Kindsvater "kauft" seine Tochter

  • Kurz zu uns: Ich bin seit 4 Jahren vom Kindsvater getrennt, seit einem Jahr jetzt geschieden. Unsere Tochter (8) lebt bei mir und meinem Lebensgefährten.
    Das ganze letzte Jahr hat super geklappt mit dem Umgang. Er hatte sie alle 2 Wochenenden. Im November letzten Jahres gab es dann eine gerichtliche Abänderung, so dass er sie jetzt zusätzlich einmal in der Woche nachmittags noch haben kann.
    Seitdem gibt es nur Probleme.
    Sie weint wenn sie von ihm zurück kommt, sagt sie vermisst ihren Papa. Das ging jetzt schon soweit dass ich gestern einen Termin mit der Lehrerin und der Schulpsychologin hatte, weil sie in der Schule geweint hat.
    Der Hintergrund ist allerdings, wie schon im Titel erwähnt, ihr Papa tut alles für seine Prinzessin. Wenn sie bei ihm ist gibt es keine Regeln, keine Konsequenzen. Sie darf alles und bekommt alles gekauft was sie will. Bei uns ist unter der Woche Alltag, Schule, Hort, Hausaufgaben etc. Sie darf bei uns nicht rund um die Uhr fernsehen oder mit Konsolen spielen, im Bett essen und nicht bei uns im Bett schlafen. Das darf sie aber alles bei ihm und deshalb findet sie es wohl so toll bei ihm und deshalb vermisst sie ihn. Allerdings macht mich das auch sehr traurig und fertig und ich weiß nicht mehr wie ich damit umgehen soll. Letzte Woche hat sie sich heimlich mit ihm nach der Schule getroffen und er hat sie zum Hort gebracht (5 Min Fußweg). Davon hat weder sie mir erzählt, noch der Papa, sondern der Hort. Er tut einfach alles um sie auf seine Seite zu ziehen. Ich habe das Gefühl um so mehr Zeit er mit ihr verbringt um so stärker manipuliert er sie. Er sagt ihr auch ständig dass wenn sie 12 ist sie selbst entscheiden kann wo sie leben möchte.
    Es gab schonmal eine Zeit in der er mich ständig schlecht vor ihr gemacht hat, damals lief noch alles über Anwälte.
    Er muss immer rumstochern und rumbohren, anstatt seine Wochenenden und den Tag in der Woche sinnvoll mit ihr zu nutzen.
    Ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll. Wenn er so weiter macht dann schafft er es wohl bis sie 12 ist sie auf seine Seite zu ziehen.
    Gestern nach dem Gespräch in der Schule habe ich auch mit ihr gesprochen und da sagte sie mir dass sie gern 2 Wochen beim Papa und 2 Wochen bei mir sein möchte. Ich war ganz perplex.
    Ich weiß dass es dieses Wechselmodell gibt und dass das manche für gut heißen, aber ich weiß auch dass er unbeständige Arbeitszeiten hat und dass wir dafür gut kommunizieren müsste, was nicht der Fall ist.
    So langsam weiß ich nicht mehr weiter...


    Hinzu kommt noch, dass mein Lebensgefährte und ich in den nächsten 2 Jahren eigentlich Nachwuchs planen. Aber so lange der Umgang nicht gut funktioniert, kann ich mir das gar nicht vorstellen. Da man ja mit einem Neugeborenen erstmal mehr eingespannt ist, würde sie da etwas in den Hintergrund rücken, zumindest zu Anfang. Aber ich denke das würde sie dann erstrecht in seine Arme treiben.
    Hat damit jemand Erfahrung?

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  • Hallo,
    prinzipiell kann der Vater an seinem Umgang machen was er will und wie er es will - sein Umgang, seine Regeln. Das mag dir als Mutter nicht gefallen, ist aber so. Dreh die Medaille mal um, er würde sich darüber monieren, wie du dein Alltag / Umgang mit ihr gestaltest und dir seine Regeln "aufdiktieren" will - würde dir nicht passen, oder? Das ist eine harte Nummer, ich weiß, aber da hast du kein Mitspracherecht.


    Das sie ihren Vater vermisst ist auch völlig normal, unabhängig davon ob er ihr alles erlaubt oder nicht - es ist ihr Vater.


    Was allerdings nicht geht, ist dieses heimliche zum Hort bringen; ich denke kaum das etwas dagegen spricht, wenn er sie von der Schule abholt und zum Hort begleitet - oder was genau stört dich daran (außer die Heimlichkeit)? Da müsst ihr ein Gespräch suchen - bzgl. der Heimlichkeit, meine Meinung.


    Ob er sie "kauft" - nun ja. Das er mit ihr redet bzgl. wenn sie 12 ist kann sie zu ihm usw. - auch da würde ich das Gespräch suchen.


    Wechselmodell finde ich prinzipiell nicht schlecht, für alle Beteiligten - da lernt eure Tochter u. a. auch den Alltag bei Papa kennen, evtl. könnt ihr euch da auf eine Probezeit einigen, was weiß ich, 3 Monate, 6 Monate?


    VG
    Grace

    :thumbup: Always look on the bright side of life! 8)

  • Wo ist das Problem, dass Deine Tochter offensichtlich einen guten Draht zum Vater (nanntest Du ihn auch >>Kindsvater<< als ihr noch zusammen gelebt habt?) hat? Nur weil Du ihn in einem negativen Licht siehst muss Dein Kind das noch lange nicht tun.


    Er tut alles um sie auf seine Seite zu ziehen? Es gibt ein altes deutsches Sprichwort: "Was ich selber denk und tu, das trau ich auch dem andern zu" ... dabei denke ich gerade an Deinen Satz das Eure Tochter bei Dir und Deinem neuen Lebensgefährten lebt plus dazu der hier: 8) ... also ist alles cool, solange Euer Kind bei Dir und Deinem Lebensgefährten ist. Will sie weg, dann liegt das an Manipulation durch den Vater, nicht etwa am ehrlichen Wunsch des Kindes?


    Deine Tochter hat, je älter sie wird, ein zunehmendes Recht auf ihre eigenen Entscheidungen. Und wenn es Deine Tochter zu ihrem Vater zieht, dann ist das Ihr gutes Recht.


    Nicht gut ist, dass Du ihn und seine Vaterqualitäten total abwertest in dem Du unterstellst "er würde sie [lediglich] kaufen" ... vielleicht liebt Deine Tochter ihren Vater, so wie Dich oder sogar ein Stückchen mehr.


    Vielleicht mag Deine Tochter Deinen neuen Partner nicht und spielt Dir Sympathie für ihn nur vor? Schon mal daran gedacht? Nur weil Du ihn liebst und mit ihm zusammen sein möchtest muss das noch lange nicht für Deine Tochter gelten. Genauso muss der Gedanke an ein Kind mit Deinem Partner Dich und nicht Deine Tochter in romantische Verzückung versetzen.


    Offensichtlich ist der Vater Deiner Tochter an regelmäßigem/umfangreichen Kontakt zu seiner Tochter sehr interessiert ... sonst würde er keine Gerichte bemühen um das scheinbar gegen Deinen Widerstand durchzusetzen.


    Wenn ihr alle dicht zusammen wohnt und der Kontakt zwischen Vater und Tochter gut und positiv für Euer Kind ist ... dann solltest Du die Dinge entspannt sehen ... hätte Deine Tochter keine "Angst" Dich zu enttäuschen weil sie ihren Vater spontan sieht und auch liebt ... sie würde vermutlich keine Heimlichkeiten vor Dir haben. Sie wird ganz genau um Deine Abscheu vor ihrem Vater wissen und verheimlicht Dir deshalb solche Dinge. Kinder WOLLEN im Normalfall beide Eltern.


    Es scheint eher Dein Problem zu sein Deiner Tochter zuzuhören und ihre Gefühle und Wünsche zu respektieren, als das der Vater die Tochter kaufen würde. Schuld sind nicht immer die anderen.

  • Nordost:


    echt spannend, wie aggressiv und wenig empathisch in deiner Wortwahl du hier nach nur 8 Beträgen auftrittst.


    Lies dir doch bitte deinen Beitrag nochmal durch und überlege kurz, ob du nach so einer "Ansage" bereit wärst, auch nur ein klitzekleines bißchen über deinen Beitrag nachzudenken.


    Wenn es das ist, was du willst.


    Oder geht es ums "rundmachen", ein wenig stänkern?


    Mima

  • Offensichtlich kennen hier einige meinen Exmann sehr gut, wohl besser als ich, um darüber urteilen zu können.


    Achso und das Smiley war ursprünglich mal eine ACHT, nämlich das Alter meiner Tochter, ich konnte es nur dann nicht mehr editieren.

    Einmal editiert, zuletzt von skatequeen ()

  • Er tut einfach alles um sie auf seine Seite zu ziehen. Ich habe das Gefühl um so mehr Zeit er mit ihr verbringt um so stärker manipuliert er sie. Er sagt ihr auch ständig dass wenn sie 12 ist sie selbst entscheiden kann wo sie leben möchte.


    So ähnlich wie Du schreibst haben wir das hier auch, zumindest was den Sohn angeht. Auch hier hat die Mutter den Kindern vermittelt, dass sie mit X Jahren selbst entscheiden können, wo sie leben wollen. Du kannst aber leider gegen das Verhalten des KV nichts machen. Vielleicht setzt Du daher besser bei Dir und der Tochter an, indem Du Dich erst einmal von ihm abgrenzt und der Tochter vermittelst, dass beim KV es eben anders zugeht als bei Dir, dass beides in Ordnung ist und worüber Du Dich bei ihr freust. Ihr Selbstbewusstsein stärkst und ihr zeigst, dass Du für sie da bist.


    Mach Dein Ding, er macht seins. Ich kann verstehen, wenn Du wütend auf den KV bist, aber wenn sich diese negativen Gefühle auf die Tochter übertragen, dann wird sie umso lieber beim KV sein wollen.


    Bei Dir hat sie Halt und Geborgenheit, die sie beim KV so, wie Du ihn beschreibst (Leben ohne Grenzen) nie wird haben können. Zeig ihr, dass Du Dich freust, dass sie regelmäßig ihren Papa sehen kann, damit sie kein schlechtes Gewissen deswegen haben muss.


    Offensichtlich ist der Vater Deiner Tochter an regelmäßigem/umfangreichen Kontakt zu seiner Tochter sehr interessiert ... sonst würde er keine Gerichte bemühen um das scheinbar gegen Deinen Widerstand durchzusetzen.


    Tut mir leid, die Logik dahinter erschließt sich mir nicht. Wer meint, Gerichte bemühen zu müssen, um regelmäßigen Umgang zu erhalten, der sieht wohl eher zuerst seine Interessen und vielleicht weniger die Bedürfnisse des Kindes.

  • Tut mir leid, die Logik dahinter erschließt sich mir nicht. Wer meint, Gerichte bemühen zu müssen, um regelmäßigen Umgang zu erhalten, der sieht wohl eher zuerst seine Interessen und vielleicht weniger die Bedürfnisse des Kindes.

    Genau so ist es auch! Er ist ein Mensch mit narzisstischen Zügen und ihm geht es seit 4 Jahren nicht ums Kindeswohl, sondern nur um sein Recht.

  • Tut mir leid, die Logik dahinter erschließt sich mir nicht. Wer meint, Gerichte bemühen zu müssen, um regelmäßigen Umgang zu erhalten, der sieht wohl eher zuerst seine Interessen und vielleicht weniger die Bedürfnisse des Kindes.

    Oder der das Gericht bemühende Elternteil hat es mit einem verweigernden, bindungsintoleranten Elternteil zu tun der Kommunikation weitesgehend verwehrt. Auch das wäre denkbar und ist leider in vielen Fällen bittere Realität.


    Natürlich ist es im ersten Schrit am Besten, wenn die Eltern miteinander reden. Das führt aber leider oft zu nichts ... und dann bleibt nur der "harte Weg" ... schön ist wenn Kinder unter elterlichem Unvermögen nicht leiden würden.


    Und woher schließt Du, dass die Tochter bei Ihrem Vater keinen Halt und keine Geborgenheit hat?

  • Bei uns ist es ähnlich - nach 2-3 Tagen hat das Kind Katzenjammer nach dem anderen ET - deshalb tauschen wir mehrmals unter der Woche - wohnen grob 15-20 Minuten voneinander entfernt.
    Natürlich läuft beim anderen ET manches anders z.B. die Bettgeh Zeit - aber um so mehr und häufiger die Beiden Alltag haben - deshalb mehr werden da auch die Zügel angezogen.


    Warum mußtet ihr vor Gericht?
    Diese Heimlichkeiten finde ich schlimm - warum ist ein Abweichen nicht möglich?
    in Bezug auf Nachwuchs finde ich eine umfangreiche Umgangsgestaltung positiv - bleibt mehr Zeit und Ruhe für euch, oder ?

  • Natürlich läuft beim anderen ET manches anders z.B. die Bettgeh Zeit - aber um so mehr und häufiger die Beiden Alltag haben - deshalb mehr werden da auch die Zügel angezogen.

    Genau so ist das ... und die bloße Tatsache, dass Eltern Dinge unterschiedlich handhaben bedeutet nicht was der Vater macht ist besser als das was die Mutter macht oder umgekehrt. Leben ist in erster Linie ein Entwicklungsprozess, auch für die Eltern. Und beim Kind gibt es ein paar Indikatoren (z.B. schulische Leistungen, Sozialverhalten) wenn die sich altersgerecht darstellen und auch sonst keine Auffällgkeiten hervorstechen ist die Unterschiedlichkeit der Eltern für jedes Kind eine Bereicherung.

  • Und woher schließt Du, dass die Tochter bei Ihrem Vater keinen Halt und keine Geborgenheit hat?


    Daraus:

    Sie darf bei uns nicht rund um die Uhr fernsehen oder mit Konsolen spielen, im Bett essen und nicht bei uns im Bett schlafen.


    Es scheint ein Leben ohne Grenzen, ohne Regeln zu sein - natürlich ist er dann vordergründig dort attraktiver als bei der TS, wo Alltag ist. Nur: man kann es nicht ändern.


    Oder der das Gericht bemühende Elternteil hat es mit einem verweigernden, bindungsintoleranten Elternteil zu tun der Kommunikation weitesgehend verwehrt.


    Oder der das Gericht bemühende Elternteil macht sich gar nicht erst die Mühe, zu kommunizieren, sondern geht gleich den Weg der Eskalation. Womöglich mit genau der Begründung, dass der in ein solches Verfahren hineingezogene andere Elternteil verweigernd und bindungsintolerant wäre. Solche Menschen leben auch gerne mit ihren Vorwürfen, die sie anhäufen und kultivieren und konfrontieren dann das Kind damit:

    Es gab schonmal eine Zeit in der er mich ständig schlecht vor ihr gemacht hat, damals lief noch alles über Anwälte.


    Das führt dann das Kind in einen nicht aufzulösenden Loyalitätskonflikt. Und genau das finde ich hochgradig kindeswohlgefährdend.

  • Nord-Ost, ich mag ja ungern deine romantische Sicht auf den ARMEN Vaddi ankratzen. Aber jemand der dem Kind ständig erzählt mit 12 darf es sich gegen die Mama entscheiden, der ist natürlich dazu auch nur von der bösen TS getrieben worden, oder?


    :kopf

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Dass die Tochter mit zwölf Jahren selbst entscheiden kann ist erst mal so nicht richtig.


    Ansonsten würde ich dir raten bleibe authentisch in deinem Verhalten und fange auf keinen Fall einen Wettkampf mit dem KV an.


    Ein WM wird es auch nur geben, wenn ihr als Eltern euch außergerichtlich darauf einigt, und nicht weil jetzt eine achtjährige plötzlich unter Druck gesetzt wird und dies fordert. Auch vor Gericht wird das nicht beschlossen werden.


    Ihr habt gerade erst ein Umgangsverfahren hinter euch, und das würde ich jetzt auch so einhalten.


    Da du das Verhalten des KV aber nicht ändern kannst, die Nöte deiner Tochter jedoch ernst nehmen musst, würde ich für sie dringend Unterstützung bei einem Kindertherapeuten suchen.
    Das ist dann jemand neutrales bei dem sie alles loswerden kann, und der euch beide als Eltern mit ins Boot holt und berät.


    Uns (Tochter und mir) hat das sehr viel gebracht, um sie aus dem Loyalitätskonflikt herauszuholen.

  • Das ist alles vollkommen richtig, musicafides ... stellt es doch lediglich die Inversion dessen dar, was ich geschrieben haben.


    Problematisch ist, das es in der Regel in Foren wie diesem nur eine einseitige Darstellung der Situation gibt. Was ich in diesem konkreten Fall herauslese ist eine Reihe von Anwürfen und Zuweisungen gegen den Vater ... und die Darstellung einer Tochter, die scheinbar dennoch mit dem Herzen gewillt ist ihren Papa um sich zu haben.


    Vieles ist auch eine Frage der Maßstäbe. In einem Haushalt gilt 1h TV-Konsum als viel ... im Anderen sind es eben 2 oder 3h. Das eine muss nicht schlimmer oder besser als das andere sein. Lebt die Mutter in einem Haus mit Garten und Tieren dürfte der TV-Konsum naturgemäß deutlich weniger sein als beim Vater im 2-Zimmer-Appartment im 12. Stock.


    Hier empfinde ich eine einseitige Darstellung. Im mütterlichen Haushalt ist alles toll und regelgerecht richtig. Im väterlichen Haushalt herrscht blankes Chaos und Anarchie. Zusätzlich wird das Kind massiv materiell gegen die Mutter beeinflußt.


    Ist die Frage, ob sich das Kind beim Vater vieleicht in seiner jetzigen Lebensphase beim Vater geborgener fühlt irgendwie abwegig? Die Elttern sollten generell weniger über die Kinder als mehr mit ihnen reden ... und nicht ihre eigenen Bedürfnisse mit dem sog. juristischen Begriff des Kindeswohls vermengen/verwechseln.


    Meine Erfahrung ist, dass Kinder im Normalfall materiell schlecht bis garnicht ... und wenn dann nur kurzfristig beeinflussbar sind. Wenn jedoch ein Elternteil permanent schlecht über den Anderen redet ... und es muss auch garkein schlechtes Reden sein ... eine ablehnende Haltung gegenüber dem anderen Elternteil genügt auch mit kleinen Gesten, welche das Kind wahrnimmt, bewirkt häufig das Gegenteil von dem was beabsichtigt ist. Er/sie treib das Kind genau dahin ... von sich selbst weg.

  • Ihr habt gerade erst ein Umgangsverfahren hinter euch, und das würde ich jetzt auch so einhalten.


    Volle Zustimmung. Abweichungen (z. B. mal einen Umgangsnachmittag verschieben, bei Bedarf Wochenenden tauschen) können aber im echten Leben durchaus erforderlich sein - vielleicht schafft Ihr auch so etwas. Bei uns gibt es zwar so gut wie keine Kommunikation, aber solche Anpassungen funktionieren ganz gut.


    Da du das Verhalten des KV aber nicht ändern kannst, die Nöte deiner Tochter jedoch ernst nehmen musst, würde ich für sie dringend Unterstützung bei einem Kindertherapeuten suchen.
    Das ist dann jemand neutrales bei dem sie alles loswerden kann, und der euch beide als Eltern mit ins Boot holt und berät.


    Ich würde es zumindest versuchen, auch wenn die Wartezeiten lang und freien Plätze selten sind, aber vielleicht habt Ihr Glück. Und hoffentlich ist der KV auch grundsätzlich einverstanden (ich verstehe es so, dass beide Eltern einwilligen müssen, so sie das gemeinsame Sorgerecht haben).

  • Die Elttern sollten generell weniger über die Kinder als mehr mit ihnen reden ... und nicht ihre eigenen Bedürfnisse mit dem sog. juristischen Begriff des Kindeswohls vermengen/verwechseln.


    Theoretisch alles richtig, aber mal willkommen in der Praxis! Wenn auch nur ein Elternteil die Kinder instrumentalisiert und nicht aufhören kann / möchte, gegen den anderen Elternteil zu kämpfen, kann man m. E. nur damit reagieren, indem man die Kommunikation auf ein absolutes Minimum beschränkt und wenn, dann nur schriftlich. Auch wenn man manches, was beim anderen Elternteil anders läuft, so nicht befürwortet, muss man es hinnehmen.


    Irgendwann werden die Kinder begreifen, wenn sie es mit einem Elternteil zu tun haben, welches vor allem die eigenen Interessen im Vordergrund sieht. Das kann man den Kindern nicht ersparen.

  • Wenn auch nur ein Elternteil die Kinder instrumentalisiert und nicht aufhören kann / möchte, gegen den anderen Elternteil zu kämpfen

    Oder wenn beide Elternteile gegeneinander instrumentalisieren/kämpfen? Vielleicht ist die Mutter Narzisstin, oder der Vater? Oder womöglich beide? Vielleicht will sich einer oder Beide mit dem Status "Ich bin alleinerziehend" schmücken? Oder weil Ursache des "Kampfes" ist, dass sich ein Elternteil permanent gegen Wertungen/Vorschriften des anderen wehren muss?


    Meine Erfahrung ist, wenn Du Deine Kinder loslässt, dann kommen sie zu Dir.

  • möchte ich auch mal gerne meinen Senf dazugeben.


    Ich bin auch alleinerziehender Vater einer achtjährigen Tochter und nach vier Jahren Trennung/Scheidung können meine EX-Frau und ich trotz einiger unterschiedlicher Auffassungen in Erziehung usw über die Probleme reden und alles gut organisieren. Ich kenne einige Fälle, in denen ein Vater mehr Zeit mit seinem Kind eingefordert hat , nur bei der Mutter auf taube Ohren gestoßen ist. Hat er vorher gefragt? Wenn ja, ist der Gang zum Gericht sogar verständlich. Wichtig scheint mir auch , dass Dein Ex die Tochter nur an Wochenenden hat, da muss sie nun mal nicht früh aufstehen und zur Schule. Ich möchte keinen verurteilen oder in den Himmel heben, aber bei uns war es einfach die fehlende Kommunikation, die Probleme hervorgerufen hat. Nur, in einem Punkt gebe ich Dir uneingeschränkt Recht , heimlich darf nichts geschehen.


    Die Mama meiner Tochter erzählt ihr auch immer wieder von der Möglichkeit ab 12 Jahren selber zu entscheiden. Bei uns eine Mediation sehr geholfen.


    Wenn wir nicht soweit auseinander leben würden, wäre das Wechselmodell eine sehr interessante Variante. In anderen Ländern wird es viel häufiger praktiziert. Dieses Modell basiert aber immer auf einer guten Kommunikation.


    so laong

  • Ich finde krass was du mir da unterstellst! und wie die Dinge hier verdreht werden.
    Ich habe ein geregeltes Alltagsleben mit dem Kind und ich rede NIEMALS schlecht über ihren Vater und benutze auch keine Gesten dahingehend. Er allerdings tut das, das hat mir meine Tochter oft genug erzählt und er wurde daraufhin auch schon vom Anwalt ermahnt mich als Mutter nicht schlecht zu machen vor dem Kind.

  • Deinen Kommentar möchte ich mit einem dicken AMEN! unterschreiben!


    Die Mama meiner Tochter erzählt ihr auch immer wieder von der Möglichkeit ab 12 Jahren selber zu entscheiden. Bei uns eine Mediation sehr geholfen.

    Falsch ist, das ein Kind ab 12 selbst entscheiden kann wo es leben will. Richtig ist, dass ein Kind ab dem Zeitpunkt, ab dem es klar und offensichtlich unbeeinflusst artikulieren kann wo es leben möchte erstens von einem Gericht angehört wird und im Normalfall nicht mehr gerichtlich gezwungen wird an einem anderen Ort zu leben ... bzw. in einem anderen Haushalt.