Umgang von KV kürzen

  • Einen schönen Abend in die Runde..


    ich möchte gerne wissen, ob man Umgangswochenenden vom KV kürzen kann.. bzw. wie gehe ich da am besten vor?

    Bisher haben wir alles außergerichtlich klären „können“ stehen aber kurz davor, bzw. bin ich kurz davor, dass über das Gericht zu machen.


    Danke euch für Tipps..


    Einen guten Start ins Wochenende!

  • MaiBlume21

    Hat den Titel des Themas von „Umgangs von KV kürzen“ zu „Umgang von KV kürzen“ geändert.
  • Warum möchtest du denn die Umgangszeit kürzen? - Diese Frage wird dir sicherlich vor Gericht gestellt werden.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hallo MaiBlume,


    jetzt noch einmal etwas ausführlicher - ich habe gerade eine Teepause ...


    Den Gesetzgeber, die Gerichte geht es eigentlich nichts an, wie Ihr als Eltern den Umgang klärt. Ihr könnt das als Eltern frei gestalten, wo die Kinder leben, ob Ihr als Eltern zusammen klebt, wer wann und wo die Kinder sieht. Der Gesetzgeber mischt sich da nicht ein.


    Das ist wichtig im Hinterkopf zu haben, wenn es jetzt konkret an Deine Frage geht. Wenn Du "das Gericht" einschalten willst, muss es eine sache geben, bei der Ihr Euch als Eltern nicht einigen könnt. Und weil - in diesem Fall Du - die sache aber geklärt haben willst, planst Du, den Ex zu verklagen. Dafür musst du ein ganz konkretes Klageziel nennen: "Ich verklage "Ex" darauf, dass er zukünftig jedes 1. und 3. Wochenende im Monat die Kinder von Freitag, 15:00 Uhr bis Sonntag 17.00 Uhr betreut und bei sich aufnimmt sowie hälftig in den Schulferien, jeweils in der ersten Ferienhälfte."

    (Das wäre jetzt ein klassischer, üblicher Umgang. Klagen kann man aber auf alles.)


    Anschließend braucht es (nicht zwingend, wäre aber hilfreich) eine Begründung, weshalb man das so und nicht anders haben will. Und möglichst, warum man als Eltern nicht in der Lage ist, das zwischen den Eltern zu klären.

    Deine Klage geht dann an den Beklagten. Er bekommt die Chance, darauf zu antworten. Das kann dann - jeweils übers Gericht - ein paar Mal zwischen den Eltern (und ggfls. beauftragten Anwälten) hin- und hergehen. Bis der Richter meint, jetzt lägen genug Infos vor, um einen Termin anzusetzen.


    Deine Frage war, wie man bisher einvernehmlich stattfindende regelmäßige Umgänge "kürzen" kann. Da wirst Du "starke" Argumente vorlegen müssen. Zum Beispiel, dass die bisher übliche Rückbringung Sonntags um 23 Uhr so spät ist, dass die Kinder am Montag nicht wach werden, um in Kiga und/oder Schule ausgeschlafen gehen zu können.

    Dabei müssen es Argumente sein, die wesentlich für das Wohl der Kinder wichtig sind. Dinge, die Dich persönlich belasten - "Wäsche muss immer spät noch gewaschen werden, das stört mich" - hat da wenig Relevanz.


    Nun ist es ja so, dass es oft vielerei Gründe sind, die zu so einer streitigen Auseinandersetzung führen. Daher ist es wichtig, dass Du die Gründe herausfilterst, die bei einer gerichtlichen! Auseinandersetzung Gewicht haben. Und die außen vor lässt, die eher vielleicht elterlicher Rosenkrieg sind.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Vielen Dank Volleybap, für die ausführliche Antwort.
    Ich bin keines Wegs darauf aus, andere Instanzen zu involvieren. Ich habe mir die Trennung definitiv anders und leichter vorgestellt, keine Frage. Aber unsere Tochter ist erst 2 Jahre alt und ich empfinde sie als unfassbar erschöpft. Seelisch erschöpft, wenn sie vom Papa wieder kommt. Er hat sie bisher alle 2 Wochen von Freitag bis Montag. Und montags holt er sie von der KiTa, da er einen Tag in der Woche haben wollte, und für ihn der Montag am einfachsten zu regeln ist.
    Ich mache mir wirklich Sorgen und habe das Gefühl, dass er nicht gut genug bis gar nicht auf ihre Bedürfnisse eingeht.
    Sobald er sie mir bringt oder ich sie abhole, will sie ihrem Papa nicht mal tschüss sagen, sie vergräbt sich in meinem Arm und „lässt sich fallen“.
    Ich weiß, dass ich gute Gründe und Beweise brauche, aber eigentlich will ich diesen Schritt ja gar nicht gehen. Aber die Absprachen bei der Beratung werden zum Beispiel nicht eingehalten.. es ist ihm schlichtweg egal.. er versteht nicht, warum man XY Uhrzeit vereinbart.. man könnte doch auch YZ machen usw. Er erfährt ja keine Konsequenz, wenn er es einfach so macht, wie er denkt… Es sind viele Machtspielchen dabei die mir wirklich die Energie rauben.. Er nutzt meine mütterliche Sorge aus..

    Und ich denke einfach immer nur an meine kleine 2 jährige…

  • Hallo MaiBlume,

    da erinnert mich viel an die Situation mit meiner Ex ... Nachfrage: Gibt es bezüglich der Absprachen bei der "Beratung" - Jugendamt? Beratungseinrichtung? - ein Protokoll, in dem die Absprachen und ob es einseitiger Wunsch, Kann- oder verpflichtende Absprachen sind geklärt ist? Das ist nicht selten ein "Knackpunkt".


    Ansonsten ist Umgang und das damit verbundene immer wiederkehrende Erleben der elterlichen Trennung für Kinder oft nicht einfach. Und es gibt immer zwei Seiten der Medaille. Geht deine Argumentation bezüglich der Übergabeproblematik - "vergräbt sich in meinem Arm" zum Beispiel - in eine Klage bei Gericht ein, kannst Du davon ausgehen, dass der etwaige gegnerische Anwalt Dein Argument nimmt um zu belegen, dass du durch dein Verhalten beim Kind Verlustängste hervorrufst ... Und auch das ist erst einmal nicht von der Hand zu weisen ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.