Kleine Tochter und langer Urlaub mit Papa? Erfahrungen?

  • Hallo zusammen,


    unsere Tochter ist 22 Monate alt und seit Anfang des Jahres leben wir getrennt. Beide Kinder gehen an den Umgangswochenenden mit Übernachtung gerne zum Papa, der 3 Häuser weiter wohnt. Ansonsten haben die Kinder auch schon zu Ehezeiten mich als Bezugsperson gesehen, da KV ca. 200 Tage im Jahr im Ausland ist. Nun war ich geschäftlich 6 Nächte weg und sowohl die Kita hat gemeldet, dass es meiner Tochter überhaupt nicht gut ging als auch zwei Nachbarinnen, ganz unabhängig voneinander. Mausi wollte wohl immer in "unser" Haus und nach Hause. Einmal ist sie beim vorbeilaufen in unsere offene Haustür hinein gelaufen und wollte wohl nicht mehr weg. Nachts weint sie bitterlich nach mir -mir gefriert das Blut in den Adern. So etwas habe ich noch nie bei ihr erlebt. KV redet nicht mehr mit mir seitdem er mit seinem Trennungsunterhalt vor Gericht nicht durchgekommen ist.


    Im Mai ist ein längerer Urlaub mit dem Papa geplant. Was nun? Kann ich beide Kinder mit gutem Gewissen so lange mitfahren lassen? Ist sie vielleicht noch einfach zu jung? Soll ich ggf. überlegen sie vorzeitig abzuholen? Sohni hat kein Problem damit scheint mir. Aber er ist auch schon viel älter. Ich habe das Gefühl, dass Mausi überfordert ist.


    Was würdet ihr machen? Ich würde mich schon freuen, ein paar Tage "alleine" zu sein und mich mal so richtig zu erholen. Aber mir scheint, dass Mausi nicht mit der längeren, nächtlichen Abwesenheit zurecht kommt.


    Liebe Grüße

  • Nachts weint sie bitterlich nach mir -mir gefriert das Blut in den Adern.


    Im Mai ist ein längerer Urlaub mit dem Papa geplant. Was nun? Kann ich beide Kinder mit gutem Gewissen so lange mitfahren lassen?


    Letztlich musst Du das - mit Augenmaß - entscheiden.
    Generell würde ich kein Problem sehen - wenn es bei euren individuellen Konstellationen Schwierigkeiten gibt, so musst Du sie letztlich einschätzen.


    :strahlen

  • Länger heisst 10 bis 14 Tage. Genau weiss ich es noch nicht. Da KV's Eltern mehrere Ferienhäuser haben, kann er es auch spontan entscheiden. Aber ich sehe nun vorerst alles für mehr als eine Woche als "nicht gut". Oder ich fliege halt hinterher und würde Mausi früher abholen... Aber da KV grade nicht mehr mit mir redet, ist dies schwer sachlich anzusprechen ohne dass er sich angegriffen fühlt. Denn ich finde dass KV sich grosse Mühe mit den Kindern gibt und möchte ihm nicht den Enthusiasmus nehmen.


    Sein Auto muss vor unserer Haustür parken. Es lässt sich nicht vermeiden. Wir wohnen im Innenstadtbereich. Und Parkplätze gibt es nur vor unserer Tür.


    Entfernung: Nun, ich gehe von Südfrankreich aus... Also, ca. 1000 km.

  • Da gibt es dann auch gleich eine neue Frage: Ein Ferienhaus ist auf einer Insel ohne Arzt und man kommt nur einmal am Tag an oder von der Insel weg. Bei medizinischen Notfällen gibt es einen Helikopter, der aber nicht immer zuverlässig fliegt. Da Mausi ja Epileptikerin ist möchte ich nicht, dass er mit den Kindern dahin geht. Ist das zulässig, dass ich das von ihm "erbitte/verlange"?

  • RosefieldRd


    Fährt er alleine dort hin oder fährt eine Bezugsperson Oma/Opa/Next mit?



    Camper

    Einmal editiert, zuletzt von Camper1955 ()

  • @ Camper: Oma ist vor Ort ABER ihr die Kinder zu überlassen ist grob fahrlässig. Sie hat die Kinder meiner Schwägerin schon einmal "vergessen" und ist alleine einkaufen gegangen obwohl sie auf die Kinder aufpassen wollte. Meine Schwägerin hat ihr Büro unter der WOhnung und wunderte sich über das "lang anhaltende" Weinen ihrer Kinder. Oma war halt weg. In Kombination mit KV machbar. Allerdings hat Mausi ihre Oma noch nie gesehen. Bis zur Trennung hatte KV und seine Mutter keinen Kontakt zueinander (hatte aber nichts mit mir zu tun).

  • @Rosie, 10 bis 14 Tage finde ich tatsächlich recht lang in eurer momentanen Situation und vor allem unter dem Aspekt, wie deine Kleine bisher reagiert hat. Wenn der KV aber nicht mit dir spricht, ists echt schwierig, da eine vernünftige Lösung zu finden. Kannst du denn nicht doch versuchen, ein Gespräch zu führen und ihm auch sagen, dass du ihn nicht angreifen möchtest, sondern dass du ihm sehr dankbar bist und es toll findest, wieviel Mühe er sich mit den Kindern gibt. Und dass du einfach versuchen möchtest, dass ihr wegen des Urlaubs eine gemeinsame Entscheidung trefft, die zum Wohle eurer kleinen Tochter ist. Wenn das nicht persönlich geht, würde ich das per Brief oder email versuchen...dann kochen die Emotionen nicht so hoch.
    Ob du aufgrund eingeschränkter medizinischer Versorgung einen bestimmten Aufenthaltsort "verbieten" kannst, kann ich dir leider auch nicht sagen.


    Ich drück dir die Daumen, dass ihr gemeinsam ne gute Lösung findet!


    Viele Grüße
    Regina

  • Da Mausi ja Epileptikerin ist möchte ich nicht, dass er mit den Kindern dahin geht. Ist das zulässig, dass ich das von ihm "erbitte/verlange"?


    Vielleicht kannst Du ihn darauf aufmerksam machen das es ein Problem für ihn darstellen könnte ... :strahlen


  • Was würdet ihr machen? Ich würde mich schon freuen, ein paar Tage "alleine" zu sein und mich mal so richtig zu erholen. Aber mir scheint, dass Mausi nicht mit der längeren, nächtlichen Abwesenheit zurecht kommt.


    Klar, die Kleine dem KV mitgeben. Keine Angst die gewöhnt sich schon dran. Und wenn es dem KV zu viel wird,
    meldet er sich mit Sicherheit bei dir.


    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • Naja noch weiß sie ja nicht wo genau es hingehen soll.
    Eins der möglichen Ziele wäre diese Insel.


    Ich würde den Vater fragen wo genau es hingehen soll und wann genau!
    Dann kannst du immer noch entscheiden, ohne das zu wissen bringt es nix sich verrückt zu machen.
    Du kommst halt nicht drumherum die Fragen zu stellen, wenn du mit ihm nicht reden kannst, frag per mail.
    Und frage auch nach genauer Adresse und Telefonnummer damit du die Kids auch erreichen oder ihn erreichen kannst falls was sein sollte.


    An sich hätte ich aber auch ein Problem damit aber jenachdem wie der Vater sich verhält könnte ich mir das überlegen.

  • Also, vorweg: Ich als Mutter hätte auch ein komisches Gefühl, aber ich glaube (für mich), dass das eher mein Problem mit dem Loslassenkönnen wäre. Ein Bekannter von mir war neulich in der umgekehrten Lage, seine Kinder wohnen bei der Mutter, und die hat ihm unerwarteterweise beide für einen Urlaub "überlassen". Er hat sich das erst nicht zugetraut, weil der Kleinere auch noch keine drei Jahre alt ist. Aber es hat dann prima geklappt.

    Zitat

    Da Mausi ja Epileptikerin ist

    Hat Dein Ex denn schon mal so einen Anfall miterlebt? Was muss dann getan werden, wenn so ein Anfall stattfindet? Kann er die Kleine dann zunächst versorgen? Weiß er, was zu tun wäre?


    Falls ja, dann als nächste Frage: Würdest Du Dir zutrauen, mit der Kleinen Urlaub auf so einer Insel zu machen?


    Denn ich finde dass KV sich grosse Mühe mit den Kindern gibt

    Also, wenn der Vater sich soviel Mühe gibt, gehe ich davon aus, dass er nicht fahrlässig handeln wird. Wenn er weiß, Tochter hat epileptische Anfälle, wird er sicherlich keinen Urlaub dort planen, wo ihr im Falle des Falles nicht geholfen werden kann.


    Ich würde erst einmal abwarten, was da an weiteren Urlaubsplanungen kommt. Und ich finde den Gedanken, dass Du diese Zeit mal für Dich nutzen kannst, prima :-)

  • Hallo,


    vielleicht kannst ihn ja davor mal mit zusammen zum Arzt nehmen, der ihn dann auch nochmal aufklärt, was im Falle eines Anfalls auf ihn zukommt,
    wie er reagieren muß, was er beachten muß. Dann bist du vielleicht beruhigter, wenn er es sich danach immer noch zutraut und er ist ein bißchen mehr aufgeklärt.


    Wenn sie aber nur Heimweh hätte, ich glaub das hat jedes Kind im Moment und das legt sich wieder...ausserdem ist Urlaub ja was besonderes und dort sind die
    Zwerge schon ganz anderst abgelenkt.

    Ich glaube daran, dass alles was passiert seinen Grund hat.
    Manche Menschen verändern sich, damit du lernst, jemanden gehen zu lassen.
    Dinge laufen falsch, damit du die Richtigen zu schätzen weißt.
    Die Lügen glaubst du, nur um dann daraus zu schließen, dass du nicht jedem vertrauen kannst.
    Und manchmal müssen gute Dinge vorbei gehen, damit Bessere folgen können.

    3 Mal editiert, zuletzt von elaina77 ()

  • Hallo,



    gib ihm die Kleine mit und genieß die freie Zeit! Der Papa hat bis Jahresanfang mit euch zusammengelebt, dann solltest du ihm doch wohl die Kinderbetreuung für 2 Wochen zutrauen. Klar hat die Kleine Sehnsucht, sicher euch beide wieder gemeinsam um sich zu haben.... Heisst aber doch nicht gleich, dass sie sich beim Vater nicht wohl fühlt.



    LG Anni

  • ein kleinkind mit epileptischen anfällen, auf eine kleine insel im ausland, ohne ärztliche versorgung

    Ganz ehrlich, ich kenn auch einige Epileptiker und die brauchen nicht bei jedem Anfall gleich einen Arzt.
    Sicherlich bekommt die Kleine Medikamente und auch der KV wird darüber Bescheid wissen was zu tun ist.


    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • also bei meiner Kleinen würde das nicht gehen - sie ist jetzt 17 Monate alt - wir sind 9 Monate jetzt getrennt und er ist auch ca. 200 Tage im Jahr unterwegs und ansonsten mit Arbeitszeiten so, dass er seine Tochter auch wenn er da war, sie nicht gesehen hat.


    10-14 Tage ist wirklich eine lange Zeit vor allem, da sie ja dadurch, dass ihr Papa 200 Tage im Jahr weg war, ihn auch nicht wirklich viel mitbekommen hat, wohingegen Du als Mutter ja wohl dann immer verfügbar warst. Vor allem kann sie das ja auch noch gar nicht verstehen und einordnen in dem Alter, dass Mutter jetzt länger weg ist und man seine vertraute Umgebung verlassen hat - ich kann verstehen, dass Du ein mulmiges Bauchgefühl hast.


    Ich würde dann an Deiner Stelle es so machen, wie Du vorgeschlagen hat- Ein paar Tage alleine genießen und sie dann früher abholen

  • Ehrlich gesagt, ist die Epilepsie nicht das was mich in diesem Threat hauptsächlich herumtreibt. Sondern eher, dass Mausi nach den letzten Tagen so mitgenommen ist. Sie liebt ihn heiss und innig aber weint dann doch bei jeder Kleinigkeit nach mir - wurde mir so gesagt. Zum einen muss sie da durch und zum anderen möchte ich aber auch für alle Seiten das Beste.


    Meine Intention ist es durchaus nicht, meinem noch Mann die Maus abzusprechen. Und trotzdem mache ich mir Sorgen.


    Hinsichtlich der Epilepsie: Mausi hat "nur" grand-mal Anfälle. Wer sich nicht auskennt - grand mal heißt sozusagen "schlimm". Früher wurden die Anfälle in einer Art Skala eingestuft. Diese kommen nicht wahnsinnig häufig aber wenn, sind das Totalausfälle mit mehreren Minuten Atemstillstand usw. Das volle Programm. KV hat diese noch NIE mitbekommen weil er halt auch so selten da war/Zufall es so wollte usw. Sie sind sehr angsterregend aber ingesamt traue ich es ihm zu - und wenn nicht, dann muss er es lernen. Sie ist nicht medikamentös eingestellt, da sie noch so klein ist und die Nebenwirkungen das positive einer Einstellung übertreffen. Sollte sie allerdings in den nächsten Wochen wieder einen Anfall haben, dann ist sie "dran" - so unser Arzt. Und trotzdem, dass ist nicht mein Hauptanliegen wobei ich mein vermeidliches Vetorecht bei einer einsamen Insel einlegen würde.


    Ach, wenn man bloss alles so einfach wäre...