WE im Benutzernamen steht für Weimar und nicht Wochenende!) Ich liebe meine Kinder und möchte am Liebsten jeden Tag sehen wie sie wachsen, sich entwickeln, welche Vorstellungen, Wünsche aber auch Sorgen und Nöte die Beiden haben.


    Für weitere Details zu der jetzigen Situation könnt ihr gerne nachfragen. Mir ist schon klar, daß man unmöglich alles haarklein hier niederschreiben kann und noch dazu, daß meine Schilderung subjektiv gefärbt ist. Ich wll mich aber wirklich bemühen alle Sachverhalte so objektiv wie möglich zu schildern. In diesem Zusammenhang sollte ich auch noch erwähnen, daß meine Frau wohl versuchen wird mich als "psychisch labil" hinzustellen. Warum? Ganz einfach, weil ich mit der Trennung nicht klar komme und daher Hilfe bei einem Psychologen suchen werde. Unser Thema wird sein "Warum gehen meine Beziehungen immer wieder kaputt?". Ich sehe daß aber so, daß ich versuche mit meinem Problemen klar zu kommen und dazu gerne professionelle Hilfe hätte. Sobald es um meine Kinder geht schaffe ich es jetzt auch schon zu 85% die Beziehung zu meiner Noch-Frau außen vor zu lassen. Auf keinen Fall will ich die Kinder mit meinen Beziehungsproblemen behelligen oder meine Kinder als "Beziehungsersatz" zu benutzen. Ich will einfach nur für die Beiden sorgen und da sein.


    Konkrete Frage an die hier anwesenden alleinerzeihenden Väter: "Wie habt ihr das geschafft, das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu erlangen?".
    Natürlich will ich keinesfalls die alleinerzeihenden Mütter aus der Diskussion ausschließen und frage daher nach dem Mutterinstinkt : "Was wäre für eure Kinder vertretbar? Welche Regelung könntet ihr Euch vorstellen?"


    Gruß,
    Papa@WE

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

  • Ich habe eine kurze Verständnisfrage: Willst du das ABR beantragen oder hat die Mutter dies bereits getan?


    Die Mutter möchte ( vermutlich), und er sucht die Gegenlösung. Und zwar eine, die allen gerecht wird.

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

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  • Ich habe schon verstanden, dass er sich Gedanken, um eine einvernehmliche Lösung macht... und da wäre ein 50/50 Regelung meiner Meinung nach, wenn möglich, nicht das verkehrteste.


    Ich würde ihm nur nicht raten, aus heiterm Himmel das ABR zu beanttragen, weil seine Chancen da wirklich nicht die Besten wären.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Die Mutter möchte ( vermutlich), und er sucht die Gegenlösung. Und zwar eine, die allen gerecht wird.


    Die Mutter steht lt. eigenr Aussage kurz davor diesen Antrag bei Gericht einzureichen. Meine Anwältin sagt dazu "Dann muss Sie aber auch ganz triftige Gründe haben. Wer den Status Quo ändern will muss das auch beweisen können warum es notwendig wäre."


    Ich habe schon verstanden, dass er sich Gedanken, um eine einvernehmliche Lösung macht... und da wäre ein 50/50 Regelung meiner Meinung nach, wenn möglich, nicht das verkehrteste.


    Ich würde ihm nur nicht raten, aus heiterm Himmel das ABR zu beanttragen, weil seine Chancen da wirklich nicht die Besten wären.


    Auf keinen Fall werde ich den Antrag stellen. Da habe ich wirklich keine Chance.


    Nein, ich möchte wissen wie und womit ich argumentieren kann, daß der gegenwärtige Zusatnd nicht aufgehoben wird, bzw. wie kann ich es erreichen, daß wir eine echte 50/50 Regelung (Beispielsweise 14 Tage hier, dann 14 dort) bekommen. Es geht ja um das Wohl der Kinder, und da kann es eigentlich nicht sein, daß die ihren Papa nur noch alle 14 Tage am Wochenende (Traumvorstellung meiner Frau) sehen dürfen. Ja, ich weiß, es ist das Recht der Kinder die Eltern zu sehen, aber bei so kleinen Kindern hängt eben alles davon ab inwieweit die Eltern kooperieren. Und freiwillig wird mir die Mutter nur das gerichtliche festgelegte Mindestumgangsrecht gönnen.


    Gruß,
    Papa@WE

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

    2 Mal editiert, zuletzt von Papa@WE ()

  • Bei mir war es nach der Trennung so, daß die KM einige Tage nach ihrem Auszug Ihre Verwandschaft geschickt hat mit dem Auftrag unseren Sohn "mitzunehmen"...


    Junior hat sehr geweint und wollte nicht, ich selbstverständlich auch nicht. Am nächsten Tag habe ich dann Rücksprache mit dem Anwalt gehalten, da ich Angst hatte, das die unseren Sohn von der Schule holen. Der Anwalt hat dann den Antrag auf ABR gestellt. Es erfolgten dann Anhörungen beim Jugendamt und zwei Gerichtstermine.


    Das Kind wurde mir zugesprochen, hauptsächlich wegen der Kontinuität und weil die Mutter laut Ansicht des Jugendamtes nicht heute sagen kann ich nehme das Kind nicht und eine Woche später doch... Für die Mutter erschwerend hinzu kam das während des Gerichtsverfahren von ihr öfter die Besuchszeiten nicht eingehalten wurden, so war es z. B. so, dass sobald junior etwas Theater gemacht hat ich angerufen wurde und den kurzen holen musste.....


    Mein Sohn ist 7 Jahre alt und wurde vom Jugendamt gehört. Er sollte auch vom Richter gehört werden, allerdings hat junior sich geweigert...

  • Vielleicht wendest du dich erst mal freundlich und hilfesuchend an dein zuständiges Jugendamt. Dort schilderst du deine Sorge, dass die KM die Kinder bei sich haben will, du aber ein großes Interesse hast dich aktiv an der Erziehung zu beteiligen und erarbeite mit denentsprechende Fachleuten zusammen eine für alle gute Lösung. Du kannst die Kinder finanziell versorgen und hast deine Arbeitszeiten angepasst und bietest den Kindern ihr gewohntes Umfeld.


    Das JA würde bei einer Gerichtsverhandlung gehört werden und da ist nicht schlecht, schon mal einen guten EIndruck hinterlassen zu haben ;)


    Wie weit wohnen du und die KM denn auseinander?

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • vielleicht kannst du die familienberatung kontaktieren, die euch schon anfänglich geholfen hat? die leute dort kennen euren fall. wenn du sachlich mit der mutter der kinder reden kannst, schlage ihr das wechselmodell vor? (50/50) wenn ihre gründe nur "vermissen" des grossen sind, dann kommst du ihr so sehr entgegen und das wird gerne gesehen!


    bei mir war es so, dass die mutter zu ihrem neuen nach ägypten ziehen wollte, da war es für das gericht plausibel, dass ich dann gesagt bekam: "dann wird der lebensmittelpunkt der kinder bei ihnen sein, herr .....". also kein streit ums abr....


    und bleib so sachlich und objektiv wie in deinem beitrag!!! :daumen

  • ich möchte einfach nicht nur der "Alle-14-Tage-ein-Wochenende-Papa" werden.

    Das Problem haben nicht wenige Väter.
    Du suchst Argumente, die 1. gegen das ABR bei der Mutter und 2. für eine 50/50 Regelung sprechen.
    1. ist unwahrscheinlich, die KM müsste schwerwiegende Gründe vorbringen, die die Gefährdung des Kindeswohls belegen
    2. sprich besser zukünftig vom Doppelresidenzmodell, denn der Begriff des Wechselmodells impliziert schon negative Gefühle (hin-und-her-gerissen, "fehlender Lebensmittelpunkt" etc.)
    Studien und Fachartikel in deutscher Sprache zum Doppelresidenzmodell sucht man vergeblich, bekannt ist nur die des Kinder- u. Familienpsychologen Jan Piet H. de Man vom Europäischen Institut für das Wohl des Kindes.
    In dieser Arbeit findest Du gute Argumentationshilfen:
    http://www.pappa.com/divorce_child/gs_inttf.htm


    In Ländern mit weniger rückständigem Familienrecht ist es explizit genannt und erwünscht, so zum Beispiel im französischen Code Civil, wo es ab 2002 sogar zur Rechtsnorm erhoben wird:
    (Auf Antrag eines der Eltern oder bei Meinungsverschiedenheit untereinander über den Wohnsitz des Kindes kann der Richter einen Wohnsitz im Wechsel provisorisch festlegen, von dem er die Dauer bestimmt. Nach Ablauf dieser Dauer bestimmt der Richter endgültig über den Wohnsitz des Kindes im Wechsel bei beiden Eltern oder am Wohnsitz eines von ihnen)
    Solche Argumente wie "Lebensmittelpunkt" "Zerissenheit" etc. halten wissenschaftlichen Studien nicht stand.


    Einen 14-tägigen Wechsel finde ich für ein Kind in diesem Alter entsprechend seines Zeitempfindens nicht optimal.
    Jan Piet H. de Man gibt folgende Empfehlung ab:
    http://www.pappa.com/divorce_c…aessige-Beherbergung.html
    Deine Vorstellungen über einen wöchentlichen Wechsel sind da schon besser.
    Zeige Dich immer kommunikationsbereit, suche frühzeitig den Kontakt zum JA, der je nach dem Grad der Mütterfixierung der MitarbeiterIn sehr unterschiedlich sein kann.
    Das Doppelresidenzmodell ist nicht besonders beliebt in Deutschland. Wie die Kinder das empfinden wird leider wenig intelligent betrachtet.


    Entscheidend über den Grad der Modernität des zuständigen Familiengerichtes ist auch der Gerichtsstand.
    Es gibt je nach Wohnort recht unterschiedliche Auffassungen über die Notwendigkeit einer präsenten Vaterfigur.


    PS
    lass Dich nicht von diversen UserInnen hier verunsichern, ich werde regelmäßig heftigst attackiert bei meinen Doppelresidenzempfehlungen :winken:

  • Zitat

    Europäischen Institut für das Wohl des Kindes.


    Ein europäisches Institut ohne eigene Homepage... ohne Worte. Vielleicht ein Ein-Mann-Institut :frag:frag
    Wenn das von dem erwähnten "Experten" ist, der übrigens international umstritten ist, dann spricht das nicht für ein seriöses Institut.


    Mir gefällt das Wechselmodell oder Doppelresidenzmodell nicht, weil das Kind wechselt oder, wem das Wort besser gefällt, doppelresidiert.
    Wenn, dann sollte das Kind seinen festen Wohnsitz haben und die Eltern "doppelresidieren".
    Nur mutet das ein Erwachsener sich nicht zu. - Dabei wäre das dem Kindeswohl am entsprechendsten, wurde aber nicht untersucht, weil Erwachsene sich das nicht zumuten wollen und deshalb auch kein Grund besteht dies genauer zu betrachten.


    So sachlich, wie du, Papa@WE, hier argumentiert hast, würde ich die Beratung suchen und evtl. das ABR beantragen - ob für beide Kinder oder "nur" eines - schwer zu sagen.

  • wo ist das problem, wenn zwei wohnsitze eng zusammen liegen? auch ein umgangselternteil muss ja für die kinder eine infrastruktur schaffen, damit sie die 4 tage pro monat dort leben können. im klartext eine räumlichkeit mit rückzugsmöglichkeit. wo ist jetzt der unterschied, ob das kind diese räumlichkeit oft oder selten nutzt? ich rede wohlbemerkt von engem elternumfeld und nicht von km-weiten! im letzten fall ist das denkbar schwierig.


    das modell, wo beide elternteile eine residenz nutzen habe ich teilweise gelebt und bin davon jetzt weg. wenn man einen ebenfalls alleinerziehenden partner findet, wird das in meinen augen unlebbar! selbst einem single-partner wäre das nicht zuzumuten!

  • Hi lippspringe,


    Junior hat sehr geweint und wollte nicht, ich selbstverständlich auch nicht.


    So ähnlich hat sich auch mein Großer verhalten. Er sagte zu mir: "Papa ich will bei dir wohnen." Sowas tut natürlich gut zu hören und wir zwei Männer kommen auch sehr gut miteinader klar.


    Das Kind wurde mir zugesprochen, hauptsächlich wegen der Kontinuität und weil die Mutter laut Ansicht des Jugendamtes nicht heute sagen kann ich nehme das Kind nicht und eine Woche später doch...


    Das Argument gefällt mir. Meine Anwältin sieht das Ähnlich. Sie sagt, je länger die jetzige Situation andauert umso mehr wäre zu vermuten, daß es allen Beteiligten so gefällt.


    Für die Mutter erschwerend hinzu kam das während des Gerichtsverfahren von ihr öfter die Besuchszeiten nicht eingehalten wurden, so war es z. B. so, dass sobald junior etwas Theater gemacht hat ich angerufen wurde und den kurzen holen musste.....


    So ist meine _leider_ nicht. Im Gegenteil, sie macht immer so als ob gar nix wäre. Ich denke mal Sie hat schon mit mir vor längerer Zeit abgeschlossen. Aber anstatt mit mir zu reden war es wohl einfache sich nen Neuen zu angeln.


    Mein Sohn ist 7 Jahre alt und wurde vom Jugendamt gehört. Er sollte auch vom Richter gehört werden, allerdings hat junior sich geweigert...


    Meiner ist dann auch 7. Mal schauen wir er drauf ist. Ansich spricht er gerne, auch mit Fremden. Ich hoffe mal, daß seine Aussage beim Jugendamt / Richter(in) etwas in meinem Sinne bewirken kann.


    Vielen Dank für deinen Beitrag!


    Gruß,
    Papa@WE

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

  • Hi campusmami,


    Vielleicht wendest du dich erst mal freundlich und hilfesuchend an dein zuständiges Jugendamt. Dort schilderst du deine Sorge, dass die KM die Kinder bei sich haben will, du aber ein großes Interesse hast dich aktiv an der Erziehung zu beteiligen und erarbeite mit denentsprechende Fachleuten zusammen eine für alle gute Lösung. Du kannst die Kinder finanziell versorgen und hast deine Arbeitszeiten angepasst und bietest den Kindern ihr gewohntes Umfeld.


    Ich denke, das sollte ich tatsächlich machen. Ich werde gleich mal morgen nen Termin machen. *So, Outlook ist aktiviert :-)*


    Wie weit wohnen du und die KM denn auseinander?


    KM, da klingt so schön neutral... Die KM wohnt ca. 3 Kilometer weit weg. Wäre mehr besser? Ich befürchte ja, daß wenn Sie erst das Aufenthaltsbestimmungsrecht zugesprochen bekommt, Sie über kurz oder lang zu dem "Neuen" ziehen will. Ca. 80 km Entfernung. Von mir aus soll Sie das doch machen, die Kinder aber bleiben hier...


    Ich würde mich freuen wenn du nochmal etwas zur Entfernung sagen könntest.


    Gruß,
    Papa@WE

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

  • Hi Sponge,


    vielleicht kannst du die familienberatung kontaktieren, die euch schon anfänglich geholfen hat? die leute dort kennen euren fall. wenn du sachlich mit der mutter der kinder reden kannst, schlage ihr das wechselmodell vor? (50/50) wenn ihre gründe nur "vermissen" des grossen sind, dann kommst du ihr so sehr entgegen und das wird gerne gesehen!


    Ja, wir werden dort sicher (hoffentlich) noch ein paar Termine haben. Ob dabei allerdings was rauskommen wird? Keine Ahnung. Mir kommt es so vor, als ob die KM dort einfach ihr Ding fordert und wenn Sie es dort nicht bekommt, dann eben vor Gericht. Anscheinend hat Sie keinerleiBefürchtung, daß mir die Kinder zugesprochen werden könnten. Daher sammel ich ja jetzt soviele Argumente wie möglich...


    bei mir war es so, dass die mutter zu ihrem neuen nach ägypten ziehen wollte, da war es für das gericht plausibel, dass ich dann gesagt bekam: "dann wird der lebensmittelpunkt der kinder bei ihnen sein, herr .....". also kein streit ums abr....


    Schade, daß ihr Neuer nur quasi "um die Ecke" wohnt.


    und bleib so sachlich und objektiv wie in deinem beitrag!!! :daumen


    Verdammt, daran arbeite ich noch. Sachlich und objektiv SCHREIBEN fällt mir leicht. Wenn allerdings die KM den Mund aufmacht und ihr "BlaBlaBla" loßlässt, sehe ich :angry . Hauptsächlich weil Sie bewußt Dinge verschweigt oder verharmlost sobald es um Sie geht und bei mir werden aus Mücken Elefanten gemacht. Das macht mich echt immer wieder wuschig. Ich muss lernen in solchen Momenten mich nicht provozieren zu lassen und die Ohren auf Durchzug zu stellen. Zum Glück würde bei einer Verhandlung meine Anwältin für mich sprechen und ich darf fein stille schweigen.
    Any Ideas? Valium oder Baldrian :rolleyes2: ?


    Gruß,
    Papa@WE

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

  • Hi abersicher,


    Das Problem haben nicht wenige Väter.
    Du suchst Argumente, die 1. gegen das ABR bei der Mutter und 2. für eine 50/50 Regelung sprechen.
    1. ist unwahrscheinlich, die KM müsste schwerwiegende Gründe vorbringen, die die Gefährdung des Kindeswohls belegen
    2. sprich besser zukünftig vom Doppelresidenzmodell, denn der Begriff des Wechselmodells impliziert schon negative Gefühle (hin-und-her-gerissen, "fehlender Lebensmittelpunkt" etc.)


    Dachte ichs mir doch, daß ich mit meinem Problem nicht alleine bin. ;)
    Vorbringen wir die KM sicherlich viele Gründe, ob die belegt werden können, keine Ahnung, eigentlich eher nicht. Mal sehen was ein Gericht davon hält.
    "Doppelresidenzmodell", das klingt mal echt nach "Ich habe mich informiert".


    In dieser Arbeit findest Du gute Argumentationshilfen:
    http://www.pappa.com/divorce_child/gs_inttf.htm


    Das werde ich mir mal ausdrucken und in Ruhe durchlesen, danke für den Link.


    Solche Argumente wie "Lebensmittelpunkt" "Zerissenheit" etc. halten wissenschaftlichen Studien nicht stand.


    Was willst du damit sagen?


    Einen 14-tägigen Wechsel finde ich für ein Kind in diesem Alter entsprechend seines Zeitempfindens nicht optimal.
    Jan Piet H. de Man gibt folgende Empfehlung ab:
    http://www.pappa.com/divorce_c…aessige-Beherbergung.html
    Deine Vorstellungen über einen wöchentlichen Wechsel sind da schon besser.


    Ich fände die 14 Tage Regelung auch suboptimal. Weil dann hat der Große keinen festen Platz von wo aus der Schultag beginnt und auch kein Platz für seine Hausaufgaben. Ich finde eigentlich er braucht _einen_ Lebensmittelpunkt. Bei der Kleinen denke ich, die würde damit klarkommen. Im Kindergarten ist es eigentlich nur wichtig, daß man tagsüber dort ist wo die Freunde sind. Wo man schläft, spielt und in den Tag startet ist in dem Alter eher Nebensache.



    Zeige Dich immer kommunikationsbereit, suche frühzeitig den Kontakt zum JA, der je nach dem Grad der Mütterfixierung der MitarbeiterIn sehr unterschiedlich sein kann.
    Das Doppelresidenzmodell ist nicht besonders beliebt in Deutschland. Wie die Kinder das empfinden wird leider wenig intelligent betrachtet.


    Entscheidend über den Grad der Modernität des zuständigen Familiengerichtes ist auch der Gerichtsstand.
    Es gibt je nach Wohnort recht unterschiedliche Auffassungen über die Notwendigkeit einer präsenten Vaterfigur.


    Ja, wie oben gesagt, ich werde versuchen auch in Gesprächen mit der KM zukünftig emotionslos, nüchtern und kontrolliert zu bleiben. Ich werde in Gedanken einfach bis 1000 zählen und dann schauen ob sich der Mund noch bewegt :aetsch Hoffentlich gelingt mir das. Aber von Mal zu Mal klappt es besser. Was die moderne Vaterfigur angeht befürchte ich, daß wir hier in der tiefsten Provinz leben und "modern" gleich "suspekt" bedeutet.


    lass Dich nicht von diversen UserInnen hier verunsichern, ich werde regelmäßig heftigst attackiert bei meinen Doppelresidenzempfehlungen :winken:


    Nönö. keine Sorge. Ich liebe die Herausforderung und sehe das als Kommunikationstraining für den Ernstfall :-)


    Gruß + Dank,
    Papa@WE

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

  • Hi maschenka,


    Mir gefällt das Wechselmodell oder Doppelresidenzmodell nicht, weil das Kind wechselt oder, wem das Wort besser gefällt, doppelresidiert.
    Wenn, dann sollte das Kind seinen festen Wohnsitz haben und die Eltern "doppelresidieren".
    Nur mutet das ein Erwachsener sich nicht zu. - Dabei wäre das dem Kindeswohl am entsprechendsten, wurde aber nicht untersucht, weil Erwachsene sich das nicht zumuten wollen und deshalb auch kein Grund besteht dies genauer zu betrachten.


    Das ist mal echt eine progessive Einstellung! Coole Idee, aber wahrscheinlich kaum zu verwirklichen. Obwohl, ich könnte mein Büro außer Haus platzieren und dann "rotieren" die Eltern. Echt geile Idee. Ich sollte das wirklich mal vorschlagen...


    So sachlich, wie du, Papa@WE, hier argumentiert hast, würde ich die Beratung suchen und evtl. das ABR beantragen - ob für beide Kinder oder "nur" eines - schwer zu sagen.


    Zur Sachlichkeit gabs oben schon genug zu hören, aber ich denke fast ich sollte das ABR für Beide fordern, damit niemand sagen kann, "Er will die Kinder trennen". Das kommt glaube ich nicht so gut an. Wobei ich ja gar nicht der Auffassung bin, daß die Kinder getrennt wären. Sie sehen sich halt "nur" noch 4 von 7 statt 7 von 7 Tagen. Bei der KM würden mir theoretisch 0 von 7 Tage reichen :lach. Nein, im Ernst, durch die jetzige Regelung hat jedes der Kinder einen festen, verlässlichen Ansprechpartner zu 100% für sich. Das ist doch bedeutend mehr als wenn man nur Papa oder Mama mit dem Geschwister teilen muss und den anderen Elternteil nur noch alle 14 Tage sieht. Oder nicht?


    Gruß,
    Papa@WE

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

  • Hi Sponge,


    wo ist das problem, wenn zwei wohnsitze eng zusammen liegen? auch ein umgangselternteil muss ja für die kinder eine infrastruktur schaffen, damit sie die 4 tage pro monat dort leben können. im klartext eine räumlichkeit mit rückzugsmöglichkeit. wo ist jetzt der unterschied, ob das kind diese räumlichkeit oft oder selten nutzt? ich rede wohlbemerkt von engem elternumfeld und nicht von km-weiten! im letzten fall ist das denkbar schwierig.


    Ich würde mal sagen in ihrer jetzigen Wohnung hat die KM nur ein Kinderzimmer. Außer Sie selbst würde ihr Schlafzimmer aufgeben und zukünftig im Wohnzimmer schlafen. Keine Ahnung was Sie vor hat. Bei mir stehen so viele Zimmer leer, daß ich untervermieten könnte oder der Katze ein eigenes gebe. Wir haben ein enges Elternumfeld. Für meinen Geschmack mittlerweile "zu" eng.


    das modell, wo beide elternteile eine residenz nutzen habe ich teilweise gelebt und bin davon jetzt weg. wenn man einen ebenfalls alleinerziehenden partner findet, wird das in meinen augen unlebbar! selbst einem single-partner wäre das nicht zuzumuten!


    Das war auch zuerst meine Idee. Einer kann im Haus oben und einer unten wohnen. Mittlerweile weiß ich, daß das jetzt nicht mehr gutgehen würde. Vielleicht hätte es geklappt, wenn wir es von Anfang an probiert hätten. Aber nein, ein "Freund" von uns, Beruf Makler, wollte sich ja unbedingt seine Provision verdienen und ist darüber hinaus der Meinung mir einen Gefallen getan zu haben... Freunde sollten am Besten neutral bleiben. Wobei auch das eine Wunschvorstellung ist welche nichts mit der Realität zu tun hat.


    Gruß,
    Papa@WE

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

  • Von mir aus soll Sie das doch machen, die Kinder aber bleiben hier...



    Gruß,
    Papa@WE


    Psssssssst, mal kurz am Ärmel zupf - Duhuuuu dat sind auch Ihre Kinder, egal wie sauer Du bist - so argumentier bloss nicht vor Institutionen.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Hi Elin,


    Psssssssst, mal kurz am Ärmel zupf - Duhuuuu dat sind auch Ihre Kinder, egal wie sauer Du bist - so argumentier bloss nicht vor Institutionen.


    Danke für den Zupfer, vorbeikommen kann Sie ja gerne. Ich will Sie ja nicht von den Kindern fernhalte. Das geht ja auch schon im Interesse der Kinder gar nicht. Aber ich will halt auch nicht nur "dabeisitzen" und sehen wie meine Zwei groß werden. Ich will aktiv teilhaben.


    Gruß,
    Papa@WE

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

    Einmal editiert, zuletzt von Papa@WE ()

  • Problematisch finde ich, dass die Geschwister getrennt werden.
    Die Kinder haben nicht nur den Verlust eines Elternteiles, sondern zusätzlich noch den Verlust des Bruders/der Schwester zu verarbeiten. Nicht zuletzt die Frage der Kinder, warum hast du xxx genommen und nicht mich, hast du mich weniger lieb?