Hallo,
irgendwie kommt mir bei dem Thema immer das Gefühl hoch, dass in unserem System was nicht stimmt. Da lese ich von Leuten, die 39 Euro Unterhalt bekommen - oder von solchen, die den Unterhaltsvorschuss bekommen (ich auch). Der/die Unterhaltsverpflichte kann leider nicht mehr zahlen. Er/sie (der/die Unterhaltverpflichtete) hat nur einen Teilzeitjob, hat Schulden, blablabla.....
ICH (und viele in meiner Situation als Alleinerziehende(r)) habe auch Schulden, Ich habe zwei Teilzeitjobs + bezahltes Ehrenamt und komme trotzdem kaum über die "Armutsgrenze" - und käme dennoch nie auf die Idee zu sagen: ich muss jetzt erst mal meine Schulden abzahlen, meine Stromnachzahlung, meine Nebenkostenabrechnung, mein Auto, meinen Urlaub - und DANN, erst dann hab ich vielleicht mal Geld für meine Kinder!
Ich habe mal einen Bericht gesehen über genau das Thema, da gings um die Schweiz. Eine Rechtsanwältin meinte, es sei schon befremdlich, dass die, die die Kinder versorgen, den Stress mit der Organisation haben, gezwungen sind, zum Sozialamt gehen zu müssen, weil kein Unterhalt kommt. Sehr viel passender wäre es doch, dass diejenigen, die keinen Unterhalt bezahlen können, den Gang zum Amt gehen müssen. Sprich, egal wieviel ein unterhaltspflichtiger Vater/eine Mutter verdient: der Kindesunterhalt wird als allererstes abgezogen - und zwar der Mindestunterhalt. Und wenns dann nicht reicht, muss entweder mehr gearbeitet werden oder aber der Gang zum Sozialamt steht an.
Gute Idee, wie ich finde! Gerecht wäre es. Ich schätze mal, dass dann sehr viel mehr unterhaltsverpflichteter Väter und Mütter auf einmal zahlen könnten - wer geht schon gern zum Amt?
Grüße
Susanne
PS: Die "ihrem" Vater immer noch Geld zustecken muss, wenn er den Sohn zum Ausflug abholt (arrrrghh) - denn er muss ja erst das Telefon zahlen (muss ich auch), den Anwalt (nicht in unserer Sache), die Miete (ach?).... ich bin ein gutmütiger Trottel