10jähriger auf dem Schießstand

  • Hallo ihr Lieben,


    ich war lange nicht mehr hier, weil ich einfach versucht habe, mich nicht mehr aufzuregen über den KV.
    Aber heute fühle ich mich mal wieder so dermaßen hilflos und brauche euren Rat, ob ich eventuell nur überreagiere.


    Ich versuche mich kurz zu halten:
    Am WE war Papa-WE und mein 10jähriger Sohn schickte mir stolz Bilder vom Papa in Action mit Gewehr und von Patronenhülsen und berichtete:
    "wir waren heute auf dem Schießstand beim scharf schießen"
    Soviel ich erfahren konnte, durfte er dabeisein und zuschauen, von selber schießen hat er zum Glück nix gesagt.
    Für mich ist es trotzdem kaum aushaltbar, dass mein Kind mit so etwas in Berührung kommt und sich dadurch natürlich auch dafür begeistert.
    Ist das eine Überreaktion meinerseits?


    Hab nur rein informationshalber beim JA angerufen, nur um zu fragen, ob das erlaubt ist und ob sie als JA das irgendwie bedenklich finden. Wie immer war die Antwort nein. Keine Kindeswohlgefährdung. Wenn ich das nicht gut finde, ist es mein Problem.
    Rat: mit KV reden.
    Das Thema ist leider durch. Wenn ich freundlich frage, ob er das bitte nicht mehr machen könnte, weil ich es nicht erlaube, passiert entweder
    a) er lacht mich aus oder
    b) er macht mir wieder ein paar Wochen das Leben zur Hölle
    Wirkung ist aber immer die gleiche: es brignt gar nichts, er macht es wieder.


    Ich habe Junior nun eingebläut, dass er das bitte niemandem erzählen soll oder die Bilder schicken (er ist ja total stolz und findet das aufregend).
    Am Ende ist er derjenige, vor dem die anderen Mamas ihre Kinder warnen und mit dem keiner mehr spielen soll, weil sie Angst haben. Ich glaub, ihr versteht, wie ich das meine.


    Oh mann :kopf

  • Ich finde, dass du das etwas zu eng siehst, vor allem auch, wenn du dem Kind verbietest, davon zu erzählen. Damit machst du das Schießen doch erst interessant. Was findest du so schrecklich am Schießsport?


    Dabeisein darf das Kind natürlich, es gibt ja auch in jedem Schützenverein Kindergruppen.

  • Hallo


    Ich wäre auch entsetzt, der Vater beschimpfte mich mal als Pazifistin. *g* Aber ich sehe sowas als Anlass zur Friedenserziehung. Junior kommt zwangsläufig mit Waffen und Co in Berührung, da der Vater Soldat ist. Zu Hause lernt er dann, was man damit anrichten kann, er schaut Logo, ich halte ihn an, bei der Flüchtlingshilfe dabei zu sein. Es zeigt Wirkung.


    Du wirst dem Jungen das Erzählen nicht verbieten können. Damit förderst Du Heimlichtuerei. Schützen sind Teil der Kultur, auch Soldaten sind ehrbare Menschen. Ich bezweifle, dass Mütter ihren Kindern den Umgang verbieten, das wäre albern. Wichtig ist einzig, wie Dein Junior sich sonst verhält. Du bist in Deiner Erziehung gefragt. Nicht die Waffe ist das Problem, sondern derjenige, der sie handhabt.


    Gruß

  • Wenn er nur dabei war, kannst Du gar nichts machen. Das ist keine Kindeswohlgefährdung. Wie man persönlich zu Waffen, Schützen u.ä. steht, bleibt einem frei.


    Ich selbst halte nichts von Kindergruppen in Schützenvereinen. Ab 18 bleibt es jedem selbst überlassen, aber wie viele "Unfälle" passieren immer wieder überall, bloß weil ein Kind oder Jugendlicher mit Waffen in Berührung gekommen ist, obwohl diese doch streng zu sichern sind etc.
    Auch ich habe als Soldat Schussübungen gemacht und die haben mir auch von der Sache ganz gut gefallen, aber eine Waffe in den falschen Händen...inzwischen sehe ich das viel kritischer.

  • Ich finde Jungs müssen schießen, das gehört bei den Jungs dazu.
    Man kann auch Pazifist sein wenn man schießen kann, die Einstellung wird nicht dadurch geprägt.
    Und so schnell wie heutzutage Kriege entfacht werden, ist es nur gut wenn man es kann. Zur eigenen Verteidigung im Notfall.

  • ich war damals ca. 13/14 Jahre alt als ich für mich das luftgewehrschießen entdekte. es hat mir spass gemacht und ich war auch richtig gut darin. bedauerlicherweise verbot meine mutter mir das sportschießen und ich durfte dort nicht mehr hin. ich fand das schade, weil ich doch damals etwas für mich gefunden hatte, was mich wirklich interessierte.
    aber meine mutter wollte davon nichts wissen und ließ auch nicht mit sich reden.

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    Pass auf deine Gedanken auf, denn sie werden wahr.

  • Damit wir uns richtig verstehen, es geht nicht um einen "normalen" Schützenverein mit Luftdruck.
    Es geht um scharfes schießen, mit richtiger Munition.


    Und ich kann mich gut an einen Thread hier erinnern, wo ein Kind in einer WhatsApp Gruppe anderen Fotos von Waffen geschickt hat und die Mama des anderen Kindes daraufhin Schule und Polizei alarmieren wollte.


    Aber danke für den Tip mit den Flüchtlingen. Das ist großes Thema bei uns, wir versuchen da zu helfen und so kann ich vielleicht auch an das Thema Waffen herangehen. Warum mussten diese Menschen flüchten etc.
    Ich habe ihn auch GEBETEN, nichts zu erzählen udn habe das auch verständlich begründet.


    Ich verstehe einfach nicht, dass man an den wenigen WEs, die man zusammen hat nicht irgendetwas anderes "kindgerechteres" machen kann :o(

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  • Ich fürchte, das Schießen ist bei zehnjährigen "kind" - gerechter, als Dir lieb ist. Dein Junior ist kein Kind mehr. Der will und wird sich ausprobieren. Es ist was anderes, ob ich illegal eine Waffe besitze und Bilder davon rumzeige, oder mit Vater an einem offiziellen Schießstand Übungen mache.


    Gruß

  • Hallo,


    das ist sicher ein Thema bei dem die Meinungen sehr auseinander gehen werden.


    Ich selber denke, dass du da sicher deine Meinung haben darfst, aber in zwei Punkten überreagierst:


    - du kannst dem Vater nicht verbieten, in seiner Zeit mit dem Sohn auf einen Schießstand zu gehen. Du könntest ihm nicht mal verbieten, wenn der Junge dort (unter Einhaltung aller sicherheitsrelevanten und gesetzeskonformen Aspekte) Schießübungen machen würde.


    - du hast deinem Sohn "eingebläut", nur ja niemandem was von seinem tollen Erlebnis (er ist doch stolz auf die Bilder!) zu erzählen? Das finde ich traurig. Er hat mit Sicherheit das Bedürfnis davon zu erzählen - er hat es dir ja auch erzählt. Seinen Freunden davon nichts erzählen zu können / dürfen, verlangt in dem Alter ein hohes Maß an Selbstbeherrschung und ist meiner Meinung nach (entschuldige den Ausdruck) völlig überzogen. Wie du mit dem Satz

    Zitat

    Am Ende ist er derjenige, vor dem die anderen Mamas ihre Kinder warnen und mit dem keiner mehr spielen soll, weil sie Angst haben. Ich glaub, ihr versteht, wie ich das meine.

    deutlich machst hast du im Grunde Angst davor, was "Die Leute sagen". Nö, geh ich absolut nicht mit.


    Mal abgesehen davon, dass er sich das nächste Mal gründlich überlegen wird, ob er dir von seinem nächsten tollen Erlebnis mit Vaddern überhaupt erzählt....


    Meine Tochter war im Schießverein, bereits mit 8 Jahren, ungefähr bis sie 11 war. Geschossen wurde in dem Alter mit Lasergewehren. Es wurde regelmäßig trainiert und sie wurde im Verein sehr ernsthaft eingewiesen und unterrichtet. Sie hat auch Erfolge in Wettkämpfen erringen können und war dementsprechend stolz. Was die anderen Leute dazu sagten oder ob es dann Mütter gegeben hätte, die ihre Kinder nicht mehr mit meiner Tochter hätten spielen lassen wollen - mal ehrlich.... wenn überhaupt hätte ich diese Entscheidung meiner Tochter überlassen.


    Man kann und darf und soll seine eigene Meinung zu dem Thema haben. Und ja, es sind Waffen. Nur bedenke: je mehr du sowas verbietest oder ihm auch nur verbietest, darüber zu erzählen, desto interessanter wird es für ihn. Und dann macht er einiges heimlich. Willst du das echt?


    LG Tigerchen


    PS: Mit Luftdruck ist auch Munition. Und ja, Tochterkind hatte auch einmal ein Kleinkalibergewehr in der Hand. Und hat damit geschossen. Dabei war ich mir auch unsicher. Es kommt aber immer auf das drumherum an. Wer dabei ist, ob es Anleitung gibt, ob Sicherheit groß geschrieben wird.


    PS nocheins: Mein Exmann wäre aber glaub ich auch ausgetickt..... schon aus Prinzip.

  • Hm..... wir sind in einem “normalen “ schützenverein und Schiessen auch mit richtiger Munition. Luftgewehr und kleinkaliber.
    Meine Töchter Schiessen zur Zeit beide Luftgewehr und die Grosse ab nächsten Jahr auch kk.
    Wichtig ist doch ein fachgerechter Umgang den sie natürlich lernen müssen, aber schlimm finde ich das nicht .
    Ich meine war doch ein Schießstand jedenfalls habe ich das so verstanden.
    Und hülsen sammeln habe ich schon als Kind geliebt :D

  • Ich kenne mein Kind sehr gut, und er IST mit seinen 10 noch ein Kind. Er ist noch nicht so reif. Und bei der Beurteilung habe ich alle meien Gluckengene im Griff.
    Schützenverein ist ok für mich, scharfe Waffen sind etwas anderes. FÜR MICH.
    Wie traurig ist es, dass eine Mutter, bei der - in unserem Fall - das Kind mehr als 80% seiner Zeit verbringt da nicht mitreden darf und kann. :kopf
    Das macht mich sehr wütend. Ich kann an der Stelle nicht miterziehen.


    Und wieso ist es eigentlich so schlimm, wenn es einem wichtig ist "was die Leute denken".
    In diesem Fall Lehrer und Eltern seiner Freunde. Ja, das ist mir wichtig! Besonders was die Schule betrifft.
    Leider ist Junior auch schon in der Grundschule aufgefallen, weil er sich nicht an Regeln gehalten hat und auch mal zugehauen hat. Aber auch das findet der KV zum Lachen :o(
    Hinter diesem Hintergrund wollte ich eben nicht, dass er auch noch mit grenzwertigen Interessen auffällt.

  • Aber:
    ich habe die Lektion verstanden, danke schön.
    Ich habe aufgehört, deswegen zu heulen und kann einfach nur hoffen, dass er damit nicht in die falsche Bahn gelenkt wird.


    Meine Meinung bleibt trotzdem dieselbe. Ich muss es aber ertragen lernen, weil ich einfach übertrieben reagiert habe.
    Dachte zwar nicht, dass ich mit meiner Meinung gegen SCHARFE Waffen ausserhalb von Schützenvereinen so alleine dastehe, aber dafür ist das Forum ja da, damit man erfährt, dass man überreagiert und wieder auf den Boden kommt.

  • Schützenverein ist ok für mich, scharfe Waffen sind etwas anderes.



    Entschuldige. Ohne dich angreifen zu wollen:


    In einem Schützenverein wird mit scharfen Waffen geschossen. Auch mit den sogenannten "Eierbechern" kannst du verletzen, töten. Und mit Kleinkaliber erst recht.


    Die Unterscheidung die du machst, ist nicht haltbar.


    Und hat der Schießstand zu einem Verein gehört, wo der Vater mit Sohnemann war? Oder wo war das? Wir sind doch hier nicht in den USA wo du irgendwo in der Pampa ein paar Dosen aufstellst und drauf los ballerst. Geh mal davon aus, dass das Ganze sich in einem Rahmen abgespielt hat, der durch Verein oder Berufsumfeld abgedeckt und kontrolliert ist.


    Du hast gefragt, ob du überzogen reagierst, und ich antworte dir: "ja, ich finde du reagierst überzogen"


    Sorry.


    LG das Tigerchen


    PS ok, hat sich überschnitten, mag aber nicht mehr löschen. Ich frag mich auch gerade, wo man sonst noch mit scharfen Waffen schießen kann.

  • Wie traurig ist es, dass eine Mutter, bei der - in unserem Fall - das Kind mehr als 80% seiner Zeit verbringt da nicht mitreden darf und kann. :kopf
    Das macht mich sehr wütend. Ich kann an der Stelle nicht miterziehen.


    Darf der Vater bei den 80% der Zeit, die das Kind bei dir verbringt mitreden bzw. miterziehen?

    Verbittere nicht, sondern wandle das Gute in schöne Erinnerungen... Vergiss das Schlechte

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  • Nein, in der Pampa wars sicherlich nicht.
    Es war auf einem Stand im Freien (hat man auf den Fotos gesehen).
    Und das kann man in Deutschland auch ohne in einem Verein zu sein, ohne Jäger, Soldat o.ä. zu sein.
    Hab dazu z.B. gerade eine Seite gefunden, wo man sich das für 2 - 3 Stunden buchen kann.
    Sowas wirds gewesen sein.


    Aber egal.
    Ich habe gelernt, dass ich zu gluckig bin, dass zwischen Jugendarbeit im Schützenverein mit Luftgewehren und schiessen mit echter Munition kein Unterschied besteht und dass es mich wie immer sowieso nichts angeht, was der Vater mit dem Sohn so macht. Egal ob ichs gut finde oder nicht, ich habe dazu keine Meinung zu haben.
    Sobald ich mit dem Kind in Urlaub ins Ausland fahren will muss ich den Papa um Erlaubnis fragen und um seine Unterschrift dafür bitten, fürs Schiessen muss er mich aber nicht um Erlaubnis fragen. :kopf


    :o(


    Erzbengel:
    KV könnte gerne mehr Zeit mit seinem Sohn verbringen und damit mehr miterziehen, will er aber scheinbar nicht......ich glaub, 20% war eh viel zu hoch gegriffen.


    Und nein, ich bin nicht beleidigt, nur überrascht, dass Kinder (bin immer noch der Meinung, dass ein 10jähriger ein Kind ist) sogar schiessen können sollten. Und dass keiner den Umgang mit scharfen Waffen irgendwie.....ungewöhnlich oder gefährlich oder anstössig findet. Bin vielleicht einfach eine Landpommeranze.

    Einmal editiert, zuletzt von szettchen ()

  • Auch wenn du wohl (leider) nicht viel dagegen unternehmen kannst, mir wäre das bei einem 10jährigen auch zu früh, ich kann dich also gut verstehen.


    Echte Waffen gehören nicht in Kinderhände. Da kann man, meiner Meinung nach, auch nix schön reden, egal wie "cool" das auf Fotos 'rüber kommt :kopf

  • Soweit ich gelesen habe, gilt als Mindestalter für Jugendliche bei Schießständen 12 - und dafür gelten bestimmte Auflagen (d.h. unter Aufsicht von bestimmten Personen.) Ein Zehnjähriger darf also da gar nicht schießen. Punkt.
    http://www.schuetzenverein-nussloch.de/standaufsicht.html


    Schießen mit Waffen ist keine Bagatelle. Ich denke, du kannst es unter Berufung auf das GSR untersagen. dass deinem Sohn dort erlaubt wird zu schießen. Du hast natürlich dann den Schwarzen Peter: Du verbietest, was ihm Spaß macht, und bist der Spielverderber. @alle: Das ist aber kein Argument, denn es gehört ja wohl zur Arbeit von Eltern, Kindern bis zu einem bestimmten Alter von Gefahren, Alkohol und Rauchen fernzuhalten. Macht alles keinen Spaß, man nennt es Erziehung.

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