Kind, 15 Jahre will nicht mehr mit mir leben - ist zu den Großeltern gegangen - wie gehts rechtlich weiter?

  • Vielleicht ist mir das jetzt was entgangen. Aber ich finde es auch blöd eine Familienhilfe anzufangen mit dem Ziel im September muss aber vieles/einiges wieder gut sein, damit ein Zusammenleben wieder möglich ist. Ob man miteinander klar kommt oder nicht hat keinen Zeitfaktor. Das kann in 3 Wochen wieder gut sein oder in 3 Monaten. Emotionen haben keinen Fahrplan.
    Unabhängig davon das ich die Idee mit der bitchigen Freundin jetzt auch nicht gerade brilliant finde. Da zeigt sich tatsächlich noch das (junge) Alter.

  • Sie hat sich ganz klar positioniert. Sie will keine Familienhilfe, wenn es bedeutet sie "muss" nachhause. Das lehnt sie ab.
    Schon allein daran kann man sehen wie "Kind" sie noch ist. Sie ist 15 und meint "Mama, du hast Fehler gemacht, die nehme ich so nicht mehr hin, daher ist es zu viel für mich, ich kann dir nicht verzeihen und wenn das bedeutet Inobhutnahme, dann ist das so. Ja, es ist mir bewusst das es irgendwo in Niedersachsen sein kann und nicht in unserer Heimatstadt."


    so verschieden kann man die gleiche "Sache" interpretieren...
    ich finde, dass ist genau das Gegenteil von "kindisch", bzw. noch sehr "Kind" sein-
    aus allem, was Du bisher geschrieben hast, würde ich (von aussen betrachtet) genau das Gegenteil herauslesen-
    nämlich, dass Deine Tochter eine verdammt charakterstarke junge Frau ist, die genau weiss, was sie will, und die verdammt viel Rückgrad beweist :daumen


    und ja... gerde die, mit eigenem Willen, und Bereitschaft für sich selber einzustehen sind nicht immer unbedingt "die" Kinder, die man immer gerne hätte :brille , bzw. mit denen es so schön einfach ist....


    aber irgendwie sind die auch verdammt toll :daumen

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Hallo Grace_99,


    einige Dinge finde ich gut:
    - Du zerfleischst Dich nicht mehr und verkriechst in's Eck weil ein Mensch mit Hormonschüben Dir haltlose Vorwürfe macht
    - Du bleibst Bei Dir und Deiner Linie und verteidigst Deine emotionalen Grenzen
    - der Opa ist komplett außen vor bei dem was in Eurer Familie geschieht
    - Du bist bereit, zusammen mit dem Jugendamt an Deine Fehlern zu arbeiten, damit die Tochter mehr Halt und Orientierung haben kann (was dann eben auch bedeuten kann, dass die Tochter weder zum Opa noch in's paradiesische Freundinnen-Land übersieden darf)
    - Dein Blick ist auf der Tochter Wohl gerichtet, nicht auf Dein Leid
    - Du hälst die Tür offen unter dem Vorbehalt, dass das Zusammenleben moderiert sein wird von der Familienhilfe
    - Du wirst ihre Entscheidung respektieren falls sie sich für die Inobhutnahme entscheidet.


    Im Grunde genommen fechtet Ihr jetzt das aus, was schon lange hätte geschehen sollen. Deine Tochter hätte vermutlich mehr Aufmerksamkeit und auch mehr Halt gebraucht in den letzten Monaten und Jahren. Aber es war Dir nun einmal nicht möglich. Nur wenige hätten das vermutlich gekonnt.


    Ihr habt Euch jetzt beide Hilfe geholt, jede auf ihre Weise.
    Es wird die Entscheidung Deiner Tochter sein, durch welche Tür sie gehen möchte.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

    .
    .
    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
    .
    .

  • Ich empfinde deine Tochter auch nicht als kindisch, sondern als sehr entschieden. Dass sie im Moment keine richtigen Gründe benennen kann, kann einerseits daran liegen, dass sie es wirklich nicht genau erfühlen kann oder aber vielleicht auch, dass sie dir einfach nicht weh tun möchte.


    Du hast meinen ganzen Respekt dafür, dass du dich trotz deiner Erkrankung oder Zügen davon oder ich weiß nicht genau, wie sehr sich das in eurem Leben äußert, liebevoll und ohne Hilfe um deine Kinder kümmerst. Aber einen Gedanken würde ich dir doch gerne näher bringen, ohne dass ich möchte, dass das verletzend bei dir ankommt.


    Ich bin selber mit einer "kranken" Mutter aufgewachsen (sie hatte richtig schlimme Neurodermitis Schübe, wegen denen sie auch immer wieder ins Krankenhaus musste und die durch psychischen Stress ausgelöst wurden) und ich habe von klein auf gelernt zu erfühlen, wie ich meine Mama glücklich mache. Ich hatte einen Stiefvater, der mir schlimmes angetan hat und habe mich nicht getraut etwas zu sagen, weil ich das Gefühl hatte sie davor schützen zu müssen. Ich glaube, ich habe mir oft mehr Gedanken um meine Mutter gemacht als sie sich um mich und gleichzeitig habe ich nie richtig gelernt eigene Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen, weil ich bei jeder "Entscheidung" überlegen musste, welche meine Mutter zufrieden stellt, sie glücklich macht, dazu führt, dass sie mich lieb hat. Ich war in dieser einen Hinsicht sehr erwachsen, aber eigentlich sonst noch ganz ganz viel Kind.


    Ich kann ja nicht beurteilen, ob es bei euch ähnlich ist, aber ich könnte mir vorstellen, dass deine große Tochter sich manchmal ähnlich verantwortlich gefühlt hat, während deine kleine Tochter irgendwie unbeschwerter in der Rolle der kleinen Schwester sein konnte und trotzdem so viel leichter deine Zuneigung bekommen konnte.


    Sie hat selber eine schlimme Krankheit hinter sich, das MUSS doch schwierig sein in eurer Konstellation. Sie ist auf dich angewiesen, sieht aber gleichzeitig, was ihre Erkrankung mit dir macht. Vielleicht muss deine Tochter sich nun trennen, damit sie lernt, alleine Entscheidungen zu treffen, für sich selber Verantwortung zu übernehmen, damit ihr euch irgendwann auf Augenhöhe begegnen könnt.


    Als ich damals ausgezogen bin, habe ich mir von meiner Mama gewünscht, dass sie mich gehen lässt, aber dass sie mir zeigt, dass sie mich bedingungslos liebt und respektiert und sie meine Mama ist und ich der ätzende Teenie sein darf, ohne sie damit in ein Tief zu stürzen.

  • :thumbup: Always look on the bright side of life! 8)

  • :thumbup: Always look on the bright side of life! 8)

  • Liebe Grace,
    ich lese gerade betroffen Deine letzten Zeilen...
    und möchte Dir gerne etwas mit auf den Weg geben:
    Für den Moment funktioniert Eure Mutter-Tochter-Beziehung nicht, aber die Sichtweise der Kinder ist manchmal hart, eingleisig, ABER.... die Sichtweise kann sich ändern. Ihr habt beide Probleme, die es gilt zu lösen. Es ist ein guter Ansatz vorhanden... Aus dieser festgefahrenen Situation zu kommen, ist nicht einfach. Ohne Vorbehalte wieder aufeinander zuzugehen sehr schwer, alles ausblenden geht nicht... aber es ist nicht unmöglich.


    (Leider) braucht es alles seine Zeit :knuddel

  • hu Grace,

    Zitat

    Was die Züge angeht: Bei mir sind die "Spitzen" hoch wie tief sehr ausgeprägt; d. h. Himmelhochjauzend, zu Tode betrübt. Dies ist mit Hilfe von Antidepressiva "angepasst", d. h. die Spitzen (in beide Richtungen) sind nicht mehr so "heavy". Ich nehme keine Drogen, keine Sauferein, keine Rumhurerei, kein Messi-Haushalt, bei mir ist alles im grünen Bereich, d. h. Arbeit läuft, Freundeskreis etc.

    was ist es, was diese Hervorhebung bei dir macht? Meinst du wirklich, Alkohol, "Drogen" wechselnde Männerbekanntschaften (unter Einbeziehung der kids) machen weniger mit den kids als Depries?
    Glaubst du nicht auch, dass Drogen-konsumierende, Alkohol-konsumierende Menschen einen funktionierenden Freundeskreis/Job haben können?


    Das verwirrt mich nun etwas.


    Mima

  • Hallo,
    wollte mal ein kurzes Feedback geben.


    Familenhilfe geht am 10.09. los.
    Tochter kommt zum Ende der Sommerferien nachhause, nicht weil sie will, sondern weil sie muss. JA hat ihr nochmal klar gemacht, wenn sie Inobutnahme will, kommt sie irgendwo in Niedersachsen unter, d. h. Schulwechsel, Trennung von Freunden etc.


    Das will sie nicht. Ergo kommt sie nachhause.


    Sie ist jetzt die ganze Zeit über bei den Großeltern gewesen, hab mich damit weit aus dem Fenster gelehnt um das zu erlauben, aber nun gut, Paten im Urlaub, kann man nicht ändern.


    Wir haben kaum Kontakt, ich schreibe meine Tochter nicht an, sie mich nicht, außer es muss was geregelt werden (Schulbücher etc.).


    Habe seit 2,5 Wochen Urlaub,welchen ich auch echt brauchte und diesen mit meiner jüngsten verbringe. Nächsten Montag geht die Arbeit wieder los.


    Bin mir unschlüssig wie es mir geht, dass sie wieder nachhause kommt... Wir werden es sehen.


    Gruß, Grace

    :thumbup: Always look on the bright side of life! 8)

  • Grace, wie ist denn der "Tonfall", wenn Ihr wegen Schulbüchern schreibt? Ich finde das hier


    Als ich damals ausgezogen bin, habe ich mir von meiner Mama gewünscht, dass sie mich gehen lässt, aber dass sie mir zeigt, dass sie mich bedingungslos liebt und respektiert und sie meine Mama ist und ich der ätzende Teenie sein darf, ohne sie damit in ein Tief zu stürzen.


    nach wir vor ganz wichtig. Könntest Du Dir nicht vorstellen, Deiner Tochter zu schreiben, bevor sie nach Hause kommt, dass Du sie lieb hast und sie willkommen ist, auch wenn sie selbst darüber nicht so glücklich ist, zurück zu kommen? Auch wenn Du davon ausgehst, dass sie nicht antwortet? Damit sie sich nicht gleich wie der Störenfried der trauten Zweisamkeit Deiner Jüngsten und Dir vorkommt...?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Der Tonfall ist neutral, zum Schluss "wünsch dir einen schönen Tag" (meinerseits), von ihr kommt nada.


    Nein, ich werde ihr diesbzgl. keine solche Nachricht schreiben.


    Ich werde ihr Zimmer herrichten, ihr frische Blumen reinstellen, so dass sie sich willkommen fühlt.


    es gehören immer zwei zu allem - und so wie sie sich in letzter zeit verhalten hat und mir beim JA gezeigt hat, wie wenig lust sie darauf hat mich überhaupt anzuschauen, werde ich das nicht machen.

    :thumbup: Always look on the bright side of life! 8)


  • Entschuldige, aber jetzt klingst Du auch etwas nach bockiger Pubertine...


    Ich bin jetzt auch erstmal hier raus; mir tut das gerade gar nicht gut. Ich wünsche Deiner Tochter sehr, dass eine für sie richtige Entscheidung gefunden wird.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Grace, bei allem Respekt aber nun schau mal durch die Augen Deiner Großen und ja sie macht es Dir schwer, trotzdem:


    Du schürst doch gerade zu das sie immer mehr denkt das ungeliebte Kind zu sein!


    Hast Urlaub die zweite Tochter ist zu Hause und es herrscht Funkstille zwischen Euch.


    Nun sag mir doch Bitte was sich da in einem Pubikopf noch mehr zusammenreimt - Boah toll meine Olle macht Urlaub mit der Lieblingstochter, wer weiß was die machen. Ich bin ja egal, meldet sich keiner usw usw.


    Ganz ehrlich, ich hätte meinem Kind geschrieben! Auch wenn keine Antwort gekommen wäre! Sie liest aber die Nachrichten! Und ja ich hätte ihr geschrieben das sie mir fehlt, das ich gerne meine Urlaub mit ihr zusammen verbracht hätte.


    Mit Eurem Schweigen macht ihr nur eins - Auge um Auge, Zahn um Zahn - so wird das nie was.


    Und in diesem Film bist Du die Erwachsene die das irgendwie lenken sollte und nicht auf einer Stufe stehend wie das bockige Pubikind.


    Ich will Dich nicht angreifen, aber mir tut das in der Seele leid was da zwischen Euch abgeht. ;(


    Edith meint noch - Blumen und frisch hergerichtet ist jedes Hotelzimmer, Ihr braucht Herzensdinge. :blume

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von Elin ()

  • Grace
    Du bist die Erwachsene, du musst ihr entgegenkomnen...doch zeigen wie du sie liebst.....
    Denke drann wenn was passieren würde.. :troest

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Liebe Grace,
    bitte spring über Deinen Schatten, sie braucht Zeit, Verständnis, Hoffnung...
    auch wenn sie es Dir (momentan) nicht zeigt oder zeigen kann.


    Weiteres nur über PN




    @ Coco :knuddel sei mal herzlich gedrückt aus der Ferne...

  • Ich muss auch noch mal sagen, benimm dich wie eine Erwachsene...du musst den ersten Schritt machen und sie willkommen heißen. Wann hast du ihr das letzte mal gesagt, dass du sie liebst? Das du immer für sie da sein wirst?
    Ganz ehrlich, wenn du immer so lieblos wie im Moment, zu ihr warst bist, klar das sie sich von dir weggestoßen fühlt und eben gar nicht benennen kann, warum sie nicht mehr mit dir Leben möchte.
    Wie gesagt, für mich hörst du dich sehr kaltherzig an

  • Ich werde ihr Zimmer herrichten, ihr frische Blumen reinstellen, so dass sie sich willkommen fühlt.


    Nimm' sie in den Arm und sage ihr dass du sie lieb hast, das wirkt mehr als ein Strauß Blumen. Sie ist deine Tochter. Wer weiß wie es in ihr aussieht.
    Du quälst dich (und sie) doch nur unnötig mit deinem Verhalten. Mache den ersten Schritt, wie soll sonst ein Neuanfang gelingen.


    "Kinder streiten sich und spielen danach trotzdem wieder miteinander.
    Warum?
    Weil ihnen Glück wichtiger ist als ihr Stolz".

  • Ich hatte ganz am Anfang des Threads schon mal gefragt :rotwerd
    Was spricht wirklich dagegen, dass sie bei Deinen Eltern lebt? Immerhin waren sie "gut genug", für die 6 Wochen Sommerferien....
    Tochter fühlt sich da wohl, möchte da hin, ist bereit, die Veränderungen in Kauf zu nehmen, und Deine Eltern scheinen ja auch zu wollen-
    Ich persönlich hab da irgend eine Blockade, dass zu verstehen :frag


    Ich werde ihr Zimmer herrichten, ihr frische Blumen reinstellen, so dass sie sich willkommen fühlt.


    bei mir persönlich kommt an, dass Du (und zwar mit allen Mitteln) willst, dass sie wieder zu Euch kommt, und ihr miteinander "Familie" lebt-
    auf der anderen Seite aber in den letzten Wochen gemerkt hast, dass es (und jetzt bitte nicht falsch verstehen!!!) auch "gar nicht so schlecht ist", ohne sie-
    Ich kann Dich absolut verstehn :troest
    allerdings glaube ich persönlich, dass ihr Euch (und diese Abnabelung ist völlig normal, und sollte immer früher oder später auch stattfinden!) schon zu sehr abgenabelt habt,
    um dieses "zurückzudrehen"-
    Sie ist halt früher dran (sehr viel früher, als der berühmte Durchschnitt).... dennoch- es ist nicht grds. schlecht, dass es so ist-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Eure Gedanken dazu - Danke.


    Aber ich benehme mich weder wie ein Pubi, noch wie ein Sturkopf noch muss man mir "unterstellen" wann ich ihr das letzte Mal gesagt habe das ich sie liebe und das Blumen "Hotelbegrüssungen" sind.


    Luchsie, die Großeltern wohnen 100 km entfernt, sie selbst will da nicht wohnen, weil auch da Umschulung.


    Sie waren für mich "nicht gut genug", im Gegenteil, aber auch die Paten haben ein Recht auf ihr Leben (und den Urlaub in den sie gefahren sind), daher konnte sie da nicht bleiben, sie war keine kompletten 6 Wochen bei den Großeltern.


    für mich gilt die These Alles kann, nichts muss, so werde ich in die Begegnung gehen und auch in die Familienhilfe und was die Abnabelung angeht - diese ist im Gange, richtig. Aber diese sollte nicht hasserfüllt sondern liebevoll gestaltet werden - so viel zum thema wie ich mich aus eurer sicht benehme.

    :thumbup: Always look on the bright side of life! 8)