Medizin verabreichen

  • Wie verabreicht ihr euren Kinder Medikamente wenn sie sich dagegen wehren?
    Tabletten bzw Saft ist bei meinem kein Problem.


    Aktuell muß er aber Augentropfen bekommen, für eine wichtige Untersuchung die festlegen soll, was für eine Brille er braucht.
    Und eine Brille ist wichtig. Die wird er brauchen, vor allem spätestens in der Schule.
    Nur wehr er sich mit Händen und Füßen dagegen. Von weinen, schreien, rumzuappeln, wegstoßen bis hin zu Augen zusammen kneifen ist alles dabei.


    Und ich finde es schlimm das Kind dann festhalten zu müßen und dergleichen. Quasi sein Kind zu zwingen.
    Andererseits muß es ja sein.
    Ich kann ja dem Arzt nicht sagen. "Nein ging nicht, er hat sich schreibend, tobend mit Händen und Füßen wie verrückt gewehrt.


    Was meint ihr?


    Ich bin gerade echt fertig. Mir tut das in der Seele weh wenn ich mir vorstelle, das meinem Kind anzutun.

  • Für Augentropfen legt mein Kind sich hin und macht die Augen zu, ganz locker. Dann tropfe ich sie auf das geschlossene Lied, also nah bei der Nase, wo das obere und das untere Lid zusammentreffen, weiss nicht wie die Stelle heisst. Dann macht Kind die Augen auf und blinzelt. So kommen die Tropfen auch ins Auge, problemlos!

  • Wir haben es vorher auch krampfhaft versucht, bis mir jemand den Tip gab:


    Für Augentropfen legt mein Kind sich hin und macht die Augen zu, ganz locker. Dann tropfe ich sie auf das geschlossene Lied, also nah bei der Nase, wo das obere und das untere Lid zusammentreffen, weiss nicht wie die Stelle heisst. Dann macht Kind die Augen auf und blinzelt. So kommen die Tropfen auch ins Auge, problemlos!



    So hat es dann geklappt und Tochter hat ihre Angst verloren. Sie musste eine Zeit lang sehr oft getropft werden. Nach ihrer Op sogar 5 mal am Tag :crazy


    Mittlerweile haben wir einen Augenarzt, der die Pupillen nicht mehr weit tropft. Der untersucht so.

  • Festhalten. Mache ich jedes Mal bei Augentropfen. Anders geht es auch gar nicht.


    Dich möchte ich auch mal festhalten... :rolleyes2:


    Mit Gewalt oder Krampf erreicht man ganz sicher ein entspanntes Verhältnis des Kindes zum Thema Medizin. :radab Ne, Augen einfach zu lassen, haben wir auch so gemacht, auch wenn es nicht optimal ist, es kommt zumindest was rein ins Auge.

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Nele es klappt aber einwandfrei und es ist ja keine Gewalt. Sobald der erste Tropfen drin ist, entspannt er sich und lässt alles mit sich machen.
    Er legt sich nun mal nicht mit geschlossenen Augen hin, es mag ab einem gewissen Alter funktionieren, aber mit zwei noch nicht wirklich.
    Und was rein muss, muss rein. Schnell und schmerzlos. Würde ich auf ihn einreden, ihn bitten sich hinzulegen, Augen zu schließen usw, würde es ewig dauern und nicht mal dann funktionieren.
    Aber so - auf den Arm nehmen, kurz sagen jetzt kommen die Augentropfen, ganz schnell Tropfen rein, genau wie beschrieben mit geschlossenen Augen und dann blinzeln, und nach 5 Sekunden ist die Sache gegessen und vergessen.
    Und generell hat er ein super entspanntes Verhältnis zur Medizin, alles andere macht ihm sogar Spaß.

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  • Tja, jedes Kind reagiert anders. Ich bin mit unserer Methode voll und ganz zufrieden. im Gegenteil, langwierige Gespräche und Erklärungen würden ihn viel mehr traumatisieren, dann wird er erst recht hysterisch. Muss nicht sein.

  • langwierige Gespräche und Erklärungen



    Ich glaub langwierig und zu detailgetreu muss man da gar nix erklären ;-) Einfach erklären, das es jetzt sein muss, das es
    leider nicht anders geht, das man versteht, das es jetzt doof für das Kind ist und das die Medizin evtl auch eklig schmeckt (oder
    bei Augentropfen, das die eben brennen könnten). Danach darf Kind dann gleich was (besonderes) trinken (vlt mal einen Schluck
    Cola/ Fanta) oder ein Taschentuch aufs Auge halten.


    Ich denke man muss einfach den Mittelweg für sich selbst finden. Ich habe kurz (!) erklärt und mich dann mit sanfter Gewalt
    durchgesetzt :-D Meine Kinder haben kein Trauma oder Schaden zurück behalten. Sie wissen aber heute, wo sie größer sind, das
    manche Dinge einfach sein müssen.


    Bin ich ganz arg stolz drauf, weil meiner Kleinen am Dienstag 3 Zähne gezogen wurden und sie, trotzdem es extrem doof und un-
    angenehm für sie war, am Mittwoch wieder hin geht um die restlichen 3 ziehen zu lassen. Sie weiß es muss sein und es ist hinter-
    her eine Erleichterung für sie. Belohnung gibts natürlich auch ;-)

  • ich habe es auch erst auf die Erklärart versucht, dann auf die sanfte , das sein papa extra vorbei kam um ihm die Hand zu halten oder ihn in den Arm zu nehmen. aber er hat nur ständig irgendwie was anderes gefunden.
    Mir wars irgendwann genug und dann wurde es auf Zwang gemacht.



    Heute habe ich das mal mit den geschloßenen Augen versucht. Es war auch heute nicht einfach ihn dazu zu kriegen, aber mit geschloßenen Augen kommt er wohl besser klar.

  • Wir machen bei Augentropfen ein Spiel daraus. Mögen tut das glaub ich kein Kind. Unser Sohn fängt die Tropfen mit dem Auge auf. Das war für ihn immer ein Anreiz. Taschentuch zum Abtupfen bekommt er vorher in die Hand.

  • Bei uns waren Augentropfen und Inhalator jeweils so ein Thema, bei dem Junior Probleme hatte.


    Den Inhalator habe ich ihm schmackhaft gemacht, indem ich ihm erzählt habe, dass das eine "Piratenmaske" ist (eigtl wollte ich Cowboy sagen, aber der Mund war zu schnell) und weil es länger dauert habe ich ihm erlaubt, beim inhalieren einen Film zu schauen. Schwupps hatte ich einen Fan des "Piratenspiels"


    Bei den Augentropfen war es etwas haariger, weil die Augen durch Pollenallergie gebrannt und getränt haben und er nichts und niemanden dran lassen wollte. Nicht mal ansatzweise, nicht mal zum schauen.
    Beim ersten Mal habe ich versucht zu erklären, dass es besser wird, wollte er nichts von hören. Ich hab ihn mit dann tatsächlich unter den Arm geklemmt und mit sanfter Gewalt aufs geschlossene Auge getropft, danach gleich getröstet und etwas Süßes hinterher geschoben (das mache ich übrigens immer mit Medikamenten, nachher gibt's Naschi fürs Tapfersein). Er kam dann einige Minuten später zu mir und sagte, dass es seinen Augen jetzt besser geht. Da hab ich ihm erklärt, dass das an den Tropfen liegt.
    Und am nächsten Tag kam er von selbst, dass die Augen brennen würden und ob ich ihm wieder die Zaubertropfen geben könnte.


    Beides macht er heute sehr gerne, wenn es sein muss.


    Ich denke, dass man manchmal nicht viel Wahl hat, denn ein Kind versteht nicht immer, warum es erst unangenehm sein muss, um dann besser zu werden. Und je nach Schwere der Situation diskutiere ich auch nicht herum, sondern halte notfalls das Kind fest. Beispiel: letztens in der Arbeit, Kind gestürzt, blutet recht stark am Kopf, will aber keine Kompresse dran haben, weil es weh tut, muss zur Blutungsstillung aber sein. Dem erkläre ich nichts, vor Schock kommt nichts mehr bei ihm an und die Zeit habe ich auch nicht. Der wird mit dem Arm fixiert, Kompresse dran und während jemand anders die notwendigen Anrufe macht, rede ich dann mit dem Kind, DANN kann ich versuchen zu erklären, aber die Kompresse bleibt dran, egal, wie sehr er sich dagegen wehrt.

  • Keks hat sich auch massiv gegen Augentropfen gewehrt.
    Allerdings habe ich ihm klar erklärt---Muss sein- Schicksal musst durch- es ist gut für dich - hast keine Alternative - je eher er lässt umso eher vorbei !
    und hinterher Eis oder Schokolade etc..
    nach 2 Tagen ging es auch fast problemlos

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

  • Erklären warum das notwendig ist und hinterher eine Belohnung (in Form von Süßigkeiten oder vorlesen einer Geschichte, miteinander spielen oder so..). Hat immer gut geklappt. Inhalieren immer vor laufendem Fernseher und anschließend ne kleine Tüte Haribo, so wurde freiwillig der Inhalator rangeschleppt. :D Gewalt hab ich nie angewandt.


    Hach wie süß das war, oft wünsch ich mir heutzutage diese Sorgen von damals. ;(

  • Augentropfen gingen nur als ganz kleines Kind relativ gut, da konnte ich den Kopf noch sanft festhalten. Hustensaft und Schmerzsaft nimmt er absolut problemos, trinkt halt dann sofort Wasser nach, weil er den Geschmack nicht mag. Aber er versteht, dass ihm das nicht weh tut, sondern hilft. Er muss seit Jahren Medizin in Pulverform (aufgelöst in Saft) nehmen, das ging erst nach 4 Jahren gut, weil der Geschmack aber auch echt eklig ist. Dazu gabs leider öfters Situationen, in denen ich ihm ein Klistier geben musste und das ging und geht auch heute nur mit 2 Leuten. Einer hält Junior fest und spricht ruhig mit ihm, der andere schaut, dass er der Inhalt der Tube dort landet, wo er hinsoll. Da half/hilft alles erklären nix, das geht bei ihm nur so und tut mir jedes Mal selbst im Herzen weh.