Sprachliche Entwicklung

  • Hallo,
    nun war er ja 8 Wochen von mir getrennt. Danach ist mir und nicht nur mir aufgefallen, dass sich seine Sprache deutlich verändert hat. Die Grammatik ist deutlich besser geworden. Die Sätze sind jetzt komplexer, bestehen aus mehr Wörtern und drücken feinfühliger Sachverhalte und Gefühle aus. Die Bezüge ich, wir, unser, mein, dein stimmen jetzt (wenn er nicht absichtlich Quatsch macht). Soweit so gut.


    Gleichzeitig ist aber seine Aussprache deutlich schlechter geworden. Vorher war sie sehr klar und deutlich und jetzt ist sie etwas verwaschen. Und es gibt eine neue Situation in der er vor sich hin redet. Früher erklärte er mir oder sich Dinge auch beim Spielen. Es gab einen Konkreten Adressaten. Jetzt erzählt er in den Raum hinein ohne das er oder ich die Adressaten sind. Außerdem ist er manchmal etwas hektisch, kann gar nicht so schnell sprechen wie er etwas ausdrücken möchte.


    Kennt das jemand?


    Grüße,
    Grünschnabel

  • Wie alt ist denn Dein Kind?


    Ich bin damals zum Logopäden gegangen, um abzuklären, ob dass Alles in der Norm liegt.


    Und Kinder sprechen viel mit sich selbst. Manchmal sitzt meine Tochter alleine in ihrem Zimmer und man glaubt, da sitzen 3 Mädels. So intensiv ist sie mit ihrem Playmobil beschäftigt.


    Viele Grüße
    J

  • Mein Sohn (3) redet immer. Er spricht mit mir, mit Anderen und mit sich selber. Also immer. Sogar 1 minute vor dem Einschlafen. :lach


    Kinder, die mit sich selber sprechen entfallten auf diese Weise ihre Fantasie. Das ist etwas Positives, wenn sie sich im Spiel so vertiefen können und somit auch ihre Konzentration schulen.

  • Hallo,
    Das mit sich selbst sprechen finde ich auch voll ok. Wenn man da zuhört wird einem klar in welcher Welt er gerade ist. Auch wenn er mit mir oder jemand anders redet) finde ich das ok.


    Aber mir bereitet die undeutliche Aussprache etwas Kopfzerbrechen.


    er ist etwa 2 3/4, aber eher fix in der Entwicklung.



    Grüße,
    Grünschnabel

  • Der Wortschatz der Kinder in diesem Alter erweitert sich von Tag zu Tag enorm. Das können sie noch nicht aussprechen, was sie jeden Tag dazulernen. Das müssen sie erst einüben. Und das geschieht durch das dauerhafte Sprechen. Manche Kinder sprechen erst wenig und auf einmal können sie es, weil sie es kognitiv verarbeiten.


    Wenn Du Dir aber Sorgen machst, solltest Du es mit dem Kinderarzt besprechen. Vielleicht kann er Dich beruhigen oder an einen Logopäden überweisen.


    Ich persönlich, finde es in diesem Alter nicht besorgniserregend.

  • Ich kenne ja nun seine Sprachentwicklung von Anfang an. Es sind auch Worte betroffen die er schon klar und deutlich konnte. Seine Stimme war z.T. hell und glockenklar - bis ich das wieder gehört habe hat es 3 Tage gedauert.


    Die Frage für mich ist:


    - Psychologisches Problem?


    - Schlechtes hören (hat Probleme mit den Ohren gehabt, die sich gebessert haben - vielleicht frage ich beim HNO Arzt zurück).


    - Hessischer Dialekt?


    Oder alles ganz harmlos.


    Grüße,
    Grünschnabel

  • Für mich klingt das auch nicht unbedingt besorgniserregend !


    Er ist ja noch sehr jung und hat mit der Sprachentwicklung noch viel Zeit.


    Wiederhole seine undeutlichen Sätze in deutlicher Aussprache ohne ihn bewusst darauf aufmerksam zu machen.


    Mein Sohn ist 4 Jahre alt und spricht das "k" als "t" ! Angeblich ist auch das noch altersentsprechend !


    Mein ältester Sohn ist schon seit 4 Jahren wegen seines Stottern in regelmässiger logopädischer Behandlung.

  • des könnt am hessische Dialekt liesche... Bin selbst in Hessen aufgewachsen, Gott sei Dank bei hochdeutsch sprechenden Eltern. In meiner Klasse haben die "echten" Hessen beim Diktat immer versagt, da sie nicht die korrekten Endungen der Wörter kannten.


    Im Hessische vergisst man ja gern ma ´n paar Buchstabe und nuschelt so vor sisch hie



    Naja, diese Anmerkung musste sein. Ich denke aber auch, dass es wohl eher am Alter Deines Sohnes liegt, denn am hessischen Dialekt....(aber wenn er mal zur Schule geht....immer schön darauf achten, dass die Endungen ausgesprochen und nicht verschluct werden, sonst wirds kritisch beim Diktat)

    Einmal editiert, zuletzt von Paulina Panther ()

  • Also, wenn Dein Sohn Probleme mit den Ohren hat/hatte durch diverse Mittelohrenzündungen, solltest Du einen Kindgerechten Hörtest mal machen.


    Wir haben das bereits Alles schon durch.


    Meine Tochter hatte im Kleinstkindalter regelmäßig Mittelohrentzündungen (bis zu 8 x im Jahr), so dass der Verdacht nahe lag, dass das Trommelfell vernarbt ist.


    Durch dieses ständige hören, wie durch Watte hat sie gesprochen als ob sie eine heiße Kartoffel im Mund hätte und mächtige Probleme mit den S-Lauten.


    Die Ohren waren zum Glück in Ordnung, trotzdem ist es ja so, wenn man sich etwas angewöhnt hat, muss man es irgendwie wieder in die richtigen Bahnen lenken.


    Wir sind beim Logopäden gewesen, da war sie gerade 4, hatten so an die 30 Termine. Die S-Laute haben wir dann vor ca. 1 Jahr wieder in Angriff genommen, als die 2. Zähne da waren. Da hatten wir 20 Sitzungen.


    Sie spricht jetzt wesentlich besser und deutlicher, manchmal verfällt sie wieder zurück in alte Verhaltensmuster, aber hin und wieder üben und Hinweise, dann klappt es wieder.


    Viele Grüße
    J

  • Hallo,
    das mit den Ohren gehe ich nächste Woche an. Meine Ex war ohne mir das Mituzuteilen oder mich zu fragen mit ihm beim HNO was ich nur mitbekommen habe weil dessen Rechnung bei uns im Briefkasten landet (im Umgangsurteil steht etwas von Informationspflicht). Ein Blick auf das was da abgerechnet wurde scheint mir verdächtig. Ich werde also dort anrufen und mir die Untersuchungsergebnisse schicken lassen. Bei Übergabe war er angeblich ohne jeden Befund gesund.


    Wenn ich dann den leisesten Verdacht habe geht es sobald er wieder bei mir ist ab zu unserem HNO. Er klagt nicht über Schmerzen und die Ohren sind auch nicht gerötet. Aber vor den Röhrchen im lezten Winter klang er ähnlich undeutlich.


    Grüße,
    Grünschnabel

  • Ich kenne das bei meinem Sohn ähnlich (2 1/2)- immer wenn er einen sprachlichen Entwicklungsschub hat, wie zB Satzbildung, dann benutzt er wieder die "vereinfachte" Form einiger Worte. Dann wird der Hund zB wieder zum "WauWau". Ich wiederhole dann, das gesagte, mit den richtigen Worten, und nach einiger Zeit klappt das dann auch. Ich denke nicht, das das besonders besrogniserregend ist!

    Man sollte aufhören, seine Zeit mit der Suche nach Problemen zu verschwenden- es könnten mal keine da sein.

  • Hallo,


    Nein er fällt nicht zurück sondern ist extrem undeutlich teilweise bis an dei Grenze wo ich ihn nicht mehr verstehe. Und er hat plötzlich so eine Art stottern, wird hektisch und sagt nur da, da, da ... bis ihm die Worte kommen die er aber eigentlich schon längst kann. Und dann hat er einen neuen Satz drauf den ich nie von ihm gehört habe: Ich kann das nicht.


    Ich habe heute morgen noch mal mit der Tagesmutter geredet. Die sieht - wegen der Stotterei - ein psychologisches Problem aus der Trennung :( und versucht ihn da sanft zu unterstützen. Vielleicht wird es besser wenn der Umgang jetzt endlich geregelt ist und ich hoffe man hört auf ihn zu überfördern.


    Ich bleibe einfach am Ball.


    Grüße,
    Grünschnabel

  • hi,


    ich denke das bei deim kleinen einige faktoren zusammen kommen.
    die psychische seite. wie ich mitbekommen habe, habt ihr jezt endlich einen geregelten umgang. damit muss der kleine mensch auch erstmal klar kommen.
    dann hat er vieleicht auch noch einen kleinen entwicklungsschub. dieses stottern und da da da das haus..oder so, das hat mein kleiner auch. meiner spricht sehr schlecht, er hat erst als ich die psychische belastung von uns genommen hat ( ex, depressiv ) angefangen zu sprechen.
    er ist nun seit 4 wochen im kindergarten und ich muss sagen, er entwickelt sich prima. seine sprache ist viel deutlicher und auch sein wortschatz ist viel mehr geworden.


    ich übe mit marlon abends beim kuscheln immer. zb bilderbuch..marlon was ist das? auf das bild zeigen.. marlon antwortet ..dato..und ich sag dann das ist ein auto. das auto ist rot. und er versucht es dann richtig zu sagen, sobald er was versucht lob ich ihn dafür, geb ihm ansporn es immer wider zu widerholen. das mach ich täglich mit ihm.
    probiers mal aus.

  • ich hab ihn in einer Woche wieder, mal hören wie er dann drauf ist.


    Ich befürchte halt das die Trennung mit ihren Umständen als auch die 8 Wochen Trennung von mir in Kombination mit übergriffiger (psychisch angeschlagener) Oma und psychisch nicht gesunder Mutter da was gestört hat.


    Ein Kind in dem Alter muss keine Buchstaben und Zahlen lernen, es kann wenn es möchte. Es muss auch nicht dauerbespielt werden.

    Den Satz "das kann ich nicht" kannte er vor 10 Wochen noch nicht - auch nichts entsprechendes. Ebenso habe ich erst einmal bei ihm erlebt, das er beim Klettern Hilfe wollte. (Da saß er mit 2 auf 2,2m auf einem Gerüst für Schulkinder und kam nicht weiter und auch nicht mehr zurück). Die Woche hat er beim Klettern zweimal nach mir gerufen - wobei da kein Grund bestand - und einmal ist er beinahe gestürzt weil er nicht mehr wie sonst sich gut gesichert hat: er wollte sich blind, vorwärts in ein tiefes Loch fallen lassen. Das hat er noch nie getan!


    Das da, da, da geht das nicht in ein Das XY über sondern es folgt etwas ganz anderes. Er ist in dem Moment total hektisch - will einem unbedingt etwas mitteilen - weil er nicht das herausbekommt was er möchte. Irgendwie ist der Gedanke schon da, aber dann stolpert es. Ich glaube er will zu perfekt sein.


    Die Tagesmutter meinte, nicht helfen sondern ihm die Zeit lassen das selbst auszusprechen.


    Grüße,
    Grünschnabel

  • das phänomen kenn ich von marlon auch, dieses hektische und stolpern usw.
    marlon wurde ruhiger als ich auch ruhiger und geordneter wurde.


    du bist bestimmt auch aufgeregt wenn er da ist. das spührt er und will sich ins beste licht rücken, so nach dem motto..gugg mal was ich alles kann..und bumms da lag er dann.


    wenn bei euch wider normalität eingekehrt ist, und es auch alles nicht mehr ganz so neu ist für dein zwerg, denke ich wird er auch wider ruhiger. den dann strahlst du selber auch innere ruhe aus.


    das mit dem sprechen abends, mach ich, weil marlon mit der sprachentwicklung zurück ist. rat vom kinderarzt und vom kindergarten.


    lasst euch beide zeit. der kleine kann das ganze ja noch nicht so verstehen wie wir erwachsenen. erst ist da eine trennung von 2 monaten und dann hat er dich gleich eine woche lang..dann wider zur mama, er ist etwas hin und her gerissen..denk ich


    das er dich um hilfe ruft, kann ich mir nur so erklären, das er dir zeigen will das er dich als papa braucht.


    marlon ist auch so, sobald mein ex bei uns zu besuch ist, wird der in beschlag genommen.


    sei stolz drauf das dein sohn dir zeigt das er dich braucht!

  • Hallo Grünschnabel


    die Sprechgeschichte kenne ich ganz gut. Die Sanja hat erst mit 2 3/4 überhaupt begonnen zu sprechen. Bis dato kam sie ohne sehr gut hin.
    Sie musste dann jeden Buchstaben, jede Silbe einzeln erlernen. Es war, als würde sie eine fremde Sprache erlernen. Dann hat es ewig gedauert bis sie kleine zusammenhängende Sätze hinbekam und schliesslich auch mehrere Sätze am Stück sprechen konnte. Ich wusste lange nicht, ob ich sie überhaupt einschulen kann. Aber- sie hat es geschafft. Wir waren dazu ein Jahr lang in logopädischer Behandlung.


    Also, warum ich dir das erzähle:


    Das wichtigste ist, dem Kind zu vertrauen und ihm zu zeigen, dass das, was es leistet klasse ist. Jede Angst blockiert sofort auch die sprachliche Ausdrucksform. Das ist bei Kindern nicht anders , als bei Erwachsenen.
    Und wenn nun von einem Kind, das nicht mal 3 Jahre alt ist, erwartet wird, dass es sich artikuliert wie ein Erwachsener, ist das eine Überfoderung und nicht dem Alter des Kindes gerecht.
    Kinder verarbeiten im Spiel. Und dabei spielen sie auch mit Sprachlauten. Sie nuscheln vor sich hin, unterhalten sich mit Fantasiegestalten und spielen in ihrer kleinen Welt vor sich hin.


    Ich finde es toll, wie du dir Gedanken um deinen Kleinen machst, dich für seine Entwicklung einsetzt. In meinen Augen ist es aber bei Euch einfach wichtig, dem Kind ein Feld zu bieten, in dem es einfach er selbst sein kann und so, wie er ist, angenommen und geliebt wird.
    So, wie du es schilderst, brauchst du dir um seine sprachliche Entwicklung keine Sorgen zu machen. Zeig ihm, wie klasse er ist. Zeig ihm, wie stolz du auf ihn bist, auf das, was er leisten kann.


    Ich selbst habe dann immer die Sätze meiner Tochter als interessierte Frage wiederholt und dabei auf eine klare Aussprache geachtet.
    Oft haben wir uns einen Riesenspass daraus gemacht, wie man Worte dann verdrehen kann und uns kaputtgelacht, was da dann so raus kam.
    So hat sie schliesslich alle Silben und Buchstaben gelernt und jetzt in der Schule freut sie sich darauf, sie auch schreiben und lesen zu lernen.



    Herzlich


    :wink


    Karen

  • Hallo,


    ich habe vorhin mit einem HNO Arzt gesprochen der ihn vor 4 Wochen untersucht hat. Wegen Nasenbluten wie er sagte. Ihm war an den Ohren nichts aufgefallen, er meinte aber das ein Besuch bei seinem normalen HNO nichts durchaus ok wäre, er hätte an den Ohren nichts gesehen und da er ihn nur einmal gesehen hat wäre ihm an der Sprache nix aufgefallen.


    Ich will da halt nichts versäumen. "Ohrenradar" tut nicht weh. Und wenn nichts gefunden um so besser.


    Danke für eure Hilfe. Ich werde sanft mit ihm weiterüben wo es sich halt anbietet. Der Alltag soll ja nicht zur Schulstunde werden.


    Grüße,
    Grünschnabel