Kirchenaustritt

  • Moin,
    nachdem ich mich jetzt um beide Kinder alleine kümmere frage ich mich, warum ich jeden Monat eienen fast 3-stelligen betrag an Kirchensteuer bezahlen muss. Was spricht gegen einen Austritt?


    ich sehe das so:
    - beide kinder sind getauft und in der Kirche
    - eins ist bereits konfirmiert, das andere wird konfirmiert, da es in der kirche ist
    - ich spare Geld
    - mit an Gott glauben hat das nichts zu tun; gläubig bin ich sowieso nicht sonderlich und nehme kirchliche Angebote nicht in Anspruch
    - selbst kirchliche Freizeiten etc für die Kinder sind kein Problem, sie sind ja Mitglied


    Oder gibt es einen Punkt, wo Ihr stop rufen würdet mit fundierten gegenargumenten?


    Grüße


    Oliver

  • Na ja... zur Kirche habe ich selbst auch ein ziemlich gespaltenes Verhältnis... und bin trotzdem noch Mitglied in diesem Verein :brille .


    Du schreibst ja selbst, dass sich für dich kein Nachteil ergeben würde, da deine Kids ja alle Angebote noch wahrnehmen könnten :frag . Und genau das stößt ein bissl auf. Das funktioniert nämlich nur, weil andere die Kirchensteuer zahlen ;-) . Man mag sagen was man will und natürlich werden Kirchensteuern auch in Dinge gesteckt, die nicht so toll sind. Meine eigene Erfahrung: Die Kirche hat in meinem Herkunftskaff die einzige und wirklich fantastische Jugendarbeit geleistet... das sollte so bleiben und ich bin bereit, das zu unterstützen. Auch ner Freundin von mir ist nach der Trennung sehr unbürokratisch und schnell geholfen wurden :frag .


    Das sind nun vielleicht nicht die fundierten Argumente, die du höhren wolltest... da wäre höchsten, wie stellst du dir deine Beerdigung vor? Und sicher könnte man da monatlich was zurücklegen und käme wahrscheinlich günstiger weg... oder man denkt, nach mir die Sinnflut, denn die eigene Beerdigung ist ja die Sache andere :brille .


    Für mich gibt´s noch eine wichtigen Fakt, der mich am Austritt hindert: Die Kirche ist zumindest im Sozialen Bereich immer ein potentiller Arbeitgeber 8-) .

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Kann ich nur unterstützen, was Campusmami sagt.
    Ohne meine Kirchenzugehörigkeit hätte ich z.B. meinen Job nicht bekommen. :-)


    LG janias

    Ich lebe in der Gegenwart,
    das Verweilen in der Vergangenheit verbaut mir nur die Zukunft. :tuedelue

  • Die Beerdigung musste so oder so bezahlen. Auf den Friedhof kommste auch nicht umsonst trotz 80 Jahre jeden Sonntag in die Kirche und beten. Sogar der Pastor will Geld haben, die nehmen hier im Winter Heizgeld für die Kapelle und und und.......... Also das wär kein Argument für mich.

  • wie stellst du dir deine Beerdigung vor?


    Was hat das mit der Kirche zu tun?


    Das einzige wäre das dann ein Redner und kein Pastor die letzten Worte spricht,
    die Kosten der Beerdigung musst Du trotzdem tragen.


    olif


    Du schreibst deine 'Kinder sind noch "Mitglied" , das mag wohl sein, dennoch stimme ich in diesem Punkt mit
    Campusmami überein, die günstigen Freizeiten etc können nur zu Stande kommen weil es zahende
    Mitglieder gibt.


    Ich bin noch in der Kirche, meine Kinder nehmen keine Angebote mehr in Anspruch, aber sie haben Jahrelang
    von den zahlenden provitiert, und ich auch, weil dann eben Dinge wie
    14 Tage Schweden erschwinglich waren.


    Wenn meine Kinder beide Volljährig sind bzw ihre eigenen Beiträge entrichten,
    dann werde auch ich noch mal über einen Austritt nachdenken.

    Wenn ich in die Hölle komme, verlässt der Teufel seinen Thron und flüstert:


    "Willkommen zurück Meisterin!"

  • ich bin vor einigen Jahre ausgetreten-
    nach langer Überlegung, und nach etwas "Stress" mit den Vertretern hier auf Erden :brille
    Hauptgrund war bei mir allerdings der verdammt hohe Anteil, den ich dazu beitragen sollte- das hat mit die schreiende Ungerechtigkeit aufgezeigt, gegen die man sich in vielen Fällen halt nicht wehren kann, in diesem eben schon--
    Die Kirche "bediente" sich an meinem Brutto- völlig unabhängig davon, was den Kindern und mir nach Abzug unserer notwendigen Kosten zum Leben übrig blieb...
    es gab keine Möglichkeit "befristet" auszutreten, bzw. beitragsfrei gestellt zu werden-
    bzgl. Kinderbetreuung war ich vorher schon mit denen aneinander geraten (es ging darum, dass es damals noch gar keine Betreuung U3 gab- und, unsere Kirche hatte so eine Gruppe ins Leben gerufen... ich hätte dort dringend einen Platz benötigt, um unser Leben finanzieren zu können- Es war natürlich kein Platz frei- und alle (wirklich alle) Plätze wurden belegt von Kindern von Vollzeithausfrauen- die entweder diesen Platz bekamen, da sie ja ehrenamtlich aktiv für die Kirche waren, oder- weil die älteren Geschwisterkinder schon im angrenzenden KiGa waren- ich war die einzige berufstätige AE im Dorf-)
    Ich bin für mich mit Gott im Reinen :brille

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • danke erst einmal an alle.


    Selbstverständlich werde ich die Leistungen an meinen Kindern nicht umsonst in Anspruch nehmen und werde auch gerne einen höheren betrag bezahlen. Aber im Jahr fast 1000 EURO bezahlen dafür, dass evtl. 1 Kind mal für 200 EUR in die Freizeit fährt ist mir zu viel. Da zahle ich dann lieber mehr für die Reise.


    Von den fast 5000 EURO seit Geburt meines Sohnes habe ich nur die Taufe in Anrpuch genommen, gleiches gilt für die 8000 EUR seit der Geburt meiner Tochter, nur Taufe und Konfirmation.


    Dann zahle ich lieber einzeln jedes Event. Wo die Gelder hinfließen ist mir letztendlich egal, ich provitiere davon nicht.
    Ist zwar bei der KFZ Steuer genau so, nur da kann ich nicht austraten, nur verkaufen und mich einschränken.


    Ohne Kirchensteuer bin ich nicht eingeschränkt sondern reicher.


    Abgesehen davon ist D m.E. das einzige Land in Europa, wo die kirchensteuer noch vom Staat eingetrieben wird. Soviel zum Thema Trennung von Staat und Kirche
    </ende frust>

  • Verstehe ehrlich gesagt nicht wo dein Problem liegt.
    Wenn du mit der Kirche als Einrichtung nix am Hut hast, und dich die hohe Kirchensteuer ärgert, bzw. du das Geld anderweitig dringender brauchen könntest dann tritt doch aus.
    Nur deshalb weiter bei dem "Verein" zu bleiben weil man vielleicht irgendwann, irgendwie doch noch mal Nutzen davon haben könnte (günstige Jugendfreizeiten :crazy ) wäre/ist ja auch nicht die richtige Einstellung. Handle nach deiner überzeugung.

  • Oder gibt es einen Punkt, wo Ihr stop rufen würdet mit fundierten gegenargumenten?


    Einige potentielle Arbeitgeber (in meinem Fall Krankenhäuser) fallen wohl weg, wenn schon in den Stellenanzeigen steht "... und Angabe der Konfession...." Das wäre aber für mich kein Grund, dem Verein wieder beizutreten (ich bin schon vor sehr vielen Jahren ausgetreten). Denn wenn ein Arbeitgeber eine Einstellung lieber an der Konfession auf dem Papier festmacht, statt an tatsächlichen Fähigkeiten und sozialer Kompetenz, weiß ich eh nicht, ob ich da richtig wäre...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Ich bin mit 27 Jahren ausgetreten. (Weit vor der Geburt meiner Kinder. Beide nehmen am ev. Religionsunterricht teil.)
    Ich wollte kein "Arbeitgeber" mehr für Väter (Pfarrer)der kath. Kirche sein die ihre Kinder verleugnen...deren Kinder ihre Väter nicht mit Papa ansprechen dürfen um den Schein zu wahren. Oder gar eine von "Nächstenliebe" geprägte Institution fördern die gleichgeschlechtliche Verbindungen ausschließt.


    Als ich damals meine Waagschalen gedanklich gefüllt habe...Pro -Kontra konnte ich für die Pro-Seite Alternativen finden.....


    Finanziell Gutes tun...kann ich auch Ehrenamtlich.


    Wobei die Schwerpunkte mit all den Pros und Kontras jeder für sich anders setzt. Ich wünsch Dir viel Erfolg bei Deiner persönlichen Entscheidungsfindung.





    Nicht alles was in der Garage steht ist ein Auto :lach

  • wir wurden von meinen Eltern ausgetreten. ich glaub da war ich 14. es wurde ein zettel verfasst, den musste ich unterschreiben und fertig. für mich stand fest das ich nie einem verein angehören möchte der menschen betrügt, belügt, mordet, vergewaltigt und belästigt oder missbraucht. an der spitze die zwei größten verbrecher dazu ungestraft. ein verein der milliardenschwer ist und das geld lieber in rom verprasst. :kopf
    wenn ein arbeitgeber eine konfession fordert um eingestellt zu werden, dann könnte ich dort nicht arbeiten und mit einer lüge leben. dann verzichte ich drauf. ich finde du solltest das für dich entscheiden. wenn du an einen gott glaubst und seine engel und überzeugt bist das du in irgendeinen himmel kommst, dann bleib da. wenn das alles nicht deine sache ist, dann tritt aus und nimm die kids mit.


    ot: ich finde die kirche sollte steuern zahlen auf alles was es besitzt und einnimmt.

  • für mich stand fest das ich nie einem verein angehören möchte der menschen betrügt, belügt, mordet, vergewaltigt und belästigt oder missbraucht. .


    Bitte lege sofort die deutsche Staatsbürgerschaft ab und am besten gleich jede andere dazu.

  • OT: Ich find die Werbung hier so genial unpassend :lach "Folgen sie dem Papst ins heilige Land" "JETZT ANMELDEN" dazu ein lächelnder und winkender Papst.

  • OT: Ich find die Werbung hier so genial unpassend :lach "Folgen sie dem Papst ins heilige Land" "JETZT ANMELDEN" dazu ein lächelnder und winkender Papst.


    Hm - ich sehe eine Werbung, die zu dem passt, was ich als letztes irgendwo angeschaut habe - kann ich das in meinen Einstellungen eigentlich ändern? :hae:


    si_lence, der Vergleich hinkt jetzt aber schon ein wenig... ;)

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Bitte lege sofort die deutsche Staatsbürgerschaft ab und am besten gleich jede andere dazu.


    Als Religiosloser kann man aber ganz normal am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Als Staatenloser wird es da eng. ;)
    Wenn mir Deutschland erlauben würde, meinen eigenen kleinen Staat zu gründen, ich auf meinem Land einen eigenen Brunnen bohren darf, etc.. Dann können wir darüber noch mal reden. Aber ich darf heute noch nicht mal Gemüse auf dem Balkon anbauen, was nicht von Brüssel freigegeben wurde, und Trinkwassen ist nicht mal ein Menschenrecht. Also wohin ohne "Zwangs"Staatsangehörigkeit. Und als "Ungläubiger" lebt es sich hier ja auch sicherer als in so manchen anderen Ländern.


    Ich bin auch vor Jahren raus aus dem Verein. Als mir gesagt wurde, dass ich für den Austritt Geld bezahlen muss, war bei mir auch der letzte Zweifen verflogen. :kotz

  • Ja, ich hab mich auch freigekauft, Austritt hat damals 25 Euro gekostet.


    Während meiner Jobsuche hab ich mich auf eine Stelle beworben, bei der mir die Zugehörigkeit dienlich hätte sein können, aber ich bin auch gut woanders untergekommen :thumbsup:

  • Ja, ich hab mich auch freigekauft, Austritt hat damals 25 Euro gekostet.


    Während meiner Jobsuche hab ich mich auf eine Stelle beworben, bei der mir die Zugehörigkeit dienlich hätte sein können, aber ich bin auch gut woanders untergekommen :thumbsup:


    Sowas ist für mich auch immer wieder unbegreiflich. Wie kann es sein, dass diese offensichtliche Diskriminierung geduldet wird? Alle Jobangebote müssen zum Beispiel Geschlechtsneutral sein. Und wenn das nicht hilft, gibt es Zwangsverteilung via Quote. Wenn die Religionen unter sich sein wollen, dann aber bitte schön zu 100% entkoppelt vom Staat/Steuerzahler.

  • Ich war als Kind in einem konfessionellen Kindergarten, auch meine Kids sind/waren in einer solchen Tageseinrichtung.
    Die Kirche stellt an vielen Grundschulen in unserem Umkreis die Betreuung sicher.
    Wir haben eine hervorragende Jugendarbeit, die von uns auch mitgestaltet wird.


    Altenheime, Altenpflege, Diakonie, Caritas, Notfallseelsorge, sogar die Telefonseelsorge
    und noch viel mehr wird auch von der Kirchensteuer möglich gemacht.


    Es steht jedem frei, einer Kirche beizutreten oder auszutreten. Selbstverständlich darf man all dies auch nutzen, ohne Mitglied der Kirche zu sein.
    Aber ich finde, wenn man die Angebote der Kirchen regelmässig nutz, sollte man sich auch finanziell daran beteiligen.

    :sonneWenn's nicht regnen würde, würden wir gar nicht merken, wenn die Sonne scheint! :sonne

  • Ich empfinde es persönlich als Anzeichen einer gewissen sozialen Gesinnung, wenn man sich auch einmal fragt, was kirchliches Engagement der Gesellschaft insgesamt nützt, anstatt nur zu beurteilen, was es einem selbst bringt. Wenn man seine Kinder taufen lässt und damit verspricht, sie im christlichen Glauben zu erziehen, bedeutet das für mich auch eine Teilnahme an kirchlichen Aktivitäten. Was sollte sonst Sinn und Zweck der Taufe sein?