Ausbildung gefällt doch nicht

  • Am liebsten würde ich meinen Sohn (bald 18) in die nächste Babyklappe stecken!!! Gestern abend teilte er mir mit, dass ihm die Ausbildung nicht mehr gefällt. Langweilig, keine feste Arbeitszeiten, hinterher zu wenig Geld, außerdem kann er nach 2 Monaten schon alles, was man wissen muss :nudelholz Zur Vorgeschichte, Sohn kam letztes Jahr nicht in die Pötte mit Bewerbungen schreiben, wollte nach Realschulabschluss weiter Schule machen. Da er jedoch mitbekam, dass man dann viel lernen musste, war es nichts mehr für ihn. Im Febr. Vater gestorben, dadurch eine Woche zuhause, nicht bereit, was nachzuholen, Schule verweigert. Mit 1,9 Hauptschulabschluss abgegangen. Vorher schon Schulverweigerung usw. Habe Ärger mit ihm seit er 12 ist.


    Die Lehre als Möbel- Küchen- und Umzugsmonteur wollte er unbedingt machen, ich habe ihm letztendlich bei der Bewerbung geholfen, obwohl ich insgeheim dachte, wie kann man nur Möbelpacker lernen. Hab mir das aber nie anmerken lassen, es muss ja ihm gefallen.


    War auch heute morgen nicht in Berufsschule (zu bequem, eine Fahrt dauert mit Zug ca. 1,5 Std. wußte er aber vorher).


    Habe Brücke (Jugendhilfeeinrichtung) angerufen, dort hat er nächste Woche Gespräch, hoffe er hält bis dahin durch.


    Ältester Sohn (23) hat Drogenproblem ist jetzt soweit, dass er sich helfen lässt. Wenn der Kleinere jetzt auch noch so quer schießt, weiß ich nicht mehr, wo ich die Kraft noch hernehmen soll. Komme heute erst um 1.00 Uhr von Arbeit, schätze mal er schläft dann, kann also nicht mehr mit ihm reden, erst morgen früh um 5 wieder.

  • Na durch die Babayklappe, paßt er nun leider nicht mehr........
    Manchmal läuft leider nicht alles gerade......wie im richtigen Leben halt. Eine meiner Töchter, hatte auch eine Lehre nach der Mittleren Reife abgebrochen. Dann hatte sie ihre Fachschulhochreife und dann das Fachabitur gemacht. Dann wollte sie Handelsfachwirtin werden. Zum Glück oder Unglück war der Betrieb (REWE) unmöglich. Anfangen um 5.30.............nach Hause ab 19 Uhr. Nach 2 Wochen war sie fix und fertig.....sie saß ja nicht im Büro, sondern durfte Kisten stapeln.


    Ich fragte sie ob sie das wirklich so will..zudem im Ausbildungsvertrag stand das sie nach 18 Monaten Einzelhandelskauffrau ist und nach Lust und Laune dann weiter machen kann bis zum Handelsfachwirt......nach Lust von REWE.


    Überstunden gibt es dort nicht..das sind Karierestunden.........also kurz gesagt, sie hörte dort auf. Jezt wird sie Steuerfachangestellte......ist sehr zufrieden und glücklich und ihr Chef auch. Ich hatte angst das wir so kurzfristig keinen neuen Ausbildungsplatz finden und ich ihr geraten hatte aufzuhören.......aber es müssen sich NUR zwei finden! Vielleicht war dein Instinkt richtig das es nicht der richtige Ausbildungsberuf ist. Und das der Vater verstorben ist ist ja auch keine Kleinigkeit.
    Setzt euch noch mal zusmmen.
    LG

  • Gestern abend teilte er mir mit, dass ihm die Ausbildung nicht mehr gefällt. Langweilig, keine feste Arbeitszeiten, hinterher zu wenig Geld, außerdem kann er nach 2 Monaten schon alles,


    Relativ normal dieses Loch nach 2 Monaten.


    Wer kann ihn auf den Pott setzen - der Ausbilder ?


    Ihm muss klar (gemacht werden) das er mit einem Abbruch fast keine Chance mehr hat.


    Vielleicht hilft ihm die Aussicht auf 2 Jahre zu verkürzen ?

  • hmmm... früher haben die patriarchischen Familienväter die unwilligen Junioren an den Löffeln gezogen mit den Worten: Lehrjahre sind keine Herrenjahre...


    Vielleicht öffnen ihm ein paar Monate freiwilliger Wehrdienst in Afghanistan die Augen?

  • Junior ist heute nicht zur Arbeit hat auch nicht angerufen. Hoffe jetzt auf Termin bei der Brücke. Junior ist fest entschlossen, im nächsten Jahr eine Ausbildung als Zerspanungsmechaniker zu beginnen. Den Job als Möbel- und Küchenmonteur will er auf keinen Fall mehr machen. Habe ihm erklärt, er müsse dann die Arbeit vernünftig beenden und Bewerbungen schreiben. Sich mit dem Arbeitsamt in Verbindung setzen usw. Für mich kam dies alles sehr überraschend. Was mich aber sehr schockierte ist die Aussage einer Bekannten. Ich ginge halt zuviel arbeiten, würde mich zu wenig ums Kind kümmern. Hallo. Ich muss nun mal Vollzeit arbeiten. Der "Kleine" wird 18! Ich mach bestimmt nicht alles richtig, auch in Sachen Erziehung. Aber den Schuh zieh ich mir nicht an!!! Heute muss ich von 14.30 Uhr bis 00.00 Uhr arbeiten. Ein Halbtagsjob mit gleichem Gehalt wäre mir auch lieber... :hae:

  • Liebe Rosie, bei mir läuft gerade ähnlich - lass´dich mal drücken :knuddel


    Apropos Babyklappe ich bring meine mit- du ziehst - ich schiebe.................

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.
    Immanuel Kant

  • Geh mit ihm zusammen auf's Arbeitsamt, schön am Händchen packen und ab zur umfangreichen Beratung. Jetzt abbrechen und daheim bleiben bis nächstes Jahr darf absolut keine Option sein!


    Wenn er einmal in das Fahrwasser reingerät, wirst Du Schwierigkeiten haben, ihn da wieder rauszubekommen.


    Einmal darf er sich bei der Ausbildungswahl täuschen, aber dass er heute einfach nicht in die Arbeit gegangen ist geht trotzdem gar nicht.


    Trete den Guten etwas in den Hintern, so geht es nicht!


    :tuschel Hab nen 18-jährigen daheim... mein Beileid hast Du! ;)

  • er kann ja seine Ausbildung bis zum nächsten 01.08. weitermachen und sich in der Zwischenzeit um einen anderen Ausbildungsplatz bewerben - dann kann er am 1.08. wechseln
    denn wer garantiert ihm einen neuen Ausbildungsplatz zum nächsten JAhr ? Nicht das er dann "ohne" dasteht.

  • Lena, das hab ich ihm auch vorgeschlagen. Aber er meinte nur, da würde man sich nur die Knochen kaputt machen, er wäre von morgens viertel nach fünf bis abends durchschnittlich 18.30 Uhr unterewegs er ginge da nicht mehr hin. Ich als Erwachsener würde das auch so machen, erst was anderes suchen, dann kündigen, aber ich krieg das nicht in seinen Kopf rein! Irgendwann ist einem als Elternteil auch Grenzen gesetzt, auch wenn man sieht, dass die Kinder Fehler machen. Ich muss akzeptieren, dass er dort nicht mehr hin will und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Nur dass er bis mittags mit seinem Hintern im Bett liegt, akzeptiere ich in gar keinem Fall. Da lasse ich mir zusammen mit allen möglichen und unmöglichen Hilfeinstitutionen was einfallen. Ich kann ihn ja noch nicht mal rausschmeißen, so dass er in irgendeiner Jugendhilfeeinrichtung untergebracht wird. Nicht um meine Ruhe zu haben, sondern dass bei ihm mal Verstand einkehrt.

  • Wenn er sich nicht bemüht was anderes zu machen bzw ne andere Ausbildungsstelle zu finden und in der Zeit wo er " da nicht mehr hingeht " nix arbeitet bist du ihm nicht mehr Unterhaltspflichtig wenn er dann 18 ist...... Das schließt auch den Naturalunterhalt ein....


    Ab 18 endet die Unterhaltsplficht der Eltern. Darüberhinaus geht die nur wenn der Jugendliche eine Ausbildung macht. Ev hilft es ihm das mal klar zu machen....


    Entweder Arbeiten, oder Ausbildung weitermachen bis was neues gefunden ist - oder keine Unterstützung mehr ab dem 18. Geburtstag.

  • Hallo Rosi,


    dann schlag deinem Sprößling doch vor, wenn er die Lehre partout abbrechen will, ein "BUFI - Bundesfreiwilligendienst" Jahr einzuschieben... dann hat er wenigstens etwas Taschengeld, und kommt nicht aus dem Tritt... denn rumgammeln geht gar nicht!!


    Und steck ihm blos kein Geld zu !... Später mal hat er auch keinen Geldgeber in der Hinterhand... fg


    Ab zu Aamt... beraten lassen, auch wegen BUFI... und dann für ne neue Lehrstelle bewerben...
    Fragt doch mal bei der Industrie- und Handelskammer nach... manchmal haben einige Betriebe noch offene Lehrstellen, die nicht vergeben werden konnten.


    lg
    Kila

    Homo homini lupus est


    Gott vergibt, ich nicht

  • Wir sind schon einen Schritt weiter...meine hat heute die Kündigung bekommen :ohnmacht: Nur... Sie hatte Lust und es machte ihr Spaß....nur der Ausbildungsbetrieb (Familienbetrieb) konnte sie nicht leiden, hat sie gemobbt und alle Fehler die im Laden waren auf mein Kind geschoben....Kündigung ohne angaben von Gründen :amok:

  • Ohje Salü, das arme Kind. Ich habe in der Gastronomie schon viel mit jungen Menschen zusammengearbeitet. Ich finde, wenn die "Kinder" wollen und sich bemühen, klappt es auch und man muss ihnen eine Chance geben. Evtl. habt ihr Glück und sie findet schnell was anderes. Wenn der Schock über die Kündigung vorbei ist, sie was Neues in Aussicht hat, werdet ihr vielleicht froh sein, dass sie dort aufgehört hat. Eine Kündigung ohne Grund ist natürlich doof. Ich würde glatt in die nächste Bewerbung schreiben, die alte Firma konnte sich keinen Lehrling mehr leisten! Viel Glück!!! Derzeit sieht es mit Lehrstellen ja gar nicht so schlecht aus. Sohn hatte 4 Bewerbungen geschrieben und zwei Zusagen bekommen. Und das mit nem Hauptschulabschluss. Gebt die Hoffnung nicht auf. Ich bleibe auch dran, dass es zumindest mit nächstem Jahr klappt. Als Überbrückung evtl. ein Langzeitpraktikum gesponsort vom Arbeitsamt. :troest

  • Ich würde glatt in die nächste Bewerbung schreiben, die alte Firma konnte sich keinen Lehrling mehr leisten!


    Bitte?


    Das Mädchen muß ja auch ein Zeugnis bekommen, oder ist das während der Probezeit nicht üblich?

  • Poi_son das Zeugnis, welches das Mädchen bekommt, wird wahrscheinlich neutral geschrieben werden ohne Kündigungsursache. Das heißt erst mal abzuwarten.



    Lena1977. Nächste Woche hab ich Frühschicht, bin dann erst um 15.30 Uhr zuhause. Er wird Montag zur Brücke (Jugendhilfeeinrichtung) gehen, dort werden dann mit der Berufsberatung Termine gemacht. Man hilft dort bei Bewerbungen usw. Ihn einfach morgens vor die Türe zu stellen und nachmittags erst wieder reinzulassen halte ich nicht für gut. Beim Arbeitsamt z. B. brauchst du einen Termin. Ich möchte auch nicht, dass Sohn sich dann den ganzen Tag rumtreibt mit Leuten die nicht arbeite oder am Bahnhof rumhängt. Bin froh, dass er in seinem Alter nicht raucht und nicht trinkt, wie manch andere. :ohnmacht:

  • Im Febr. Vater gestorben, dadurch eine Woche zuhause, nicht bereit, was nachzuholen

    So ganz nebenbei erwähnst du das..... Ist ja nicht so, dass das einen Jugendlichen sehr bewegt....

  • Dass der Vater gestorben ist, ist für einen Jugendlichen natürlich keine Kleinigkeit. Aber das hat der jüngere Sohn gut überwunden. Muss dazu sagen, dass er die letzten 2 Jahre Vater nur total angetrunken erlebt hat, außer wo dieser im Krankenhaus lag. Sohn hatte immer Mitleid mit Vater, weil dieser schlimm (alkohol) krank war. Als Ex im letzten Jahr im Krankenhaus lag, überredete ich Sohn, seinen Vater besuchen zu gehen. Sohn hatte wenig Lust, bis ich ihm sagte: "Du, der Papa ist bestimmt nüchtern". Ich sagte noch: "So i c h fahre jetzt ins Krankenhaus, kommst du mit?". Sohn kam mit, ich auch und hab mich ziemlich schnell verzogen, damit die beiden sich mal allein unterhalten konnten. Hatte Sohn auch gefallen.



    Als ich ihm mitteilte, dass sein Vater gestorben war, kam die traurige Reaktion: "Irgendwann musste es ja mal soweit kommen"



    Sein Verhalten die Schule nicht zu besuchen, ist nichts Neues bei ihm. Das geht schon seit Kindergarten-Zeiten.



    Punkt ist jetzt aber, dass er sein Lehrgeld alles ausgegeben hat - mit meiner Erlaubnis, dachte, wenn er schon so fleißig arbeiten geht, kann er sich auch ne X-Box und Torwartklamotten von seinem Geld kaufen. Erst als er alles ausgegeben hatte, teilte er mir mit, dass er nicht mehr zur Lehre geht. :amok: Momentan bin ich ihn jeden Tag unter Druck am setzen, dass er Bewerbungen schreibt, auf dem Arbeitsamt (Berufsberatung) war er schon. Am liebsten würde Sohni den ganzen Tag mit der X-Box spielen, ab und zu mal Fußball spielen ...

  • Wenn er abbricht ist er noch schulpflichtig und muss ins BVJ oder wie das bei euch heißt. Es sei denn in eurerm Bundeslang gelten andere Regeln.
    Dh. wenn er das nicht macht, kriegst auch du keine Unterstützung, Kindergeld oder ähnliches mehr.
    Klär das in jedem Fall ab.


    Zerspanungsmechaniker wird meiner Einschätzung nach schwer mit einer fast einjährigen Lücke im Lebenslauf oder schlechten BVJ-Zeugnissen.



    Viel Kraft.
    Finegirl

    Nicht zu wissen, was man will ist schlimm, schlimmer noch ist jedoch nicht zu wissen was man nicht will.
    (Ich hoffe, das ist kein Zitat)