Borderline-Outing....

  • mit Pina Colada neben der Maus.


    Diesmal nicht. Heute ist Sonntag, zudem hätte ich heute keinen den ich anrufen könnte, wenn was mit den Kiddies wäre. Da gibt es dann bei mir keinen Tropfen :lach

    ♥♫ Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ ♫♥
    ☜❤☞ i still haven´t found what i´m looking for ☜❤☞
    LG Jennylee

  • Auch von mir: meinen Respekt, dass du dich geoutet hast. Das erfordert sehr viel Mut. Dann muss ich dir noch sagen (wir sind noch nie aneinander geraten und ich erinnere mich auch an keine Beitraege von dir, aber ich kenn die Krankheit), dass einer meiner Exfreunde und eine sehr engstehende Familienangehoerige diese Krankheit hat. Ich brauchte Jahrzehnte, um endlich zu kapieren, dass das Verhalten eine Krankheit ist. Genauso lang versuch ich schon zu verarbeiten, was ich da erlebte und zum Teil noch erlebe. Erst kuerzlich hab ich mich in die Therapie getraut und verstanden, was da eigentlich los ist. Was ich in der Therapie gelernt habe, ist, dass zum Krankheitsbild des Borderliners in vielen Faellen (den meisten) Uneinsicht gehoert (das ist bei dir moeglicherweise im realen Leben auch so und das macht es extrem schwer fuer andere). Schliesslich geht damit einher, dass man immer wieder boese verletzt (wie soll man sich da einen Reim drauf machen, ohne sich abzuwenden?). Zweitens: ja, es ist wohl unheilbar zum JETZIGEN Zeitpunkt, aber ich habe auch gelernt, dass wenn Einsicht da ist, und der Betroffene rechtzeitig therapeutisch behandelt wird (meist sind 2 Therapeuten notwendig), dann gibt es ein durchaus lebenswertes Leben und Besserung! und als Bonus noch eine funktionierende Beziehung dazu, drittens: Mitleid und staendiges Zuhoeren und Anpassen an einen Borderliner verbessern NICHTS und "fuettern" nur die Krankheit. Ich habe das ueber jahrzehnte "falsch" gemacht. Warum? Weil klare Worte oft in eine Katastrohe gefuehrt haben. Eins weis ich aber ganz sicher: dieses Forum kann dir nicht helfen (ausser bei Sachfragen) und du kannst das auch nicht allein schaffen. Und fuer dein Kind bitte ich dich (auch wenn ich dich nicht kenne): bitte bitte bitte unternimm was und geh zu einem Therapeuten. Du wirst nicht gesunden, wenn du dir weiter einredest, dass das alles normal ist. Ich geb jetzt auch keinen Senf mehr dazu ab, denn aus meiner Therapie weis ich, dass selbst Therapeuten (sofern sie nicht auf das Thema spezialisiert sind) manchmal nciht die richtigen Worte finden koennen. Wie soll ich oder wir das dann? Ferner kann ich mich auch nicht mehr da reinhaengen (mache das seit Jahrzehnten und meine eigene Psyche ist dabei fast drauf gegangen... soviel dazu, wie sich sowas vom Elternteil aufs Kind uebertraegt!!!!). Such dir jemanden, der auf das Thema spezialisiert ist. GUTE BESSERUNG!

    Einmal editiert, zuletzt von downunder35 ()

  • Erstmal Respekt für deine Offenheit und es ist immer ein guter Weg gerade mit psychischen Erkrankungen offen umzugehen.


    Nur:
    Du schreibst auf die Frage warum Du nicht eine Therapie machst,daß Dir viel bewusst ist aber Dich eigentlich nicht ändern möchtest und Dir der Mut fehlst.
    Weiter,daß Du nicht möchtest,daß Deine Kinder denselben Weg gehen....


    Deine Kinder leiden ganz sicher jetzt schon darunter.Sie kriegen immer mehr mit,als man denkt.
    So verstellen kann man sich nicht.
    Besonders nicht in stressigen,belastenden Zeiten,und die hat man ob man will oder nicht wenn man Mama oder Papa ist.
    Und wenn Du Dich wirklich so gut auskennst mit Bordeline,dann weißt Du auch,daß sich ein Bordiner eben nicht so gut kontrollieren kann.


    Also,bitte tu Dir selbst und Deinen Kindern den Gefallen und fang eine Therapie an.
    Das Du Dir über vieles bewusst bist,macht den Einstieg nur einfacher.


    Wünsch Dir viel Kraft und Mut dabei


    VG coca

  • Ein tiefes Durchschnauf nach dem heutigen Arbeitstag...



    Ich hab keinen Elan, dich zu etwas zu überreden, was du nicht willst. Trotzdem sei mal kurz erzählt:



    Timanfaya, ich arbeite u.a. mit einer Borderline-Patientin. Sie hat Kinder und liebt diese heiß und innig... Und sie würde alles für sie tun. Zumindest hat sie sich das 1000x vorgenommen...


    Und doch hat sie ihnen mit den Jahren das Leben so schwer gemacht, dass die Kinder wohl ein Leben lang daran tragen werden - und sie, die Mutter, hat es nie realisiert. Heute leben die Kinder längst nicht mehr bei ihr, aber verstehen kann sie es nicht.


    Ich nach dem heutigen Tag schon. Mal wieder...

  • Hallo Timanfeya,


    ich habe mir schon sehr oft gedacht, als ich deine teils provokativen Beiträge las, die hat einen an der :radab
    Da ich aber teilweiße bestimmt auch Schrott schreibe, habe ich mir weiter keine großen Gedanken um dich gemacht.
    Dein öffentliches Schreiben glich für mich wie ein Hilferuf.
    Was es wirklich ist, kannst nur du wissen und es spielt glaube ich auch keine große Rolle mehr.


    Ich habe Freunde die Borderliner sind. Ich kann in gewisser Weise etwas nachvollziehen wie es dir geht.
    Diese können auch nur sehr schwer Freundschaften pflegen.


    Dein Beitrag hätte auch gut von meinem Ex stammen können. Bei ihm weiß ich nicht sicher ob er Borderliner ist, da es nie festgestellt wurde und er sich aller Wahrscheinlichkeit niemals untersuchen lässt, geschweige denn therapieren lässt.


    Ich kann nur von einer evtl. Betroffenen schreiben und die bin ich.
    Timan, wenn du dir nicht helfen lässt, wirst du früher oder später alles verlieren. Für Personen die dich mögen, kann ein Umgang mit dir früher oder später die Hölle sein.


    Sei es dir wert ein einigermaßen glückliches Leben führen zu können. Du musst anfangen an dich zu glauben. Daran zu glauben es unter Kontrolle bringen zu können. Du es für dich. Fang an dich zu glauben.


    Liebe Grüße

    Es hört doch jeder nur, was er versteht.


    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hallo Timanfeya,


    ich kenn Dich nicht, wie manch andere hier, daher hab ich wahrscheinlich auch die nötige Distanz, um etwas "rauher" zu schreiben:


    DU BIST KRANK!


    Also lass Dir helfen. Krank sein ist keine Schande, sich selber in der Scheiße hängen zu lassen - obwohl man es besser weiß - und andere auch noch mit reinzuziehen - DAS ist sträflich.


    Ich hab irgendwann mit dem Rauchen aufgehört (schwacher Vergleich, vielleicht - kommt darauf an) - war auch nicht einfach. Vor allem der Gedanke: ICH BIN SÜCHTIG - ich bin ein Nikotin-Junkie. Hätte ich verdrängt, würde ich mich heute noch in meinen sicheren Tod rauchen - mach ich aber nicht.


    Also entscheide Du Dich doch bitte auch fürs Leben - und das Deiner Tochter!!! Und für Deine Freunde oder die, die gerne Deine Freunde wären, die Du aber nicht lässt.


    Meine Güte, in unserer Gesellschaft ist doch kaum noch jemand ohne irgendeinen Knacks unterwegs - dafür muss man sich nu wirklich nicht schämen!


    Hinfallen ist keine Schande - liegen bleiben schon. Blöder Spruch, ist aber doch viel Wahres dran.


    Grüße
    sonnenaufgang

  • Ich les hier immer mal wieder rein, was nichts daran ändert, dass ich im Forum als solches nicht mehr großartig aktiv sein werde... beschränk mich hier auf ein Minimum.



    Im Moment sieht es so aus, dass ich nächste Woche Besuch bekommen werde von einem Freund, der Borderliner in Therapie ist und der wohl am besten versteht was in einem vorgeht und ich denke das er in so fern hilfreich sein kann, dass er mir dabei hilft das alles anzugehen und mir zu zeigen wie am besten.



    Das schöne er bleibt eine ganze Weile bei mir und ich hab ihn lange nicht gesehen aber Kontakt hatten wir fast immer und das ist die einzige Freundschaft die über Jahre gehalten hat wahrscheinlich wohl aus dem Grund, dass er dieses "austicken" sehr gut kennt und versteht, das es nicht um persönliche Hintergründe in solchem Sinne geht.



    Alles im allem freu ich mich drauf ,wenn er hier sein wird .



    :thanks:


  • Im Moment sieht es so aus, dass ich nächste Woche Besuch bekommen werde von einem Freund, der Borderliner in Therapie ist und der wohl am besten versteht was in einem vorgeht und ich denke das er in so fern hilfreich sein kann, dass er mir dabei hilft das alles anzugehen und mir zu zeigen wie am besten.


    ::


    Das klingt jetzt schon ganz anders, als in Deinem ersten Beitrag. Toll!


    Ich wünsch Dir und allen, die Dich lieben, dass Du Dein Problem angehst und am Ball bleibst. Du hast soo viel zu gewinnen! UNd Du kannst das schaffen, Andere haben es auch gelernt, damit unzugehen.


    Viele Grüße
    sonnenaufgang


    tomato: das war in diesem Fall kein Geschrei, sondern eine Form der Betonung und der klaren Worte.... irgenwo weiter oben hatte timanfaya geschriebne, dass sie nicht so ist wie die anderen Borderliner in entsprechenden Treffen... genauso reagieren auch Suchtabhängige: die anderen sind alle krank, man selber ist eher "aus Versehen" dabei... da muss Klarheit rein....


  • Sorry,aber klar isses gut,wenn man jemanden hat,der nachvollziehen kann wie es einem geht.
    Drum gibt´s ja auch gute Selbsthilfegruppen.


    Ich glaube dennoch nicht,daß es eine gute Idee ist,sich auf den Freund,selbst Borderliner und in Therapie,zu stützen.


    Er braucht selber Stabilität und ist in der Therapie um an sich zu arbeiten und kann Dich nicht auffangen,wenn es Dir nicht gut geht und/oder Du nen "Flip" hast.


    Vielleicht kann er Dir die Angst vor ner Therapie nehmen.


    Das Einzige,was Dir auf Dauer helfen wird ist ne eigene Therapie und nebenbei ne Selbsthilfegruppe


    VG coca

  • Es ging viel mehr darun , dass er wohl der ist der am ehesten weiß wie man den ersten Schritt macht und vor allem der mir auch Therapeuten empfehlen kann oder auch von anderen abraten.....


    Er ist der mit der "praxiserfahrung" die bei der Suche nach Hilfe nicht schadet....

  • Ich möchte Dir einfach Mut machen, die Sache anzupacken. Es ist ein verflixt steiniger Weg. Und ein steiler Weg. Und Du wirst Dein Päckchen nie ganz von Deinen Schultern bekommen können. Aber es ist ein lohnender Weg, der Dir unterwegs und vor allem auf der zweiten Hälfte wieder ganz viel von der Lebensqualität schenkt, die man sich so wünscht.
    Die Alternative sieht leider sehr bescheiden aus. Es ist ein Weg in die Einsamkeit und Isolation, gespickt von Selbstvorwürfen und einer sich immer stärker vermindernden Selbstkontrolle. Das hast Du nicht verdient, Dein Kind erstrecht nicht.
    Die gute Nachricht: In meinem Umfeld sind zwei, ja eigentlich Freunde, die nunmehr durch begleitende Therapie seit mehreren jahren ein doch fast normales Leben führen können. Und glücklich sind. Und in jeweils guter, recht gefestigter Beziehung leben.
    Mach Dich auf den Weg. Den ersten Schritt hast Du getan. Geh weiter auf Deinem Weg, aber brech hinter Dir nicht mehr immer alle Brücken ab. Das brauchst Du nicht (mehr).

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.