Wozu überhaupt noch arbeiten gehen?!

  • Die Überschrift ist jetzt mehr rhetorisch, aber ich ärgere mich gerade sehr.


    Seit August geht das Kind in die KiTa, ich habe Arbeitslosengeld 1, Unterhalt, Kindergeld und Wohngeld erhalten. Viel war das gesamt nicht, wir mussten schon sparsam leben und krebsten mehr oder weniger an der HartzIV-Grenze rum.
    Durch den Wohngeldanspruch bekam ich durch das BuT-Paket einen Zuschuss fürs KiTa-Mittagessen, immerhin 22€. Dennoch verlangte die KiTa 70€ von mir für Frühstück, Zwischenmahlzeiten, etc.


    Nun habe ich seit September einen Job, wo ich grob 100€ mehr zur Verfügung habe als als Arbeitslose. Deshalb fällt wohl mein Wohngeldanspruch weg. Und damit dann auch der Zuschuss zum Mittagessen.
    Ich arbeite nur in Teilzeit und habe jeden Monat ca. 100€ an Spritkosten für den Arbeitsweg. Somit gleicht sich der monatlich zur Verfügung stehende Betrag wieder aus zur vorherigen Arbeitslosigkeit. Das wär für mich aber soweit ok.


    Allerdings kommt mit dem veränderten Einkommen nun ein Elternbeitrag von 90€ auf mich zu, der ans Jugendamt gezahlt werden muss. Das heisst, dass ich für die KiTa monatlich nun 182€ anstatt 70€ zahlen muss. Und das bei gleichbleobendem zur Verfügung stehendem Geld. Ich weiss nicht so recht, wovon ich das bezahlen soll.
    Ehrlich, würde ich nun nicht arbeiten gehen, stünden wir finanziell besser da. Darf das denn sein?!

  • Hallo Alessandria,


    nimm deine Gehaltsabrechnung und geh damit zum Jugendamt. Du mußt keinen Elternbeitrag ans Jugendamt zahlen. Ich habe die letzten 7 Jahre auch TZ gearbeitet, und jedes Jahr eine Rückerstattung der Elternbeiträge vom JA erhalten (pro Monat 25 Euro). Das kann man aber vorher auch abklären. Zudem dürftest du als AE trotzdem noch einen Zuschuss zur Kita bekommen.. mach dich mal beim Ja und beim Amt für Soziales schlau.. da gibt es Sonderregelungen.
    lg
    Kila

    Homo homini lupus est


    Gott vergibt, ich nicht

  • Und gerade deshalb nutzen viele die volle Elternzeit von 3 Jahren aus, denn mit ALG2 hat man manchmal sogar mehr Geld zur Verfügung und hat wenigstens Zeit fürs Kind und keinen Stress.


    Darf natürlich nicht sein, dass die Arbeit sich nicht lohnt, ist aber die Realität.

  • Darf natürlich nicht sein, dass die Arbeit sich nicht lohnt, ist aber die Realität.


    Arbeit Lohnt sich. Sogar für die überwiegende Mehrheit der Menschen In Deutschland. Nur eben nicht für jeden. Stellt sich dann immer wieder die Frage ab welchem Betrag es sich nicht mehr lohnt. Wieviel einem zusteht. Ob einem etwas ohne Gegenleistung zusteht.

    2 Mal editiert, zuletzt von vatertochterduo ()

  • Hallo!


    Verstehen kann ich deinen Frust...und berechtigt finde ich ihn auch.
    Meine Freundin ist jetzt wieder mit den Stunden runter, weil sie im Endeffekt mehr zahlen muss und on top Probleme bei der Kinderbetreuung bekommt.


    Letzten Endes lohnt es sich zu arbeiten...für's eigene Gefühl, die vermeintlichen Rentenpunkte ***hüstel*** und deine Stelleung auf dem Arbeitsmarkt.


    Kopf hoch und lalalalalala denken,
    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Hallo Alessandria,


    nimm deine Gehaltsabrechnung und geh damit zum Jugendamt. Du mußt keinen Elternbeitrag ans Jugendamt zahlen. Ich habe die letzten 7 Jahre auch TZ gearbeitet, und jedes Jahr eine Rückerstattung der Elternbeiträge vom JA erhalten (pro Monat 25 Euro). Das kann man aber vorher auch abklären. Zudem dürftest du als AE trotzdem noch einen Zuschuss zur Kita bekommen.. mach dich mal beim Ja und beim Amt für Soziales schlau.. da gibt es Sonderregelungen.
    lg
    Kila


    Ich hab jetzt die Gehaltsabrechnung kopiert und mit einem Brief ans Jugendamt fertig gemacht. Hatte mit der Dame verab telefoniert udn sie meitne, ich solle die Abrechnung schicken. da wusste ich allerdings noch nicht, wieviel ich tatsächlich verdiene udn was das alles mit sich zieht.
    Werde nächste Woche dort nochmal anrufen und um einen Termin bitten.
    Vielleicht aber lagst du mit deinem Verdienst unter dem Satz? Mit Kindergeld und Unterhalt udn eben dem Gehalt liege ich über der Einbkommensgrenze von 17.500€.



    @ Cola und VTD
    Ich würde den Job deshalb nicht aufgeben, bin froh, dass ich genau diesen Job gefunden habe. Und klar, im Lebenslauf siehts besser aus udn mir gehts persönlich auch besser, wenn ich arbeiten kann, einen geregelten Tagesablauf habe usw.


    Aber dennoch finde ich es ein Unding, dass man unterm Strich dann noch weniger Geld zur Verfügung hat als jemand, der ALG2 bekommt.


  • Arbeit Lohnt sich. Sogar für die überwiegende Mehrheit der Menschen In Deutschland. Nur eben nicht für jeden. Stellt sich dann immer wieder die Frage ab welchem Betrag es sich nicht mehr lohnt. Wieviel einem zusteht. Ob einem etwas ohne Gegenleistung zusteht.


    Ich meinte ja solche Fälle wie bei Alessandria, wo es sich zumindest finanziell nicht lohnt, da man das Gleiche raushat, wie ohne Arbeit.


  • Ich meinte ja solche Fälle wie bei Alessandria, wo es sich zumindest finanziell nicht lohnt, da man das Gleiche raushat, wie ohne Arbeit.


    Letztendlich noch gute 100€ weniger!


    Das sähe bei mir wohl einfach anders aus, wenn ich nicht in meinem studierten Job arbeiten würde sondern ungelernt irgendwo anders. Dann würde ich weniger verdienen, läge unter der Höchsteinkommensgrenze und bekäme Wohngeld (oder eben ergänzend ALG2) :D


  • Dann würde ich weniger verdienen, läge unter der Höchsteinkommensgrenze und bekäme Wohngeld (oder eben ergänzend ALG2) :D

    Das beantwortet deine Frage im Titel gut.
    Dafür, daß Menschen Leistungen beziehen, gehen andere arbeiten.


    ^^

  • Vielleicht kannst du dein Gehalt ja reduzieren, sodass du die staatlichen Hilfen wieder bekommst.


    Soll ich nur noch als 450€-Jobberin arbeiten gehen?^^ Ne, eher nicht :D


    Nicht falsch verstehen, ich kündige den Job deshalb nicht, werde auch nicht mit den Stunden runtergehen oder mir eine weniger gut bezahlte Stelle suchen.


    Ich ärgere mich nur darüber, dass man so benachteiligt wird, wenn man sich fürs arbeiten gehen entscheidet.

  • Sich absichtlich bedürftig(er) zu machen, würde sowieso zu einer Sperrung (ALGI) und/oder Sanktion (ALG II) führen.



    Ich glaubs grad nicht, daß ernsthaft geraten wird, weniger zu arbeiten, um (mehr)
    Sozialleistungen abzugreifen. :radab

  • Ich arbeite nur in Teilzeit und habe jeden Monat


    Übrigens ist die Aussage deshalb falsch und das wird immer wieder propagiert.


    Du kannst nicht erwarten mehr zu haben wenn Du nur Teilzeit arbeitest.


    Du hast sicher mehr als ein H4 wenn Du Vollzeit arbeitest.
    Das ist das System und das ist auch gut so.



    Warum immer wieder die Aussage: "Wer arbeitet muss mehr haben" Die Aussage müsste lauten: "Wer Vollzeit arbeitet muss mehr haben" und dies ist auch i.R. so oder wieviel hättest Du wenn Du Vollzeit arbeitest?


  • Da liegst eigentlich richtig, aber nur eigentlich. Ich verdiene zb mit meinem TZ-Job gleich viel wie KV mit seiner vollen Stelle. Das hat wenig mit Vollzeit oder Teilzeit zu tun sondern damit, welche Kenntnisse man hat.
    Und ich habe auch mit TZ und Unterhalt, Kindergeld, ggff. Wohngeld mehr als ein ALG2-Empfänger. NUR habe ich durch die Berufstätigkeit eben auch mehr Ausgaben. Spritkosten zb. Und durch das Grundgehalt überschreite ich die Höchsteinkommensgrenze bei der Elternbeitragsberechnung udn muss anteilmässig für den kiTa-Platz zahlen. UND erst DADURCH liege ich finanziell so weit unten. Ich finde, da muss man Unterschiede machen.


  • Vielleicht aber lagst du mit deinem Verdienst unter dem Satz? Mit Kindergeld und Unterhalt udn eben dem Gehalt liege ich über der Einbkommensgrenze von 17.500€.


    Was ist das für ein Satz ?


    Es geht um deine Kosten u.a. Miete, Fahrtkosten zur Arbeit, du darfst nicht unter das Existenzminimum fallen.


    Frag mal nach Kostenübernahme der Kinderbetreuung nach § 90 ff SGB VIII oder so ähnlich


    Z.B.


    764 Freibetrag Einkommen für dich,
    + 268 Freibetrag für das Kind
    + xxx Miete Beispiel 700
    + xxx Versicherungen 40
    + xxx sonstiges (kommt auf den Einzelfall an)


    = 1772 Euro Belastungsgrenze

  • Spritkosten zb.


    die habe ich mit den Kindergartenkosten zusammen auf der Steuerkarte - sind bei mir zusammen 4000 Euro/Jahr die ich nicht versteuern muss
    = jede Monat mehr Netto


    Alternative Umzug zum Arbeitsplatz nach der Probezeit - spart nicht nur 100 Euro Spritkosten, sondern auch das ganze Auto.


    Arbeiten lohnt sich auf den ersten Blick nicht immer, aber unterhalte dich mal mit Frauen die versuchen nach 5,6 Jahren wieder einzusteigen - da ist Essig, vom Gehalt ganz zu schweigen.

  • Mit "unter dem Satz" meinte ich die Einkommensgrenze von 17.500€. Darunter sind hier die Elternbeiträge frei.


    Mit dem Umzug zum Arbeitsplatz fiele die KiTa weg udn in der Stadt möchte ich nicht leben. Ich bin froh über etwas räumliche Distanz zur Arbeit aufgrund des Klientels :)
    Das Auto würde der Umzug dennoch nicht ersparen, denn ich benötige das Auto für die Arbeit.


    Mit Fahrtkosten zur Arbeit, Miete usw. liege ich nicht unter dem Existenzminimum. Mit den KiTakosten aber sehr wohl.


    Wer soll die Kosten für die KiTa übernehmen? Welche Stelle müsste ich dazu befragen? Jugendamt?