Was tun an Weihnachten???

  • Hallo,


    wie ihr vermutlich wisst - seit August getrennt, Tochter wohnt bei mir, Sohn beim Vater. Sohn kommt meistens von fr-auf sa zu mir, oft auch sonntags, im Gegenzug ist seine Schwester auch unter der Woche nachmittags öfters beim Papa. Der Umgang zum Vater der Kinder ist mittlerweile ok - wir haben keinen Krach oder so aber es kommt immer mal wieder zu Situationen wenn es was zu klären gibt wo wir uns wohl gegenseitig triggern und eben klar ist warum wir nicht mehr zusammen leben (wollen oder können).


    Jetzt hat er mich gefragt was wir an Weihnachten machen. Das war in der Vergangenheit oft so ein Streitthema weil er quasi demonstrativ nicht mitgefeiert hat oder bevorzugt Krach mit mir hatte. Die Orga was Einkauf, Baum, Deko etc. betrifft war selbstredend meine Sache, Geschenke besorgen ebenfalls.



    Begeleitet von ironischen Sprüchen seinerseits von wegen Scheißkommerz, Friede Freude Eierkuchen und sowas halt. Ehrlich gsagt überfordert mich die Frage etwas. Ich finde es doof wenn wir Heiligabend jeweils mit einem Kind verbringen, ihn möchte ich aber eigentlich nicht so gerne hier haben und in meiner alten Wohnung zu Gast sein schmeckt mir auch nicht. Soviel zu meinen Befindlichkeiten. Jetzt weiß ich nich ob man mit den Kindern reden sollte was sie gern hätten - aber dann drücken wir wieder die Verantwortung ab, geht eigentlich auch nicht. Ich könnte mir auch vorstellen dass mein Sohn an Heiligabend gerne zu mir käme - aber die Vorstellung dass der Papa dann alleine ist (obwohl er ja eh nur am Rechner sitzt...) ist für die Kinder vermutlich auch nicht schön und macht mir irgendwie auch ein schlechtes Gewissen.


    Alternativ könnte ich die Kinder an HL Abend zu ihm schicken und selber mit meiner Herkunftsfamilie feiern, dann wäre zumindest keiner alleine zuhause - aber ich weiß nicht ob ich das wirklich will.


    Wenn es nach mir ginge würde ich am liebsten was total anderes machen wie wegfahren zum Beispiel aber das ist kohlemäßig nicht drin. Wenn die Kinder an HL Abend bei ihm wären, könnte ich auch was mit einer Freundin machen, dann wäre die Mama zumindest nicht allein - aber ich kann mich selbst gar nicht entscheiden weil ich immer für alle mitdenke. Für mich wäre es schön wenn beide Kinder hierwären aber ohne schlechtes Gewissen weil der Papa dann allein ist. Im Gegensatz zu ihm habe ich ja Ausweichmöglichkeiten an Hl Abend aber dann organisiere ich wieder was, was er verbockt hat -> sprich keine Kontakte...


    Ich finde die Situation mit der Aufteilung der Kinder eh immer schwierig, obwohl sie sih jetzt besser verstehen als je zuvor. Und es ist ja nur ein Abend. Alternativ könnte ich mir auch vorstellen, ihm die ganze Planung zu überlassen, mit den Kindern den Baum schmücken in der alten Wohnung und ich komme dann einfach zum Essen dazu. Ich weiß noch nicht mal ob ich für hier einen Weihnachtsbaum möchte...
    Andererseits war mir Weihnachten feiern immer viel wichtiger als ihm - warum soll ich jetzt Abstriche machen aus Rücksicht. Oder doch fragen was die Kinder wollen - ach Mensch hab grad keine Idee.


    Was würdet ihr machen?


    LG dieblauefee

  • Also ich würde an deiner Stelle mit ihm sprechen. Ihm sagen, dass du den Heiligabend nicht mit ihm verbringen möchtest, aber gerne mit den Kindern, wissen willst, was seine Vorstellungen sind, damit ihr gemeinsam eine Lösung findet. (Du kannst ihm ja auch einen jährlichen Wechsel vorschlagen, ihn fragen, wie er anfangen möchte?)


    Wenn er sagt, dass er gerne mit den Kindern feiern will, dann machst du was mit deiner Freundin. Sagt er, es sei ihm egal, dann lädst du die Kinder zu dir ein. (Sagen die Kinder aktiv, sie wollen lieber beim Papa feiern, dann können sie das natürlich auch gerne tun.)


    Ich denke, dass die einzige Möglichkeit, nicht mehr für die anderen mitzudenken ist (also für deinen Ex), dass du sie fragst und die Antwort, so sinnlos und unvernünftig sie dir erscheinen mag, annimmst. (Rumgegrummel wie "mir doch egal" würde ich zum Anlass nehmen, die Kinder einzuladen.)


    Bezüglich Baum und so: Finde heraus, was du willst, aber da würde ich mich glaube ich auch mit der Tochter besprechen. Wie ist für sie Weihnachten? Hat sie diese Zeit schon mal ohne Baum in ihrem "Zuhause" verbracht? Für sie ist die Situation ja auch neu und da fände ich glaube ich ein "ich will keinen Baum" von dir zu hart.

  • Ich finde Jul 1983 hat das gut geschrieben - der Weg ist zu äußern was man selber will und dann die Anderen zu fragen :-) Und dann was auszuhandeln :-)

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • Guten Morgen


    Lös Dich von Deinen alten Mustern. Dein Ex überträgt Dir hier die Verantwortung und Du machst Dir 'nen Kopp für alle. Wie praktisch, dann können anschließend auch alle motzen und Du bist Schuld. Werde Dir klar darüber, was Du ganz alleine willst. Wie der Ex Weihnachten gestaltet ist hübsch sein Ding. Die Kinder sind absolut groß genug, sich klar zu äußern, wo sie feiern wollen.


    Wenn Du was unternehmen möchtest, teilst Du das mit und die Kinder sind beim Ex. Wie dort Weihnachten abläuft, ist überhaupt nicht Deine Angelegenheit. Wenn Du mit den Kindern feiern willst, kommunizier das und bereite vor. Und ob der Ex alleine oder wie auch immer ist, geht Dich nichts an. Es ist grenzüberschreitend, zu entscheiden, wie er zu feiern hat. Du sagst ja selber, dass er ganz andere Vorstellungen hat. Das schöne an der Trennung ist: Jeder darf endlich so, wie es ins eigene Empfinden paßt. Dazu gehört die Toleranz, den anderen zu lassen.


    Gruß

  • Ich würde zuallererst fragen, wie die Kinder Weihnachten verbringen wollen bzw. wie der Vater sich Weihnachten vorstellt. Vielleicht erledigen sich dadurch schon viele Deiner Bedenken und Ihr könnt Weihnachten so feiern, wie alle es gerne hätten.


    Ansonsten würde ich schon einen Vorschlag machen, der dem entspricht, was Du gerne hättest. Schließlich hat er ja direkt danach gefragt.


    Falls Euch beiden Weihnachten gleich wichtig wäre, dann wäre die gerechte Lösung, dass jeder Heiligabend bei sich feiert und die Feiertage die Kinder jeweils beim einen Elternteil zusammen sind und dann beim anderen. Dies aber wie gesagt nur, wenn beiden Elternteilen Weihnachten wichtig ist.

  • bei uns ist es so das wir am 24 immer mit dem KV zusammen frühstücken (bei uns) und wir dann richtung mittag (ohne ihn) zu meiner familie fahren, und am 25 sind wir alle bei seiner familie. so sind alle irgendwie an weihnachten zusammen und es funktioniert.


    vielleicht kannst du ihn tagsüber zu euch einladen und dann den abend nur mit den kindern verbringen?

    Stell dir vor, du wärst verzaubert.

    How to be an Artist-SARK

  • Von mir bekäme der KV nur zur Antwort, dass ich mir noch nichts überlegt habe und die Gegenfrage, was er sich vorstellt. Denn wenn er das Thema anspricht hat er sich doch bestimmt schon Gedanken darüber gemacht.


    Ich stimme Lucca zu - der KV möchte Deine Planung hören um dann dagegen zu stänkern. Daher würde ich den Spieß umdrehen und KV seine Pläne zuerst auf den Tisch werfen lassen. Die Kinder würde ich ganz einfach fragen - evtl. schriftlich und jeden für sich, so dass es auch wirklich ihre Meinung ist. Einfach so - hast Du Dir schon Gedanken über Weihnachten gemacht, was stellst Du Dir vor, was hättest Du gern?


    Von einer gemeinsamen Feier mit dem KV zusammen rate ich ab. Dafür seid ihr noch nicht lange genug getrennt, da ist noch zu viel Streitpotential, vor allem, wenn ihr derart unterschiedliche Vorstellungen von "schönen Weihnachten" habt.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Wenn man nicht zusammen feiern will/kann, was ich im übrigen völlig legitim finde als getrenntes Paar, muss man einen Kompromiss finden und die Feiertage bestmöglich aufteilen.


    So oder so muss man sich davon verabschieden, sämtliche Feiertage wie eh und je mit den Kindern aber ohne ExPartner friedlich zu feiern. Das geht halt nicht mehr. Als AE ist es sinnvoll, ein bisschen flexibler mit sich selbst zu werden und nicht jeden Anlass an einem festen Datum festtackern zu wollen. Darunter leidet man am Ende selbst am meisten, wenn die Kinderlein nicht wie gewohnt an Ostersonntag zuhause sind (zB)
    Bei uns ist inzwischen alles fest geregelt und wir tauschen jährlich. Einer Heiligabend, der andere den ersten Feiertag und Silvester, nächstes Jahr umgekehrt. Das ist völlig ok, Bescherung geht auch noch am 25 und die Kinder freuen sich über zweimal Weihnachten. Ostern, Geburtstage etc. das selbe.

  • Ex und ich verstehen uns Bombe, aber seit der Trennung haben wir nur die Jugendweihe unseres Erstgeborenen zusammengefeiert! Nächstes Jahr dann die vom Zweiten. Mir und ihm auch würde es nie in den Sinn kommen irgendwelche Feiertage miteinander zu verbringen. Man ist getrennt und fertig, Kinder lernen sehr schnell in ihren zwei Welten hin- und her zu switchen. Meine finden die doppelte Bescherung Klasse.


    Du musst gar nix außer mit Ex abstimmen wann wer die Kinder hat und das war es.


    Tu nie was was dir absolut gegen den Strich geht! Auch wenn immer argumentiert wird das man sich zurücknehmen soll - aber ich werde nen Geier tun meinen Ex und seine neue Frau durch meine Wohnung springen zu lassen. My home my castle, my rules - und genauso darf das mein Ex tun.


    Eure Kinder sind ja nun nicht mehr klein, das macht die Sache schon einfacher.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Also ich brauche an Weihnachten auch nicht gerade meinen Ex um mich rum, auch, weil er während der Beziehung Weihnachten immer gecrasht hat. Er hat aus der Kindheit eher schlimmer Erinnerungen an Weihnachten und hat es daher irgendwie immer geschafft, dass das Fest auch bei uns in Streit und Chaos endete. Ich bin ja seit 2008 getrennt, Umgang regelmäßig haben wir aber noch nicht so lange bei dem Kleinen. Bisher waren immer beide Kinder Heiligabend bei mir. Auch in diesem Jahr wird es - gemäß dem Umgangsvorschlag des Jugendamtes- noch einmal so sein. Beide Kinder sind Heiligabend hier, bis zum 2. Weihnachtsfeiertag morgens. ( Also der kleine, der Große ist inzwischen 18, der macht wie er denkt, aber Heiligabend bei Mama lässt er sich nicht nehmen... )
    Im nächsten Jahr kann es dann sein, dass ich am Heiligabend das erste Mal ohne Kinder da sitze. Das kann ich mir irgendwie noch gar nicht vorstellen. Aber wenn der KV darauf besteht und die Kinder ( der Kleine ist dann 9) nichts dagegen haben, werden wir es dann auch so machen. Immerhin hat der KV das jetzt seit 2008 so. Wird sicher komisch, aber irgendwie wäre es ja ungerecht, dass jetzt auf dauer für mich zu beanspruchen. Wenn der Kleine Heiligabend lieber bei Mama sein will, wird er das schon sagen und dann wird der KV das akzeptieren...

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für unsere Augen unsichtbar...

  • Also wir wechseln uns ab. Allerdings ist Heiligabend ohne meine Maus schon wirklich schlimm. Aber hilft nix, der Vater hat auch ein Recht darauf, sie mal bei sich zu haben.


    Ansonsten: Never ever betritt der KV jemals wieder meine Wohnung und die Next schon gleich zweimal nicht. Das ist meine Festung, in der er nichts mehr zu suchen hat. Wie schon geschrieben wurde: mach nichts, was du nicht selber willst. Schon gar nicht, um es jemandem recht zu machen. Überlege genau was du willst bzw. womit du am leben kannst.

  • Wir haben hier ja 2 KV´s auf 2 Kinder :) Heilig Abend waren die Kinder meist bei mir. Wir sind zusammen in den
    Familiengottesdienst gegangen, haben was leckeres gegessen etc. Das Übliche halt.
    Am ersten oder zweiten Feiertag sind die Kinder dann zu ihren Vätern. Was die am HA gemacht haben, weiß ich
    nicht. Ist auch nicht mein Problem. Die sind beide schon erwachsen und können sich um sich selbst kümmern ;-)


    Dieses Jahr hab ich einfach Urlaub gebucht. Habe mich die letzten Jahre ja immer mit jeglichem Urlaub nach denen
    gerichtet, weil ich keinen offiziellen Urlaub hatte oder nicht arbeiten war.
    So fahren wir jetzt am 23.12. weg und kommen am 30.12. erst wieder. Vater von Großtochter fand das wohl un-
    möglich. Kein Weihnachten mit Tochter etc. Aber wer hat mich in den letzten Jahren denn mal gefragt?! ;-)


    Zu Silvester sind dann beide bei ihren Vätern. Musste dann zwar mal tief seufzen, weil ich alleine bin dann. Aber für
    mich gilt genauso: Ich bin schon groß. Es liegt an mir, was zu machen. Vlt findet sich noch was, vlt auch nicht. Dann
    geh ich einfach früh ins Bett ;-)

  • Hallo,


    und was machst du an den kinderfreien Heilig Abenden?



    Meistens nicht viel, für mich ist das einfach ein ganz normaler Tag. Ich bereite die Bescherung für den nächsten Tag vor oder koche was feines. Ich plane nicht soviel, ergibt sich halt.
    Einladungen habe ich bisher nicht wahrgenommen, obwohl ich jedes Jahr eine hatte zb bei Kollegen die auch allein feiern oder anderen Familien. Könnte ich aber auch hingehen. Oder zur Messe in die Kirche. Oder Spazieren. Alles ausser zuhause stumpf Trübsal blasen ;-)


    ps. Hätte ich hier Familie, würde ich wohl mit dieser feiern.
    pps: Das meinte ich mit flexibler werden. Nur weil im Kalender der 24. rot steht, heisst das doch nicht dass man nicht am 25. dieselben Familienrituale durchziehen kann. Nimm mal den Adventskalender als Beispiel: meine Kinder sind ja laufend beim Vater, wann sollen sie die Türchen dann öffnen? Eigentlich wurscht oder? Die 24 Tage vergehen trotzdem nicht schneller oder langsamer, wenn mal 4 Türchen auf einmal geöffnet werden.

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