Umgang nicht zuverlässig. ...der Vater leidet

  • Liebe Foris,


    nun bin ich seit einiger Zeit verliebt und sehe, dass mein Partner leidet.
    Habe da selber aber keine Idee, wie er die Situation ändern könnte.
    Zur Sache...mein Freund ist UET, seine Kids sind 13 und 15 Jahre alt. Trennung ist schon über 5 Jahre her. Alles recht friedlich abgelaufen, er kümmert sich viel zahlt etc. Hätte sich sehr ein WM gewünscht. Klappte aber nicht..warum weiß ich nicht genau. Kinder leben bei Mama, die neu verheiratet ist, es gibt da ein kleines Halbgeschwisterchen.
    Er sieht die Kids alle 2 Wochen das We und 1 Tag unter der Woche.
    Das Problem besteht darin, dass die Kids zwar zum Papa kommen aber dann kaum da sind.... sondern nur zu Freunden wollen... diesmal war es wieder extrem, dass es nicht mal ein gemeinsames Frühstück gab.
    Ich find es sehr traurig wenn ich seh wie ihn das mitnimmt...wie er sich bemüht schöne Sachen mit den Kids zu machen... denen entgegen kommt, was Freunde treffen etc. belangt.
    Auch werden die Verabredung und Vereinbarungen der Kinder mit ihm sehr kurzfristig abgesagt. .geändert...
    Ich finde es nicht gut...meine Meinung wäre..ok...ihr seid we da...Ein Tag könnt ihr zu Freunden ...ein Tag ist Familientag. Vereinbarungen werden generell eingehalten. So verfahre ich mit meinen Kindern. Er hat jedoch Angst, dass die Kinder dann gar nicht mehr zu ihm kommen. Er sieht sich nur als Randfigur...find ich sehr schade...habt ihr Ideen?
    Ich kenne seine Kinder nicht und möchte sie noch nicht kennenlernen.

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Die Kids sind in dem Alter, wo sie anfangen ihr eigenes Leben zu gestalten.
    Freunde treffen oder sportlich aktiv sein.
    Ist es denn beim anderem Elternteil anders? Denke nicht.
    Vielleicht kann man eine Unternehmung am WE konkret mit ihnen planen.
    Ich habe 2 Jungs und je älter sie wurden, desto schwieriger wurden gemeinsame Unternehmungen.
    Die Kinder nabeln sich im natürlichem Prozess ab.
    Abmachungen sind vielleicht noch diskussionsbedürftig, dennoch geht es mir vor, dass meine Jungs ihre eigenen Sozialkontakte außerhalb der Familie auch pflegen können.
    Dies gehört für mich zu einer gesunden sozialen Entwicklung.
    Manche Eltern sehen ihre Kids nur noch zum Essen :lach .


    LG janias

    Ich lebe in der Gegenwart,
    das Verweilen in der Vergangenheit verbaut mir nur die Zukunft. :tuedelue

  • Für einen 15-jährigen sind die Freunde eifnach "wichtiger" als die Eltern, das fängt auch schon bei 13-jährigen an.


    In dem Alter ist es oft sinnvoll von "erzwungenen" regelmäßigen Umgangsterminen auf "angebotsorienitere Events" umzuschwenken.


    Eben nicht mehr jedes 2. WE, sondern einfach mal planen am WE xy lasst und in den Kletterpark... zum Autorennen, an den See picknicken und zelten u.s.w.


    Vielleicht nicht mehr soviel Zeit miteinander, dafür aber "qualitätsmäßig" mehr miteinander in der Zeit die man zusammen verbringt.


    Ich sehe meinen fast 16-jährigen derzeit auch oft mal ein ganzes WE nicht. Mit Freunden unterwegs, Jugendgruppe in der Gemeinde, Dienst oder Ausbildung beim THW, heute hab ich ihn auch nur gesehen, weil er Dienst im Kindergottesdienst hatte und ich ihn fahren musste (selber aber zu müde für Gottesdienst war). Dafür geniessen wir die Zeiten im Auto doer so umsomehr, weil wir dan in Ruhe quatschen können und durchaus kurze aber ernsthafte Themen haben.


    Klar ist dein Freund traurig. Nur ist es halt der normale Ablösungsprozeß unserer Teeniedrachen. Nur als UET trifft es eben besonders, weil eben der Alltag einfach fehlt

  • Ja, ich finde jedoch nicht schlecht, wenn man ein Tag bzw. Zeitraum vereinbart, wo man etwas zusammen macht...wir hatten heute eine Familienwanderung mit
    Freunden mit anderen Teenies ..später eingekehrt. .und ja...erst haben die Kids nicht viel Lust aber während der Unternehmung machts doch Spaß...
    Und es freut mich so sehr...wenn mein Sohn mit 15 mich im Wald an die Hand nimmt...damit die Mama nicht stolpert...und welche schöne Gespräche da stattfinden...

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Meine sind ja genauso alt und Ex hat den Jungs vor einiger Zeit gesagt und das fiel ihm verdammt schwer - sie mögen doch bitte nur noch zu ihm kommen, wenn sie dann auch Zeit haben.


    So sieht es jetzt halt aus, dass sie ihn mal 3 Wochen nicht sehen, dann aber 2 WE hintereinander. Verlangt natürlich Spontanität von uns allen, schaffen wir aber irgendwie.


    Bei uns ist die Sehnsucht nach Papa größer geworden als dieses 14 Tage "Pflichttreffen" wegfiel und sie ihn vermisst haben.


    Manchmal müssen die Blagen auch lernen, das eben nicht alles sich nur um sie dreht. ;-)

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Jeder tickt da anders, aber ich glaube die meisten Jugendlichen wirst Du mit 15 kaum noch zu einer Wanderung begeistern.
    Wie war es denn bei Dir selbst ?
    Ich fand es damals nur noch öde, wenn ich etwas mit meinen Eltern machen sollte. Fand es halt nicht so interessant, als mit Freunden was zu erleben.
    Ich selbst musste irgendwann auch zum UT wechseln.
    Ja, dieser Prozess ist schmerzhaft, auch wenn man weiß, dass es natürlich ist.
    Hab ja keinen Alltag.
    Es wird für Deinen Freund auch irgendwann die Zeit kommen, wo sie nicht mehr alle 2 WE kommen ( meine mit 18/20 machen es immer noch :-D ), gemeinsame Urlaube sich reduzieren.
    Ich selbst war mit 16 das letzte mal mit meinen Eltern weg.
    Mein Kurzer ist oft an " meinen " WE unterwegs.An Papawochenden zum Surfen.
    Ich gönne es ihm, auch wenn ich dadurch zurückstecken muss.
    Wahrscheinlich wäre es in einem klassischem Familiengeflecht auch nicht anders.


    LG janias

    Ich lebe in der Gegenwart,
    das Verweilen in der Vergangenheit verbaut mir nur die Zukunft. :tuedelue

    2 Mal editiert, zuletzt von janias 69 ()

  • Meine 3 (fast 16, 17 und 19) haben sich vor kurzem beschwert "wir machen ja fast nie mehr was alles zusammen"


    Ja, wie denn, sie sind ja ständig unterwegs. Mindestens einer ist eben nie da ;-)
    Derzeit versuchen wir einen Termin zu finden, damit wir mal wieder zu 5. was unternehmen können

  • Meine Große (15 Jahre) kommt seit über einem Jahr auch nur noch bei mir als UET vorbei, wenn Pfingsten auf Ostern fällt oder es etwas abzustauben gibt. Wir haben nur noch so lose Kontakt bei Familienfeiern oder ab und zu mal schieben wir uns über Whatsapp etwas zu.


    Weil es mir gerade ein wenig am Herzen liegt und mir seit über eine Stunde noch immer die Kinnlade offen steht: Ich hatte sie im Frühjahr eingeladen zusammen mit ihren jüngeren Geschwistern mit uns ein paar Tage in den Ferien zu verbringen. Davon sind wir auch einigen Zeit in einer Ferienwohnung. Das hat sie abgelehnt, weil Opa mütterlicherseits mit ihr einen Urlaub in Mallorca machen möchte und das genau in diesem Zeitraum wäre. Habe ich mich natürlich für sie gefreut. Gerade teilte sie mir mit, Opa hätte ihr aufgetragen, mich zu fragen, ob ich mich an ihrem Urlaub finanziell beteiligen möchte. Da habe ich zurückgefragt, ob sie etwas extra Taschengeld braucht. Nee, Taschengeld wäre schon geregelt, es ginge um einen konkreten Reisezuschuß. Muhaha, Opa lädt sie in den sonnigen Süden ein und lässt dann über seine Enkelin fragen, ob ich gedenke, das zu bezahlen? :lgh

  • Ich gebe zu, dass ich mit meinen Eltern nichts mehr unternehmen wollte...wobei sie mit mir nie was unternahmen.. :kopf auch als Kind nicht
    Und generell unternehmen meine Kinder gern was mit mir. Ich richte mich schon an deren Interessen... wake board fahren, Militärmuseum, Schiessstand, klettern
    und bei uns öfters Freunde zu Besuch sind und mich "cool" finden.
    Mein Grosser akzeptiert dass wir diese Regelung haben...und er genießt es letztendlich auch.

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Ihr gegenüber habe ich ausweichend geantwortet, bzw. habe ihr gesagt, das ich es mir überlegen würde. Für den Moment war ich damit ziemlich überfahren, bis ich realisiert hatte, das dies ja nicht direkt eine Frage von ihr war.


    Aber um noch etwas zum Thema hier beizutragen. Ich bin selber Scheidungskind und fand die Umgangszeiten als Teenager bei meinem Vater mitunter auch recht öde. Insofern kann ich mich auch ganz gut damit abfinden, daß das Interesse bei meinem Teenie derzeit so nachgelassen hat. Es bringt ja auch nichts, Druck aufzubauen, das ist eher noch kontraproduktiv. Allerdings, selbst wenn sie sich mal kurzfristig für einen Aufenthalt ankündigen würde, da wäre ich flexibel, weil ich das nicht auch noch mit einem Partner vereinbaren muß.

  • Wir haben theoretisch ein gut funktionierendes Wechselmodell mit Sohn, allerdings ist er jetzt siebzehn und davon ist nur noch das Gerüst über...
    Sein Vater leidet da auch etwas drunter.
    Da er theoretisch häufiger bei mir ist, was allerdings hauptsächlich daran liegt, dass ich sehr zentral wohne.
    Ich sehe ihn dann genauso selten, weil er eigentlich immer mit Freunden unterwegs ist, bzw in mehreren Bands Musik macht und dann auch noch Leistungssport. Er übernachtet eben auch gern bei seinen Freunden. Bei mit war das in dem Alter auch so. Zusammen im Urlaub waren wir zuletzt vor zwei Jahren.
    Nur mit mir und Schwester wäre das zu langweilig.
    Wenn sein Vater was mit ihm macht denken sie sich oft tolle Sachen aus, wie irgendwo Dirtbike fahren..
    Not my Cup of tea. Aber eine Wanderung im Wald würde ihn nur milde Lächeln lassen..


  • Manche Eltern sehen ihre Kids nur noch zum Essen :lach .


    LG janias



    heute hab ich ihn auch nur gesehen, weil ... ich ihn fahren musste (selber aber zu müde für Gottesdienst war). Dafür geniessen wir die Zeiten im Auto doer so umsomehr, weil wir dan in Ruhe quatschen können und durchaus kurze aber ernsthafte Themen haben.


    Das war auch das erste, was ich bei dem Eröffnungspost gedacht habe.


    Meine sind zwar auch etwas älter (17 und fast 15), aber da ich Vollzeit arbeite, sehe ich sie fast nur beim Wecken :lach

  • lenchen


    meinen 17-jährigen seh ich auch nur zum Wecken. Das könnt ihr nicht mehr ändern, die werden mit großen Schritten erwachsen...


    und das muss auch so sein!!!


    Mima

    Einmal editiert, zuletzt von Mrs Mima ()

  • So zwischen 17 und 18 ist dann noch die Phase wo man allmächtig auf dem Beifahersitz sitzt, weil sie Führerschein mit 17 gemacht haben, und ganz und gar zenmäßig denken muss," Wenn ich Beifahrer bin, bin ich Beifahrer.."
    Auch noch mal eine neue Qualität des Umgangs... :rainbow:

  • Hallo Lenchen,


    du schreibst noch wie alt deine Kinder sind. Insgesamt beschreibst du die ganz normale Teenager-Eltern-Problematik. Manche Kinder sind von sich aus wenig rebellisch oder auch gerne zu Hause, viele aber nicht - da gehen die Freunde vor.


    Eventuell kann man mit den Kindern reden und verbindliche Essen ausmachen und auch verbindliche Unternehmungen bzw. einfach mal mit ihnen sprechen, wie der KV sich das vorstellt. Alles in allem würde ich das ganze aber nicht überbewerten sondern eher als normal einstufen.


    Ich war zum beispiel zwischen 15-19 so gut wie gar nicht zu Hause, jetzt bin ich 31 und telefoniere jeden Tag mit einen Eltern, meine Kinder sind dort mehrmals die Woche etc. etc. - die Jahre der Distanz waren eben normal und nötig für meine Entwicklung, haben unserer Beziehung langfristig aber keinen Abbruch getan :love .


    LG


    Edit: sorry, lese erst jetzt, dass dein Sohn auch 15 ist - also mein Bruder und ich waren mit 15 nur dämlich, wir wären 100% nicht zu einer Wanderung mitgegangen, allenfalls in der Urlaub, aber auch nur einen "genehmen" Ort. Kinder sind auch verschieden

  • Er sieht die Kids alle 2 Wochen das We und 1 Tag unter der Woche.
    Das Problem besteht darin, dass die Kids zwar zum Papa kommen aber dann kaum da sind.... sondern nur zu Freunden wollen... diesmal war es wieder extrem, dass es nicht mal ein gemeinsames Frühstück gab.


    das wird der Mutter evtl. genau so gehen :brille


    In dem Alter ist es echt so eine Sache...


    eventuell könnt ihr Euch auf irgendwas "festes" einigen.....
    z.B.: am Samstag wird um 10 gemeinsam gefrühstückt-


    Dann macht ihr Eure WE Vorschläge (gemeinsam Kochen? Abends Spielfilm X gemeinsam schauen, ins Kino, auf dem Fussballplatz, zum Nürburgring fahren, zu irgendner coolen Band...)
    und wenn die Kids mit wollen, ist gut- wenn nicht, dann ist das Angebot wohl nicht das, was sie gerade möchten-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Hallo Lenchen,
    ich kann Deinen Partner gut verstehen...
    Bei mir ist es genau andersrum: KV wohnt 50km weg, d.h., wenn der Sohn beim Papa ist, ist er beim Papa. Da sind keine Freunde etc.
    Wenn der Sohn dann hier ist, tja, dann sehe ich bei ihm auch nur noch die Rücklichter. Mein Sohn ist auch 15. Er ist permanent auf Achse.
    Er ist also 14-tägig beim KV und 14-tägig mit Freunden unterwegs.
    Ich habe jetzt vorgeschlagen auf einen 3-Wochen-Rhythmus zu wechseln: ein WE Papa, eins bei und mit mir und eines für Freunde. Wobei ich diese beiden letzteren Wochenenden nicht so strickt trennen würde.
    Vielleicht könntet Ihr auch den Abstand ausdehnen, dafür aber auch verlässlich gemeinsam diese Wochenenden nutzen, oder zumindest einen Tag.
    LG Lotta

    edit: Rechtschreibfehler gefunden und korrigiert


    Nur wer einen Schatten hat, steht auf der Sonnenseite des Lebens!

  • z.B.: am Samstag wird um 10 gemeinsam gefrühstückt-


    :lgh Der war gut. Wäre dann mehr so ein Nachtmahl... ;)


    Das ist einfach eine Zeit, in der es meistens total uncool ist, mit den Eltern abzuhängen; das wurde ja hier schon mehrfach gesagt. Freunde sind dann wichtiger. Auch dass es für den UET natürlich noch doofer ist, weil er sein(e) Kind(der) ja nicht wenigstens morgens mal trifft, um sie kutschieren zu dürfen, oder mal zur Nahrungsaufnahme... Man kann anbieten - aber nicht mit Druck und Zwang - damit verdirbt man es sich dann ganz sicher für länger...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~