Hallo liebe Forengemeinde,
es ist mir alles viel zu viel, ich
fühle mich langsam extrem überfordert.
Ich bin von Beginn an alleinerziehend,
gut ich habe zwar noch meine Eltern, aber Unterstützung ist nur
teilweise gegeben. Wir wohnen sehr nah aufeinander (Wohneigentum der
Eltern).
Seit der Geburt meines Kindes habe ich
nur befristete Arbeitsverträge bekommen und bin eine "Saisonbranche"
gerutscht. Dort wurde ich auch unbefristet eingestellt, bis zum
Jahresanfang, aufgrund der jährlichen schlechten Auftragslage wurde
ich gekündigt und habe eine mündliche Einstellungszusage.
Dazu muss ich sagen, es ist im Grunde
toll dort zu arbeiten, aber nicht in dem Team und mit der Tätigkeit,
die zuletzt machte. Dennoch würde ich wieder dort eingestellt
werden.
Ich habe einfach keine Kraft/ Nerven/
Lust mehr, wieder Bewerbungen zu schreiben. Mittlerweile weiß ich
auch garnicht mehr, was ich ich- nur dass ich nicht mehr zurück in
meinen erlernten Beruf will. Dazu bin ich einfach viel zu lange raus
und jedes Gespräch in der Branche endet damit "schön dass Sie
sich beworben haben, aber sie sind nicht mehr auf dem aktuellen Stand
und haben für uns zu wenig Berufserfahrung. Wir wünschen Ihnen viel
Glück". Gefühlt und tatsächlich muss ich fast jedes Jahr
erneut Bewerbungen schreiben, dieses Mal fällt es mir besonders
schwer. Das ist mir zu viel, Stellen suchen, Bewerbungen schreiben
usw. Zu Anfang habe ich es ein wenig schleifen lassen, weil ich keine
Kraft dazu habe. Meinen Tiefpunkt habe ich erreicht, ich funktioniere
nur noch, mehr aber nicht.
Erschwerend kommt hinzu, dass unsere
Post uns nur alle paar Tage zugestellt wird, teilweise auch wichtige
Briefe kommen nicht an. Wir/ ich hatte deswegen schon richtigen
Ärger, wegen verpasster Fristen und ich konnte keine Anträge auf
Gelder stellen, da mir die Zugangsdaten nicht zugestellt wurden.
Nicht nur das, es gibt auch Ärger mit
dem anderen Elternteil, immer wieder zieht dieser sich zurück und
lässt unser Kind fallen, wie eine heiße Kartoffel. Dann bekomme ich
nach Monaten eine Gesprächseinladung zum Jugendamt, die alternative
Erziehungsberatungsstelle wurde ja zuvor vollkommen ignoriert. Dann
läuft der ganze Mist wieder von vorne los... und ändern tut sich da
nichts. Ich habe keine Lust mehr mich mit diesem Elternteil
eigentlich nochmal zu irgendwas zu einigen. Die Maßnahme des
Jugendamtes ist ja nun beendet und das Abschlussgespräch steht an.
Nur wegen unserem Kind, welches wir zusammen haben, lasse ich mich
auf das Theater ein.
Was gäbe es für Möglichkeiten, wenn
der andere Elternteil das Ganze wiederholt? Muss ich dann wieder beim
Jugendamt antanzen, wenn dieser Elternteil es wieder vorausschickt?
Kind geht es mit der Situation relativ, mehr schlecht als recht. Es
kennt den anderen Elternteil kaum und soll diesen dann auch so
ansprechen. Wie kann ich Kind auffangen? Kann ich irgendwie
verhandeln, dass eine Erziehungsberatungsstelle mit ins Boot kommen
kann? Der andere Elternteil fühlt sich oft überfordert/ zu sehr in
Anspruch genommen/ weiß nicht genau, was Kind benötigt, welchen
Entwicklungsstand es hat.
Kind und ich, vorallem Kind sind
ziemlich oft krank. Ich schleppe mich krank auf arbeit und wenn mein
Kind krank ist, muss ich es bei den Großeltern parken. Ich habe
Angst, dass ich aufgrund der vielen Krankheitstage meinen
Arbeitsplatz verliere.
Ebenfalls sind sich meine Eltern
miteinander nicht mehr so grün, jeder gegen jeden und wir (Kind und
ich) sitzen zwischen den Stühlen. Mein Vater ist schwer krank und
kann auch nicht so, wie er will und meine Mutter arbeitet noch
Vollzeit.
Ich weiß nicht mehr weiter, meine Kur
wurde abgelehnt, die ich dringend bräuchte um verschnaufen zu
können. Hier stehe ich nur noch unter Strom, Ungewissheit,
Zukunftsängste. All das lähmt mich und bin kraftlos. Hier in der
Region werden Arbeitsplätze immer rarer, dadurch dass ich ja fast
jedes Jahr wieder Bewerbungen schreiben muss, habe ich das Gefühl
beinahe jede Firma bereits angeschrieben zu haben. Umzug geht aus
finanzieller und sozialer Sicht kaum. Ich gehöre nicht zu dem
Menschenschlag, der irgendwo ein soziales Netzwerk aufbauen zu kann.
Auch kann ich meinem Kind nicht das gesamte soziale Umfeld wegnehmen.
Es braucht Kontinuität, Stabilität und viel Vertrauen.
Wie kann ich das bloß jemanden
erklären?
Was kann es für Lösungen geben?