Schlechtes Gewissen eurem Kind gegenüber?

  • Hallo :winken:


    mich würde mal interessiern ob ihr auch manchmal ein schlechtes Gewissen Eurem Kind oder Kinder gegenüber habt, weil die Trennung von Euch aus ging?


    Manchmal überkommt es mich und macht mich schon traurig, das ich meinem Sohn nicht das "normale" Familienleben bieten kann, aber "nur" deswegen mit dem Kindsvater zusammen bleiben????


    Wie seht ihr das?

  • Nein hab ich nicht und wirds bei mir auch nicht geben.


    Viel mehr hätte ich ein schlechtes Gewissen meinem Kind einer Familie auszusetzen die eigentlich gar keine ist.

  • Nein. Ein Zusammenleben käme einfach nicht mehr infrage und so eine Trennung überlegt man sich ja im Vorfeld schon gut. Mit Kindern trennt man sich nicht leichtfertig.

  • Ja das hatte ich am Anfang auch ganz oft.Manchmal hat es mich innerlich fast zerfressen..Aber es wäre nicht besser gewesen, meinem Kind zu liebe da zu bleiben.
    Heut denke ich auch noch oft, dass ich gern für mein Kind das hätte, was ich selbst hatte..Eine tolle Familie, in der alles in Ordnung ist.Aber mein anderer Gedanke ist, das Er und Ich eine tolle Familie sind.Und im Prinzip hat er jetzt sogar zwei...die bei seinem Papa und die bei mir.. :blume

  • mich würde mal interessiern ob ihr auch manchmal ein schlechtes Gewissen Eurem Kind oder Kinder gegenüber habt, weil die Trennung von Euch aus ging?


    Nein, überhaupt nicht. Denn ich habe zu spät erkannt, dass es eine Katastrophe für die Kinder wäre, dauerhaft von ihrer Mutter großgezogen zu werden. Ich mache mir eher Vorwürfe, mich nicht schon viel früher von der KM getrennt zu haben. Das, was zwischen uns Eltern nicht funktioniert bzw. nie funktioniert hat, ist tragisch, eine Paarebene war sowieso nie vorhanden, zumindest nicht seit der Geburt unserer Tochter.


  • Kurzum Nein. Nein ich hatte kein schlechtes Gewissen mich von meinem Mann zu trennen. Ich wusste das es so auch das Beste für unsere Tochter war. Sie hätte unter den ständigen Streit zuhause doch nur gelitten und ich wollte auch nicht, dass sie von den Alkoholproblemen ihres Vaters was mitbekommt. Außerdem kam ich mit seinen riesigen Schuldenberg nicht klar bzw. mit der Tatsache, dass er als neue dazu gemacht hat und ich teilweise nicht wusste wovon ich die Windeln und das Essen bezahlen sollte.


    Das es für sie kein "normales" Familienleben geben würde...ehrlich, damit habe ich damals nicht gerechnet. Also ich hatte da schon noch die Hoffnung auf einen neuen Mann in meinem Leben. Das dem nicht so kam, ist was anderes. Aber die Entscheidung meinen Mann verlassen zu haben, habe ich nie bereut.


    Inzwischen ist er seit sechs Jahren trocken. Er zahlt Unterhalt. Hat Kontakt zu unserer Tochter. Besser hätte es zusammen nicht laufen können. Das ist einfach so.

    LG N. :winken:
    .
    1 + 1 = 4 :love:


    - 1 wenn die Ex-Frau so ist wie sie hier bei uns ist ;(

  • Anfangs hatte ich Gewissensbisse ja - aber auch nur weil mir jeder einredete, das man sowas nicht machen kann wenn man Kinder hat.
    Es hiess immer im Umfeld: "Wie kannst du nur an eine Trennung denken oder dich trennen wollen es gibt in jeder Ehe und Beziehung eine Krise, da rauft man sich zusammen!" oder "Die armen Kinder die brauchen ihren Vater!"


    Aber ich merkte das es es den Kindern schnell besser ging ohne KV zusammenzuleben - da legte sich mein schlechtes Gewissen ziemlich schnell und mir gings dann auch immer besser.


    Zwischenzeitlich war ich aber dann doch wieder so "dumm" hab mich auf den KV wieder eingelassen, wo die Kurze entstand um ein paar Wochen später festzustellen - Neee geht mal gar nicht und ehrlich - weder den schon den vorhandenen Kids noch der Kurzen die im Bauch war, hatte ich kein schlechtes Gewissen - es ging einfach nicht mehr !!!


    Heute nach 10 Jahren sagen KV und ich uns - es ist das beste gewesen - wir hätten uns nur gefressen wenn wir den Kindern zuliebe so getan hätten als wäre es eine intakte Familie, denn Kinder spüren das relativ schnell und
    wir fühlen uns alle pudelwohl in unserem "neuen" Leben - jeder hat sein persönliches Glück gefunden und die Kinder sind glücklich ....


    also wozu ein schlechtes Gewissen haben :sonne:nixwieweg

    Wir können unserem leben nicht mehr Zeit geben, aber unserer Zeit mehr leben :blume


    LG
    Finsche :Flowers

    Einmal editiert, zuletzt von Finsche ()

  • Heute ist es doch so, dass es viele unterschiedliche Formen eines Familienlebens gibt...


    Wir leben es auf unsere Art und diese ist genau richtig für uns.

  • Früher hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich mich getrennt hatte. Ich war der Meinung, die Kinder hätten nicht viel mitbekommen und ich hätte sie ihrer Meinung nach von heute auch morgen aus einer glücklichen Kindheit gerissen.


    Mittlerweile sind viele Jahre vergangen und meine Kinder erzählen mir immer mal wieder, was sie eigentlich tatsächlich alles mitbekommen haben.


    Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich mich nicht schon viel früher getrennt habe.


    Und eigentlich habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich in meinem jugendlichen Leichtsinn mir den Mann, mit dem ich Kinder bekommen habe, nicht genauer, besser und länger angekuckt habe, weil ich dachte, der ändert sich noch, ect.


    Und dann habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich, obwohl die Beziehung schon am Ende war, nochmal Kinder bekommen habe.


    Und dann habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich deswegen ein schlechtes Gewissen habe. Sind ja meine Kinder und sie wären nicht hier und nicht die, die sie sind, wenn ich es anders gemacht hätte.



    Also beschließe ich jedesmal an diesem Punkt, dass es nicht nötig ist, ein schlechtes Gewissen zu haben. Es hat alles irgendeinen Sinn... :blume

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Ja, immer wieder und das auch noch nach über 7 Jahren Trennung und die Trennung ging nicht wirklich von mir aus. Ex hatte eine Affäre. Ich bin aber der Meinung, dass zum Scheitern einer Beziehung/Ehe zwei gehören.


    Dieses schlechte Gewissen bringt mich manchmal sogar in schwere Situationen. Ich will und wollte nie, dass die kids in irgendeiner Form darunter leiden oder Nachteile haben. Was aber am Ende dann doch nicht ausbleibt und ich mache mich dafür verantwortlich, dass es so ist. Ich würde ihnen gerne mehr bieten können, sie haben durch die Trennung große Einbußen.


    Ich möchte das gar nicht näher ausführen und nicht weiter drüber nachdenken. Ich schaffe es nämlich sonst ganz gut, dass schlechte Gewissen zu verdrängen.

  • Für mich bereue ich es nicht.


    Für meine Kinder schon manchmal. Dann sage ich mir aber, dass wenn wir zusammengeblieben wären, ihre Mutter vielleicht in der Klappse geendet wäre. Ich erkläre hnen ch immer wieder, dass ich mich getrennt habe, weil es mir dann besser geht.


    Das ist schon egoistisch, war aber unbermeidbar.


    Und wie schon geschrieben wurde, hat sich die mehrheit hier im forum bestimmt nicht leichtfertig getrennt, sondern sich das gut und lange überlegt.

  • Ein schlechtes Gewissen an sich habe ich auch nicht. Allerdings fragt mein Sohn in letzter Zeit immer mal wieder nach den "alten Zeiten". Statt das dann einfach neutral zu beantworten, gehen mir dann doch hin und wieder unnötige Rechtfertigungsversuche über die Lippen. Unterbewusst scheint da also noch irgendwas zu köcheln.

  • Ich beantworte diese Frage ebenfalls mit einem Nein....lieber so als vor dem Kind ständig zu streiten und ihm eine heile Familie vorspielen.
    Klar war die Frage danach ob es wircklich richtig war aber die Zeiten danach haben es bestätigt mit einem klaren ja. Der Vater ist regelmäßig da und wir unternehmen auch was zusammen aber unser Sohn weiss das Papa nicht mehr hier wohnt und ihn aber so oft sehn kann wann er will. Verstehen uns immer noch gut und dass nimmt mir dir größte Last von den Schultern

    :-)




    Grüßle Verena

    :strahlen

  • Nein, wegen der Trennung/Scheidung habe ich gar kein schlechtes Gewissen. Eher hätte ich ein wenn ich noch länger in der Situation geblieben wäre. Die Trennung war das Beste, was hätte passieren können.


    Eher habe ich Schuldgefühle, weil ich so viel arbeiten musste und immer noch muss, und das zu Zeiten, wo viele Eltern zu Hause Zeit mit ihren Kids verbringen können. Aber gut, auch Miete und Co müssen bezahlt werden, so wie es ist, ist es (meist) gut :-)

  • Ich habe nur ein einer Beziehung ein schlechtes Gewissen.......ich hätte mich viel eher trennen sollen. Aber zum Glück ist mein Sohn trotzalledem sehr zufrieden. Aber am Anfang war es natürlich schwierig, er wollte immer das ich mit KV wieder zusammen komme. Aber nachdem ich ihm mehrmals erklärt habe, das es für mich kein zurück mehr gibt, fing er an es zu akzetieren. Traurig finde ich nur das Verhalten von meinem EX-Mann. Er kümmert sich null, null um seinen Sohn und hat sogar freiwillig das Sorgerecht abgetreten. Auf der einen Seite ist es zwar gut, da bekommt der kleine nicht soviel schlechtes zu sehen aber auf der anderen Seite Papa ist Papa und bleibt es eine Leben lang. Aber er muß sich später die Vorwürfe anhören nicht ich.

    :hae: Denke nie gedacht zu haben, denn das Denken der Gedanken ist gedanken loses Denken :hae:


    :lgh :lgh :lgh

  • ...die Trennung ging nicht von mir aus und die Dinge sind nun mal wie sie eben sind... wenn und hätte ist eine interessante Spekulation, aber nicht mehr als das... Es macht auch keinen Sinn, eine Entscheidung von damals mit dem Wissen von heute zu messen, dies wäre sich selbst gegenüber unfair...weil man eben zu jeder Zeit immer nur mit dem Wissen arbeiten kann, welches man hat...


    Ein schlechtes Gewissen...wenn es überhaupt so etwas gab oder gibt, dann liegt seine Bedeutung darin, daß es mich darauf hinweisen soll, daß es noch etwas gibt, was ich mir selbst nicht verziehen habe und das wäre dann nicht gut...ergo... unerledigte Arbeit...


    Da es in mir sehr friedlich zugeht...ist alles so, wie es sein soll... Und wenn ich etwas verdrängt haben sollte, dann wird es zu Tage treten, wenn es der Ort und die Zeit ist, daran zu rühren und es aufzuarbeiten... Ich vertraue dem Leben...und das man letztlich unbewußt auch anzieht, was man braucht... so naiv diese Vorstellung ist, was mich kein bißchen stört :strahlen

  • Amselrüde - ich bewundere Deine innere und äußere Ruhe....
    Bist Du schon immer so und wenn nein, wie hast Du das erreicht und wie lange hast Du dazu gebraucht?



    Und zum Thema...
    ...schlechtes Gewissen - nein, so kann ich das für mich auch nicht ausdrücken.


    Einfach manchmal ein bißchen eine Traurigkeit, dass Sohni eben nicht in einer "vollständigen Familie" aufwächst :frag


    Aber da ich aus eigener Erfahrung weiß wie es für ein Kind ist, in einer von Streit belasteten Familie aufzuwachsen, und daher auch weiß, was das mit mir so alles angestellt hat was nachwirkt, bin ich grundsätzlich der Meinung, dass man im Falle einer Trennung für und nicht gegen das Kind handelt.