Integrationsgruppe - ausreichend Personal?

  • Liebes Forum,


    vielleicht kennt sich ja jemand von euch aus, ich habe Bauchschmerzen wegen folgender Sache:


    Wir haben in unserer Gruppe ein Integrationskind (2,5). Hierfür wurde auch eine extra Heilerzieherin eingestellt. Diese ist aber nur 3x in der Woche für 7h da, das Kind jedoch jeden Tag.


    Wir haben ca. 12 Kinder in der Gruppe in Alter von 1-2,5. Dazu noch eine "herkömmliche" Erzieherin und ein FSJ'ler (oä).


    Meinem Gefühl nach ist das zumindest an den 2 Tagen an denen die Heilerzieherin nicht da ist zu wenig Personal, zum einen weil das Integrationskind einfach nicht die entsprechende Betreuung bekommt (sitzt im Rollstuhl bzw. liegt auf einer Matte und ist auch geistig behindert, spricht nicht etc, muss gefüttert werden). Und natürlich haben die gesunden Kinder auch weniger von den normalen Betreuern, wenn diese sich dann natürlich viel umfangreicher um das I-Kind kümmern müssen.


    Ausserdem finden momentan 5 Eingewöhnungen statt. Jedes Kind (ca 1-1,5 Jahre) bleibt versetzt immer eine Stunde, und das wird dann ausgedehnt.


    In der Zeit dieser Eingewöhnungen ist natürlich wieder ein Stück Aufmerksamkeit von den bereits eingewöhnten gesunden Kindern weg.


    Wie findet ihr das bzw. kennt sich jemand aus? Wir haben leider keine Kita-Alternative, überall sind Wartelisten mit ca. 1-2 Jahren.


    LG
    Vera

    Kindergarten sind immer die Anderen.

  • Es gibt nur eine Erzieherin für 12 U3 Kinder? Den FSJler zähle ich jetzt einfach mal nicht mit, ich glaube nicht das der als pädagogische Fachkraft zählt. Scheint mir definitiv zu wenig!
    Ich verstehe auch nicht warum die Heilkraft nur 21h arbeitet für ein Kind mit einer derart einschränkenden Behinderung. Dazu ist die Heilkraft nur für das I-Kind da, nicht um den Schlüssel des Kindergartens aufzupeppen (Zumindest ist es so gedacht)


    Problem ist allerdings, viele Kindergärten finden einfach keine Kräfte. Ich hab auch ein I-Kind. Theoretisch.. praktisch finden sie einfach keine Integrationskraft. Erzieher fehlen auch.


    Ich finde du solltest da einfach mal mit dem Kindergarten sprechen. Die haben das selbst oft gar nicht in der Hand. Wenn sich die Eltern gemeinsam beim Träger beschweren hat das viel mehr Gewicht. Der Kindergarten ist sicher über so eine Situation auch nicht glücklich.

  • Schau mal

    ...dann haben wir definitiv zu wenig.


    Es gibt nur eine Erzieherin für 12 U3 Kinder? Den FSJler zähle ich jetzt einfach mal nicht mit,

    ja, eine Stelle ist aber noch ausgeschrieben, wird aber demnächst auch von einer Hilfskraft ersetzt.


    Ich spreche das nicht an, weil mir völlig schleierhaft ist was man machen soll wenn man nun mal einfach kein Personal findet bzw. das Personal nicht bezahlen kann. Und ehrlich gesagt habe ich auch Skrupel und habe Angst mich falsch auszudrücken wenn es um das Integrationskind geht.

    Kindergarten sind immer die Anderen.

  • Also wenn ich das so lese würde ich mich mit ein paar Eltern zusammentun und den Träger zumindest fragen, wie dieser Betreuungschlüssel zustande kommt.


    Wichtig wäre vorher herauszufinden, wie lange ist die Krippe geöffnet? Wieviel Verfügungszeit haben die einzelen Angestellten?


    Wir haben ca. 12 Kinder in der Gruppe in Alter von 1-2,5. Dazu noch eine "herkömmliche" Erzieherin und ein FSJ'ler (oä).


    Die Qualifikation der "FSJlerin" spielt schon eine Rolle... ist es eine angehende Erieherin im Anerkennungsjahr zählt sie als pädagogische Fachkraft.


    Wann macht die Erzieherin "Pause", wenn die I-Kraft nicht anwesend ist, oder ist die Kita nur 6 Stunden geöffnet?


    Die "Eingewöhnungszeit" an sich muss mit normalen Personal gewuppt werden... das ist etwas schwierig, aber ein Gesetzt, dass für diese 3 Wochen im Jahr mehr Stunden zur Verfügung stellt gibt es nicht.


    Wie ist das mit der "Ausgeschriebenen Stelle"? Ist das eine zusätzliche? Wir haben hier vor Ort auch einen Erziehermangel... und da kommt es schon mal zu längeren "Überbrückungszeiten", weil es kein entsprechendes Personal gibt. Das ist saudoof, aber da kann man wenig machen.


    Sprich doch die Erzieherin mal an, sie müsste im Prinzip eher auf deiner Seite sein, denn auf der ihres Arbeitgebers.


    Die Stunden der I-Kraft werden wahrscheinlich nicht aufgestockt werden, dieser Bedarf wird anhand des Kindes genaustens geprüft und irgendwie umgerechnet. Aber es ist möglich, dass ein und die selbe Person 21 Stunden als I-Kraft und 10 Stunden als normale "Zweitkraft" arbeitet... vorausgesetzt, die Heilerziehungspflegerin hätte entsprechende Kapazitäten und würde für weniger Geld arbeiten.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Hallo,


    ich habe ein ähnliches Problem. Nur ist Mein Sohn schon im letzten Kigajahr. In seiner Gruppe sind aktuell 17 Kinder, davon 5! I-Kinder. Gedacht sind 2 Erzieherinnen, aber gerade hat eine 3 Wochen Urlaub und sowas wird ja öfter vorkommen... Ich hab da auch Bauchschmerzen was die Förderung der Vorschulkinder angeht.


    Aber wie spricht man sowas an, ohne was falsches bezüglich der I-Kinder zu sagen????

  • Aber wie spricht man sowas an, ohne was falsches bezüglich der I-Kinder zu sagen????


    Was könnte man denn da falsches sagen? I-KInder sind betreuungsintensiver... genauer muss man auf die einzelen Kinder ja nicht eingehen. Oder was genau wolltest du mitteilen, das möglicherweise falsch verstanden werden könnte?

    LG Campusmami



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  • Naja wahrscheinlich hast Du recht- nüchtern gesehen sind sie einfach Betreuungsintensiver. Aber würde man den den Eltern nicht auch "auf den Schlips treten" wenn man das denn auch noch ausspricht. Und würde es sich nicht so anhören, als würde man meinen, das es für die eigenen Kinder nicht gut ist mit den I-Kindern zusammen zu sein. Die gängige pädagogische Erklärung ist doch, das sie voneinander lernen und die "normalen" Kinder den anderen das beibringen. Ich finde ja auch nur ungünstig alle I-kinder-Plätze in einer Gruppe zu haben. Und dann natürlich zu wenig Personal...bei uns immerhin auf die gesamte Kita gesehen nach dem Schlüssel.


    Aber jetzt wo ich das schreibe, merke ich, dass auch noch mehr aufgelaufen ist.

  • Ich hätte als Elternteil eines I- Kindes Bauschmerzen, das mein Kind, bei den Bedigungen nicht richtig gefördert wird ;) .
    Warum diese Angst den Eltern von I-Kindern auf den Schlips zu treten?


    Ich habe mich für einen Heilpädagogischen Kindergarten entschieden, weil da die Betreuung meines Kindes sicher gestellt war.
    Eine intergrative KITa wäre für mich nicht in Frage gekommen.
    Mein Sohn sollte bestmöglich betreut sein und nicht als "Lernexemplar" für "normale "Kinder dienen.
    Das war natürlich überzogen ausgedrückt.


    Will sagen, die Gedanken um die Kids unterscheiden sich nicht wirklich ;)



    Liebe Grüße


    Ute, die sich wünscht das Intergration irgendwann für alle selbstverständlich wird/werden kann.

  • nüchtern gesehen sind sie einfach Betreuungsintensiver.

    Das ist nicht nüchtern, sondern meine Meinung :lach . Möglicherweise neige ich in solchen Kontexten zu einem sachlichen Denken.


    Die gängige pädagogische Erklärung ist doch, das sie voneinander lernen und die "normalen" Kinder den anderen das beibringen.

    Ich hab das voneinander mal etwas hervorgehoben ;) , denn das geht durchaus in beide Richtungen. Vielleicht unterschätzt du die I-Kinder ein wenig :frag .


    Aber im Prinzip ist mit einem besseren Betreuungsschlüssel ja allen geholfen (allen Eltern und Erziehern), deshalb sollte man ein solches Thema doch prima gemeinsam besprechen/erkämpfen können.

    LG Campusmami



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  • Hi,
    bei meiner Tochter waren es 12 Kinder , 2 ständige Erzieher und höchstens 3 Integrationskinder.
    Heilpädagogen etc... kamen in die Gruppe und nahmen die Kinder dann für Anwendungen raus.
    Bei uns kam dann mit nen neuen Träger och der Ärger einher.........
    Ich würd mir einfach mal die Berichtshefte genau anschauen.

  • ich glaube die anderen Eltern sind auch unzufrieden, nur sagt das keiner. Alle sind wohl froh überhaupt einen Kitaplatz zu haben. Und da ich ja auch weiss, dass das von der Kitaleitung nicht böse gemeint ist sondern die einfach kein passendes Personal finden, möchte ich da auch keinen Stress machen.


    Danke für eure Antworten, vielleicht bin ich in dieser Sache ein wenig trübsinnig weil ich nicht so recht dahinterstehe, meinen Kleinen mit 1,5 in die Kita zu bringen, zumal die Zustände dort mM nach nicht sonderlich optimal sind. Ich bin dafür, dass die lieben ältlichen Schleckerfrauen umgeschult werden und für die ganz Kleinen mindestens eine 1 zu 3 Betreuung sichergestellt werden kann.

    Kindergarten sind immer die Anderen.

  • also jetzt ohne weiter nachzudenken ist das erstmal mein ernst ;)


    Wenn die persönliche Eignung passt wieso nicht? Denke die ganz Kleinen brauchen erstmal viel persönliche Betreuung und dafür braucht man kein HS-Abschluss oder Erzieherausbildung. Wie gesagt, nur für die ganz Kleinen.

    Kindergarten sind immer die Anderen.

  • Hi!


    Also ich denke nicht, dass es an möglichen Mitarbeiterinnen mangelt, sondern daran, dass kein Geld dafür ausgegeben werden soll, sie adäquat zu bezahlen. Ich komme aus einem angrenzenden pädagogischen Bereich und hatte im Erzieher-Bereich auch zwei Vorstellungsgespräche. Da hieß es jedes Mal: Wir hätten gern Fachpersonal, aber wir können es nicht bezahlen. Ach so.


    Dann wird eben ohne ausreichendes Personal gearbeitet. Was sollen sie auch sonst tun?


    Da sieht man dann wieder, wo die Kinder in unserer Gesellschaft stehen, wenn es ums Geld geht, hört der Anspruch an Betreuung und Qualität auf.


    Ich würde mich mit den anderen Eltern zusammen tun und gemeinsam nach einer Lösung suchen.



    Lg M.