Machtkämpfe - Mutter erschöft!!

  • nicht "Zähne putzen" zurufen - sondern ihn ansehen und dabei bleiben.


    Kennst du "Wege aus der Brüllfalle"? Da wird genau das bearbeitet. Guter Film! Es geht darum, eben nicht aus Zimmer 1 durch Zimmer 2 in Zimmer 3 irgendwas reinzurufen, sondern den wirklichen Kontakt zu suchen... vielleicht wäre das was für euch?

    Werden Hummeln von anderen Insekten gemobbt, weil sie dick sind?


    Ich gönne mir das Gefühl, durchgehalten zu haben.

  • Hm, ich finde, Festhalten oder Dranbleiben ist ein gutes Bild.
    Er hätte heute gar nicht erst die Freiheit haben dürfen, zu randalieren - und ICH hätte bestimmt keine Möbel aus seinem Zimmer geschleppt oder das Bett festgehalten,d as wäre mir echt zu unterwürfig.
    Er zwingt Euch zum Handeln. Umgekehrt sollte es sein.


    Habt Ihr keinen Raum, wo er nicht so viel zerschlagen kann (Gästeklo), in das er muss, wenn er randalieren will?


    Dazu noch eine SPortart oder irgendwas, wo diese Wut kanalisiert werden kann?


    Denn ehrlich: Zähneputzen und co. sind alltägliche Dinge, die so ein Theater wirklich nicht wert sein dürfen.

  • Nein, den Film kenne ich nicht. Ich denke auch, er hat einfach immer noch zu viel Raum, ich muss direkter reagieren. Und wenn er das Bett rausräumen will, hindere ich ihn daran. Zur Not muss ich ihn festhalten. Ich denke anders geht es nicht.


    Ja, die Möbel kommen morgen wieder rein. Das mache ich nicht wieder. Aber Spielsachen Stück für Stück. Erste Hürde wird morgen sein - ab in den Kindergarten. Aber da hat bislang geholfen: So, jetzt ist Anziehzeit. Ich wiederhole es mit der Ankündigung ihn sonst im Schlafanzug mitzunehmen. Hab ich auch schon gebracht: Hab alle Sachen in eine Tasche gemacht, ihn dann vor die Wohnungstür gezogen. Tür zu. Das war ihm so peinlich, der war ratz fatz angezogen.


    Leider haben wir kein Gästeklo oder etwas vergleichbares. Ich sage ihm auch immer wieder: er darf wütend sein. Jeder ist mal wütend. Aber man darf dabei niemandem weh tun oder was kaputt machen.


    Kippe jetzt um. Wünsche Euch eine GUTE NACHT!!! :platz

  • Immer mal wieder... *seufz* gestern Kampf der Welten... Mutter gegen Kind... erst waren es die Hausaufgaben, die blöd waren, dann hab ich wieder mal nur eine Geschichte vorgelesen. Und der Mini-Rambo hat voll den Koller gekriegt. Manchmal frage ich mich, was ich falsch gemacht habe. Alle, die ihn kennen sagen: Nichts. Andere Mütter berichten genau das: das ihre Kinder versuchen, ihre Grenzen zu testen, nach ihnen Suchen... manche mehr, manche weniger, manche heftig.


    Bei uns klappt das mit dem "Festhalten"... ich nehme ihn in den Arm "Komm mal her, Mama möchte Dich gerne mal drücken". Ich zeige ihm, dass ich ihn trotz unseres Streites liebe, er hat einen Softball, den er durch die Gegend schmeißen kann... nicht laut zu werden ist nicht einfach... Mama zu sein ist nicht einfach...


    Ich drücke Dir die Daumen für Euren Weg....


  • Mittlerweile denke ich, wir hätten gleich an ihm dran bleiben sollen. Das will er ja eigentlich!!! Aber es fühlt sich so schräg an ihn festzuhalten. Und so viel Kraft hab ich doch auch gar nicht. Habt ihr Erfahrungen mit festhalten?


    Und bitte: mich und uns nicht verurteilen. Es ist schwer genug... :bet

    Mein Sohn ist zwar schon älter, weist aber seit der Trennung wieder kleinkindhafte Verhaltensweisen auf, was bei ihm vielleicht noch stärker durchschlägt als bei anderen Kindern, da er zwar kognitiv extrem weit für sein Alter ist, sozial und emotional aber schon immer Defizite aufwies. Er hat eine extreme Wut, die sich immer dann äußert, wenn etwas nicht in seinem Sinne läuft, und zwar schlägt er gegen Wände, tritt gegen Möbelstücke und haut auch nach uns, seinen Eltern. Wenn er dann an den Punkt kommt, dass er erkennt, dass er selbst verantwortlich ist für die Konsequenzen, die er damit provoziert, richtet er die Wut gegen sich und stößt mit dem Kopf gegen die Wand oder haut sich mit der Faust vor die Stirn.



    Geraten wurde mir, in solchen Momenten Körperkontakt anzubieten und ihn in den Arm zu nehmen. Da er dann weder Fisch noch Fleisch ist, will er sich dem manchmal - halbherzig - entziehen, aber das lasse ich dann nicht zu, halte ihn bestimmt, aber sanft fest und streichle langsam von oben nach unten über den Rücken, bis er sich beruhigt.


    Er nimmt das eigentlich sehr gut an, kommt raus aus dieser Wutspirale, die er nicht kontrollieren kann und erfährt gleichzeitig Wärme und Zuneigung. Ich kann mir nach deinen Schilderungen gut vorstellen, dass ihr damit auch gut fahrt.


    Weiterhin viel Kraft, ich verfolge deinen Thread sehr intensiv und habe vollste Hochachtung und Respekt vor der Ausdauer, mit der du dich Tag für Tag diesem Machtkampf stellst. Drücke weiterhin alle Daumen!! :daumen :troest


    PS: Lese gerade NiTis Tip zum Film "Wege aus der Brüllfalle". Kann mich dieser Empfehlung nur anschließen. Manchmal kommen einem die dort gesagten Dinge zwar sehr banal und selbstverständlich vor, aber oftmals muss man sich eingestehen, dass man gerade diese Selbstverständlichkeiten vernachlässigt und einen so simplen Weg in Richtung Entspannung übersehen hat. Nur leider weiß ich nicht, wie man kostengünstig an den Film herankommt. Habe ihn als sehr teuer in Erinnerung, wobei das aber auch schon wieder einige Jahre her ist...

  • Emma ich finde es ganz toll wieviel Liebe du deinem Sohn entgegenbringst, wieviel Kraft du aufwendest um für ihn da zu sein in noch so extremen Situationen. Ganz große klasse! :daumen


    Mir wurde gerade bei dem lesen der letzten Beiträge bewußt, dass ich viel zu weit weg bin von meinem Kind. Unterbewußt habe ich das schon länger gemerkt... das mir die Zeit für ihn fehlt. Wir gar nicht mehr so eng miteinander verbunden sind wie wir das früher immer waren als ich noch entspannter war und viel mehr Zeit hatte. Heute denke ich immer "er ist schon groß, muss dieses und jenes alleine machen können (was er oft aber dann doch nicht tut) und betüdel ihn nicht mehr so sehr wie früher als heranwachsendes Kleinkind (Zeitraum Baby zum Kleinkind). Gut - das ist auf der einen Seite ja auch richtig. Auf der anderen aber habe ich wohl den Mittelweg verloren und mein Sohn muss verdammt viel Zeit allein ohne mich verbringen. Wahrscheinlich ist das auch bei uns das Problem: Er fühlt sich alleine (hat er mir auch schon mal gesagt) und sehnt sich nach Grenzen, nach "festgehalten werden". Daher dann der tägliche Machtkampf um Fernsehen, Essen, Anziehen, etc. Wenn Mama mit mir schimpft, dann beachtet sie mich wenigstens bzw. beschäftigt sie sich wenigstens mit mir. Oh man... :ohnmacht: dass mir das JETZT ERST so richtig bewußt wird. :batsch


    Ich wünsche mir dass ich auch bald wieder soviel bewußte Liebe und Nähe zu meinem Kind spüren kann wie ich es aus deinen Zeilen lesen kann Emma. Mich hat irgendwie der Streß des Alltags, der Arbeit etc. gepackt und mein Kind so schlimm es sich anhört, ja fast schon eine Randfigur werden lassen. :( 6 Stunden am Tag tue ich arbeiten, danach noch Haushalt, Gedanken um Freunde die sich trennen, eigenen Liebeskummer, Ärger wegen Unterhalt etc. und der Kleine? Fast vergessen. :(


    Nebenbei: Durch eure Beiträge habe ich aber schon den ersten richtigen Schritt heute in die richtige Richtung gemacht und beim ausziehen, wasschen, Zähne putzen, Schlafanzug anziehen, etc. die Nerven behalten, bin nicht laut geworden und es hat besser geklappt als sonst. :)

  • Ich bin noch da :-) !! Kurzes Update: Gestern in der Kita hatte ich ein Gespräch mit der Erzieherin. Sie hatte mit dem Kleinen gesprochen und er hatte ihr alles erzählt was daheim passiert und dass es ihm grad nicht so gut geht :( . Wir haben dann zu dritt über alles gesprochen, nach Lösungen gesucht. Habe das Beispiel mit dem Hände waschen berichtet, dass ich das mache, wenn er sich weigert (nach mehrmaligem Auffordern..). Die Erzieherin findet das nicht gut, ich zwinge ihm dadurch meinen Willen auf. Was soll ich sonst machen? Sie (hat ihm noch Mal erklärt warum Hände waschen wichtig ist) meinte es müsse immer logische Konsequenzen haben, dann dürfte er daheim nichts anfassen :hae: . Ok, was mache ich wenn er es doch tut? Dann müsse er raus aus der Wohnung - ich mit ihm in den Wald.. ?????????


    Hab gesagt das findet er dann noch gut und ich kann ja nicht jeden Tag mit ihm den Wald... Unabhängig davon: was mache ich nach dem Wald?????????????


    Sind also ohne direkte Lösung (mit einem Buch für Autogenes Training für Kinder) heim. Da war er aber total anders, ruhig, ansprechbar. Er hat dann 1,5 Stunden alle Anziehsachen sortiert und zusammen gelegt, von ganz alleine - ich durfte ihm nicht helfen!! Auch abends war es kein großes Problem. Nur als der Papa zum Gute Nacht sagen kam wollte er wieder raus. Papa ist stehen geblieben, hat ihn dann irgendwann im Bett festgehalten - Sohni war ruhig. Papa sagt, es war, als ob er festgehalten werden wollte..


    Heute probt er im Kleinen: entweder ich darf das und das oder ich mache die Meerschweinchen nicht mit sauber. Ok, dann kriegt ers nicht.. Aber damit kann ich leben :D !!!


    Die Erschöpfung steckt mir noch in den Knochen, aber es scheint, als ob wir übern Berg sind... Aber was hat das jetzt bewirkt? Ich glaube, als wirklich Schluß war - beim Bett rausräumen. Als wir endlich "stehen geblieben sind". Als endlich die Grenze ganz dicht war. Und das muss das nächste Mal deutlich vorm Spielzeug rausräumen sein. Ich behalte das Festhalten für mich fest :-) , höre immer wieder, dass Eltern damit gute Erfahrungen haben. Und ich meine damit, ihn festhalten wenn er ausrastet, ihn zur Not mit körperlichem Einsatz davon abhalten etas kaputt zu machen, rauszuräumen..


    Ich empfinde es nicht als: ihm meinen Willen aufzwingen, wenn er etwas verweigert und ich es mit ihm zusammen mache (bzw. ihn da hinziehe wenn es sein muss). Es gibt immer Ansagen, er hat die Möglichkeit zu reagieren. Und wir reden ja von grundsätzlichen Dingen, er muss ja kein Ballett tanzen lernen für mich. Es gibt einige Dinge, die sind so. Punkt. Findet ihr das übergriffig?

  • Wow also du hast echt meinen vollsten :respekt
    Ich finde das prima wie du am Ball bleibst, auch wenn es sehr schwer is.
    Nen zusätzlichen Tipp habe ich keinen (brauchst ja wahrscheinlich auch nich mehr wa?) Wollt nur mal mein Lob an dich loswerden ;)

  • Mittlerweile denke ich, wir hätten gleich an ihm dran bleiben sollen. Das will er ja eigentlich!!! Aber es fühlt sich so schräg an ihn festzuhalten. Und so viel Kraft hab ich doch auch gar nicht. Habt ihr Erfahrungen mit festhalten?

    ja, bei einem pflegekind...
    es ging nicht anders :ohnmacht:
    er hätte sonst unser haus zerstört :brille



    Und die Möbel kommen morgen auch wieder rein. Und die bleiben drin!!!!!!!!!!!!!!! Und wenn ich ihn wieder festhalten muss!!!!!!!!! Ich will da sein, ganz nah.

    :daumen ja, festhalten.
    dabei aber nicht böse oder sauer sein!
    festhalten bis er sich "beruhigt" hat...



    Hm, ich finde, Festhalten oder Dranbleiben ist ein gutes Bild.
    Er hätte heute gar nicht erst die Freiheit haben dürfen, zu randalieren - und ICH hätte bestimmt keine Möbel aus seinem Zimmer geschleppt oder das Bett festgehalten,d as wäre mir echt zu unterwürfig.
    Er zwingt Euch zum Handeln. Umgekehrt sollte es sein.

    :daumen



    Ich denke auch, er hat einfach immer noch zu viel Raum, ich muss direkter reagieren. Und wenn er das Bett rausräumen will, hindere ich ihn daran. Zur Not muss ich ihn festhalten. Ich denke anders geht es nicht.

    :daumen



    Die Erschöpfung steckt mir noch in den Knochen, aber es scheint, als ob wir übern Berg sind... Aber was hat das jetzt bewirkt? Ich glaube, als wirklich Schluß war - beim Bett rausräumen. Als wir endlich "stehen geblieben sind". Als endlich die Grenze ganz dicht war. Und das muss das nächste Mal deutlich vorm Spielzeug rausräumen sein. Ich behalte das Festhalten für mich fest :-) , höre immer wieder, dass Eltern damit gute Erfahrungen haben. Und ich meine damit, ihn festhalten wenn er ausrastet, ihn zur Not mit körperlichem Einsatz davon abhalten etas kaputt zu machen, rauszuräumen..

    ja, wenn du auch in anderen situationen ruhig und konsequent bleibst wirst du ihn nicht mehr oft festhalten müssen :troest


    mein kleiner enkel (fast 3) musste heute von seinem großen bruder (14) festgehalten werden, weil der kleine ihn beißen, bespucken, kratzen und was weiß ich
    wollte, um etwas durchzusetzen.
    beide haben es mir gerade erzählt und der kleine fand es auch in ordnung, weil er ja "eisch" war :love

  • Hallo Ihr Lieben! Ich hatte von Freitag bis Sonntag ein Frauenwochenende, mache ich ein Mal im Jahr!! Und was soll ich sagen, von Samstag auf Sonntag hab ich einen Magen-Darm-Virus bekommen.. Habs irgendwie in den Zug heim geschafft, bin völlig geschafft, hab noch Magenschmerzen. Das zu meinem: ich hab eh keine Kraft mehr.. Muss gleich zur Beisetzung meiner Oma.. Hoffe ich schaffe den Tag irgendwie..


    Junior macht weiter.. und heute morgen hat es mir Mal gereicht (reicht ja eh schon..). ICH hab die Tür geknallt (er hat sie nicht zugemacht - ich stand nackt drin.. wollte er nicht weil er wieder irgendwas nicht bekommen hat..). Hab sie zugeknallt, mir reicht es einfach - und ich kann nicht mehr!!!!!! Er sollte sich anziehen (wie alle anderen 6jährigen wohl auch).. machte er wieder nicht. Fing an, bastelte dann aber Fußballkarten (rote und gelbe) - das klappte nicht so. Bot ihm an sie doch mit in die Kita zu nehmen zum fertig basteln, NEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNN!!!!!!!!!! Hab noch Mal angekündigt: Schuhe an, wir müssen los, sonst nehme ich dich auf Socken mit. Nicht gemacht, ich Schuhe in meinen Korb, ihn hinter mir her - er weint und schreit. Die hat er dann auf meinem Fahrrad (sitzt auf dem Sattel) angezogen, ich hatte aber in der Eile einen zu kleinen Schuh mitgenommen. Jetzt kann er heute in der Kita nicht raus, tja, hätte er sie selber angezogen, hätte er wohl heute zwei passende. Hab ich ihm auch gesagt.


    Hab aber heute auch geschrien, dass ich die Schnauze voll habe, wir alle etc. Nicht pädagogisch wertvoll, aber ich konnte einfach nicht mehr. Gestern hat er wieder auf seien Schwester eingehauen.. Heute sagter wieder was wie: ich ziehe mich nur an, wenn ich auch mit einem Lederball in der Wohnung Fußball spielen kann (ist zu laut wenn der gegen die Tür haut). Wer denkt er eigentlich wer er ist!?! Meine Güte!!!!!!


    Ich bin grad auch körperlich am Ende, der eingefangenen Virus ist auch nur ein weiteres Zeichen meiner Erschöpfung..


    Die Erzieherin in der Kita meinte, vielleicht ist er unterfordert, braucht mehr Futter.. Ich bin mir da unsicher. Als ich ihn in die Kita brachte hat sie meine "Abgenervtheit" gesehen, meinte, sie sehen aber nicht zufrieden aus. Ich: bin ich auch nicht, mir reicht es langsam. Sie gab dem Kleinen dann ein Lernheft für 1. Klässler, hat sie von daheim mitgebracht und sagte mit einem Augenzwinkern: das ist jetzt die Strafarbeit für ihn.


    Hört sich schräg an. Wird er jetzt nicht noch belohnt?


    Ich ärgere mich über mich, dass ich heute morgen so reagiert habe. Ich hätte an ihm dran bleiben müssen. Hoffe, ich schaffe das ab mittags besser. Bitte denkt heute an mich!! Ich brauche Kraft!!!!!! Versuche auf mich auzupassen, schwer...

  • Sorry, ich lese hier schon die ganze Zeit still mit. Es kamen einige gute Tipps....aber
    anhaltend was ändern tut sich so nicht wirklich.



    Ich würde einen Termin bei einem Kinderpsychiater machen wollen und dem das ganze
    Verhalten mal erklären.



    Ansonsten wünsche ich dir viel Kraft weiterhin und gute Besserung :blume

  • Danke :platz !! Im Laufe des Tages ging es mir zum Glück Stück für Stück besser. Der Nachmittag war auch super. Habe mir bewußt Zeit für den Kleinen genommen, mit einem Mal-Übungsheft für 6-7jährige Kinder. Hat ihm Spaß gemacht. War also innerlich, auch wenn es mich gerade heute mehr gekostet hat als sonst, da. Als er seine dünneren Buntstifte wollte, hab ich ihm gesagt: ok, räum dein Zimmer auf, ich helfe dir, dann kannst du die Stifte haben. Hat anstandslos geklappt - auch wenn ja eh noch nicht viel drin ist, aber auch da soll ja Ordnung sein.


    Beim Zubettgehen gings wieder los - heute war Papa dran. Nach ner halben Stunde sollte ich ihn ablösen, Papa konnte nicht mehr. Ok, besser er sagt es.. Sohni wollte raus aus dem Bett - ich hab ihn gehindert, dann festgehalten, da fiel er schon in meine Arme - er ist total erschöpft. Haben dann noch etwas geredet - er droht an, nie mehr zu schlafen, bis er tot ist. Ich hab gesagt ich weck dich trotzdem morgen zum Frühstück. Er hat sich beruhigt, hingelegt, hab ihn noch ne Weile gestreichelt und bin dann raus - zu meiner Tochter.


    Nach 1 Minute ruft er wieder, ob er sich jetzt ein Buch angucken könnte, er kann nicht schlafen. Habe nein gesagt (er hatte vorher die Wahl vorlesen und kuscheln oder spielen, Papa hatte Spielen erlaubt) er kann sich ja noch was erzählen (macht er manchmal) oder mit seinen Kuscheltieren (drei Stück im Bett) reden/spielen. Die hat er dann rausgefeffert.. Ich bin raus.. Im Moment liegt er im Bett.. So weit..


    Meine Familienhelferin hat sich zurück gemeldet, hatte aber noch keine Zeit für einen Termin, sie meldet sich die Woche.. Bin so wachsam, so da gewesen, auch für meine Tochter (die hat ja auch Mal was..), war auch beim Großen drin (braucht noch Hilfe beim Aufbauen einer Stehlampe) - es ist gleich 21 Uhr.. Und nun noch für mich da sein??? Puh. Bin jetzt hier, das ist für mich. Hole mir hier Unterstützung. Und ich war heute bei der Beisetzung meiner Oma (gefühlt bin ich auf allen Vieren hingefahren). Aber das war wichtig für mich. Jetzt ist sie "angekommen", kann Ruhe finden.. Ich vermisse sie so...


    Bin traurig weil alles so angstrengend ist. Aber auch dankbar für die schönen Dinge heute: Oma begleiten, mit meiner Mutter zusammen halten, Zeit mit dem Kleinen nachmittags war schön, Aussprache mit meiner Tochter war gut, hab kurz Bauchgymnastik für mich gemacht : ), meiner Tochter beim Klavier üben zugehört, etwas Orndnung in unser Chaos gebracht - keine Magenschmerzen mehr.


    Möchte jetzt aufn Arm.. :-)

  • Na, dann hepp :knuddel:-)


    Es klingt, als ob er immer noch der Prinz Eurer Familie wär. Dir gelingt nicht so die Balance zwischen Loslassen und Liebhaben und Grenzen setzen und Festhalten. Aber WEM gelingt die schon...


    Vielleicht wäre es wirklich nicht verkehrt, wenn Du ihn mal mit zu einer Erziehungsberatung oder einem kinderpsychologen nimmst, einfach mal, um Eure Beziehung zu beleuchten und den ein oder anderen Tipp zu bekommen - und Verantwortung abzugeben.


    Wir geht es eigentlich Deinem Partner mit dem ganzen Tohuwabohu?

  • :-) Danke!!! Hört sich das immer noch nach Prinz an? Mist...


    Werde das mit dem Kinderpsychologen Mal in mir bewegen. Baue ja immer noch auf Übergangsphase Kita/Schule und ich/wir müssen konsequent - an ihm dran sein. Und Gespräch mit meiner ehemaligen Familienhelferin!! Meinen Partner/Papa vom Kleinen schlaucht das alles auch ziemlich, uns alle. Er hat den Kleinen ja eben festgehalten, Papa hat sich dabei aber schlecht gefühlt. Hab gefragt, was für eine Wahl er gehabt hat. Er: keine - nur laufen lassen - ihn machen lassen. So what!?!

  • Hab eben noch Mal an die Bundeskonferenz für Erziehungsfragen geschrieben. Vielleicht hilft uns das ja.. Er schläft übrigens, schätze seit 21 Uhr.. Puh! Aber immerhin in seinem Bett!!

  • Hallo Emma,
    hab grad mal so die Beiträge überflogen. Deine Erlebnisse kommen mir bekannt vor.... Meine sind auch 6 und schlafen noch dazu im gleichen Zimmer. Momentan befinden sie sich wohl auch in der Austest-Phase. Das ist oft echt heavy! Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen...Konsequenz ist das A und O! Es ist wirklich nicht leicht das immer durch zu halten, aber einmal inkonsequent und alle bisherigen Fortschritte sind für die Katz!
    Was die Anmerkung der Erzieherin bzgl. Unterforderung betrifft ... auch das kenne ich von dem Einen. Keine Ruhe, keine Ausdauer, permanene im Mittelpunkt stehen wollen... und... dieses Kind ist wirklich das glücklichste und pflegeleichteste wenn ich mich mit ihm hinsetze und Aufgaben für 1. oder 2 Klasse bearbeite. Das ist verdammt schwer mit solch einem fordernden Kind den Geschwistern gerecht zu werden. Trotzdem muss auch Dein Kleiner lernen, dass er nicht der alleinige "Prinz" ist. Bei Konflikten festhalten ist echt ne gute Methode. Gerade solche Kinder müssen erfahren, dass sie trotz ihrer Austicker geliebt werden. Dennoch, darfst Du nicht vergessen Regeln zu setzen und konsequent zu sein. Regeln geben solchen Kinder erst recht Sicherheit.
    Ich wünsche Dir viel Kraft, dass ihr einen guten Weg findet! :troest

  • Danke, ist imme wieder gut zu hören, dass das nicht nur bei uns so ist.. Höre das immer wieder, dieses Alter scheint, jetzt kurz vor der Schule, noch Mal eine echte Entwicklungsphase zu sein. Ja, wir arbeiten täglich so dicht an ihm dran, dann macht er mit, wir geben ein klein wenig nach: na gut, du darfst noch ein wenig spielen - und schon geht es los wenn dann doch Schluß ist. Ich denke auch, die Regel müssen strikt eingehalten werden, so wenig Spaß das auch mir macht..., alles andere funktioniert im Moment nicht. Wenns wieder geht, WENN das irgendwann noch Mal geschehen sollte, dann kann es Ausnahmen geben. Aber da müssen wir erst wieder hin.


    Er immer pflegeleicht wenn er Aufmerksamkeit bekommt, wohl jedes Kind.. Und er kann sich auch toll beschäftigen. Die neuen Aufgaben in den Heften tun im trotzdem gut. Bin eigentlich nicht für solche Sachen vor der Schule, das kommt noch früh genug. Aber es scheint ihm Spaß zu machen. Er rechnet auch schon, sogar Minus.. Ja, auch er muss lernen dass noch andere gibt. Und meine Tochter steckt oft genug, zu oft zurück. Gestern z. B. hat der Kleine sie gehauen weil sie ihm was gesagt hat. Danach wollte sie ihm ihre Sachen nicht zeigen. Das fand ich blöd, sagte ihr das auch. Heute haben wir darüber geredet. Und es war falsch von mir. Sie war - zu recht - noch sauer. Hab mich bei ihr entschuldigt. Ich muss sie unbedingt mehr sehen!!


    Festhalten tue ich ihn wenn er autickt und anfängt Sachen umzuhauen, mich zu hauen. Ich schränke ihn in dem Moment komplett ein, weil nichts anderes geht.. Halte ihn nicht um ihm Liebe zu geben in dem Moment, sondern Halt. Sage ihm zwar auch, dass ich ihn lieb habe. Aber das ist kein Kuschelhalten. Das geht ziemlich zur Sache. Aber er beruhigt sich dadurch anscheinend.


    Die Regeln sind wohl immer noch zu weich.. Muss es denn so hart sein? Ich empfinde das wohl nur selber so..