"Nötigung" am Arbeitsplatz- Wer kann mir Rat geben

  • Hallo!
    Ich wurde heute auf Arbeit vor die Wahl gestellt entweder ich besorge mir jemand der meinen Sohn (4Jahre) beaufsichtigt so das ich noch flexibler bin oder ich kann so meine Schichten behalten wie ich sie brauche nur mit Gehaltskürzung. Bis Mittwoch nächste Woche habe ich Zeit mich zu entscheiden. Ich arbeite im Wechsel Früh und Spätschicht und habe es mitmeiner Mutter so eingerichtet das mein Sohn versorgt ist wenn ich bis 22 oder 23 Uhr arbeiten muß. Meine Mutter ist auch im Schichtdienst und hat immer entgegengesetzt wie ich Dienst. Leider ist kein anderer da der helfen kann. Ich fühle mich schon sehr genötigt auf die Gehaltskürzung einzugehen. Aber bleibt mir eine andere Wahl? Tagesmütter sind bei uns kaum zu bekommen und andere Stellen gibt es nicht. Weiß jemand was ich tun kann? :hilfe

  • ups wollt mich nicht bedanken :-)
    habt ihr einen Betriebsrat? dann würde ich mal mit dem reden oder bei einer Gewerkschaft anrufen, wenn Du in keiner bist, kennst vielleicht jm. der für Dich fragen könnte und bei dem Arbeitgeber ist es sicher nützlich Dich bei einer anzumelden. Ich weiss es nicht aber ich glaube das musst du nicht unterschreiben. lg

    " Während wir noch traurig sind über etwas, das geschehen ist, wächst ganz tief in uns schon der neue Mut für das, was sein wird.
    Leise, beharrlich, unaufhaltsam." (Verfasser unbekant)

  • Ich bin im Gesundheitswesen (Dienstleistung) habe dort auch schon vor der Geburt gearbeitet. Die Probleme fingen vor ca 1 Jahr an, als der Papa in Haft mußte. Jeden Monat die Angst mein Dienstplan paßt nicht zu dem meiner Mutter. Was machst du wenn wir die selbe Schicht haben. Das geht an die Substanz. Einen Betriebsrat haben wir. Ich werde heute dort anrufen verspreche mir allerdings nicht viel davon. Zumal die Stellvertretung gestern bei dem Gespräch dabei war. Sie hat nur wenig Ahnung von dem was sie tut, hat mir nur den Rat gegeben mich kundig zu machen ob eine Kürzung gerechtfertigt ist. Ist das nicht ihre Aufgabe.oder seh ich das falsch

  • Ich kann dir nur den Rat geben in die Gewerkschft einzutreten. Die sind Kundig und haben die richtige Beratung.


    Mir ist nicht klar wie der Arbeitgeber die Gehaltskürzung begründet.Wenn das Kind Betreut ist wenn Du Arbeitest,sollte ihn das nichts angehen. Wenn das Kind Krank ist bezahlt er gar kein Gehalt, den übernimmt die Krankenkasse.
    Ich würde die Gehaltskürzung ablehnen und zur Not vor das Arbeitsgericht gehen. Deine Position ist Gut solange Du nicht gegen den Arbeitsvertrag verstöst.


    Du könntest Dich zusätzlich nach einer Tagesmutter umsehen. Das würde entlastend für alle Beteiligten sein. Im Krankheitsfall ist Die aber auch nicht zuständig.


    Kein Tier auf dieser Erde, bringt seinen Nachwuchs, zum Schlafen auf den Nachbarbaum
    .

  • das ist ja klasse, die machen es sich ja richtig einfach!!!


    geh da bloß nicht drauf ein!!!
    dein erster weg ist jetzt der, zum betriebsrat.
    rede mit denen und die geben dir auch einen antrag, zum eintritt in die gewekschaft.
    das kostet dich monatlich 1% deines bruttogehaltes .


    leute, die in der gewerkschaft sind sieht zwar kein arbeitgeber gern , aber das kann dir in dem fall wurscht sein.
    ich wünsch dir alles gute..... :-)

  • Wenn du auf den Vorschlag nicht eingehst, kann der Arbeitgeber eine Kündigung oder eine Änderungskündigung aussprechen.


    Die Kündigung könnte er damit begründen, dass du durchs kind zu hohe Fehlzeiten hast - was er dann belegen muss. Die Änderungskündigung müsste er (grübel) damit begründen, dass du nicht mehr die erwartete Leistung bringst und das belegen. Vor Gericht kommt das kaum durch.


    In der Praxis kann es aber passieren, dass das Arbeitsklima so versdaut ist, dass eine Zusammenarbeit nicht mehr funktioniert. Dann kommt es meist zu einer Abfindung - und man steht auf der Straße ...



    Normalerweise müsste hier der betriebsrat Terror machen. Ist der aber nicht stark, dann musst du versuchen einzuschätzen, ob der Arbeitgeber sein Ding weiter durchziehen wird und wie weit er gehen wird. (Das hängt auch davon ab, wie oft es zu "Ausfällen" in der Vergangenheit kam - also ob er begründet an deiner Leistungsfähigkeit zweifeln darf oder ob er nur ganz simpel die Personalkosten senken will mit einem miesen Druckaufbau ...)

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Es fällt mir schwer zu glauben, dass eine Gehaltskürzung durchsetzbar wäre mit dem Argument, dass du deine Arbeitszeiten flexibler gestalten sollst als bisher. Für mich klingt das schon sehr flexibel, was du machst.


    Im Gesundheitsbereich gelten doch praktisch flächendeckend Tarifverträge, von denen kann ein Arbeitgeber nicht einfach so abweichen. Anders wäre es vielleicht, wenn du übertariflich bezahlt wirst mit der ausdrücklichen Begründung im Arbeitsvertrag, dass von dir als Gegenleistung eine besondere Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeiten verlangt wird. Dann könnte der übertarifliche Anteil vermutlich gestrichen werden.


    Wenn es um Nachtdienste/Wochenenddienste geht, die du bisher nicht machst, dann müsstest du sehen, ob die im Arbeitsvertrag stehen bzw. ob die von allen Kollegen/-innen in deiner Position verlangt werden. Möglicherweise könnte dein Arbeitgeber dann von dir verlangen, Nachtdienste/Wochenenddienste zu machen (sonst müssen andere ja die Dienste übernehmen). Er kann allerdings trotzdem vermutlich nicht mit einer Gehaltskürzung drohen. Wenn solche Dienste betrieblich zwingend notwendig sind, dann stellt sich die Frage, ob du in einen anderen Bereich im Betrieb ohne Nach-t/Wochenenddienste wechseln kannst.


    Wenn in deinem Gehalt eine erhöhte Vergütung für Nachtdienste/Wochenenddienste pauschal mit eingeschlossen ist, dann könnte die natürlich gekürzt werden, wenn du die Dienste nicht machst. Andererseits ist es aber üblich, dass solche Arbeitszeiten immer nur dann erhöht und gesondert vergütet werden, wenn sie tatsächlich auch geleistet werden. Dann kann das Gehalt natürlich nicht pauschal gekürzt werden


    Fazit. Um eine fachliche Beratung kommst du nicht herum. Eine Erstberatung bei einem Fachanwalt für Arbeitsrecht kostet dich bis zu 250 Euro. Sollte es zur Klage kommen, dann bezahlt meines Wissens in der ersten Instanz jeder seinen Anwalt selbst, unabhängig vom Ausgang. Ob eine gewerkschaftliche Vertretung mit eingeschlossener Beratung auf Dauer die günstigere und für die Zukunft die sicherere Variante ist, kannst nur du entscheiden.


    Mit dem Betriebsrat kannst du aber, falls das für dich in Frage kommt und die die Arbeitszeiten nicht anders regeln kannst, über Möglichkeiten einer Umsetzung in einen anderen Bereich sprechen, der deinen zeitlichen Möglichkeiten besser entspricht, falls es auf deiner jetzigen Stelle gar nicht geht.

  • Sie hat nur wenig Ahnung von dem was sie tut, hat mir nur den Rat gegeben mich kundig zu machen ob eine Kürzung gerechtfertigt ist. Ist das nicht ihre Aufgabe.oder seh ich das falsch


    Nun Du brauchst Fachberatung. Am besten von einem kundigen BR.


    Oft sitzt bei solchen Gesprächen der Vorsitzende oder ein anderer Freigestellter dabei. Sachkunde ist Glückssache.


    Die Kündigung könnte er damit begründen, dass du durchs kind zu hohe Fehlzeiten hast - was er dann belegen muss.


    Ne so einfach geht das nicht. Er muss erst abmahnen (Hat er jetzt wohl gemacht). Es muss eine Störung des Betriebsablauf da sein.


    In der Regel wird der AG versuchen einen nicht gewünschten AN woanders hin zu verstezen. Mit Lohneinbußen. Wenn der wiederspricht hat er die Munition für Abmahnungen.
    Wenn es dann häufige Schichtentauschen und Fehlzeiten gibt wird das weiter abgemahnt. Dann wird irgendwann ein Aufhebenungsvertrag angeboten.


    Du kannst dem AG signalisieren "Kinderbetreuung gelöst" ohne was zu ändern oder Dir ne Tagesmutter suchen.
    Alternativ die Gehaltskürzung hinnehmen und so weiter leben.


    Wieviel Gehalt (%) wäre das denn? Ist das vorgeschlagene Arbeitszeitmodell interessant?

  • Fehlzeiten hatte ich nur durch Krankheit vom kleinen aber auch nur 3-4 Tage letztes Jahr und da habe ich die Betreuung im Notfall hinbekommen, weil meine Mutter ihren Urlaub verschoben hat oder Frei genommen hat oder sogar einmal Doppelschicht. Ich habe nie gefehlt weil ich keinen zur Betreuung hatte. Eine Umsetzung ist nicht möglich weil die Abteilung zu der Ich gehöre keine Alternativen hat. Einen Anwalt hab ich heute früh angerufen der mir sagte Gehaltskürzung darf AG nicht, weil ich meine Arbeitszeit und Schichtdienst ja einhalte, aber er darf mich einsetzen wie ich gebraucht werde. Ich hoffe meine Mutter erreicht was bei ihrer Arbeit will fragen ob sie nur noch Frühschicht machen kann. Drückt bitte die Daumen.

  • Zitat

    Mama von Niklas
    Ich hoffe meine Mutter erreicht was bei ihrer Arbeit will fragen ob sie nur noch Frühschicht machen kann.


    Ohne Gehaltseinbußen? Oder rechnet ihr dann ihre Einbuße gegen deine mögliche ...? Lohnt sich das unterm Strich?


    Ich würde unterschreiben, das beruht aber nur auf meiner eigenen Erfahrung bzw. die meiner mitbetroffenen Kollegen.
    Und natürlich auch nach dem Tarifvertrag, was da drin steht. Oder hab ich`s überlesen? :hae:
    Besser als nichts mehr am Ende.

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.