Bewerbung nach Ausbildung - ü30 und Kinder -KO-Kriterium?

  • Hallo liebe Geimeinde :winken:


    für die kommenden Winterferien habe ich mir vorgenommen, die ersten Bewerbungen für einen Job nach der Ausbildung (Ergotherapeutin) raus zu schicken. Ich bin zwar erst Ende August fertig, möchte aber so zeitig wie möglich alles in trockenen Tüchern haben. Zumahl ich während der akuten Prüfungszeit ab Mai sicher keinen Nerv mehr dafür habe.


    Nun stellen sich mir natürlich einige Fragen. Die eingängige Erfahrung ist, dass alleinerziehend schlechtere Karten haben, erwähne ich also meine Partnerschaft + familiären Rückhalt? Erwähne ich die Kinder überhaupt? Schließlich bin ich ja im akut gebärfähigen Alter... Ich habe jedoch mit der Familienplanung abgeschlossen. Nur wenn ich sie nicht erwähne, wie erkläre ich dann die 3 Jahre Erziehungszeit im Lebenslauf? Ich sehe mich eigentlich klar im Vorteil gegenüber meinen Mit-Azubis da ich A) bereits im 1. Beruf viele wertvolle Erfahrungen gesammelt habe und B) bei mir nicht mehr mit schwangerschaftsbedingten Ausfällen zu rechnen ist. Meine Kids sind 7 und 3 und können im (seltenen) Krankheitsfall von den Großeltern betreut werden.


    Was erwähne ich denn nun in der Bewerbung um überhaupt erstmal an den Schreibtisch des Personalers zu kommen? Wenn ich einmal im Bewerbungsgespräxh sitze kann ich eigentlich sehr gut von mir überzeugen, bisher lag meine Erfolgsquote in Vorstellungsgesprächen bei 90%....


    Wie sind eure Erfahrungen, habt ihr Tipps oder Ratschläge?


    LG, Jalapenio

  • Du musst es erwähnen.


    Mach aber deutlich, dass es kein Problem ist , das Kinder nicht für diese Arbeit "Stören" - Familienplanung abgeschlossen etc.


    Du musst halt hervorheben, dass du den Job auch mit Kindern schaffst.

  • 2007-2010 Aida Kreuzfahrten Sportanimateurin
    2010-2011 Erziehungzeit Jan-Phil
    2012-2012 Eziehungszeit Sophie Lara
    2012-2016 Ergotheraschule Ulm


    so ähnlich - das sollte reichen
    deinen Rückhalt mußt du nicht erwähnen - der hat sich in der Ausbildung bewährt
    die wollen eine Fachkraft einstellen und keine Mutter
    deshalb im Anschreiben nur deine SKILLS :-)

  • wie erkläre ich dann die 3 Jahre Erziehungszeit im Lebenslauf?


    Das frage ich mich auch.


    Du kannst aufführen, dass die Betreuung gesichert ist.


    Ich fände es nicht richtig, sie nicht zu erwähnen. Außerdem sieht der AG auf der Steuerkarte, dass Du Kinder hast.

  • Kinder solltest du erwähnen, die tragen ja unter Umständen dazu bei, dass du nicht zur Arbeit kommen kannst (auch wenn die Großeltern zur Verfügung stehen). Und ich würde mir als Arbeitgeber auch hintergangen vorkommen, wenn ich nichts von Kindern wüßte, dann aber darunter leiden muss, wenn die Großeltern dann doch mal nicht einspringen können oder Elterntermine tagsüber anstehen, die auch nicht immer langfristig planbar sind.


    Warum sollte die Erziehungszeit dir schaden? Erschließt sich mir nicht.


    Ich hatte mich damals beworben auch Ü30 und mit Baby. War auch kein Problem. Im Anschreiben möglichst kurz schreiben, nicht zu viel erklären. Das liest keiner.


    Und ich würde mich an deiner Stelle nicht jetzt schon bewerben. Ich finde es viel zu früh, für einen Start im August oder September. Jemand der jetzt Bedarf hat, wird dich nicht einstellen und ob es im Sommer bzw. Herbst einen Bedarf gibt, kann man meist nicht einschätzen. Ich würde an deiner Stelle warten bis ich die Ausbildung beendet habe. Alles andere wäre mir zu heikel. Aber so ist ja jeder anders :-).

  • Ich habe auch 2 Elternzeiten im Lebenslauf, und bin darauf nicht negativ angesprochen wurden. Wenn die Ausbildung nach dieser Zeit liegt, hast du doch bewiesen, dass du Familie und Job unter einen Hut bekommst ;-) .


    Ich würde die diese Zeiten im Lebenslauf als "Elternzeit" (das ist ein wertneutralerer Begriff, als Erziehungszeit) kennzeichnen und das war es auch schon.


    Ich hatte neulich eine Bewerbung von einem Mann auf dem Tisch, der das ganz "offensiv" angegangen ist und drei eher kurze Elternzeiten unter "Lebenspraktische Bildung" gegliedert hatte :lach . Das würde ich dem normalen Personaler allerdings nicht zumuten, denn das hat zwar für allgemeine Erheiterung gesorgt und nen Punkt für Kreativität gegeben, aber das war es dann aber auch -sprich nicht zur Nachahmung empfohlen ;-) , es sei denn man kann die in dieser Zeit erworbenen Softskills explizit für die angestrebte Position verwursten.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Warum sollten Erziehungszeiten etwas Negatives sein? Vor allem, wenn die Familienplanung jetzt abgeschlossen ist? Zumal Du in einem Bereich arbeiten willst, in dem - je nach Praxis - mit Kindern als Patienten zu rechnen ist.
    Du hast in der Ausbildung bewiesen, dass Du eine verlässliche Kinderbetreuung auch im Krankheitsfall der Kinder hast - Extremfälle mal außen vor gelassen.


    Du hast mehr als ein Kind, kennst also - dank der Freunde der Kinder - so einige und kannst mit ihnen umgehen. Du hast Erfahrung in der Kindererziehung, wirst also nicht dazu neigen, den Eltern der Kinder die alleinige Verantwortung für die Probleme des Kindes zuzuschieben. Bestimmt fallen Dir noch mehr Punkte ein, das ist jetzt nur das, was mir so spontan dazu eingefallen ist.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Ich würde da immer mit offenen Karten spielen, und einen Arbeitgeber der meine Kinder als Minuspunkt sieht, den würde ich gar nicht haben wollen.
    Ich denke Kinder können genauso gut ein dickes Plus sein, denn jemand mit Kindern ist vermutlich an einer langfristigen Arbeitsbeziehung eher interessiert als jemand der jung ist und noch nirgendwo angekommen.

  • Danke schonmal für eure Antworten.


    Nur um eins nochmal klar zu stellen: ich würde meine Kinder nie verleugnen. Spätestens im Vorstellungsgespräch würde ich davon erzählen. Es hält sich eben nur das hartnäckige Gerücht dass Frauen Ü30 generell aussortiert werden denn es könnte ja usw.
    Da ich in einer Kleinstadt lebe und hier auch gerne arbeiten möchte habe ich nicht sooooo viele Möglichkeiten etwas zu finden. Da wäre es blöd schon von vornherein keine Chance zu bekommen.


    Jetzt im Februar möchte ich mich zunächst auf jeden Fall bei einem diakonischen Altenpflegeheim bewerben da Insider mir erzählt haben dass die einzige Ergotherapeutin dort dieses Jahr aufhört. Da ich nicht weis wann das der Fall ist will ich lieber so zeitig wie möglich dort auf mich aufmerksam machen.

  • Mit oder ohne Kinder, ich habe das Gefühl das man ab 30 sowieso zum Alten Eisen geschoben wird,in der Spielzeugbrance bin ich mit 41 schon eine Mumie,egal wievie Erfahrung ich mit Spielzeug vorzuweisen habe.In vielen Berufe sind Kinder, die Erfahrung damit auch ein Mords Vorteil,es muß kein Nachteil sein.Aber in den Bewerbungen muß man Kinder schon erwähnen, nicht erst beim Vorstellungsgespräch, das kann dann recht unangenehm werden wen nicht.