Patchwork und nun doch 3-Raum-Whg. für uns alle

  • Berlin ist für eine Hauptstadt und Großstadt gerade im Vergleich günstig. Ist aber in den letzten Jahren teuer geworden. aber trotzdem kein Vergleich zu anderen Städten. in Hamburg oder München lacht man über die Preise.


    wenn eure 2 günstiger sind als eine um ein zimmer größere , dann bleibt doch bis zum Schulwechsel so und schafft jeweils fürs andere Kind einem festen schlafplatz. so könnt ihr flexibel übernachten.

  • Ich wohne im Frankfurter Speckgürtel (20 Min Innenstadt) - auch Wi und MZ sind nur wenige Minuten entfernt - die Mieten sind :amok::nawarte::crazy
    aber trotzdem würde ich erstmal weiter suchen - wir haben ein Jahr gesucht - bis wir etwas gemeinsames hatten - da sinkt manchmal schon der Mut - aber einen doppel/2mal Umzug hätte ich nicht gewollt.
    Ggfls. müßt ihr eure Suchkriterien und Maschen ändern/anpassen - wir zahlen nun 2 x alte Miete plus 10 % - deie Wunschvorstellung war eine andere - aber die Mieten steigen (noch) mit jedem Jahr.

  • In München hat man auch andere Einkommen als Berlin.


    Das täuscht. Ich habe vor ~15 Jahren in München gewohnt, und mir anhand eines Zeitschriftenartikels (Durchschnittseinkommen in Großstädten) mal den Spaß erlaubt auszurechnen, wie weit man pro Mark/Euro kommt. In München zahlt man immer noch drauf, das "Mehr" an Gehalt -und wie phinemuc schon sagte, gilt das nicht für jeden- wird durch die hohen Mieten und auch Lebenshaltungskosten aufgefressen. Keine Ahnung wie VerkäuferInnen etc. das packen. Dafür hat man eine hübsche Umgebung mit Seen, Berge und Österreich, Schweiz, Italien in Spuckweite, klar, aber bluten tut man und zwar reichlich. Für die 28qm in Schwabing die ich hatte, haben sich Ingenieure etc. als Nachmieter gekloppt. Normalerweise lacht man bei der Gehaltklasse über so ein Handtuch...


    Ich habe auch eine Zeitlang -billiger- mit Söhnchen in 2ZKB gewohnt und durch den Zuschnitt der Wohnung (offenes Wozi/Küche) war das maximal beknackt bis irgendwann untragbar als er ins Grundschulalter kam. Ich sehe schon das Problem sich zu viert in 3 Zimmer zu quetschen, das schränkt das angemessene und altersgerechte "Sozial"-Wohnen doch reichlich ein.
    Für die 3ZKB die ich jetzt habe, habe ich auch 1 Jahr suchen müssen, weil ich hier zwar nicht mit Millionären konkurrieren muss, aber mit einem öD-Gehalt gegen die (noch) reichlich verwöhnten Metaller von VW :thumbdown:.
    Optimal finde ich das noch immer nicht, gebe mir aber die 5 Jahren noch, bis Sohn vielleicht ausszieht. Vielleicht... oder Geld dazuwirft. Dann gönne ich mir auch wieder urbanes Wohnen mit Parkplatzmangel und Stuck an der Decke.
    Also, es braucht schon Nerven und Geduld, und manchmal auch Abstriche. Klassische "Man muss abwägen"-Situation.

  • Die Preise in der Gegend sind wirklich verwunderlich. Er lebt momentan in dieser Gegend und dennoch wäre der Preisunterschied so hoch. Würde ich meine 3 gegen eine 4-Zimmer-Wohnung tauschen wollen, wäre es warm deutlich mehr ca. 1,8x dessen was ich jetzt zahle. Kalt ist es aber lediglich das 1,4 fache.
    An eurer Stelle würde ich den Suchradius erweitern... seine Tochter kommt bald in die weiterführende Schule, da ist eine Anreise von wenigen km durchaus zumutbar. In "seine" Wohnung würde ich nicht ziehen...

  • Bei mir wäre hier in München in meinem Stadtteil der Unterschied von 3 auf 4 Zimmer ca. 200-250 Euro kalt. Das kann in Berlin doch nicht so viel mehr sein, wenn es überhaupt so viel ist. Und dafür könnte man gut die zweite Wohnung aufgeben und hätte sicher trotzdem gespart, wenn auch keine komplette Miete.


    Bin gespannt wie ihr euch entscheidet

  • Ehrlich gesagt... ich kann dein Zögern irgendwie verstehen und nachvollziehen.


    Mein Mann ist damals zwar auch zu uns gezogen und hat seine Wohnung aufgegeben. Aber seine Wohnung war klein, feucht, muffig (Schimmel) und nicht wirklich schön, während ich mit den Kindern in einer Doppelhaushälfte mit Garten wohnte. Sein Arbeitsweg war damals von uns aus deutlich weiter und länger, aber das war dann für ihn (gerade noch so) okay.


    Wenn ich das so lese... du gibst dein soziales Umfeld mehr oder weniger auf, deine aktuelle Wohnung liegt im Grünen, die deines Freundes nicht bzw. weniger, beide Wohnungen sind gleich groß, die Tochter deines Freundes, die im Wechselmodell bei ihm mehrere Tage lebt, hat das größte Zimmer, ihr beide teilt euch Wohn- und Schlafzimmer, dein - wie du schreibst - weiterer Weg zur Arbeit... ich glaube, ich würde mir SEHR gut überlegen, ob ich meine Wohnung aufgeben und zu ihm ziehen würde. Die Liebe kann da noch so groß sein, aber auf mich wirkt es (aus der Ferne!) eher so, dass die Eckpunkte noch nicht stimmen. Ich würde wohl eher weiter suchen.


    Wie schon weiter oben geschrieben: besteht denn evtl. die Möglichkeit, dass du deine Wohnung für ein halbes Jahr untervermietest und nicht ganz aufgibst? Dass du im Notfall zurück kannst, dir also ein Hintertürchen offen hältst? Das wäre vielleicht noch eine Alternative.

  • So da bin ich wieder, nach meinen turbolenten WE wieder in meiner Whg.


    Also: ich gebe Mutti74 recht: ich finde die Mieten haben sehr sehr angezogen. Es liegt daran, dass die meisten Wohngebiete durch Heuschrecken und Eigentumswohnungen kaputt gemacht wurden und Familien auf die Randbezirke ausweichen mussten. Das ist schon ein längerer Vorgang in Berlin. Es geht um Pankow im Übrigen, wo ich hinziehen möchte.


    Weiter: nein es ist natürlich nicht möglich, diese Wohnung unterzuvermieten, da ich dann die Zustimmung des Vermieters benötige, bzw. mein Ex noch im MV steht. Und ihr könnt mal raten warum ich das ASR bekommen habe, richtig: keine Unterschrift und Drohungen etc. Also insofern: das wird nie was. Psychologisch eigentlich auch schlimm: mein Ex steht noch im MV und ich kann nix dagegen tun. Ja ich kriege sogar meine Betriebskostennachzahlung nicht. Ich könnte klagen, schonwieder, aber ganz ehrlich: mir fehlt das Geld und die Kraft. Außerdem: auch diese Wohnung soll zu einer Eigentumswohnung gemacht werden, die suchen quasi nach gründen, um einen loszuwerden. Untervermieten ohne Zustimmung vom Vermieter oder Ex: geht nicht.


    Andere Sache die mir durch den Kopf spukt: so gesehen dürfte ich ja NIE oder erst in sagen wir mal 15 Jahren zusammen ziehen, denn sagen wir es mal so: es wird nie den perfekten Zeitpunkt geben, da wo keines unserer Kinder Freunde hat, zur Schule geht usw.


    Das Geld was wir durch doppelte Miete sparen können wir auch getrost beiseite legen und uns einen Makler leisten und oder eine ganz wunderbare neue Wohnungseeinrichtung kaufen. Oder in den Urlaub fahren all inkl.


    Ich zweifle ja, ich wurde oft enttäuscht, aber dieser mann kümmert sich um sein Kind und der Grund für die Trennung seiner Ex war nicht weil er sie belogen / beschissen / fremdgegangen war oder Drogen genommen hat oder oder oder. Er war einfach viel im Ausland arbeiten. Was sagt das über den Mann aus? Es sagt aus, dass dies für mich kein Trennungsgrund wäre (ohne sie zu verurteilen, es ist schwer, wenn man andere Erwartungen am Partner hat). Sicherlich gab es noch andere Gründe. Versteht ihr aber was ich sagen möchte?


    Es geht doch darum: ich schaffe es auch alleine, das weiß ich doch. Es ist nur sehr sehr schön, die Intimitäten und Gefühle mit einem Partner zu teilen. Da geht es oft um Kleinigkeiten, die im Alltag des Lebens so schön sind: z. B. ich bin krank und mein Partner kümmert sich ums Kind. Oder: ich bin traurig, jemand nimmt mich seine Arme. Oder ich will mal weggehen: mein Partner ist Abends da usw.

  • Liebe Ulrike,


    heuite klingst Du ganz anders. Entscheiden und glücklich :blume
    Und das ist es doch,w as am Ende zählt. Ob es gutgeht, weiß hier niemand, aber wenn Du es nicht versuchst, dann kann es auch nichts werden. Ich drücke Euch ganz ganz fest die Daumen!

  • Ulrike, man muss und sollte das tun, was zu einem passt und gut tut. Wir haben in ähnlicher Konstellation - allerdings fünf Kinder insgesamt und nicht in einer gemeinsamen Stadt wohnend, sondern viele hundert Kilometer auseinander - vor einer ähnlichen schwierigen Entscheidung gestanden. Da hilft einem in der Entscheidung leider kein probewohnen (wenn Probleme so dicht unter der Oberfläche liegen würden, dass man innerhalb von vier Wochen drüber stolpert, dass man bestimmte Verhaltensweisen nicht erträgt, dann sind eh Hopfen und Malz verloren). Bis dahin, dass jeder sogar bereit war, für den anderen den Job aufzugeben und etwas anderes zu suchen (und beide hatten/haben wir einen Job, den es in der Form nur eine Handvoll mal in Deutschland gegeben hat, wenn überhaupt). Da hilft nur die gegenseitige Sicherheit, bewusst einen gemeinsamen Schritt zu gehen, den vorher zu durchdenken und dann mit allen Konsequenzen durch. Patchwork ist immer eine Rüttelstrecke und wird immer mit Schwierigkeiten verbunden sein. Aber es ist aushaltbar, ist unsere Erfahrung. Wenn, wenn, wenn die Voraussetzung steht: Beide sind willens, das auszuhalten und an der Beziehung zu arbeiten.


    Grund für ein Zusammenziehen sollte aber der Wunsch nach Gemeinsamkeit sein. Nicht die Geldersparnis. Nicht, weil es praktisch ist. Sondern weil ich ohne den anderen nicht einschlafen, ohne den anderen nicht aufwachen, ohne den anderen nicht meine Zeit verbringen will.
    Die anderen Gründe, die man hat, können sich nämlich ganz schnell verändern. Und dann?


    Wir haben über zwei Jahre in einer Wohnung gelebt, die für die Eltern nur ein Wohnschlafzimmer geboten hat. Erst dann haben wir gefunden, was dann jetzt eine neue Heimat ist. Bis dahin eine durchaus harte Zeit für alle Beteiligten. Funktioniert hat es, weil Liebe durchträgt. Für uns wissen wir: Eine räumlich getrennte Liebe wäre für uns irgendwann das Ende gewesen. Das kann und wird bei anderen anders sein. Das muss man aber für sich persönlich ausloten.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Danke Volley es tut auch gut zu lesen, wenn es jemand unter noch schwierigeren Umständen geschafft hat.


    Das mit dem Geld ist nicht der Grund. Es ist einfach nur eine Überlegung oder sagen wir mal ein positiver Aspekt. Mein Leben lang stand ich auf eigenen Füßen, mein Ex war oft arbeitslos und ich habe die Familie alleine getragen, habe alles getan und gemacht. Ich habe auch keine Angst vor Armut (allerdings würde es mich beängstigen, vielleicht krank zu werden oder sowas in der Art). Ich komme aus einfachen Verhältnissen, ich habe alles selbst erarbeitet und denke, dass ich darauf auch sehr stolz sein kann. Man kommt immer irgendwie klar.


    Der Grund ist der, dass ich alleine glücklich sein kann, mein Partner ist nicht dafür zuständig mich glücklich zu machen sowie ich auch nicht. Aber es ist einfach so, dass ein Partner einen idealerweise ergänzt und bei dem man so sein darf, wie man wirklich ist und sich geliebt und geborgen fühlen kann, so als wäre man angekommen. Das verstehe ich unter Partnerschaft und Intimität, dass ich ungeschminkt so wie ich bin rumlaufe und jemand liebt mich gerade deswegen (und mein Kind gleich mit) und dass wir gemeinsame sowie auch eigene Ziele haben, die wir verwirklichen.

  • Ulrike, mein Freund, Ehetherapeut und Pfarrer, sagt den Paaren, die so klar und eindeutig und zu Ende gedacht ihre Beziehung beschreiben: "Und an welchem Samstag soll jetzt geheiratet werden?"
    Und fast 40% der Paare, die zu ihm kommen, sagt er genau das nicht ... Aber dir und euch, schätze ich, würde er es sagen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Mit meinen Partner gesprochen, das sehr große Kinderzimmer wird via Raumteiler geteilt, das nebenliegende Arbeitszimmer wird außerdem den Schreibtisch der Kinder, Staffelei und Klavier bekommen, damit die beiden Mäuse mehr Platz für sich haben (steht noch im Kinderzimmer). Das Klavier braucht ja nun wirklich nicht im Kinderzimmer stehen, es kann auch im Arbeitszimmer geübt werden.


    Wir werden gemeinsam Möbel aussuchen, die uns ermöglichen mehr zu verstauen, jedenfalls ist das der Wunsch meines Partners.


    Das Arbeitszimmer ist eigentlich mehr ein Flur, es handelt sich um eine Maisonette-Whg. - wir brauchen auch kein Riesenschreibtisch für uns, finde ich. Keiner von uns beiden arbeitet zu Hause. Sollen sich die Kinder oben ausbreiten, bleibt uns Erwachsene das untere Reich.

  • :thumbsup: hört sich gut an.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich wollte mich mal melden.


    Wir sind nicht zusammen gezogen. Letztendlich hatte ich dann doch zu große Bauchschmerzen.


    Das ist die Realität.


    Aber was soll ich sagen? Wir sind trotzdem glücklich miteinander!


    Die Betreuung von bonustochter findet seit einiger Zeit im Wochenwechsel statt. Die andere Woche ist er hier. Ich bin gespannt wie es so weiter läuft.


    Mein Kind wird hier eingeschult, besucht diese Woche den Hort und ihr geht es sehr gut. Anderem Kind geht es auch gut. Zumal sie gerne nach der Schule, durchfahren kann und zu mir kommen kann, wenn die Große mag, ich bin ja viel eher zu Hause. Haben wir auch schon gemacht.


    Der Zusammenzug ist jetzt noch nicht weggelegt. Wir lieben uns. Aber ich weiß jetzt besser, was ich mir (bzw. uns) zumuten kann. Und eine unglückliche Frau kann keinen glücklich machen. Ich bin sehr froh, dass die Entscheidung letztendlich so gefallen ist. Ich hätte mich mit dem lauten Bezirk in der kleinen Whg. nicht wohl gefühlt.


    Ansonsten: schönen Sommerurlaub gehabt, Kinder vertragen sich, Eltern lieben sich und alles schick.


    Liebe Grüße an alle

  • Ansonsten: schönen Sommerurlaub gehabt, Kinder vertragen sich, Eltern lieben sich und alles schick.


    Ich freue mich sehr für Euch, und dass Ihr einen guten Weg gefunden habt, auch diese Herausforderung gemeinsam zu meistern. Ich bin zuversichtlich, dass Ihr sicher - wenn die Zeit reif ist - ein gemeinsames neues Zuhause finden werdet und Euch ansonsten auf Euer Miteinander konzentriert. Besser könnte es doch (eigentlich) nicht sein, oder? :thumbsup: