Bei dir klingt es so, als bräuchte es nur eine kräftige Ansage, dann wäre alles paletti.
Willst Du solche Vorwürfe lesen, weil schon zu oft gehört?
Nein, was ich schrieb kann man anders auch lesen, denn es war auch anders gemeint.
Die Ansage hat bei mir geholfen, der Junge war auf Besuch hier für kurze Zeit. Dass das zu Hause ne andere Situation ist, hatte ich auch geschrieben.
Ich weiß nicht wie alt dein Junge damals war, aber meiner bewegt sich zeitweise allein seitdem er ca. 5 ist. Vorzugsweise draussen, was ich auch verstehen kann, wenn Ganztagskids nach 8h Arbeit keinen Bock mehr haben in Butzen zu hocken.
Klar kann ich auch verstehen, das verstehe ich sogar bei Kinder, die keine ADHS-Problematik haben.
Die Jungs waren da auch in dem Alter, kennen sich seit dem 3. LJ, heute sind beide 10. Inwieweit der Junge jetzt Freunde hat (ist ja weggezogen), kann ich Dir nicht beantworten. Laut Mutter schon, verbessert in der Schule um 1-2 Noten
Aber pauschal kann man doch auch nicht sagen, dass ADHS-Kinder alle keine Freunde haben.
An was machst du das fest, das der Junge sich trotz Ritalin noch so verhält?
Die Jungs haben sich auf dem Volksfest im Sommer verabredet, wir Mütter waren auch dabei. Und ich konnte da keinen Unterschied feststellen im Verhalten. Es wurde kein Spielzeug zertrümmert, aber wir waren ja auch auf dem Volksfest.
Dann erkundige Dich mal in einschlägigen Foren (z.B. von ADHS-Anderswelt... falls die Angabe hier erlaubt ist...); lies doch enfach mal z.B. bei ADHS bei Kindern und Jugendlichen, ADHS und Erziehungsfragen und ADHS und Schule in dem genannten Forum ein paar Beiträge quer, dann wirst Du erkennen, dass es genau solche Fälle zu hauf gibt. Von denen rede ich.
Ich hab nirgendwo geschrieben, dass es das nicht gibt. Hier ist das Thema die Masse an Diagnosen und die immer mehr steigende Diagnostik diesbezüglich. Und dass es das alles schon immer gab - angeblich auch in der Anzahl - aber es nur selten diagnostiziert wurde. Und dass sogar der "Entdecker" des ADHS Zweifel einräumt...um es mal ganz vorsichtig auszudrücken.
Ich kenne so ein Verhalten nicht und habe noch nie davon gehört, dass irgendjemand aus dem Umfeld von so einem Kind berichtete. Laut, hippelig, wild usw. Dies alles ja. Hauen, kratzen, beissen auch. Aber nichts, was über Jahre angedauert hätte.
Und da ich aber einige Kinder kenne, die unter ADHS-Verdacht und -Diagnosen stehen, jedoch das von Dir beschriebene Verhalten nicht aufweisen (wie Du sagst haben die ja dann kein ADHS), kann da irgendwo irgendwas nicht stimmen.
Das Kind einer meiner Freundinnen hat auch die Diagnose. Laut, wild, Spielzeug kaputt machen, zündelt gerne usw. Phasenweise auch etwas aggressiv. Der wurde allerdings nichtmal in der Schule um 1-2 Noten besser, was ja sonst IMMER zu sein scheint. Seit ich glaube 2. Klasse hoch dosiertes Ritalin (wurde immer höher eingestellt) und ich glaube mittlerweile abgesetzt, da es nicht wirkte, anfangs schon, dann nicht mehr. Der Junge wird jetzt 11. Und er hat einige Freunde (mein Junior geht da auch gerne hin, wohnen aber nicht um die Ecke), mit denen er den ganzen lieben langen Tag rumstrawanzt.
Aber vielleicht hat er ja gar kein ADHS..... Aber die Diagnose hat er. Darum gehts.
Leider hilft mir die Antwort in meinen alltäglichen Problemsituationen nicht.
Ich kenne auch Deine alltägliche Problemsituation nicht und ich wüsste vielleicht auch nicht, wie ich Dir helfen könnte.
Hilft bei Euch Ritalin auch nicht - oder nur bedingt?
Meinst Du die Situation im Umgang mit Deinem Kind?
Oder meinst Du damit den Umgang mit der Problematik von aussen?
Ich verteufele die Ritalingabe überhaupt nicht - das hab ich vorne schon irgendwo geschrieben. Sehr wohl bin ich kritisch. Und dass es ADHS in der Form so häufig gibt wie es diagnostziert wird und das immer öfter, glaube ich im Leben nicht.
Und in dieser Anzahl hat es das auch früher nicht gegeben.
Wenn man nur an die rückläufige Geburtenrate denkt, ADHS meist genetisch bedingt ist, aber die Diagnose immer häufiger gestellt wird, kann da schon rein rechnerisch was nicht passen.