Geld wächst nicht auf Bäumen ;-)

  • Meine Eltern können bis heute nicht mit Geld umgehen, dagegen sind meine Geschwister und ich ganz anders gestrickt. Ich hatte noch nie ein Minus auf dem Konto, hatte noch nie einen Kredit und ich habe noch nie etwas auf Pump gekauft. Mit 15 hat meine Mutter , ich glaube es waren 200 oder 250 DM mir im Monat gegeben (was damals eine Stange Geld war), davon habe ich allerdings alles selbst bezahlt. Führerschein, Klassenfahrten, Schulsachen, Klamotten und was der Mensch sonst so braucht. Ich hatte mir ziemlich schnell mein erstes interrail-Ticket zusammengespart und den dazugehörigen Urlaub. Daran denke ich auch heute noch oder an meine erste Stereoanlage :platz


    Da habe ich ganz deutlich gelernt, dass Geld mir ganz viele Dinge ermöglichen kann, wenn ich nur darauf achte es nicht für Schrott auszugeben. :-) Das hätte ich wahrscheinlich nicht, wenn ich das Übungsfeld nicht gehabt hätte.


    Bei meiner Tochter wächst das Geld nicht auf Bäumen (das würde ihr sicher gefallen), es kommt einfach aus dem Bankautomaten :lach Taschengeld gibt es bei uns nicht, ich denke sie ist zu klein, um tatsächlich den Wert des Geldes zu schätzen. Sie bekommt aber auch nicht bei jeder Gelegenheit etwas. Aber Sätze wie: Das ist zu teuer oder da haben wir kein Geld für kennt sie schon und lässt sich damit auch abspeisen. Geld bekommt sie nur von den Großeltern und bei einem 1 Euro Stück da gehen ihre Lampen an. Soviel kostet ein Eis gegenüber in der Eisdiele. :-)


    Alles andere steckt sie in ihre Sparbüchse "Ist für den Urlaub" Woher sie diesen Spruch wohl kennt :brille

  • Uns geht es, im Verhältnis zu anderen auch gut!
    Sprich, wir können uns nicht alles leisten, aber doch einiges.


    Ich bin aber auch so aufgewachsen, daß ich nichts bekommen habe und mir wirklich alles selbst verdient habe - mit 13 habe ich angefangen , nebenher zu arbeiten.
    Meine Ausbildung hab ich mir selber erarbeitet, mußte dazu auch mal ein Semester aussetzen und in die Fabrik gehen.
    Ansonsten jedes WE und jede Ferien bedient.
    Ich kenne es, schwarz S-Bahn zu fahren, um die Monatskarte zu sparen und die letzten Tage des Monats von Marmeladenbrot zu leben.
    Zum Führerschein hat es erst mit 23 gereicht- das war Luxus!


    Meine Eltern haben damals zu viel verdient, als daß ich BAFÖG bekommen hätte, naja, und wer mir nichts freiwillig gibt, soll es lassen!


    Und so bin ich nun manchmal etwas zwiegespalten.
    Einerseits verwöhne ich Tochterkind mal gerne - sie soll nie das Gefühl haben, daß ich sie im Regen stehen lasse.
    Außerdem freue ich mich auch, wenn sie sich freut ;)
    Andererseits möchte ich aber auch, daß sie ein Gefühl dafür bekommt, daß Geld eben nicht auf den Bäumen wächst.


    Wenn sie sich also "große" Dinge wünscht, soll sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten schon etwas dazu tun.


    Der letzte Vermieter war Metzger.
    Dort konnte sie gelegentlich etwas Taschengeld verdienen, mit Holz schichten, bzw. Wurstdosen bekleben.
    Letzteres ging noch ( wenn auch lustlos) , ersteres sagte sie doch tatsächlich, für so wenig Geld arbeitet sie nicht :pfeif


    Tja- eine Lektion darin, daß sich Geld nicht immer leicht verdienen lässt und man froh darum sein muß, überhaupt eine Möglichkeit zum verdienen zu haben!
    Das erste Schulpraktikum im Altersheim hat sein übriges dazu getan.


    Ich denke halt, wenn man alles nur "reinschiebt", selbst wenn es einem nicht weh tut, wissen viele nicht den Wert dessen zu schätzen, was sie haben.
    Und sehen auch keinen Grund, sich anzustrengen - wofür denn - sie bekommen ja eh alles!


    Zusätzlich macht es ja auch stolz, wenn man sich gewisse Dinge selbst erarbeitet hat.



    Und ich sehe schon bei vielen Kindern, die im " gehobenen" Umfeld aufwachsen, daß die Erwartungen und Wünsche auf einem ganz anderen Niveau sind, als bei Kindern, die in ärmeren Verhältnissen aufwachsen.
    Auch die Freude über besondere Dinge geht verloren - es ist ja nichts besonderes mehr, wenn man zu allem Zugang hat, wenn man alles einfach so bekommt.


    Und ich kenne auch einige Teens in meinem Umfeld, die eine gehörige Arroganz gegenüber anderen ( auch Erwachsenen) an den Tag legen, nach dem Motto - die können sich nicht alles leisten, die sind nicht soviel Wert!
    Das finde ich erschreckend!


    Also schlußendlich finde ich es einfach wichtig, daß egal, ob man es sich leisten kann, es keine Selbstverständlichkeit wird, sich alles zu leisten!

    " Lebensmotto" Alle Sorgen hinaus auf`s Meer schicken und kleine Gluecksmomente sammeln, wie Muscheln am Strand


  • Dafür müsste man sich eigentlich dreimal bedanken können!


  • Natürlich lässt sich Geld nicht immer leicht verdienen, aber um jeden Preis muss man eine Arbeit auch nicht ausführen, auch nicht Jugendliche. Ich habe Verständnis dafür, wenn einer sagt, dass er für zu wenig Geld nicht arbeitet. Da ist halt der Bedarf beim Jugendlichen einfach nicht da und ich finde auch nicht, dass man froh sein muss, für zu wenig Geld arbeiten zu können. das führt geradwegs zu einem nächsten Thema: warum geben sich vor allem Frauen mit so geringen Stundenlöhnen zufrieden und machen oft auch sehr gering bezahlte Arbeiten... (Mein Teenie arbeitet für 10€/h nebenbei, für weniger Geld würde er seine (mit langen Schultagen recht knappe) Freizeit nicht hergeben).


    Ich sehe auch nicht unbedingt den Zusammenhang zwischen Taschengeld bei den Eltern und dem eigenen Leben der Kinder mit bzw. nach Ausbildung/Studium mit eigenem Geldverdienen. Es ist doch klar, dass meine Taschengeldzahlung mal endet und sie dann für sich selbst verantwortlich sind. Nur weil vielleicht das Taschengled mal höher ausfiel heißt es doch nicht, dass ich für alle Zeiten Wünsche erfülle.

  • Natürlich lässt sich Geld nicht immer leicht verdienen, aber um jeden Preis muss man eine Arbeit auch nicht ausführen, auch nicht Jugendliche. Ich habe Verständnis dafür, wenn einer sagt, dass er für zu wenig Geld nicht arbeitet. Da ist halt der Bedarf beim Jugendlichen einfach nicht da und ich finde auch nicht, dass man froh sein muss, für zu wenig Geld arbeiten zu können. das führt geradwegs zu einem nächsten Thema: warum geben sich vor allem Frauen mit so geringen Stundenlöhnen zufrieden und machen oft auch sehr gering bezahlte Arbeiten... (Mein Teenie arbeitet für 10€/h nebenbei, für weniger Geld würde er seine (mit langen Schultagen recht knappe) Freizeit nicht hergeben).


    .


    Und weshalb ist der Bedarf bei dem Jugendlichen dann nicht da?
    Weil er es auch so bekommt....


    Auch sehe ich keinen Zusammenhang zwischen einem geringeren Stundenlohn bei einem Teenie und sich mit Zufriedengeben von geringen Arbeitslöhnen später .
    Wenn eine 12- jährige 5 Euro bekommt, finde ich das durchaus viel!
    Und regt vielleicht auch zum Nachdenken an, daß man gewisse ( erstmal schulische) Leistungen erbringen muß, um später die Möglichkeit zu haben, in einen gut bezahlten Job zu kommen!


    Für mich klingt es fast schon arrogant zu sagen, für weniger als 10 Euro gebe ich meine Freizeit nicht her!
    Hier ( nicht in der Großstadt) kann man nämlich lange suchen ( auch als Erwachsener mit guter Ausbildung) um überhaupt in einem Job ( nicht Beruf) 10 Euro zu bekommen.
    Jede Frisuerin, Verkäuferin, Bedienung bekommt weniger und muß unter Umständen noch eine Familie versorgen!
    Wenn die alle sagen würden, dafür gebe ich meine Freiziet nicht her, hätte wir wohl jede Menge mehr Sozialhilfeempfänger!

    " Lebensmotto" Alle Sorgen hinaus auf`s Meer schicken und kleine Gluecksmomente sammeln, wie Muscheln am Strand

  • Vielleicht fängt es da an, das Geld nicht einfach aus dem Automaten kommt.... diesen Geldkreislauf


    Arbeiten - Chef - Bank - Geld abheben


    habe ich letztens meiner Kleinen (7) erklärt.


    Interessant finde ich, wieviel Geld die Menschheit so unter das Volk bringt - gerade bei Spielzeug oder Kindersachen allgemein
    scheinen da keine Grenzen gesetzt.


    Bei uns wird fast jeder Wunsch erfüllt - aber wir verkaufen auch viel und kaufen die meisten Kindergegenstände gebraucht
    also nicht mal eben "Schnipp" in den Laden und Karte zücken.


    Das hat das Kind auch verinnerlicht - man muss jemanden finden, der so ein Fahrrad nicht mehr braucht dann kann das kaufen.


    Gestern war ich für das Kind shoppen 8 Hosen (Esprit, Tom Tailer, H & M) und 14 TSweatshirts (auch alles namhafte Hersteller)
    für 55 Euro - auf dem Basar.


    In meiner Ausbildung habe ich im Porsche Zentrum gearbeitet und eins dabei gelernt - die meisten Menschen die richtig viel Geld
    haben, drehen jeden Cent dreimal um und fragen nochmal nach Rabatt = scheint erfolgreich zu sein.


    Etwas anderes begleitet mich und damit das Kind durchs Leben - "wer billig kauft/kauft 2 x" - das billig muss nicht der Preis sein, sondern die
    Qualität.

  • Wir LEBEN ja nun mal in einer Gesellschaft die sehr auf Äußerlichkeit fixiert ist.
    Klar zählt der Charakter des Mensch theoretisch aber praktisch erfassen unsere Augen den ersten Eindruck.
    Ich komme eher aus einen armen Haushalt und kenne sehr gut diesen Satz " Dafür haben wir kein Geld"
    und habe diesen Satz gehasst.
    Auch mein Sohn kriegt nicht ALLE Wünsche erfüllt aber ja viele.
    Ich denke (und das ist lediglich meine Meinung) dieses zur Bescheidenheit zu erziehen macht sie zu Erwachsenen die mit wenig zufrieden sind.
    Und ja ich wünsche mir für meinen Sohn das er sich anstrengt und was erreicht worauf er stolz sein kann.
    Wie alles im Leben ist das Mittelmaß wichtig. Er soll zu Recht was erwarten aber es gibt klare Grenzen.
    Er hat auch ein Sparschwein .
    Aber er bekommt 5 Eurostücke auf dem Flohmarkt und kommt erstaunlich weit damit ;).
    Ich kann diese 50 cent Diskussion nix abgewinnen. Damit kann man nichts machen und ich setzt mich ja auch hin und
    trinke einen Kaffee für 1,50 €.
    Mir ist auch klar das es was anderes ist wenn man mit jeden cent rechnen muss(kenne ich) - aber ich finde nicht das, daß
    als Tugend hochgelobt werden sollte. Denn das ist es nicht .

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

  • Und weshalb ist der Bedarf bei dem Jugendlichen dann nicht da?
    Weil er es auch so bekommt....


    Nein, in meinem Fall nicht. Es gibt ein Taschengeld, wie ich finde gar nicht mal so hoch (30€ für ein 16jähriges Kind). alles, was es sonst noch haben möchte, da muss es einen Beitrag dazu leisten, was halt über die für mich übliche "Haushaltsleistung" hinausgeht. Natürlich finanziere ich das tägliche Leben mit Klamotten, gemeinsame Freizeit usw. Aber PC neu, Handy u.ä. gab es mal als Grundausstattung, was jetzt da nicht mehr "reicht", dafür muss selbst beigetragen werden.


    ich finde den Ansatz "froh sein, dass es überhaupt arbeiten kann, egal für wieviel Geld" nicht in Ordnung, auch nicht für ein Kind/Teenie. hier ist es nun mal so, dass es für diese Arbeit 10€/h gibt, warum sollte ein Teenie dann für weniger arbeiten? Die Kinder sollten nicht nebenbei arbeiten müssen, sondern sich auf die Schule konzentrieren, damit sie eben nicht "Jobs" machen müssen, sondern in einem Beruf arbeiten. Am Gymnasium sind es schon jeden Tag 8-10 Unterrichtsstunden, natürlich ist da Freizeit knapp und es gilt abzuwägen, was im Moment wichtiger ist.

  • Ich habe da gerade z.B mein persönliches Luxusproblem... gekommen aus einer Ehe, in der der Ex Partner Schulden ohne Ende angehäuft hat... und mich mit in den Ruin getrieben hat... gegangen in eine unsichere Zukunft, in der ich durch meine Erziehung auf alles habe verzichten können und mich aus den Schulden gezogen haben... gegangen in eine Zukunft ohne finanzielle Angst, in der ich mich so viel leisten kann, wie ich es nie zu hoffen gewagt habe und mich dennoch nicht traue das Geld auszugeben... weil die Ersparnisse für schlechte Zeiten sorgen können..

    mir geht es genauso, wie Lindsay, nur dass ich nur noch 2 Jahre brauche um aus dem Schuldenberg zu krabbeln ... ich bin nicht den Weg der PI
    gegangen, sondern habe von H4 und Krankengeld weiter meine Rate bezahlt, dazu noch ein Auto abbezahlt ...
    meine Eltern leben auch über ihre Verhältnisse und haben nicht mal aus meiner Situation gelernt, das macht mich krank, wenn ich sehe wie
    die beiden ihr nicht vorhandenes Geld via Kreditkarte ausgegeben ... alles auf Pump ... Kleidung, Urlaub, Auto ... meine Mutter schlägt mir immer
    wieder vor: "Beantrage doch eine Kreditkarte, dann haste immer Geld." ... ich spare mir hier jeden Cent zusammen für Urlaub, dann fahren wir halt
    nur 7 Tage im Jahr campen ... aber für Urlaub Geld aufzunehmen, würde mir nie in den Sinn kommen :kopf


    meine beiden Großen bekommen zw. 10 und 20 Euro TG im Monat, zusätzlich bezahle ich in den Reitunterricht von Tochterkind und Prepaid-Karte
    fürs Handy ...


    Darth E. hat einen Klassenkameraden, der in der Woche 20€ TG bekommt (4.Klasse), zusätzlich alle Spielkonsolen besitzt, die man als 10jähriger
    gerne hätte, jeden Wunsch erfüllt bekommt und sich dementsprechend auch verhält: arrogant, versnobt, ätzend ...
    Ich versuche E. klar zu machen, dass P. diesen Luxus nur hat, weil dessen Eltern sich das leisten können / wollen und das er es aber schwer
    haben wird, wenn er nicht einen Beruf und Job findet, der dementsprechend honoriert wird, diesen Standard als Erwachsener aufrecht zu halten.
    Von dem aus dem haustretenden Gerichtsvollzieher habe ich ihm nicht erzählt ... da frage ich mich doch, warum schleudern erwachsene
    Menschen so mit dem Geld um sich und der GV kommt aber zum Kuckkuck kleben ...

    Hunger


    Pipi


    kalt !


    So sind Mädchen halt.

  • Ich gehöre wohl auch eher zu den "Dinos" .


    Leider muß ich sagen, komme ich aus einer Familie die man niemanden sonst wünscht.Taschengeld? Das Wort kannte ich in meiner Kindheit nur von anderen Kindern.
    Ich bin mit 16 Jahren in meine erste Wohnung gezogen, habe während meiner Ausbildung und 2 Nebenjobs gerade mal so die Miete und Nebenkosten bezahlen können. Ich hatte damals 5,00 DM täglich für Lebensmittel zur Verfügung.
    Es hat Jahre gedauert bis ich Finanziell überhaupt mal was sparen konnte. Später mit meinem Mann hatten wir einen normalen Lebenstandart. Wir hatten alles was wir brauchten und sogar etwas mehr. Kinder bekommen , beide eine Arbeit, Haus gekauft. Alles prima! :Flowers
    Denkste. :hm...


    Es kam zur Trennung und Finanziell erst mal der absolute Absturz. :schiel


    Hätte ich meine Vergangenheit nicht gehabt, hätte ich nicht gelernt mit dem wenigen was ich habe um zu gehen, dann hätte ich die Situation nach der Trennung bestimmt nicht so gut gemeistert. :bldgt:
    Klar ist meine Kindheit in Bezug sicher ein Extrem.


    Aber ich möchte damit sagen. Es kann auch für Familien die Ihren Kindern jetzt einen "höheren" Lebenstandart bieten. Die Ihren Kindern Ihre Wünsche sofort, oder zeitnah erfüllen genauso der unerwartete Absturz treffen. Was ist im Falle einer Arbeitslosigkeit, oder schwerer Krankheit? Als Erwachsener lernt man damit um zu gehen, aber wie soll das Kind verstehen, daß die Dinge die die ganze Zeit ohne wenn und aber zur Verfügung standen, plötzlich nicht mehr zu haben sind?



    Ich für mich versuche mit meinen Kindern auch einen Mittelweg zu finden. Wir machen das auf folgende Wege:
    kleines Taschengeld ( was immer erst mal freiwillig von den Kindern gespart wird).


    Meine Tochter wollte vor kurzem unbedingt ein 4er Mäppchen für die Schule (denn das ist viel cooler als das 3er :crazy ), Kostenpunkt ca. 20,00 Euro aufwärts. Da meine Tochter Ende Mai Geburtstag hat sagte ich Ihr, dass ich das nicht jetzt kaufe , sondern wenn dann zum Geburtstag dazu.
    Sie hat ca eine Woche darüber nachgedacht, aber da Sie nicht so lange warten wollte hat Sie es von Ihrem ersparten selbst gekauft. Völlig in Ordnung. :daumen


    Gestern waren wir zusammen auf dem Kinder Flohmarkt um aussortierte Kleidung und Spielzeug zu verkaufen. Ich habe Ihnen erklärt, dass Sie erst einmal die Tischgebühr von 6,00 Euro erwirtschaften müssen und was dann zusätzlich in die Kasse rein kommt , können Sie gerne gleich wieder umsetzen.


    Was mich wunderte. Sie sind bestimmt 5 x durch den Flohmarkt geschlendert um zu schauen und haben am Ende keinen Cent ausgegeben. Es war nichts von Interesse, aber Sie haben das Geld auch nicht einfach "verprasst".


    Das ist es , was ich mit meiner Erziehung erreichen möchte. :-)


    Klar gibt es in der Stadt auch mal ein Eis oder eine Brezel. Selbst bei einem Pixi Buch (an denen mein Sohn nicht vorbei kommt, weil Er sie so abgöttisch liebt) oder mal einer anderen Kleinigkeit sage ich nicht Nein.



    Ich habe für uns die richtige Basis gefunden, aber letztendlich muß das jeder für sich entscheiden. :strahlen

  • Bei den meisten Aussagen stimme ich total zu und sage deswegen nix weiter dazu. Zu lernen mit Geld umzugehen ist sehr wichtig. Ich möchte aber erwähnen, dass ich es genauso wichtig finde meinem Kind beizubringen nicht zu gucken wieviel mehr haben (angeblich) andere? Und da sich das nicht immer vermeiden lässt Neid zu unterscheiden in weißen und schwarzen Neid.


    Ich persönlich hasse diese Diskussionen darüber wie andere Leute ihr Geld ausgeben. Schrecklich finde ich das. Ich selber leide sehr unter dem Neid anderer, die z.B. nur sehen, dass ich zweimal im Jahr in den Urlaub fliege aber nicht wissen oder vergessen, dass ich dafür in einer Zwei-Zimmer-Wohnung lebe und auf dem Sofa schlafe, wärend sie zwei Zimmer quasi über haben und als Bügelzimmmer, Gästezimmer, Hauwirtschaftsraum, Büro oder fürs Kaninchen nutzen und sich dann auch noch beschweren, dass sie 200 qm zu putzen haben :crazy


    Vielleicht hat der Klassenkammerad nur deswegen mehr Taschengeld weil er besonders viel im Haushalt und Garten hilft. Vielleicht putzt er seiner kranken Oma den Hintern und es ist ihm peinlich das zu erzählen? Vielleicht wurde das I-Phone gewonnen und die Wii gehört eigentlich der Mami, die Sport machen will. Oder oder oder.... es gibt soviele Dinge,die wir gar nicht wissen.



    Macht euch nicht immer so viele Gedanke um andere :wink


    Kiki

    Wer glücklich ist, ist selber schuld!

    Einmal editiert, zuletzt von FraumitKind ()

  • Da fällt mir gerade noch ein Wortwechsel zwischen meiner Tochter und mir ein.


    Im April fahren wir in den Norden zur Kur. Wir haben gestern darüber gesprochen, dass es bestimmt toll wäre dort einen Drachen steigen zu lassen. Die Überlegung war, wie wir unseren Drachen dorthin bekommen, da wir die Koffer per Post voraus schicken. Ich sagte vielleicht können wir dort einen kaufen.
    Darauf meinte meine Tochter: Aber Mama , warum sollen wir dort einen kaufen, wenn wir doch einen haben? Das Geld können wir uns auch sparen. :D


  • Gestern waren wir zusammen auf dem Kinder Flohmarkt um aussortierte Kleidung und Spielzeug zu verkaufen. Ich habe Ihnen erklärt, dass Sie erst einmal die Tischgebühr von 6,00 Euro erwirtschaften müssen und was dann zusätzlich in die Kasse rein kommt , können Sie gerne gleich wieder umsetzen.


    Was mich wunderte. Sie sind bestimmt 5 x durch den Flohmarkt geschlendert um zu schauen und haben am Ende keinen Cent ausgegeben. Es war nichts von Interesse, aber Sie haben das Geld auch nicht einfach "verprasst".


    Das ist es , was ich mit meiner Erziehung erreichen möchte.


    genau DAS will ich auch erreichen :daumen
    #

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

  • meine Kinder wachsen auf mir "geringem" Taschengeld entsprechend ihres Alters. Das bedeutet: 14 Jahre = 14 Euro im Monat, 12 Jahre = 12 Euro im Monat, 10 Jahre = 10 Euro im Monat. Wer sparen will kann dies tun. Über 5 Jahre hinweg haben sie zusätzlich dazu auf einem Taschengeld -Konto bei mir (also was nicht ausgezahlt werden sollte) ab 50 Euro 5 % Zinsen bekommen, ab 100 Euro 6 % und ab 200 Euro 7 %.


    Da nun alles ausgezahlt wird, fallen die Zinsen weg. Doch die Kinder kennen mein Motto: "Will ich was Großes muss ich sparen. Dazu kann ich auch (wegen dem geringen Taschengeld) etwas größere Weihnachts- und Geburtstagsgelder verwenden. Wenn Papa sieht, dass ich fleißig spare, legt er zum Schluss auch gerne noch was oben drauf. Doch erstmal muss ich meinen guten Willen zeigen und sparen."


    Damit lernen sie a) Geld wächst nicht im Blumenkasten b) wenn ich spare, werde ich dafür belohnt und c) wenn ich spare, kann ich mir auch was leisten. Dazu kommen Konsequenzen: Bekomme ich mit, dass sie sich von Kameraden was leihen (also Schulden machen) müssen sie mir den gleichen Betrag als "Schuldzinsen" von ihrem Taschengeld bezahlen. Soll heißten: Wer Schulden macht, hat dadurch ganz massive Nachteile.


    Fazit: Kinder bekommen ein kleines Taschengeld. Sparen wird belohnt. Und wer spart bekommt von Papa noch was obendrauf. Doch wer nur fordert und verschwendet, bleibt auf der Stecke.
    Folge: Die kleine hat mittlerweile (sie ist 10 Jahre) über 300 Euro zusammen und das bei 10 Euro Taschengeld (bis zum 9 Geburtstag sogar nur 9 Euro usw.). Der Mittlere kauft gerne Süßes und hat notorische Flaute. Der Große trägt mittlerweile Zeitung aus und ist, obwohl er keine großen Summen zusammenkriegt, immer flüssig und kann sich immer wieder "Kleinigkeiten" wie MP3-Player, USB-Stick usw. leisten.


    Wer hat, dem wird gegeben werden. Wer nicht hat, dem wird auch das genommen werden, was er nicht hat. Klingt hart aber ist eine Vorbereitung auf das Leben. Und da bekommt man nun mal auch nix geschenkt. Nicht mal den Tod. Denn der kostet das Leben.

  • und nur wer mit wenig Geld haushalten kann, weiß ich meinen Augen viel Geld zu schätzen...

    Sehe ich anders und habe ich auch schon wiederholt anders gesehen und auch selbst erlebt. Als Kind wurde ich auch immer kurz gehalten, ging nicht anders mit 5 Kindern und nur einem Verdiener. Als ich dann anfing, Geld zu verdienen, habe ich das Geld verprasst. Endlich mal Geld, über das ich alleine verfügen kann und ausgeben kann, wie ich will. Und egal, wieviel Geld ich verdient habe, es war nie genug. Und ich kenne viele, bei denen es so ist.


    Wenn man nichts oder nur wenig hat, kann man auch nicht den Umgang damit lernen. Ich muss mich auch heute immer noch sehr stark disziplinieren und aufpassen, wohin mit dem Geld.


    Meine Kinder bekommen Taschengeld im Rahmen der Empfehlungen des Jugendamts. Ich kaufe ihnen zusätzlich noch Zeitschriften, wenn sie mal eine haben wollen und Süßigkeiten bringe ich ihnen auch mit. Wollen sie etwas anderes haben, kaufen sie sich das. Außerdem gibt mein Großer zwei Kindern Nachhilfe und der Kleine arbeitet jedes Papa WE bei Papa auf dem Gutsbetrieb mit.


    Klar kennen meine Kinder auch Kinder, bei denen der Umgang mit Geld viel großzügiger ist. Kann mich noch an einen damals 16jährigen erinnern, der jeden Monat 200 € Taschengeld bekommen hat und wenn das Geld alle war, konnte er sich frei aus Mamas Portemonnaie bedienen. Mein Sohn hat ihn beneidet, bis der Junge ihm gesagt hat, dass er meinen Sohn beneidet. Eine Mutter, die sich für ihn interessiert, die nachfragt, wie sein Tag war und sich wirklich kümmert, da ist.
    Und diese Erfahrung hat mein Sohn zweimal gemacht. Seitdem ist er glücklich über die Beziehung, die wir miteinander haben und ist auch mit seinem, im Verhältnis, wenigen Taschengeld.


    Mein Kleiner spart sowieso jeden Cent. Wenn er was extra will, kauft er sich das selbst. Er fragt mich nicht mal, ob ich was dazu geben, z. B. die Fahrradreparatur letzte Woche. Er hat mich nur gefragt, ob ich ihm das Fahrrad in die Fahrradwerkstatt fahren kann. Die Reparatur hat 100 € gekostet. Ich hätte ihm was dazu gegeben, weil er damit ja auch zur Schule fährt. Aber er wollte es nicht.


    Ich finde es ganz wichtig, den Umgang mit Geld zu lernen. Es ist einfach von wenig auf viel zu kommen, aber von viel auf wenig ist sehr viel schwieriger und wenn man dann nicht gelernt hat, zu haushalten, sind die Schulden nicht weit


    Im Übrigen wächst Geld auf Bäumen. Geld ist aus Papier und wo kommt das her? ;)

  • Nicht böse sein, aber der Thread ist genau auf dem Level als wenn einer über Maggi-Tüten eröffnet wird.


    Natürlich kochen alle bio und nix ungesundes kommt auf den Tisch, alle absolut korrekt.


    Wer sich trauen würde zuzugeben das er finanziell seine Kinder gut ausstattet, kriegt doch sofort den Stempel drauf, Angeber, Größenwahn, kann nur verzogene Blagen produzieren.


    In diesem Sinne, sorry Lindsay, aber der Thread ist wenn man ihn liest, nur ne Beweihräucherung der guten alten Dinos. :D

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Ein richtiges Verhältnis zum Geld zu bekommen, halte ich für ein absolut wichtiges Erziehungsziel.


    Oder anders herum gesagt: Mir graut vor Chefs, die ein Hundertfaches des Monatslohnes ihres niedrigstbezahlten Angestellten verdienen - und dies völlig okay finden.
    Mir graut vor den Bankern, die es als "Arbeit" ansehen, mit Lebensmitteln zu spekulieren und aus dem Hunger in der Welt persönlichen Reichtum ziehen wollen.
    Mir graut vor den Fußballspielern, die für 100 Mio Euro an einen anderen Verein verkauft werden, um dort Fußball zu spielen.
    Mir graut vor den Wohlhabenden, die sich um ihren Teil an der Solidargemeinschaft drücken und ihr Geld steuerfrei in der "Schweiz" (oder sonstwo) unversteuert wachsen lassen.
    Mir graut vor den Politikern, die teure Walversprechungen machen zwecks Wiederwahlchancen auf Kosten der nachfolgenden Generationen
    Mir graut ....


    Den Wert von Geld zu vermitteln, von Arbeit - das ist in einer Gesellschaft, die zur Dienstleistergesellschaft mutiert ist, sicherlich schwierig. Schlimm ist, wenn diejenigen, die seriös mit dem Geld umgehen, die Unseriösen retten. Wenn die einen auf Kosten der anderen leben.
    Sicherlich mag einiges im Umgang mit Geld angeboren sein. Aber 50% sind sicherlich Erziehung und Sozialisation.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Die Mitte liegt wohl irgendwo dazwischen :frag . Ich schliesse mich Sahummel an, aber auch den anderen. Mir persönlich graut davor, wenn Mini mit ihrem leiblichen Vater Kontakt hat. Dieser ist der Meinung (fast) alles mit Geld kaufen zu können. Dafür hat man aber anschliessend 364 Tage im Jahr die schnauze zu halten. Ob hier teurer Urlaub, eigens Pferd oder ähnliches. Ich hoffe, ich bekomme es hin, Mini die (mir persönlich wichtigen immateriellen Werte) bis dahin zu vermitteln. Aushungern auf emotionsleerer Basis ist es meiner Meinung nach auch nicht.

  • Ich bin wohl das, was man ein "gebranntes Kind" nennt - in doppelter Hinsicht.


    Als Jugendliche hatte ich (fast) alles, was ich mir wünschte. Okay... Markenkleidung (damals war Lacoste superangesagt) haben meine Eltern nie eingesehen, aber ansonsten hatte ich eigentlich alles. Dann geschah etwas, in dessen Folge wir alle von 150% auf nahezu Null herunterfahren mussten. Das war hart.


    Mein Ex ist Einzelkind. Auch er hat von seinen Eltern stets alles bekommen, was das Herz begehrte. Als er aber arbeitslos wurde, ich Alleinverdienerin war, unsere Tochter auf der Welt war, musste er sich einschränken (was er bis dato nicht kannte). Dies ist auch ihm mehr als schwer gefallen.


    Ich denke, es ist leichter, wenn man von Kleinauf lernt, dass eben nicht alles sofort "drin" ist. Es kann immer passieren (Unfall, Krankheit, Arbeitslosigkeit usw.), dass "weniger" da ist und man dann auch weniger ausgeben kann. Für mich war es ein wahnsinnig schwieriger Lernprozess, der echt weh getan hat. Und diesen Lernprozess möchte ich meinen Kindern ersparen... von daher gäbe es - selbst wenn wir uns es leisten könnten - eben nicht alles und das möglichst sofort!



  • Also meiner steht ganz gut da . Bekommt mehr als 50 cent die Woche ! ;) :aetsch

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !