Ist es wirklich schlecht fürs Kind?

  • es kann zu spätfolgen kommen u. kind kann schmerzhafte gürtelrosen später bekommen.


    Die Gürtelrose können meines Wissens alle bekommen, geimpfte wie ungeimpfte, davor gibt es keinen Schutz.


    Aber Windpocken sind echt quälend für Kinder und leicht zu ersparen.... Ich würde impfen.

  • Ich würde schon alleine deswegen impfen lassen, weil der Schutz dann da ist. Ich hatte weder Impfung noch Windpocken. Als ich dann mit unserem Sohn in der plusminus 30. Woche schwanger war, hatte das Kind einer Freundin die Windpocken. Unsere Tochter hatte Kontakt zu dem Kind und wir mussten damit rechnen, dass sie sich die Windpocken ebenfalls eingefangen hatte. Infolgedessen bekam ich eine aktive Impfung, um zu vermeiden, dass ich sie als Schwangere auch bekomme. Die aktive Impfung war unglaublich teuer (okay... zahlte dann die KK, aber ich musste sie erst mal vorstrecken).


    Zwei Jahre später brachte meine Tochter dann tatsächlich die Windpocken mit nach Hause - und sowohl Herrn Sohn als auch ich steckten uns an. Ich war Anfang / Mitte 30.


    Als Erwachsene die Windpocken zu bekommen ist die Hölle. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich vorher oder nachher so derartig krank gefühlt habe. Ich habe später andere Erwachsene kennen gelernt, die 4 Wochen oder länger richtig abgeschossen waren. Ich bin (braaaav......) nach 2,5 Wochen wieder arbeiten gegangen, aber es war zu früh. Der Körper hatte sich noch nicht wieder erholt und 2 Wochen später lag ich wieder flach.


    Die Krankheit prägte sich bei mir deutlich heftiger aus, als bei unseren beiden Kindern.


    Und genau deswegen würde ich impfen lassen. Wenn man sie als Kind nicht hatte und dann als Erwachsener bekommt, wird es gruselig.


    Ansonsten finde ich das, was die Frau im Gesundheitsamt da so von sich gibt, ziemlich daneben.

  • @ Maumau: du meintest sicher, du hast die PASSIVE Impfung bekommen (wenn der Verdacht besteht, dass man sich mit einer Erkrankung angesteckt hat, gegen die kein Schutz besteht, wird passiv geimpft. Passiv deshalb, weil der Körper nur passiv Antikörper erhält, die dann eine Erkrankung verhindern können. Vorteil ist die sofortige Wirksamkeit, Nachteil die nur kurzfristige Wirksamkeit und der hohe Preis. Also nur im "Notfall".
    Im Gegensatz dazu werden bei der aktiven Impfung die jeweiligen Erreger (in abgeschwächter Form bzw. nur Teile davon) verabreicht, so dass der Körper AKTIV Antikörper bilden kann.


    So, Klugscheißermodus aus.


    Verstehe aber nicht, warum du nicht direkt zur passiven Immunisierung auch eine aktive Immunisierung bekommen hast, bzw. zumindest nach deiner Schwangerschaft?!

  • Ja, klar, dann es war es die passive Immunisierung oder wie auch immer - ich hatte es damals so verstanden, dass ich quasi den "fertigen" Schutz bekomme.


    Ich verstehe es aus heutiger Sicht auch nicht, warum die "andere" Impfung damals nicht hinterher geschoben wurde. Keine Ahnung... es ist ja auch schon über 12 Jahre her. Jedenfalls hatte ich dann zeitgleich und kurz (Tage?) nach meiner Tochter tatsächlich die Windpocken. Der Kurze war damals plusminus 1 Jahr alt.

  • Die Krankheit prägte sich bei mir deutlich heftiger aus, als bei unseren beiden Kindern.


    Und genau deswegen würde ich impfen lassen. Wenn man sie als Kind nicht hatte und dann als Erwachsener bekommt, wird es gruselig.


    Und DESHALB habe ich meine Kinder nicht gegen Windpocken impfen lassen und sie hatten sie beide. Total problemlos, sie haben ganz normal spielen können und die weißen Salben-Punkte fanden sie auch toll.
    Leider weiß ich nicht, ob ich selbst Windpocken hatte. Ich glaube, bei Mumps mit 11 oder 12 Jahren ging es mir schlecht.
    Das mit dem Impfen muss letztendlich jeder für sich wissen, mich begeistert es keinesfalls.


    :strahlen


    Liebe Grüße, Jessica

  • Naja... bei meinem Bruder war es nicht sicher, ob er die Windpocken hatte. Ich jedenfalls hatte sie als Kind nicht und hab sie dann als Erwachsene bekommen. Ich erinnere mich, dass mir Freitag Vormittags ziemlich kodderig war und ich mich hingelegt hatte (Ex-Gatte hatte frei, von daher ging das damals). Meine nächste richtig konkrete Erinnerung ist, dass ich den darauf folgenden Dienstag Nachmittag wieder aufgestanden bin. Bis dahin habe ich nur die vage Erinnerung, dass der Weg vom Bett im Schlafzimmer zum direkt daneben gelegenen Badezimmer nebst Toilette (zu Fuß vielleicht 5 Schritte?) verdammt weit war. Und ich war davor NIE wirklich krank, wenn man mal von einem kleinen Schnüpfchen absieht. Ich denke, dass mein Immunsystem zu der Zeit ziemlich "trainiert" war.


    Nachdem ich wieder aufstehen konnte, ging der Ausschlag los. Und der war echt fies... bei mir half auch diese seltsame weiße Salbe nicht wirklich - im Gegensatz zu den Kindern, die durch die Salbe durchaus eine Linderung verspürten. Und ich hatte noch Glück, ich hatte keine bösen Komplikationen. Ich kenne aber auch den einen oder anderen Erwachsenen, der / die wochenlang richtig krank waren.


    Aus heutiger Sicht würde ich, wenn ich nicht sicher wäre, ob ich die Windpocken als Kind gehabt hätte, den Titer bestimmen lassen. Dies wurde auch bei mir gemacht (wenn ich mich richtig erinnere, aber wie gesagt: es ist über ein Jahrzehnt her und sooooo genau erinnere ich mich nicht mehr, es gab Wichtigeres in der Zwischenzeit). Und wenn dann tatsächlich herauskäme, dass ich keinen Schutz gegen die Windpocken hätte, würde ich mir sehr genau überlegen, ob ich mich nicht doch noch impfen ließe.


    Letztendlich muss das aber jeder selbst entscheiden. Ich meine nur, man sollte die ganzen sogenannten "Kinderkrankheiten" nicht verharmlosen. Meine Kinder waren übrigens nicht geimpft, wenn ich mich richtig erinnere, waren die Windpocken damals aber auch noch nicht in der Stiko mit aufgeführt.

  • der kinderarzt hat dir empfohlen das dein kind eine kinderkrankheit durchmachen soll? den würde ich umgehend wechseln. gerade bei windpocken kann soviel schiefgehen. es kann zu spätfolgen kommen u. kind kann schmerzhafte gürtelrosen später bekommen. drum wird immer geraten zu impfen. kinderkrankheiten sind nichts was ein kind erleiden sollte in der heutigen zeit.


    Das stimmt nicht. Von einer Windpockenimpfung wird sogar eher abgeraten, da sie schwer verträglich ist.
    Außerdem immunisiert die Impfung weniger ausreichend als die durchgemachte Krankheit, was zu Erkrankungen im Erwachsenenalter führen kann, die dann wirklich schlimm verlaufen können.


    Auch Gürtelrose entsteht nicht durch eine durchgemachte Windpockenerkrankung. Das ist schlichtweg falsch.


    Und es ist durchaus sinnvoll sich mal mit weitergehenden Impfschäden auseinanderzusetzen, bevor man unreflektiert gegen alles impft. :wand


    LG morgan

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • Habt ihr oder nicht? Und wenn ja warum.


    Ich hab Kinder an Windpocken sterben sehen.
    Für mich ist es eine Risikoabschätzung: Wie wahrscheinlich ist es, daß mein Kind ohne Impfung ernsthafte Schäden nimmt und wie wahrscheinlich ist es, daß sie mit Impfung Schäden nimmt.
    Wobei ich hier den Herdschutz außer Acht lasse, da ich denke, es ist unfair und auch unlogisch sich darauf zu verlassen, daß genügend Andere geimpft sind und somit die Erkrankung wahrscheinlich nicht auftritt.


    Dann habe ich zuhören bekommen, dass Püppi gehänselt werden würde, weil sie kurze Haare hat.


    Unsinn, Kinder werden meist nicht wegen Aussehen oder Auffälligkeiten gehänselt, sondern weil sie in eine Opferrolle gedrängt werden.
    Wie die Frisur ist, ist völlig egal.


    Dann bemängelte sie, dass Püppi freien Zugang zum Essen hat. Es wäre besser streng drei Mahlzeiten am Tag einzuhalten. Dazwischen gibt es nichts


    Bei Kindern in dem Alter und auch bei Erwachsenen empfehle ich kleine Zwischenmahlzeiten, man sollte halt nur auf eine ausgewogene Ernährung achten, das hat aber mit der Anzahl an Mahlzeiten nix zu tun.


    Auch das mit den Windpocken verunsichert mich, obwohl ihr dabei nichts passieren kann und ich mir sage Krankheiten sind eigentlich gut fürs Immunsystem.


    Nichts passieren? Du weißt schon, daß man an so ziemlich jeder Krankheit sterben kann? Bei Windpocken ist die Chance, ernsthafte Komplikationen zu haben, nicht gerade gering.
    "Das Immunsystem trainieren" tun wir jeden Tag, vorausgesetzt das Kind darf auch mal im Sandkasten spielen und wird nicht ständig mit Sagrotantüchern abgewischt.


    Die Gürtelrose können meines Wissens alle bekommen, geimpfte wie ungeimpfte, davor gibt es keinen Schutz.


    Nein, nur wenn man eine Erkrankung durchgemacht hat, können Viren im Körper überleben und einen Zweitinfekt ( Gürtelrose ) verursachen.
    Das ist so ähnlich wie Lippenherpes.
    Da eine Impfung keinen 100% Schutz vor Windpocken bietet, kann man trotz Impfung in seltenen Fällen eine Windpockenerkrankung ( teils unbemerkt ) und dann eine Gürtelrose entwickeln.


    Auch Gürtelrose entsteht nicht durch eine durchgemachte Windpockenerkrankung. Das ist schlichtweg falsch.


    Das sehe ich anders.


    Das es Gürtelrose überhaupt gibt zeigt, daß der Immunschutz gegen den Virus im Alter nachlässt, man also nicht sein Leben lang gegen den Virus geschützt ist.


    Die Stiko rät übrigens NICHT davon ab, gegen Windpocken zu impfen. Auch die Mehrzahl der Kinderärzte, die ich so kenne raten nicht davon ab.

  • Zitat von »Moranaro«
    Die Gürtelrose können meines Wissens alle bekommen, geimpfte wie ungeimpfte, davor gibt es keinen Schutz.


    Nein, nur wenn man eine Erkrankung durchgemacht hat, können Viren im Körper überleben und einen Zweitinfekt ( Gürtelrose ) verursachen.



    Die Windpockenimpfung ist doch aktiv? :hae:
    Aber richtig, das ergibt sich oben nur aus dem Kontext, aber korrekt hätte es oben heißen müssen: Geimpften (Lebendimpfung) und Erkrankte können (nicht: müssen ) später Gürtelrose bekommen.

  • Aktive Impfungen können sowohl mit ganzen Viren ( mit verminderter Virulenz und somit auch meist ohne Krankheit ) als auch nur mit Virushüllen durchgeführt werden.


    Bei Beiden ist die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung DURCH die Impfung nicht sehr hoch.


    Aktiv heisst nicht, daß der Virus aktiv ist, sondern daß der Körper aktiv Antikörper bildet.