Vielerlei Ängste im Straßenverkehr, ist das noch normal?

  • Guten Morgen,


    seit einem Jahr habe ich meinen Führerschein, hatte in der Fahrschulzeit einen unbedeutenden Auffahrunfall, war nicht meine Schuld. Auch sonst im Leben nur einen Auffahrunfall miterlebt, lediglich Lackschaden.


    Ich hab Angst vor'm selbst fahren, vor'm Mitfahren (zu schnell, zu weit rechts oder links), Angst um Angehörige die fahren.


    Vorher war das nie so, da war ich eher der Typ der bei 200 auf der Bahn noch fragt ob man schieben
    soll, mal etwas übertrieben ausgedrückt.



    Ist das normal? Legt sich sowas?


    Ich fahre total ungern (tu es aber trotzdem, weil ich meine Ängste ungern gewinnen lassen möchte) und bin wahnsinnig leicht aus der Fassung zu bringen.
    Ich hab einmal einen Kratzer ins Auto gefahren & hab mich so sehr erschrocken, dass ich mich übergeben musste.
    Mir wurde schon mehrmals die Vorfahrt genommen, ich bin jedes Mal 1000 Tode gestorben.


    Ich habe nicht die leiseste Ahnung weshalb das so ist, bin sonst überhaupt nicht ängstlich.


    Das macht mir sehr zu schaffen, ich bekomme Schweißausbrüche und beginne zu Zittern wenn ich weiß dass ich zB zu irgendeinem Termin muss.
    Radio kann ich nicht anmachen, die Lüftung ist zu laut, ich hab Angst ich würge dann ab weil ich das Auto nicht höre/merke. :radab


    Ich fahre "normal", nicht übertrieben langsam, eher etwas zügiger, vielleicht etwas zu weit mittig (ich kann die Abstände nicht einschätzen), aber mittlerweile sicherer als zu Anfang (30 bei 50 :pfeif ).


    Hatte einfach vorher den Gedanken dass mir durch den Führerschein die Welt offen steht weil ich unabhängig vom Busfahrplan planen kann.
    Nun ist es so, dass ich manche Ziele nicht einmal anfahre weil dort Probleme/Hindernisse sein könnten die ich womöglich nicht bewältigen kann.


    Hat vielleicht jemand einen Rat? :frag


    Vielen lieben Dank

    Sie mag vielleicht klein sein, aber sie ist die ganz große Liebe...


    An seinen Vorfahren kann man nichts ändern, aber man kann mitbestimmen, was aus den Nachkommen wird.
    - François de La Rochefoucauld -

  • Führerschein Haben und Auto fahren können sind zwei Dinge.


    Ich sehe das jetzt aber nicht als Problem.
    Folgende Ideen hätte ich für dich:
    Geh auf den Fahrübungsplatz und drehe dort ein paar Runden. Mit vollem Radio :-)
    Mach einfach nochmal ein paar Fahrstunden.
    Mach ein Fahrsicherheitstraining.


    Das wird schon werden.


    Gruß,
    PapaT

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

    Einmal editiert, zuletzt von PapaT ()

  • Da hilft vor allem Fahren, Fahren, Fahren.
    Achte auch mal auf Deine Gedanken, was für Ängste und Befürchtungen sind da und dann überprüf sie ob die Befürchtungen auch wirklich eintreten.
    Wenn du damit nicht voran kommst kann auch eine Verhaltenstherapie dabei sehr hilfreich sein.


    Ich hatte das auch mal, brauchte 50 Fahrstunden und wahr mir immer unsicher. Aber mit der Zeit ist das weggegangen und jetzt fahre ich eher rasant.

  • PapaT, das ist definitiv so. Ich denke das Fahren lernt man erst hinterher.


    Also ich hatte meine Pflichtfahrstunden + eine extra für's Anfahren, Theorie Null Fehler (Lernsache) und alles in 8 Tagen Ferienfahrschule.
    Ich hab gelernt wie man ein Auto bedient, wie man tankt und den Fahrlehrer gründlich blamiert.
    Fahren konnte ich nach bestandener Prüfung trotzdem nicht. :hae::lach



    Lovrel, ich fahre wenn ich muss, also die Strecke zu weit zum Laufen ist. Ich GEHE einkaufen und fahre auch immernoch Bus.


    Meine Gedanken...also die meiste Zeit fluche ich. :rotwerd


    Ich bin diejenige dessen Vorfahrt selten beachtet wird, mir kam in einer Einbahnstraße schon zweimal ein Auto entgegen (in zwei Monaten, für mich ist das viel, da ich etwa nur einmal die Woche fahre) und ich bin die, die aus Versehen in den sechsten statt in den vierten Gang schaltet wenn sie einen Trecker überholen möchte.


    Ich glaube wenn ich in einer Großstadt wohnen würde, würde ich mich nie wieder freiwillig in ein Auto setzen.
    Dafür hatte ich hier schon das Glück, dass Kühe auf der Straße standen, mir auf einer Strecke von 2 km vier Katzen vor's Auto laufen wollten und fast hätte ich mal ein Reh und einen Fuchs mitgenommen.


    Sagen wir mal so, ich habe hin und wieder mal gute Tage, aber immer wenn ich ins Auto steige und lediglich eine Strecke von ca. 3-4 km fahre um Getränke zu kaufen, passiert mir irgendeinen Blödsinn.


    Zur falschen Zeit am falschen Ort. Ich. Immer. :crazy

    Sie mag vielleicht klein sein, aber sie ist die ganz große Liebe...


    An seinen Vorfahren kann man nichts ändern, aber man kann mitbestimmen, was aus den Nachkommen wird.
    - François de La Rochefoucauld -

  • Ich würde bei der Fahrschule noch ein paar Fahrstunden nehmen und denen auch sagen das du Angst hast.
    Übung macht den Meister.
    Mir war heute auch komisch, als ich mich wieder ins Auto gesetzt habe. Und ich fahre jeden Tag mindestens 100km. Da mir aber gestern der Reifen abrupt entlüftet wurde bei der fahrt, war das heute so ne Sache mit dem: Ich setz mich wieder ins Auto.

  • vileicht ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC. Da lernt Du die Grenzen kennen,auch mal ne vollbremsung machen um so das Auto besser einschätzen zu können.


    Kein Tier auf dieser Erde, bringt seinen Nachwuchs, zum Schlafen auf den Nachbarbaum
    .

  • Ich würde auch vorschlagen das Du mal ein paar Fahrstunden nimmst.
    Erkläre denen genau an welchen Stellen Du Angst hast.
    Mit einem Fahrlehrer an Deiner Seite kannst Du Dich den Angstsituationen stellen und üben.


    Das mit der Vorfahrt nehmen, liegt vielleicht auch an Deiner Unsicherheit. Wenn Du zögerst, merken das die anderen.
    Wenn ich ungeduldig bin und hab da jemand der einfach nicht über die rechts vor links Kreuzung fährt und erst noch Stunden überlegen muss, wer denn da nun Vorfahrt hat :crazy , dann fahre ich einfach und winke ihm zu.


    Die Ferienfahrschule ist an sich ne tolle Sache aber halt nicht so intensiv.
    In einer normalen Fahrschule lernt der Fahrlehrer Dich viel besser kennen. Er kann Dich und Deine Stärken und Schwächen viel besser einschätzen. Mein Lehrer z.B. kannte mich so gut, das er meine Schwachstellen immer und immer wieder trainiert hat. Zu guter letzt hat er mir noch 4 Wochen dran gehängt obwohl ich eigentlich schon fertig war.


    Das erste Jahr war für mich auch hart. Komme vom Land und die ersten Male in Köln war ich nass geschwitzt und froh endlich angekommen zu sein. Das passiert mir heute nicht mehr. Ich werde nicht mehr nervös wenn ich an einer Parklücke stehe und 5 Autos warten müssen. :pfeif Mir egal, dann warten die halt noch länger.


    Übung macht den Meister :daumen

  • Hi!


    Ich habe ein ähnliches Problem wie du. Ich besitze kein Auto, und habe somit wenig Fahrpraxis. Vor ein paar Jahren habe ich nochmal einige Fahrstunden genommen. Aber ehrlich gesagt: Mir ist das zu aggressiv "da draußen". Man darf sich keine Unsicherheit und keinen Fehler erlauben, schon wird gnadenlos gehupt, die Vorfahrt genommen, geschnitten. Ich habe das auch mit meiner Fahrlehrerin kommuniziert. Sie meinte "Ja, es wird immer voller und härter auf der Straße. Du musst mit draufhalten, dich durchsetzen, sonst setzen die anderen sich durch. Du musst hart sein.


    Ja, mein Fazit: Ist nichts für mich. In einem wenig besiedelten Land, mit glücklichen, entspannten Menschen würde ich gern Auto fahren. Hier nicht. Hier wird mit 60kmh durch enge Straßen geheizt, es wird noch Gas gegeben wenn man mit Buggy die Straße überquert, sogar auf den Radwegen sind "Erzieher" unterwegs, die Machtspielchen spielen, wer zu erst nachgibt usw.


    Ich finde es gruselig und halte mich von den Straßen als aktive Verkehrsteilnehmerin fern.
    Aber man kann mit Geduld und Kampfgeist bestimmt lernen, sich zu behaupten.
    Dir viel Erfolg...


    LG

  • Ich kenne das, da hilft nur eins: fahren, fahren, fahren. Mit der Routine schwinden die Ängste. Ich habe mich einfach immer gedrückt. :crazy Ich mag einfach nicht Auto fahren, es ist nicht mein Ding. Ab und zu zwinge ich mich selber, damit ich es nicht verlerne. Hier in Berlin ist das auch eine harte Nummer und beruflich muss ich manchmal in Neukölln fahren, grausam.
    So krasse Ängste wie Du hast, habe ich nicht und bei anderen sitze ich meist relaxt im Auto. Wohl ist mir dabei dennoch nicht. Du schriebst, dass Du vorher nicht solche Ängste hattest, ist denn irgendwas passiert? Was war der Auslöser?


    So ein Fahrsicherheitstraining habe ich auch gemacht, war echt ne klasse Sache und hat richtig Spaß gemacht!