Gerade so überaus anstrengend...

  • Hallo,


    ich habe bisher mein Alleinerziehenden-Dasein fast genossen. Leider scheint meine Kleine (20 Monate) gerade in die Trotzphase zu rutschen.


    Vor etwa 2 Wochen hat sie plötzlich angefangen ihren Schnuller zu verweigern und zeitgleich den Mittagsschlaf abzuschaffen.


    Da ich absolut alleinerziehend bin - ohne Hilfe von Verwandten, Freunden, Kindsvater - waren die 1,5 Stunden Mittagsschlaf wirklich Gold wert.


    Jedenfalls gehe ich im Moment absolut auf dem Zahnfleisch. Die Kleine bockt nur noch rum, schmeißt sich auf den Boden, kreischt, brüllt, zickt.


    Jetzt just in diesem Augenblick wünschte ich mir, nicht alleinerziehend zu sein sondern einen Partner zu haben, der für uns beiden da ist.


    Wie soll ich durch diese Zeit kommen? Wie gesagt, es gibt niemanden, der sie mir für 5 Minuten abnimmt.


    Meine Freunde sind allesamt berufstätig und am WE auf Tour, Kindsvater ist abgehauen, Kontakt zu Eltern ist gleich 0 bzw. sehr schlecht.


    Ab dem 1.9.2012 geht sie in den Kindergarten - bis dahin muß ich das irgendwie durchhalten aber es gibt keine Möglichkeit mal meinen Akku aufzuladen. Geld für einen Babysitter habe ich leider auch nicht.


    Könnt Ihr mir trotzdem viell. Mut machen?


    Eure Lyttos

    Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln. (Astrid Lindgren)


    Kinder erleben nichts so scharf und bitter wie Ungerechtigkeit. (Charles Dickens)



  • Ich hatte drei ganz allein. Die jüngeren Zwillinge. Ich will damit sagen: du überlebst es!
    Schau sie dir an, wenn sie schläft. Da geht das Herz auf und du weißt wieder warum du das alles aushältst. Gibt es Mamas, die sie nehmen könnten und du im Gegenzug mal ihre?

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Jetzt just in diesem Augenblick wünschte ich mir, nicht alleinerziehend zu sein sondern einen Partner zu haben, der für uns beiden da ist.


    :troest
    Nicht verzweifeln!
    Ich war TROTZ Ehemann alleinerziehend, das ist auch bitter :schiel
    Gibts denn keine Spielgruppe o.ä. zu der ihr geht ? Keine andere Mama in der Nachbarschaft, die den Hasenpups mal stundenweise nehmen kann?

  • Hey Lyttos,


    glaube mal, bis zum 1. September ist die Trotzphase längst von alleine wieder vergangen. :D


    Ansonsten würde ich ihr durch für sie verständliche Taten klar machen, das sie mit dem Trotz nicht weit kommt.
    Bzw. Dinge, wo Du vorher weißt, es führt zu unnötiger Eskalation vermeiden.
    (Hab 4 Monate lang einen Umweg gemacht um NICHT an der Eisdiele lang zu müßen) :kopf

    Einmal editiert, zuletzt von Ronja75 ()

  • Hallo Lyttos,


    vielleicht tut es Dir und deinem Kind gut, wenn ihr gemeinsam auf den Spielplatz geht, Du dort andere mamis triffst und dein kind mal ein bisschen abgelenkt ist...der Knoten auseinander gefleddert wird.


    Oder aber event. meldest du dich bei einem Bastelnachmittag mit kind an, auch hier andere Mamis mit den meist gleichen Sorgen wie du.


    Sonst fällt mir noch Mutter-Kind-turnen ein, das nimmt eine Menge Trotz aus dein Kleinen raus!!!!


    Ich drück dich und viel Kraft...


    Liebe Grüße
    Tinchen

    Liebe Grüße Tinchen

    "Sacrificium Intellectus!"
    :-)
    "Ama et fac quod vis!"

  • Wir gehen wöchentlich zur Krabbelgruppe und ich treffe relativ häufig 2 andere Muttis mit Nachwuchs.


    Aber diese Muttis sind zwar supernett allerdings in Partnerschaften und damit ab nachmittags daheim, Mann bekochen usw. - denke da besteht wenig Interesse, meinen Trotzkopf mal stundenweise zu betreuen.


    Vermutlich muß ich da irgendwie durch, andere haben es ja auch geschafft.


    Ich liebe mein Kind über alles, bin aber im Moment der glücklichste Mensch, wenn sie abends im Bett liegt und schläft.


    Die Kleine weiß auch recht genau, wann sie den Bogen überspannt hat. Heute z.B. gab es wieder einen elenden Kampf beim Anziehen. Irgendwann bin ICH entnervt aus dem Zimmer gestürmt und was soll ich sagen, sie kam mit ihrer Hose in der Hand hinterher und ließ sich dann widerstandslos anziehen.


    Es ist schon heftig, wie sehr ich permament an meine Grenzen stoße. Ich weiß, dass sich das aufs Kind überträgt. Ihre Launen sind dermaßen wechseldn, in einem Moment lesen wir zusammen ein Buch, im anderen Moment brüllt sie rum und nölt Ewigkeiten rum.


    Sie ist von Natur aus immer schon sehr temperamentvoll, jetzt hat sie ihr eigenes Köpfchen entdeckt und stellt sich in den unmöglichsten Situationen quer.


    Bei schlechtem Wetter gehen wir oft in den Zoo bzw. ins Aquarium. Das war immer ein Ort der Erholung. Gestern habe ich nach 20 Minuten entnervt aufgegeben. Madame lag nur noch schreiend auf dem Boden und die anderen Besucher (vor allem Pärchen mit Kind) schauten mich völlig entgeistert an.


    Oh, wenn die mal ins Teenageralter kommt. Dann werde ich Samstagsvormittag um 6.00 Uhr mit dem Staubsauger unterwegs sein und sie aus dem Bett werfen;-)

    Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln. (Astrid Lindgren)


    Kinder erleben nichts so scharf und bitter wie Ungerechtigkeit. (Charles Dickens)



  • Ach so, Spielplatz sind wir tagtäglich. Liegt direkt gegenüber von unserer Wohnung, nur über die Straße rüber.


    Wir sind bei Wind und Wetter unterwegs. Trotzdem ist sie dann immer noch nicht ausgeglichen, obwohl ich versuche, ihr viel Abwechslung zu bieten und nicht zuhause rumzuhocken.


    In der Krabbelgruppe ist sie das liebste Kind der Welt.


    Habe irgendwie das Gefühl, dass sie jetzt schon reif für den Kindergarten wäre - aber ihr kennt das Problem. So einfach bekommt man keinen und ich hab das Glück, dass sie bei meinem favorisierten Kindergarten zum 1.9.2012 einen Platz hat.


    Manchmal sind diese kleinen Milchgesichter einfach nur große Monster;-)

    Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln. (Astrid Lindgren)


    Kinder erleben nichts so scharf und bitter wie Ungerechtigkeit. (Charles Dickens)



  • Irgendwann bin ICH entnervt aus dem Zimmer gestürmt und was soll ich sagen, sie kam mit ihrer Hose in der Hand hinterher und ließ sich dann widerstandslos anziehen.


    DA hast du es!!!! :daumen


    Das war konsequent, du gehst aus dem Zimmer weil du ihr Verhalten nicht so akzeptierst. Das spürt die Kleine und weiß instinktiv "Hier ist Schluß mit lustig bei Mama, mein Affenaufstand bekommt keine Aufmerksamkeit mehr...nagut!"
    Solange du sie mit Aufmerksamkeit für ihre Rebellei fütterst, weiß sie "Ah ich quake hier rum und schon ist Mami zu 100% bei mir!"
    Schenkst du keine Aufmerksamkeit diesem Rebellverhalten, dann wir sie das Interesse daran verlieren.


    Das hört sich vllt. jetzt einfach an, aber das ist es wirklich nicht und ganz oft liegen da einfach die Nerven blank :troest .


    Kinder groß ziehen ist nicht einfach und ohne Partner ist das sehr schwer.
    Hast du vllt. eine Kinderkrippe bei dir in der Nähe?



    Liebe Grüße
    Tinchen

    Liebe Grüße Tinchen

    "Sacrificium Intellectus!"
    :-)
    "Ama et fac quod vis!"

  • :knuddel,bei uns gibt es so eine Art Mütterzentrum,die bieten für kleines Geld stundenweise eine Betreuung an.
    So, das Du vielleicht einfach mal einen Kaffee in Ruhe geniessen kannst.
    Leihoma?Wäre das eine Option?


    :winklieben Gruß ich

    Wie es auch sei,das Leben es ist gut.


    Goethe

  • Irgendwie sind wir da alle durch :troest . Tinchen hat es ja schon gesagt: Aus dem Zimmer konsequent rausgehen. Unterwegs, unter den Arm klemmen, in den Baggy festgurten, ab nach Hause, Ende der Diskussion. Sonst tanzt sie dir später auf der Nase rum ... :brille

  • Na ja, bisher konnte ich mich nicht wirklich über meine Kleine beklagen.


    Sie hatte einen festen Rhythmus (Mittagsschlaf, Abends einschlafen). Hab mich immer mit ihr hingelegt und es klappte ganz gut.
    Dann plötzlich, vor etwa 3 Wochen schmeißt sie ihren Schnuller weg (sie ist 20 Monate) und hat ab dem Tag nicht mehr zu Bett gehen wollen (weder mittags noch abends).


    Sie ist wie von Sinnen, sobald es Richtung Bett geht. Die Zeit vorher hat sie sich gerne mit mir hingelegt und mir noch am Ohr rumgezogen, bis sie eingeschlafen ist.


    Eigenes Bett kommt sie raus, also auch keine Option. Gitterbett steigt sie drüber, auch keine Option.


    Durch den fehlenden Mittagsschlaf ist sie ab 14.00 Uhr nicht mehr zu gebrauchen, nur nölig, zickig, bockig, schlecht gelaunt.


    Wenn ich Glück habe schläft sie mittags ab und zu im Buggy ein, aber das ist bisher nur höchst selten vorgekommen.


    Mich wundert dieses Schnuller-Wegwerfen und am gleichen Tag keinen Mittagsschlaf mehr machen.


    Jeder Alleinerziehende ist mal am Limit aber ich muß sagen, derzeit bin ich kurz vorm Zusammenklappen.


    Seit ihrer Geburt vor 20 Monaten hab ich nicht eine Nacht ausgeschlafen und ich weiß, dass ich erst wieder ausschlafen kann, wenn sie im Teenageralter sein wird. Das macht mich gerade echt fertig, da die Nächte momentan auch der Horror sind. Sie will sich immer auf mich drauflegen und klammert sich an meinem Hals fest.


    Um es kurz zu machen: In der Wohnung klebt sie förmlich an mir (auch neu) und sobald ich mit ihr unterwegs bin, haut sie ab und hört kein Stück.


    Arghhhh, ich bin einfach nur unendlch müde und ausgebrannt. So anstrengend war es bisher noch nie. Sie ist völlig unausgeglichen und ich mittlerweile auch - spiegelt sich alles wieder, leider.

    Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln. (Astrid Lindgren)


    Kinder erleben nichts so scharf und bitter wie Ungerechtigkeit. (Charles Dickens)



  • An die Zeit kann ich mich auch noch gut erinnern...
    Aber nun habe ich fast fünf Jahre keinen wirklichen Schlaf gehabt und hey, man gewöhnt sich an alles.


    Die Probleme bleiben auch, sie verändern sich nur.
    Ich kann dich nicht wirklich trösten, aber ich sag dir, du bist überhaupt nicht alleine!!! Ich leide mit. Jeden Tag!


    ABER trotzdem bleiben unsere Kinder doch das Beste auf dieser Welt. Und das müssen wir uns an manchen Tagen eben tausendmal sagen, okay, manchmal kann man es auch nur noch knurren.
    Wichtig ist, wir überleben diese Zeiten. Und unsere Kinder auch.


    Ich grüße dich und wünsch dir weiterhin gute Nerven!


    Lalula

    [font='Trebuchet MS, Arial, sans-serif']Bei meinen Freunden brauch ich keine Feinde mehr.


    Ist der Ruf erst ruiniert, dann lebt´s sich reichlich ungeniert.

  • Hi!


    Ich könnte das nicht so wie du, ich brauche meine Pausen. Meine Kleine geht 2 mal die Woche zur Tagesmutter, ab 01.09. auch voll. In der Zeit gehe ich zum Sport+Sauna+Soli und in der Zeit passiert noch mehr...ich komme zu mir zurück.


    Ab und an kommt auch mal der Papa und holt die Kleine, da gehe ich dann mal ins Kino oder mit meiner Freundin essen. Ich kann nicht nur geben. Ich weiß, dass viele bewundernswert starke Frauen das können.


    Das Gute ist eben, dass der Akku sich doch immer wieder ein bißchen füllt.


    Vielleicht tut sich bei dir doch noch eine kleine Möglichkeit für die ein oder andere Auszeit auf.

  • Wenn dir der Weg nicht zu weit ist, nehme ich dir die Kleine gerne am Wochenende mal einen
    Tag ab. Dich schicke ich dann in die Sauna und du tankst mal richtig auf.
    Da wäre dann "nur noch" die Strecke Düsseldorf---Köln zu überbrücken. ;-)
    Meld dich einfach, wenn du magst. ;-)

  • Nimm es positiv...DASS sie per 1.9. nen Platz hat..mit nicht mal drei Jahren....


    Meiner kam mit 3,5 Jahren in den KiGa - mangels Plätzen....und ich war ae seitdem er 1,5 und die große 3,5 Jahre alt war..ja..ich kann es nachvollziehen.


    Aber sieh es mal anders - Du kannst jetzt mit ihr mal weitere Ausflüge machen ohne auf irgend einen Mittagsschlaf Rücksicht zu nehmen....Schnulli entwöhnen - da kämpfen manche ewig mit...sie hat das alleien geschafft, ist doch super!


    Und daß sie sich so hinwirft zeigt ja nur, daß sie EIGENTLICH noch müde wäre - aber wenn sie nicht wollen, hat man keien Chance auf Pause...
    Hoffentlich hast Du dann wenigstens abends mal mehr Zeit für Dich.


    Hier gibt es übrigens die Nachbarschaftshilfe - die haben Spielgruppen für Kinder ab 2 Jahren, und Leihomis werden auch vermittelt - die arbeiten oft gratis, wie ich letztens erfahrne habe. Hängt mal was and er Schule aus...so kam meien Freundin an gleich 2 "Omis"...

  • Ich könnte das nicht so wie du, ich brauche meine Pausen

    Ich hätte gerne auch eine Pause, leider gibt es da keinen Papa mehr oder eine Familie. Daher ist es so schwer, den Akku aufzuladen. Aber es tut gut, ein wenig Trost zu bekommen. Danke.

    Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln. (Astrid Lindgren)


    Kinder erleben nichts so scharf und bitter wie Ungerechtigkeit. (Charles Dickens)



  • Ihr Lieben,


    vielen herzlichen Dank für Eure Beiträge. Ich denke, ich werde es mal mit einer Leihomi hier aus dem Umfeld probieren. Hab heute eine in der Krabbelgruppe kennengelernt, die mir die Kontaktdaten des Vereins gegeben hat.


    Es ist wichtig, dass die Kleine lernt sich ein wenig abzunabeln. Da es keinen Papa gibt (also den gibt es schon, der ist aber im Süden Europas abgetaucht) ist sie extrem auf mich fixiert. Und auch ich muß lernen, sie ein Stückchen loszulassen und mich wieder zu sammeln. Denn wenn das hier so weiter geht, drehe ich echt durch. 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche ohne eine Pause von meiner Zuckerschnute. Ich glaube, sie hat auch langsam genug von mir;-)

    Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln. (Astrid Lindgren)


    Kinder erleben nichts so scharf und bitter wie Ungerechtigkeit. (Charles Dickens)



  • Wenn dir der Weg nicht zu weit ist, nehme ich dir die Kleine gerne am Wochenende mal einen
    Tag ab. Dich schicke ich dann in die Sauna und du tankst mal richtig auf.
    Da wäre dann "nur noch" die Strecke Düsseldorf---Köln zu überbrücken. ;-)
    Meld dich einfach, wenn du magst. ;-)



    Und die sind für Dich:


    :blume



    Mensch, hätte ich mich damals gefreut über so ein Angebot!


    ( :tuschel Wobei ... heute eigentlich auch noch. ;) )


    LG