Dieses Jahr soll es soweit sein ... (Trennung)

... ich habe vor, mich von meinem Mann zu trennen.

Ich habe hier letztes Jahr schon mal ein paar Beiträge zur Situation geschrieben. Einiges hat sich mittlerweile wahrscheinlich geändert, aber ich habe jetzt nicht noch einmal drüber gelesen.

Ich brauche Rat wie ich am besten vorgehen kann/soll.
Mein Mann weiß nichts davon, dass ich plane mich von ihm zu trennen. Er merkt zwar, dass ich mich ihm gegenüber zurückhaltender verhalte, aber da er sich eh nicht viel drum scherrt, scheint ihm das wohl nicht zu denken zu geben.

Ich kann einfach nicht mehr ... alles bleibt an mir hängen. Im Prinzip bin ich schon lange alleinerziehend mit einem riesen Problem am Hals - meinen Mann. Er macht gar nichts, unterstützt mich weder finanziell (hat keinen richtigen Job, nur mal 400 € Jobs oder schwarz Arbeit) noch zu Hause (ich gehe immerhin Vollzeit arbeiten und wir haben 2 Kinder).

Der Haushalt, die Kinder ... alles bleibt an mir hängen. Er nimmt sich jede FReiheit raus, die er mir nicht im geringsten zugesteht. Und das nicht erst seit gestern ... seit über 8 Jahren (solange sind wir zusammen) mache ich das schon mit. Und er hat sich nicht geändert und wird sich nicht ändern.

Mein Problem ist einfach, dass ich nicht zu ihm sagen kann "Hör zu, ich trenne mich von dir" und er nimmt es einfach so hin. Er hat schon mehrmals im Streit erwähnt, dass ich die Kinder im Falle einer Trennung auf jeden Fall nicht bekommen werde. Dafür würde er sorgen.
Ich denke, er würde mit den Kindern nach Italien gehen (den Umzug nach Italien plant er schon seit 2 Jahren ... eigentlich wir alle zusammen, aber ist klar, dass ich das nicht will).
Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass er ziemlich ausrastet und genau sagen zu können wie.

Meine Freundin hat mir schon Hilfe angeboten, mir eine Adresse für ein Beratungsgespräch gegeben und auch die Anwälte rausgesucht, die für Scheidung/Familienrecht zuständig sind. Aber der erste Schritt liegt nun mal bei mir.

Ich weiß überhaupt nicht wo ich anfangen soll und wie ... Was kommt auf mich zu? Wie soll ich das alles alleine schaffen?

Ich habe einfach eine scheiß Angst ... nicht davor, alleine zu sein, sondern vor seiner Reaktion.

Liebe Grüße

Rebecca

Die Adresse einer Beratungsstelle, die ich auch dort über die Suche finde, habe ich schon von meiner Freundin bekommen.

Mein Problem ist nur ... wann und wie soll ich da zu einem Gespräch hingehen, wenn ich 8 Stunden arbeite und danach die Kinder abholen muss, ohne dass mein Mann das mitbekommt.

Zum ersten Mal seit langem habe ich wirklich den Entschluss gefasst ihn zu verlassen und dann erscheint es mir so aussichtslos ...

Wo ich bis vor einem halben Jahr noch darüber nachgedacht habe, ob ich meinen Mann noch liebe oder ob es doch nur Gewohnheit ist, kann ich jetzt mit Sicherheit sagen, dass ich ihn nicht mehr liebe.

Ich komme mir vor, als würde ich den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Wo ist der Anfang?

Meine Freundin hat mir geraten Listen zu führen, in denen ich aufführe wie oft er unterwegs ist und mal wieder nicht zu Hause. Zudem soll ich aufschreiben, was er negatives macht bzw. eben was nicht macht (z.B. raucht er in der Wohnung, obwohl unser Sohn asthmatische Bronchitis hat oder er erwartet, dass ich mit den Hunden Gassi gehe, auch wenn das mit den Kindern eigentlich nicht möglich ist).

Bringt das denn was, wenn ich alles schriftlich festhalte? Wenn ja, für welchen Zeitraum ist das sinnvoll?

Zitat

Original von muttimaldrei
Aber,verzeih die Frage,wenn Dein Mann schon immer so war,warum hast Du ihn dann geheiratet?
Oder es sooo lange mit ihm ausgehalten?

Das frage ich mich auch ... eigentlich hat unsere Beziehung nie unter einem guten Stern gestanden.
Wir waren mal zusammen, mal getrennt ... als ich dann schwanger wurde, war klar, dass wir heiraten. Ohne Antrag, ohne alles - einfach Termin beim Standesamt.

Ich habe dann meine Ausbildung gemacht, während seine Eltern auf unsere Tochter aufgepasst haben (Fehler!).

2004 gab es dann einen riesen Krach, weil er rausbekommen hatte, dass mit jeder aus meiner Berufsschulklasse "angebaggert" hat und ich mich drauf eingelassen habe (es lief nicht wirklich was). Da hätte ich schon alles endgültig beenden sollen ... aber er hatte sich gebessert, wollte mich zurück, hat um mich gekämpft womit ich gar nicht gerechnet hatte.

Tja ... und 2005 kam Kind Nr. 2.
Bis dahin war alles ok. Er ging seltener raus, half etwas im Haushalt ... bis er dann 2006 für 1/2 Jahr nach Italien gegangen ist, um schon mal "einen Fuß in der Tür zu haben" (er hat dort gearbeitet).
Er kam dann wieder zurück, weil ich mich geweigert habe nach zu kommen und er uns vermisst hat.

Seitdem ist eigentlich alles noch schlimmer geworden. Er ist ständig unterwegs, kümmert sich um nichts, macht mir Vorwürfe, meldet sich bei Sexkontaktseiten und sms-flirt-chats an ... Angeblich nur aus Neugier ...

Mir steht's echt bis Oberkante Unterlippe, nur erst jetzt habe ich "den Mut" mir einzugestehen, dass es so nicht weitergehen kann.

Vorher war noch etwas Hoffnung da, immerhin sagt er, dass er mich über alles liebt ... Ob es stimmt? Ich weiß es nicht ...

Zitat

Original von susan78
Beccy, auf der Seite kann man eine Onlineberatung bekommen, sogar Einzelchats mit Beratern sind möglich.

Das hatte ich gar nicht gesehen, sorry.
Bin noch im Büro und hatte nur kurz drüber geschaut.

EDIT: Aber die Online-Beratung ist doch nur für Eltern in bei Erziehungsproblemen ...?

Zitat

Original von zozzy
Meld Dich doch krank und gehe dahin,so bekommt er nix mit.Du gehst aus dem Haus wie immer.
Da Du ja Vollzeit arbeiten gehst ,bist Du ja finanziell einigermaßen abgesichert und Du sagst ja selbst,Du machst immer alles,also sollte auch der Alltag kein Problem darstellen.

Finanziell abgesichert ... also ich habe ein festes Einkommen, ja. Aber von dem bleibt eben monatlich nichts über, weil ich ALLES bezahle ... er tut nichts dabei.

Das "Problem" ist ... ich will ihn ja auch nicht einfach so sitzen lassen. Heißt, wenn ich hier ausziehe, muss er zusehen wie er die Miete, Strom usw. bezahlt ... mein Zahlung fällt dann weg und irgendwie habe ich dann ein schlechtes Gewissen :kopf Total blöd ...

Hallo Daiana,

Mensch ... da hast du ja schon einiges durch :troest

Mein Mann verprügelt mich zwar nicht, aber seine Ohrfeigen hinterlassen schon mächtig Kopfschmerzen. Die Kinder schlägt er nicht, die sind ihm "heilig".

Das Problem ist einfach bei mir ... ich möchte ihm ja die Kinder nicht wegnehmen. Er darf sie ja besuchen.
Aber das wird wohl eben nur klappen, wenn er eben ruhig bleibt ... und das weiß ich nicht.

Ich habe nun erstmal nach einem Termin bei einer Beratungsstelle gefragt, warte da noch auf Rückmeldung.
Bevor ich zum Anwalt gehe, kann ich vielleicht da auch schon so einiges klären.

Zzt. plant mein Mann die Renovierung unserer Wohnung und die Anschaffung neuer Möbel (wofür ICH mir einen Kredit aufnehmen soll :radab ). Ist ganz schön schwer für mich, da nicht zu sagen "Lohnt sich nicht mehr, ich bin eh bald weg" ...

Er kann keinen Kredit aufnehmen, weil er
a) letztes Jahr eine Eidesstattliche Versicherung abgegeben hat (er ist verschuldet),
b) demnach auch in der Schufa steht,
c) keine feste Arbeit hat.

Ich habe einen festen Arbeitsvertrag und aus diesem Grund könnte ich das ja machen.
Wir wollen seit gut über 1 Jahr renovieren (neue Wohnzimmermöbel holen, weil unser Hund alles zerfetzt hat), Kinderzimmer und Schlafzimmer umräumen (Zimmer tauschen) und jetzt auf einmal fällt ihm ein, dass wir das ja genau jetzt mal machen könnten.

Das blöde ist wie gesagt, er plant und will machen und ich habe nur im Kopf, dass es eben sinnlos ist, jetzt noch groß zu renovieren und neue Möbel zu kaufen, wenn ich ihn eh 'bald' verlasse.

Es ist schön und gut, wenn ich ein Recht auf die Wohnung habe, aber ich könnte sie eh nicht halten. 97 m² für 600 Euro sind einfach zu teuer für eine alleinerziehende Mutter. Sobald wir getrennt leben, ändert sich ja auch meine Steuerklasse (hatte ich schon mal für 6 Monate, als er in Italien war) und das sind doch glatte 300 € weniger im Monat.

Klar, könnte ich Nägel mit Köpfen machen, ihn einfach aussperren ... Aber wir haben noch einen normalen Umgang miteinander. Wir streiten nicht großartig, für ihn bin ich zzt. nur etwas 'komisch'. Für ihn läuft alles normal ... wie immer ...

Ach, ich weiß auch nicht.
Ich werde mir das auf jeden Fall mit dem Kinderschutzbund im Hinterkopf behalten, um die Kinder vor Entführung zu schützen. Aber noch ist ja gar nichts im Gange ... alles nur Theorie.

Ich habe ja auch schon nach kleinen bezahlbaren Wohnungen geguckt, aber ich stelle mir das alles ziemlich kompliziert vor ...

Nehmen wir mal an, dass ich eine Wohnung finden würde und die zum 01.03. beziehen könnte.
Wer hilft mir beim Renovieren? Woher bekomme ich Möbel? Wer hilft mir beim Umzug?

Ok ... es würden sich Leute finden ... aber finanziell habe ich nicht die Möglichkeit eine Renovierung zu finanzieren.

Liegen da wirklich so viele Steine im Weg und mache ich mir die Probleme nur selber?
Ich will ihn ja verlassen, warum habe ich aber dann das Gefühl Rücksicht auf ihn nehmen zu müssen?
Warum möchte ich alles versuchen, um ihm die Chance zu geben, den Umgang mit den Kindern zu behalten?

Oh man ...