Kontakte knüpfen, echt schwierig

  • Hallo liebe Mamas und Papas,


    ich möchte mal eure Erfahrungen wissen. Mein Sohn ist 3 Jahre und wir leben in einem kleinen Dorf. Da meine Freunde keine kleinen Kinder haben oder weiter weg wohnen versuche ich hier Kontakte zu anderen Eltern zu knüpfen, das ist garnicht so leicht, wie ich feststellen muss. Neulich traf ich eine Bekannte mit ihren 2 Söhnen und sie schlug vor, das wir mal zum spielen vorbei kommen können. Super Idee, sie wollte sich in den Ferien melden. Tat sie leider nicht , also rief ich heute an und da war sie erstaunlicherweise sehr zurückhaltend. Sie meldet sich nochmal oder wenn wir uns nochmal treffen können wir uns ja verabreden, sagte sie.Tja, ich weiß auch nicht.
    Kann das an dieser ländlichen Umgebung liegen? Habe hier schon nach Alleinerziehenden gesucht aber leider nicht gefunden. Manchmal denke ich, ich sollte doch wieder in eine Stadt ziehen....
    Ich bin auch nicht sooo kontaktfreudig aber für meinen Sohn tue ich das gern aber es läuft schleppend.


    Wie ist das bei euch?



  • Bei uns auf dem Dorf ist es genauso. Wir hatten Kontakt zu einem anderen Jungen. Wir trafen uns erst auf dem Spielplatz und dann waren wir ihn zwei oder drei Mal bei ihm Zuhause. Die kamen nie zu uns. Die Jungs waren dann später auch in einer Kita-Gruppe.
    Sie sprach uns nicht mehr an auf ein weiteres zusammen spielen. Jetzt geht der Junge in einem anderen Kindergarten.


    Mein Sohn würde auch Freunde aus dem Kindergarten zu uns einladen aber man muss immer mit dem Auto sie abholen oder bringen.


    Ich glaube ich werde auch bald wieder in die Stadt ziehen.

  • also ich wohne am Grossstadtrand - hier trifft man vieles - auch noch die klassische Hausfrau
    allerdings fast nie Alleinerziehende ... die arbeiten, haben abends nieman fürs Kind usw.....
    Außer meine AE-Nachbarin - nada....
    da haben die Hausfrauen mehr Zeit. Wenn du jemand abends fürs Kind hast, lass dich in den
    Elternbeirat des Kindergartens wählen, geh zu Mutter & Kind Gruppen bei der Caritas oder wer das
    bei euch anbietet.

  • In einem kleinen Dorf ist Kontakte knüpfen merhrals schwierig. Kenne ich :rolleyes: Die sind so mit sich und dem gewachsenem beschäftigt, da sind "Neue" zuviel . Damit kommen sie nicht klar. Ich habe auch schon öfter, auf der Straße oder Spielplatz nach Smalltalk gehört "Lass uns mal Kaffee trinken und die Kids können spielen". Die wenigsten meinen es ernst. Sie wollen nur freundlich sein. Die Frauen haben Angst, daß Du ihnen den Mann ausspannen willst :radab So habe und erlebe ich es. Da darf dann der Mann als Elektriker nicht mal meine Lampen in der neuen Wohnung innerhalb des Dorfes anbringen, obwohl wir uns vorher schon kannten :ohnmacht: Der andere Elektriker durfte, die waren neu zugezogen. Wir werden hier auf kurz oder lang auch wieder wegziehen. Landschaftlich superschön und ideal für Kinder, aber sonst?

  • Hi!


    Ich wohne mitten in der Stadt. In Kontakt kommt man ganz gut, hier gibts eben alles. Viele Alleinerziehende Mütter und Väter, Kurden, türkische Frauen, die sich in geselliger Runde auf den Spielplätzen treffen usw. Ich habe aber nie einen Babysitter und kann somit nur alle 14 Tage nach 17 Uhr raus (außer auf den Spielplatz) so dass man sich eben doch nicht mit anderen treffen kann. Mit meiner Tochter (noch keine drei Jahre) woanders hinzugehen außer auf dem Spielplatz oder zum Kinderturnen habe ich keine Kraft. Hier sind alle Straßen so eng, voller Menschen und vielbefahren, dass ich immer Angst haben muss, dass sie mir unter die Räder gerät. Jeder Fitzel Grünfläche ist übersät von Hundehaufen.


    Macht auch keinen Spaß ;)


    Lg

  • Ich wohne auch auf dem Land, es ist schon durchaus schwierig. Man muss schon weite Wege in Kauf nehmen um neue Leute kennen zulernen. In meiner Gemeinde gibt es kaum AE's, habe ich das Gefühl. Sonst kenne ich schon einige Leute, die meisten sind halt eher auf Haushalt und Mann bedacht (die Einzige, die Kinder im gleichen Alter wie mein Terrorzwerg hat, will nichts mit mir großartig zu tun haben. Liegt daran, dass meine beste Freundin die Ex-Frau, des Vaters ihrer Kinder (Twins) ist. :brille
    Zumindest habe ich noch Freundinnen vom GVK, zusammen gehen wir immer zu verschiedenen Treffen. Einmal im Monat gibt es dann auch ein AE-Treffen.

  • Nach 8 Jahren auf dem Land bin ich endlich wieder in der Stadt (eine kleine, aber immerhin :brille ) und ich bin einfach nur froh drum! Ich kenne das zu gut was Du schreibst!
    Was soll ich Dir da raten? :hae:
    Hau ab!

    LG Sankofa



    Mit dummen Menschen zu streiten ist wie gegen eine Taube Schach zu spielen.
    Egal wie gut Du Schach spielst, die Taube wird alle Figuren umwerfen, auf
    das Brett kacken und herum stolzieren als hätte sie gewonnen.

  • Erstmal danke für eure Antworten, das tut gut zu lesen, dass es nicht nur mir so geht. :thanks:


    Meine Freundin hat auch mal hier in der Nähe gelebt mit ihrem damaligen Freund . Sie wollte ein kleines Kosmetikstudio eröffnen und der Vater vom Freund sagte zu ihr, er gäbe ihr hier keine Chance weil sie nicht von hier käme. Sie bekomme hier keinen Fuß auf den Boden.
    Ich war vorgestern hier auf dem Dorffest und ich merke, ich gehöre überhaupt nicht dazu, kein Stück!


    Ich habe mir heute nacht überlegt wieder in die Stadt zu ziehen wenn der Kleine in die Schule kommt. Wir haben hier nämlich erst vor einem Jahr eine Traumwohnung bezogen:-)
    Aber immer hier bleiben möchte ich nicht.
    Zum Glück gibt es eine KiGa Freundin wo doch regelmäßiger Kontakt besteht.


    Ich kann die Leute nicht verstehen, man will sie doch nicht gleich heiraten sondern nur was schönes für die Kinder machen :hae: . Das ist mir so wichtig, das mein kleiner Stöpsel glücklich ist!


    Liebe Grüße Wildblume

  • Also ich muss sagen, dass es in der Stadt auch nicht wirklich besser ist. Man lernt schnell Leute kennen, das stimmt. Aber den Kontakt zu halten ist wirklich schwer. Entweder man wohnt relativ weit auseinander, oder die Arbeitswege sind so lang, so dass es unter der Woche nicht viel Sinn macht sich zu treffen und am WE ist es oft so, dass dann im Familienkreis was unternommen wird. Wenn man sich wirklich bemüht, dann ist so alle zwei bis drei WOchen mal ein Treffen drin, aber das finde ich leider etwas wenig. Aber gut, hier gehen auch alle Vollzeit arbeiten und haben in der Regel einen Arbeitsweg von ca. 1 Stunde einfach.

  • Hallo Wildblume,


    mir geht es genau gleich... haben auch gerade durch Glück eine neue Wohnung beziehen können, aber dennoch zieht es mich zurück in die Stadt, Kontakte sind hier auch schwierig zu knüpfen, die meisten haben einen Partner und sind für sich ...vor 6 Monaten ist dann auch noch meine engste Freundin weggezogen, immer nur allein ich und mein Sohn..
    also für mich steht fest ich geh definitiv hier weg..



    ps. wenn du willst kannst du mir PN schreiben zum plaudern :wink

  • Ich kenne das auch, allerdings habe ich immer bis vor 4 Jahren in dem Ort gelebt und gehörte nie dazu. Ich bin nie gerne auf Verantstaltungen gegangen, geschweige denn habe ich die Prüfung der "Jugend" gemacht um dazu zugehören. Dann kam mein erster Sohn und ich war allein da war es noch schlimmer. Es ist schlimm, wenn alle intakte Familien haben. Es gab eine mit der ich mich hin und wieder unterhalten habe und die großen sind in einem Alter.


    Ich wohne jetzt am Rand einer Großstadt, es fällt mir schwer in Kontakt mit anderen zukommen, aber das schulde ich einem anderen Grund.

  • Hallo Wildblume,


    grundsätzlich gibt tatsächlich so etwas wie eine eingeschworene Gemeinschaft in kleineren Orten. Ich habe das mit meinen Kindern gleich mehrmals erlebt allerdings auch in der Großstadt, da ich beruflich bedingt mehrere Mal mit Familie umgezogen bin.


    In der kleinen Dorfgemeinschaft ist ja so ein Zusammenhalt ja auch durchaus zweckmäßig-wg. der vielen großen und kleinen Dinge, die man auf diese Art der Zusammenarbeit im Dorf bewältigen kann.
    Der Schlüssel zu dieser Tür Dorfgemeinschaft liegt hier zum Teil im Ansprechpartner, manchmal auch an der Mitgliedschaft oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten Interessengemeinschaft.


    Ich wollte jetzt wirklich nicht kluge Reden schwingen-nur versuchen ein paar Tipps zu geben. Sei einfach offen, höre genauer hin , vielleicht ist da mal im Kindergarten jemand der deine Hilfe brauchen könnte- darauf könnte man dann später aufbauen. Im Moment sehen das die Leute vom Dorf so: Du bist neu, du willst was von Ihnen, warum sollten sie auf dich zugehen?
    Ich weiß das hört sich jetzt klug an, ist aber(leider) so.


    In der Stadt ist es nicht unbedingt besser. Dort ist es unpersönlicher. Es kann sein, dass mehr Leute dort wohnen, du aber genauso allein bist.


    Wenn dir die Wohnung gefällt und die Umgebung und dein Kind sich wohl fühlt, solltest du nichts überstürzen.


    Heute wohnen wir in der Nähe zweier großer Städte in einer kleineren Stadt mit ländlichem Charakter aber deutlichen Stadtmerkmalen. Es ist halt so eine Mischung. Das heißt auch, es leben viele Zugezogene hier. Das macht es leichter für Leute wie uns. Wir haben versucht aus den ganzen Dingen, die uns auch passiert sind zu lernen und sind von Beginn an anders rangegangen. Eben auch in der Sichtweise. Wir hatten offene Ohren für die Gespräche der Leute , haben Hilfe angeboten, wo es ging( nicht zu verwechseln mit anbiedern- Abgrenzung muss auch sein).


    Heute fast 11 Jahre nach unserem Zuzug sind wir als Zugezogene etabliert. Wir und die Kinder fühlen uns wohl und wir haben es nicht bereut an der Beziehung zu unserer neuen Stadt gearbeitet zu haben.


    Einheimische können wir nicht werden, wir sind ja auch nicht hier geboren, aber wir sind Wahleinheimische. Einen kleinen Unterschied muss es ja geben.


    Viel Glück also im Dorf!


    LG Gugullus :strahlen

  • Heyhey,
    auch ich kann mich da nur anschließen Wildblume. Meiner Meinung nach hat das auch was mit dem Alleinerziehenden-Status zu tun.
    Es fällt mir leicht mit Leuten ins Gespräch zu kommen und wenn man sich auf der Straße trifft, quatscht man auch regelmäßig.
    Sobald es dann aber tatsächlich ums Verabreden geht, spüre ich eine erhebliche Distanz.


    Am Anfang war ich echt ein bisschen gekränkt, aber jetzt hab ich eben einen kinderlosen Freundeskreis. Hat auch so seine Vorteile ;-)
    Kinder knüpfen ja meist ohnehin viel schneller eigene Freundschaften.