Ich habe ein Problem, dass ich euch mal erläutern möchte:
Ich bin sehr lange in einer Firma angestellt. Nach der Elternzeit bin ich in Teilzeit gegangen, zuerst 20 Stunden, dann 25 Stunden und nun 30 Stunden. 30 Stunden sind das allerhöchste, was ich leisten kann. Meine Kleine ist dieses Jahr eingschult worden. Trotz Patchworkglück und sehr guter Partnerschaft, lebt mein Partner nicht hier, geht auch auch arbeiten und hat ebenfalls eine Tochter, um die er sich kümmert. Das ist aber nicht schlimm und tut dem eigentlichen Problem nichts zur Sache. Er arbeitet voll und könnte mich im Alltag bezüglich Bring- oder Abholung nicht unterstützen. Großeltern leben woanders. Vater: kein Kontakt mehr.
Mein Problem ist folgendes: wir arbeiten in einem Team, ich, eine andere 2. VZ-Kraft, die ebenfalls fast 10 Jahre da ist und eine 3. VZ-Kraft. Nun ist der Chef mit der 3. nicht zufrieden und will den Vertrag diesen Monat auslaufen lassen (er wurde einmal befristet verlängert). Kollegin die 2. Vollzeitkraft ist, hat Chef irgendwann im Sommer gesteckt, sie sei unzufrieden mit 3. VZ-Kraft. Wir würden das auch alleine stemmen! Meine ganzen Gegenhaltungen, dass sie fachlich zwar nicht 100% kompetent ist, dafür aber immer anwesend und sehr kolligial ist, hallten nunmehr auf taube Ohren.
Nunmehr ist es so: ich habe eine Gehaltserhöhung und einen Bonus, da ich Jubiläum in der Firma feierte bekommen. Diese Woche wurde mir verkündet, 3. VZ-Kraft geht. Nun hat dieses "Geschenk" einen faden Beigeschmack für mich. Denn irgendwie habe ich das Gefühl, ich soll - muss auf Vollzeit gehen, weil 3. Kraft geht. Will ich aber nicht! Ich will mein Kind nicht 07:30 Uhr in den Frühhort geben und 17:30 uhr abholen. Ich arbeite in einem Bereich, an dem es unabdingbar ist, dass Nachmittags besetzt ist - Gäste kommen, Telefon klingelt. Das hat bis jetzt auch immer mit 3 Kräften geklappt. Jetzt stehe ich schön blöd da: denn meine Kollegin geht jetzt in den Urlaub und ich müsste konsequent 15:00 Uhr spätestens 15.30 Uhr gehen, dann hätte ich schon eine Überstunde geleistet. Ab diesem Zeitpunkt wäre das Büro unbesetzt.
Wie soll ich reagieren: habe meinen Chef heute per E-Mail hingewiesen, dass es so sein wird, Büro unbesetzt Nachmittags, in 2 Wochen, da 2. VZ Kraft im Urlaub. Wie ich ihn kenne, wird er das ignorieren und wenn es soweit ist, sich tierisch aufregen. 2. VZ-Kraft wird das nicht berühren, sie kann ja die Zeiten abfangen, in der ich nicht da bin. Noch eine andere Sache ist: mein Kind wird auch mal krank, aber oft erlebe ich, dass ich mich krank zur Arbeit quäle, weil 2. VZ-Kraft krank ist und mir sozusagen "zuvor" gekommen ist. Was zur folge hat: dass ich mit einer Nierenbeckenentzündung vor ein paar wochen da saß und nun auch mit einer fiesen Erkältung, bei der im Mund bläschen hatte (wer weiß, war bestimmt keine Erkältung). Ich weiß, das war blöd von mir.
Ich ärgere mich, dass ich geglaubt habe, das "Geschenk" sei wirklich für die lange Mitarbeit - nun habe ich das Gefühl, ich soll still sein und soll zusehen, wie ich das hinbekomme, dass das Büro im Notfall besetzt ist Nachmittags. Ich möchte auch keine Beschäftigung, in der ich ständig doch Vollzeit arbeite. Es sollte eine absolute Ausnahme sein, wenn 2 Kräfte fehlen, aber nicht Vorrausetzung.
Ich bin ratlos. Kann gerade nicht schlafen. Ich glaube meine 2. VZ-Kraft kann das irgendwie nicht verstehen, sonst hätte sie (hinter meine Rücken) nicht so gehandelt. Sie hat es mir zwar erzählt, aber ich habe ihr gesagt, weißt du eigentlich, was das für mich bedeutet, wenn wir nur noch 2 sind? Ich glaube ihr wäre es am liebsten ich wäre vollzeit da und meinem Chef auch, also haben sie "gemeinsame" Sache gemacht und nun stehe ich da.