Schlimme Missverständnisse durch Bonuskind

  • Mein Bonuskind ( weiblich) lebt bei uns ( ich bin ebenfalls weiblich) und hat eine seelische Behinderung ( es wurden alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet, die zur Verfügung standen und stehen über KiPsy, sowie Jugendamt ) .


    Nun mein Problem:


    Die Kleine ( 10J. ) benennt die meisten Kuscheltiere mit dem Namen Mama, ist so ne Art Ersatz da die reale Mama nie präsent ist ( was nicht an uns liegt). Nun ist es so, dass vor ein paar Tagen meinem Mann eins dieser Kuscheltiere beim rübertragen in ihr Zimmer versehentlich heruntergefallen ist ( und er dabei fast darüber gestolpert ist, weil er die Kleine ebenfalls trug) und die Kleins extrem laut herumschrie: "du hast Mama auf den Boden geschmissen, du hast Mama weh getan, und fast bist du auch noch auf Mama drauf getreten, du hast einfach Mama auf den Boden geschmissen" - in soweit ok, sie meinte ihr Kuscheltier und ist mit ihren Kuscheltieren extrem empfindlich.
    Nun folgt das große Aber: die Nachbarn ( wir wohnen im Mehrfamilienhaus) denken nun allen Ernstes, mein Mann würde MICH misshandeln, alle Erklärungsversuche nutzen nichts, sie hätten mitbekommen, wie mein Mann mich zu Boden gestoßen hätte ( ah ja....dass es sich um ein Kuscheltier handelt und ich nicht die Mama bin, sondern die Stiefmutter und vom Bonuskind mit Vornamen angeredet werde wollte keiner wissen, die Meinungen haben sich da verfestigt ) .


    In soweit auch noch ok, nun bekam ich aber einen Anruf von unserer Jugendamtsmitarbeiterin, die nun meint, einschreiten zu müssen, ihr wäre anonym von mehreren ( wohl unsere 5 Nachbarparteien) gemeldet worden, mein Mann würde mich misshandeln und die Kleine würde das auch noch mitbekommen. Meine Erklärungsversuche stießen auf Granit, sie ist der Meinung, kein Kind würde sein Kuscheltier Mama nennen und ich solle mir umgehend Hilfe suchen und sie würde alles Weitere ( was auch immer ? ) in die Wege leiten.
    Ich finde das alles ziemlich daneben, denn mein Mann misshandelt niemanden und dafür dass die Kleine ihr Kuscheltier Mama nennt, können wir nun auch nichts, auch nicht für ihre Überreaktion als das Tierchen versehentlich runterfiel - daraus häusliche Misshandlungen zu konstruieren find ich unter aller Sau ! Mein Mann hat nun den Ruf eines Frauenschlägers in der Nachbarschaft und ich werde nur noch mitleidig angesehn und die Frau vom Jugendamt glaubt mir auch nicht :-(


    Die Kleine wiederum kann man auf ihre Reaktion nicht ansprechen, sonst steigert sie sich wieder rein und schreit in den höchsten Tönen. gestern z.B. ist das Tierchen namens Mama fast in die Badewanne gefallen, weil sie es unbedingt auf der Handtuchablage platzieren wollte und sie schrie, ihre Mama würde ertrinken in der Badewanne. Glücklicherweise konnten wir schnell eingreifen und das Tierchen neben der Badewanne retten, sonst hätten wir bestimmt die Polizei vor der Tür gehabt :-(


    Was mich besonders ärgert ist, dem Jugendamt ist dieser Fall hinreichend bekannt, wir haben die selbst ins Boot geholt und irgendwo in einem Gutachten der KiPsy steht ( so wurde es mir zumindest gesagt, lesen durfte ich es nicht) dass die Kleine ihre Kuscheltiere Mama nennt. Warum hören die mir denn alle nicht zu :-( Was kann ich denn nun tun, damit dieses Missverständnis aufgeklärt werden kann? Leider hat die Kleine auch ihrer Lehrerin erzählt, Papa hätte Mama auf den Boden geschmissen und wäre fast auf sie drauf getreten, nun kommt von der Schule aus auch noch einiges auf uns zu und ich werde mit Beratungsangeboten für misshandelte Frauen überhäuft. Mich kotzt das alles so an, am liebsten würd ich meinen Kram packen und weg ziehn.


    ( kleine Anmerkung noch, leider erzählt die Kleine zusätzlich häufig Lügen, auch in der Schule und klaut uns Geld aus dem Portemoney, das machct die Sache nicht einfacher, auch die leibliche Mutter wird von ihr am Telefon mit Horrorstorys überhäuft, wo wir dann alles wieder gerade stellen müssen , es ist nur noch anstrengend ) .

  • Freigeschaltet.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Wie wäre es, mit Deinem Mann zusammen einen Termin beim Jugendamt zu machen und gemeinsam den Sachverhalt zu erklären? Ich sehe da, ehrlich gesagt, keine andere Möglichkeit.

  • Lass sämtliche Erklärungsversuche !
    Wie du richtig erkannt hast ... die Nachbarn haben sich ihr Urteil gebildet,
    und du kannst es nicht ändern. Manche brauchen auch aus Langeweile was ;) zum reden. :wand
    Die Frau vom JA was kann sie dir ? Nichts !
    :strahlen
    Super peinliche Aktion aber lebt euer Leben und lasst gut sein.... grinst drüber weil ändern könnt ihr es nicht !
    ( sagt eine Frau die weiß wovon sie redet ) ;););)


    Das die Kleine an sich so sehr speziell ist... kann man wenig zu sagen denke ich aber evtl. habt ihr die falschen Therapeuten dran ?

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

    Einmal editiert, zuletzt von Antje77 ()

  • mir drängen sich da viele Gedanken auf....


    vor allem "Lasse doch Reden" oder auch "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...."


    mach Dich frei davon, was "die Leute" so reden, und sagen-


    Es war nix, ihr wisst, was war, bzw. nicht war- und gut ist´s :troest


    Je mehr Du versuchst, Dich/Euch zu erklären, desto schlimmer wird so etwas häufig-
    Ihr habt keine Entschuldigung nötig-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Das einzige, was mir noch einfiele, um deinen Mann zu entlasten, wenn das für dich zur Beruhigung hilft (ich halte es NICHT für notwendig!), dass ihr zu nem Arzt geht und "festhaltet", dass du keine blauen Flecken oder sonstige Male an deinem Körper hast, die auf Gewalt durch deinen Mann hindeuten würden. (Das könnte man möglicherweise dem JA und eventuell der Schulleitung vorweisen.)


    Und ansonsten sehe ich wie meine Vorrednerinnen eigentlich keine Möglichkeit, die Situation in der Nachbarschaft zu erklären. Ihr habt keine Eklärung nötig und wenn ihr es noch so versucht, wird das sowieso als Teil "deines Lügengebildes um deine Familie zu schützen" angesehen werden.

  • nun bekam ich aber einen Anruf von unserer Jugendamtsmitarbeiterin, die nun meint, einschreiten zu müssen, ihr wäre anonym von mehreren ( wohl unsere 5 Nachbarparteien) gemeldet worden, mein Mann würde mich misshandeln und die Kleine würde das auch noch mitbekommen.


    Was möchte die JA-Mitarbeiterin nun tun? Was erwartet sie von Dir bzw. Euch? Die Kleine würde ich da komplett heraushalten wollen, und mir wäre es sowas von egal, was meine Nachbarn von mir und meiner Familie denken - da muss man nichts erklären.

  • Eigentlich sollte man doch froh sein wenn die Nachbarn nicht weghören, ich muss da an den Threat von Kopf-Salat denken.


    Ich würde es einmal ruhig erklären und gut ist, und da kein Fass aufmachen. Das sieht wirklich nur verdächtig aus. Einfach weiterleben wie vorher.

  • Spricht die Kleine mit ihren Kuscheltieren bzw. spricht diese auch mit Mama an? Wenn ja, kann man sie einfach mal beim Spielen filmen.


    Wenn das entsprechende Gutachten dem JA vorliegt, kann man auch darauf verweisen. Ist dem Vater des Kindes das Gutachten nicht in Kopie zugegangen? Das würde ich dann anfordern - wer sonst, wenn nicht die Erziehungsberechtigten, hat ein Anrecht auf so etwas. Wenn diese sich weigern würde ich um Bestätigung bitten, dass das Kind die Tierchen Mama nennt.


    Ansonsten: Diese Behandlung der Stofftiere kenne ich, um die haben sich meine Kinder zeitweise mehr gesorgt als um Menschen.


    Allerdings möchte ich Antje da widersprechen - das schlimmste, was die JA-Mitarbeiterin tun kann, ist, das Kind wegen Kindeswohlgefährdung in Obhut zu nehmen. Wenn Kinder tatsächlich Zeugen von häuslicher Gewalt werden kann man das kaum dem Kindeswohl zuträglich nennen. Daher würde ich alles daran setzen, dass diese Mitarbeiterin rechtzeitig gebremst wird.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Wenn Kinder tatsächlich Zeugen von häuslicher Gewalt werden kann man das kaum dem Kindeswohl zuträglich nennen. Daher würde ich alles daran setzen, dass diese Mitarbeiterin rechtzeitig gebremst wird.


    Da kommt es wohl auch darauf an, wie die Zusammenarbeit mit dieser Mitarbeiterin bisher war. Dass sie diese anonymen Nachrichten prinzipiell nicht ignoriert, sondern dem nachgehen möchte, entspricht ihrem Auftrag als JA-Mitarbeiterin. Dabei, finde ich, kann man sie unterstützen, indem man ihr den Sachverhalt passend erläutert, schon allein, um eine ungerechtfertigte Inobhutnahme zu verhindern.

  • Habe auch spontan gedacht, das Mädchen soll doch Mama mal mitbringen in die Schule oder schau mal bei den Nachbarn mit Kind und Mama vorbei und zeig es ihnen.

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • hat eine seelische Behinderung



    Das die Kleine an sich so sehr speziell ist... kann man wenig zu sagen denke ich aber evtl. habt ihr die falschen Therapeuten dran ?


    Das Mädchen ist behindert und nicht speziell ;-) und es gibt nunmal Behinderungen, die kann auch kein Therapeut wegzaubern:


    N.un aber zurück zur TS
    Ich finde es gut ,wenn Nachbarn eben nicht weghören.


    In Sachen JA würde ich sachlich auf die sicherlich vorliegenden Gutachen oder und Arztberichte etc hinweisen.


    Wichtig ist bei allem Stress Nerv im Kopf zu behalten, das das Mädchen sich nicht aus Absicht so verhält, aber das wisst ihr ja :knuddel


    Liebe Grüße


    Ute

  • ( kleine Anmerkung noch, leider erzählt die Kleine zusätzlich häufig Lügen, auch in der Schule und klaut uns Geld aus dem Portemoney, das machct die Sache nicht einfacher, auch die leibliche Mutter wird von ihr am Telefon mit Horrorstorys überhäuft, wo wir dann alles wieder gerade stellen müssen , es ist nur noch anstrengend ) .


    hat eine seelische Behinderung


    Die Kleine wiederum kann man auf ihre Reaktion nicht ansprechen, sonst steigert sie sich wieder rein und schreit in den höchsten Tönen. gestern z.B. ist das Tierchen namens Mama fast in die Badewanne gefallen, weil sie es unbedingt auf der Handtuchablage platzieren wollte und sie schrie, ihre Mama würde ertrinken in der Badewanne. Glücklicherweise konnten wir schnell eingreifen und das Tierchen neben der Badewanne retten, sonst hätten wir bestimmt die Polizei vor der Tür gehab



    Dieses Verhalten ist nicht selten - ich habe einige Mitarbeiter bei denen das ähnlich ist.


    Aber niemand in eurem Umfeld kann das ahnen und deshalb finde es ich es normal wenn man solche Geräusche hört, das man handelt.
    Die Dame vom Jugendamt wußte wahrscheinlich auch nicht das bei ihren Kollegen schon Informationen vorliegen.


    Um weiter in Frieden leben zu können und nicht "von der Seite angeschaut" zu werden, würde ich die Stituation (muss ja nicht in allen Details sein) den Nachbarn und auch der Dame vom Amt erklären. Das Kind hat eine seelische Behinderung und diese Geräusche, Hilferuf entstehen weil sie Kuscheltiere als Mama bezeichnet (warum das so ist, würde ich weglassen). Damit sollten alle Parteien gut leben können.

  • Offensichtlich gab es ja die Erklärungsversuche der TS sowohl den Nachbarn gegenüber als auch dem JA gegenüber.


    Insofern bleiben für mich eigentlich nur 2 mögliche Reaktionen den Nachbarn gegenüber:
    1. Für die Aufmerksamkeit bedanken, erklären, dass man jetzt mit dem JA zusammen alles klärt. Dabei so bestimmt auftreten, dass niemand denken kann, Du könntest eine mögliche Misshandlung nicht selbst klären können. Trotzdem noch einmal bestimmt erklären, dass die Befürchtungen nicht der Wahrheit entsprechen.
    2. Die Nachbarn komplett ignorieren


    Dem JA gegenüber würde ich ebenso bestimmt auftreten und deutlich verweisen, dass es ein Gutachten gibt und dass es im JA bekannt ist, wie sich das Mädel verhält. Ansonsten voll kooperationsbereit zeigen, lade das JA ein, sich jederzeit vor Ort einen eigenen Eindruck machen zu können.

  • hm, man könnte auch mal im Beisein der Nachbarn, ein kuscheltier fallen lassen und dann sehen die ja wie kind austickt. und das evt. auch im Beisein der JA-Tusse......dann wäre das doch ein für alle mal erklärt, oder?


    allerdings ist das auch ein Zurschaustellen des Verhalten des Kindes - ich weiß auch nicht.....aber oben war so mein erster Gedanke.


    ja nun.....ich weiß da auch net so weiter.....ich hätte nicht weggehört....sozusagen finde ich die Handlungen der Nachbarn bemerkenswert im positiven Sinne.


    Hier in meiner Umgebung bin ich mir ziemlich sicher, dass keiner angerufen hätte.....ist egal ob Blumentöpfe aus dem 4. Stock auf die Straße knallen und oben ein Kind lautstark heult. 10 Leute stehen unten auf der anderen Straßenseite und schauen nach oben und meinen, das sei dort gang und gäbe......ja nun....passiert ein paar Straßen weiter... mir egal, ob das gang und gäbe ist, ich habe angerufen. Auf was warten die 10 Leute unten? dass er das kind auch noch runterschmeißt oder die Frau?


    nun, du kommst in einen Rechtfertigungsdrang und wirst da wohl so schnell auch nicht mehr rauskommen.....aber betrachte mal das Ganze von außen


    WIE hättest du gehandelt?