Wie lange noch...

  • Hallo,


    nach langer Zeit mal wieder ein Jammer Post von mir :(


    Wir haben bald 17 Monate geschafft, seit der Schwangerschaft alleine, 3 Umzüge seit der Geburt und doch wieder im Dorf gelandet, weil niemand eine Mama mit Kind als Mieterin will.


    Wie schon mal erzählt, bin ich mit meiner Kleinen wirklich ALLEINerziehend. Keine Eltern, Großeltern, Geschwister oder sonstige Familienangehörige.
    Freunde sind alle kinderlos und in der Arbeiterwelt...


    Ich bekomme manchmal Aggressionen wenn die Mamis sagen, "ja ich bin ja auch den ganzen Tag allein mit Kind"
    Mein Vorsatz war und ist, daß ich minimum 3 Jahre für meine Tochter da bin (arbeite von daheim, wenn sie abends schläft)
    Aber der Alltag ist nicht zum ertragen, dieses permanente Bespaßungsprogramm, permanent jemand der was von dir will, zudem stille ich sie und das sehr viel, weil egal, was ich ihr vorsetze sie knabbert an allem, aber isst keine ganze Portion, nicht mal Kuchen oder Kekse!!


    Ich kann nicht auf die Toilette, ohne daß sie auf meinen Schoß will, an den Rechner wenn ich mich setze, gibt es Geschrei, Hausarbeit und kochen, geht grad so...


    Ich glaube, ich würde das alles auch nicht so schlimm empfinden, wenn sich mal jemand anderes mit ihr beschäftigen würde.
    Jugendamt, Leihoma Annonce und Freunde habe ich schon durch...da ist keine Hilfe in Sicht. Babysitter kann ich mir nicht leisten.
    Außerdem belastet es mich zusätzlich, daß sie ohne Familie aufwachsen wird, (ja kenn den KV nicht)


    Ich habe keine weiteren Verwandten und ich verstehe ja, daß sie an mir klebt, weil sie seit sie geboren ist weiß, daß es nur mich gibt.
    Wir waren im Pekip, wir gehen ins Elterncafe, auf den Spielplatz (wo niemand ist oder nur Grüppchen)...
    Ich finde das Leben was ich ihr und mir biete, total traurig....ja klar kommen meine "Freunde" vorbei...aber die langweilen sich eher,
    mit meinen Kinder Themen, ja ich habe andere Mamas als Kontakt, aber die haben auch ihre eigenen Kinder zu versorgen.


    Es ist soviel Wahrheit in dem Satz "um ein Kind groß zu ziehen, braucht es ein ganzes Dorf"
    Das fehlt unserer Gesellschaft hier, die Familien werden immer kleiner, kaum jemand schert sich um den anderen noch.


    Ich frage euch Mamis, wie schafft ihr das bitte...wo und wie tankt ihr auf...wie schafft ihr es, nicht aus der Haut zu fahren?
    Mich kostet es immer mehr Beherrschung, nicht grob zu werden (was ich schon paarmal war)


    Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin die einzige, die mit der Rolle nicht klar kommt...ich sehe immer nur lachende, gestylte Mamis,
    mit Kind, das im KiWa schläft, das im Sandkasten spielt....und die Mama total entspannt 10 Meter entfernt mit dem Handy.


    Meine Kleine, will nach 20 Minuten raus aus dem KiWa, Autofahren länger als 15 Min ist eine Qual, am liebsten getragen werden.
    Irgendwas mache ich falsch? Jammere ich zuviel? Erwarte ich zuviel?


    Würde mich über Rat und Trost freuen, von Mamis die in einer ähnlichen Situation sind oder waren.

  • meine ist genauso anstrengend/verwöhnt und ich werde den Level auch nicht verändern. Hole euch ganz schnell einen Kitaplatz. Die haben von paar Stunden kita am tag mehr als von 24/7 mama. meine ging mit 14 Monaten und es War für uns beide so eine Erleichterung. sie lernt da so viel
    . Vieles hätte mir viel kraft gekostet und dort lernt sie es nur durch das beobachten von Kindern.

  • Wann gibts du denn zur Betreuung ab?


    Kann nicht vllt auch sein, dass du nicht abgeben möchtest?
    Auf der einen Seite ja, aber auf der anderen Seite fällt es dir auch schwer, da du meinst, sie kann nicht ohne dich?


    Kenne zu gut was du durchmachst..
    Es ist deine Wahrnehmung dass alle glücklich aussehen, das ist nicht so, weil du dich schlechter machst.


    Kenne keine Mama die glückselig um 7h morgens mit Kiwa spazieren war;)


    Was machst du sonst so?
    Turnen, mit der kleinen?
    Schwimmen?
    Gibts denn da keinen Anschluss ?


    Hab die meisten über Kurse kennengelernt& treff sie mit Kindern.
    Meiner hat auch nur gebrüllt, daher musste ich tragen. Kinderwagen hasste er.
    Und gestillt hab ich auch lang.
    Es wurde besser als nicht mehr stillte.
    Man fühlte sich wieder mehr Frau&..


    Wie gesagt, seit der Kita& durch den Anschluss mit den anderen macht es den Tag erträglicher.
    Viel raus, und abends war man dann wieder alleine, das hat mich einsam gemacht.
    Aber nun lebe ich es ganz gerne.


    Versuch mal über caritas zu finden
    Oder leihomas& oder können deine freunde nicht mal 1-3 std sitten?
    So hab ich es gemacht.
    Das Hilft auch.

  • Respekt für die große Leistung. Ich würde "eingehen".


    Das mit der Kita sehe ich genau so. Die große war nach nem Jahr in der Kita und die kleine erst mit 1,5 (die Kita nimmt keine jüngeren Kids)
    Von der Entwicklung merkt man deutlich, das die Kita sehr förderlich ist. Also nicht nur Entlastung der Mutter, sonder das tägliche intensiven erleben von anderen kindern bringt Dein Kind auch schneller voran.

    Wer will findet Wege und wer nicht will findet Gründe. ;)

  • Ich möchte dir Mut machen!
    Mit 17 Monaten ist es wirklich absehbar, bis deine Tochter anfängt nennenswert zu essen. Manche Kinder brauchen da einfach ein bisschen länger. Wenn du möchtest, kann ich dir die Telefonnummer einer Stillberaterin geben, die auch so eine Tochter hatte. Sie kann dich bestimmt verstehen und auch gut beraten. Sie gehört zur AFS, berät also kostenlos und ist eine wirklich herzensgute Person.
    Meine Tochter ist jetzt 20 Monate alt und will auch am liebsten ständig was Neues, ständig spielen, vorlesen,... ABER: Sie hat in den letzten 3 Monaten wirklich einen großen Schub gemacht und es ist jetzt ein bisschen besser auszuhalten. Gerade sitzt sie zB neben mir und "malt". Halte durch! Je älter sie werden, desto besser können sie sich auch mal eine Weile selbst beschäftigen.
    Hast du es schon mal hier versucht? Vielleicht wohnt ja jemand ganz in deiner Nähe. :)

    Ich bin eine Mutter - und was ist deine Superkraft?

  • Wie kommt es, dass du den KV nicht kennst?


    Aus deinen alten Threads geht hervor, dass du unter dieser Situation nun schon seit ca. einem Jahr leidest. Es scheint sich nichts geändert zu haben.


    Hast du dir für dich selbst Hilfe gesucht? Evtl. eine psychologische Beratung angegangen?


    Wäre ein KiTa-Platz eine Alternative, um dich zu entlasten?


    Wenn deine Tochter so sehr an dir klebt, hast du dir schonmal übverlegt sie eben gezielt mal kleinere Abstände "alleine" zu lassen? Z.B.. Sie in den Laufstall stellen und eben 5 Minuten ins Bad zu gehen ohne auf ihr evtl. Geschrei zu reagieren?

  • Ich war zwar damals noch nicht alleinerziehend, aber dieses Gefühl das man dem Kind gar nix bietet, das alles sich von morgens bis abends zieht und einen auslaugt, das hatte ich auch.
    Mein Kind war ebenfalls super anhänglich, ich konnte nicht einfach den Raum verlassen oder einen Kaffee trinken wann ich wollte...
    Mit einem Jahr kam er in die Kita und ab da wurde alles besser! Er lernte sich zu trennen, und ich habe auf der Arbeit endlich wieder die Freiheit erlebt aufstehen zu können und mir einen Kaffee zu holen wann ich wollte.
    Ich meine, für mich war immer klar das ich nach einem Jahr wieder arbeiten gehe. Vielleicht fühlt man sich als Versagerin wenn man sich das anders vornimmt oder als schlechte Mutter. Aber das ist wirklich quatsch. Den Kindern geht es nicht schlecht im Kindergarten, sie finden Freunde und meiner hat super davon profitiert. Es ist völlig OK sich umzuentscheiden! Zumal du ja schon arbeitest, aber es wäre doch sehr entlastend wenn du das nicht abends machen müsstest wo du eigentlich auch mal deine Ruhe brauchst.

  • Hallo,



    danke nochmals für eure Beiträge, darunter waren wirklich hilfreiche Tips.


    Hab jetzt mal ne Mutter Kind Kur beantragt....dennoch wie schafft ihr euren Alltag?


    Ich habe eine zuckersüße und sehr liebe Tochter....allerdings ist es sehr schwer, mit ihr etwas zu unternehmen.


    Autofahrten länger als 20 Minuten trau ich mich gar nicht mehr, weil sie nicht einschläft sondern weint.
    Mit ihr zu spielen macht mir schon Spass, allerdings wechselt sie alle 3 Minuten das Spielzeug oder das Buch.
    Sie ist sehr aufmerksam, sehr weit für ihr Alter (sagen mir die anderen Mütter)...


    Ich würde gerne mal einen Ausflug machen, nur der Vormittag ist immer rum, mit aufstehen, frühstücken, Mittagessen vorbereiten....
    irgendwann zwischen 12 und 3 schläft sie ein...immer anders....und schläft zwischen 1 und 3 Stunden....
    Ich habe das Gefühl, ich kann nichts planen.


    Und ja ich stille sie mit 19 Monaten und mache es auch minimum bis zwei Jahre...allerdings "benutzt" sie das auch, wenn ich telefoniere,
    koche, etwas anderes mache, als sie will.....und sie gibt keine Ruhe, bis ich ihr die Brust gebe.


    Ach ich schreibe ein bißchen wirr....weil ich ganz wirr bin....nachts wacht sie auch noch stündlich auf....
    keine Ahnung, wenn ich die anderen Mamas sehe....wie top gepflegt und gestylt die rumlaufen....im cafe sitzen mit einem schlafenden Kind in Kiwa...


    Da frage ich mich, was mache ich falsch?
    Bin einfach echt erschöpft....auch niemand in Sicht der mich wirklich entlasten kann.

  • :knuddel:knuddel:knuddel


    das ist alles völlig "normal" ... dein kind reagiert nur so wie du aggierst ...
    ich habe auch zwei sehr fordernde kinder in dem alter gehabt ... gerade beim ersten ist man ja immer darauf bedacht, als mama alles richtig zu machen ...
    höre auf, auf andere zu hören, wie - wo- was- weshalb- passieren muss und finde einfach für euch eine tagesstruktur ...
    das wird dich mehr nervern kosten, dafür aber auch ein stück weit wieder mehr routine im alltag ... lass das kind nicht deinen tag bestimmen ...
    mache dir einen plan was du wann tust, wie du es gerne möchtest ... schaue das dein kind zumindest die vormittage in eine krippe geht. das gibt dir luft zum atmen und ein bisschen pause...


    du musst ihr grenzen setzen und kinder können durchaus sehr sehr willensstrak sein ... aber das ist dein job : ihr grenzen zu setzen und ihrer sie jeden tag aufs neue knacken und testen zu wollen ...


    solange du stillst bekommt sie genug was sie braucht ... aber ich würde sie nicht immer an die brust lassen wann sie möchte ...
    ich habe meinen sohn 2 1/2 jahre gestillt ... nach einem jahr ging ich wieder arbeiten und habe gestillt wie es in mein rhytmus passte ... aber nicht um ihn bei jedem quersitzenden pups zu beruhigen ...
    solange sie aktiv ist ... lass sie ... sie wird lernen zu essen ... und sie holt sich was sie braucht ... gib ihr keine auswahl den damit sind kinder oft überfordert und verlieren sich ...
    hier gab es das essen, oder eben ein brot und wenn beides nicht gewollt, dann pech gehabt ... wer hunger hat isst ... und kinder haben immer phasen in denen sie kaum essen und dann mal wieder schlingen wie ein scheunendrescher ...


    zum hinlegen einfach ne feste zeit ... beim autofahren mal schreien lassen ... es ist nicht verwerflich wenn du dein kind die grenzen setzt solange du weißt das es ihr gut geht.


    suche dir nachmittags an einem tag eine gruppe (verein, purzelturnen, spielgruppe, irgendwas in der art)


    strukturiere deinen tag ... bereite das essen am vortag vor (ich habe das immer gemacht und dann in mehreren portionen und auch mal eingefroren ) ...


    ich wünsche dir weiterhin starke nerven und viel energie ...

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink

    Einmal editiert, zuletzt von Mama Chia ()