1. Übernachtung bei Papa und neuer Partnerin

  • Hallo Ihr Lieben,


    mein Mann und ich sind seit Ende November getrennt. Unseren 6-jährigen Sohn sieht er seitdem 1x die Woche am WE für ca. 3 Std. (mehr "wollte" er bisher nicht). Mein Mann lebt bereits mit neuer
    Partnerin und ihren 2 Kindern zusammen. Unser Sohn kennt die "Familie" da sie aus unserem Freundeskreis sind/waren...Die Kinder haben früher öfters gemeinsam gespielt, seit der Trennung war es für die Kinder erst sehr schwer, da sie die Situation nicht verstanden haben (wie auch..). Der Vater der anderen Kinder und ich haben uns 2x auf "neutralem" Boden getroffen und diese Zusammenführung hat zum Glück auch sehr gut geklappt.
    Jetzt zur eigentliche Frage: Mein Mann möchte nun das unser Sohn bei ihm schläft. die Wohnung ist sehr klein (69 m² 3Zimmer) es gibt kein eigenes Bett für unseren Sohn, er würde mit meinem Mann im SZ schlafen, die neue Partnerin im WZ auf der Couch (ihre Kids in ihrem Zimmer). Soweit würde ich dem auch zustimmen. Jetzt hat mein Mann eben angerufen, dass er unseren Sohn nächstes WE von Freitag bis Sonntag mit in einen Kurzurlaub nehmen möchte (mit kompletter neuer Family). Anstatt zuerst mit mir zu reden hat er es unserem Sohn gesagt, der war zunächst begeistert, jetzt 10 Minuten später hat er "verstanden", das es 2 Nächte ohne Mama bedeutet und ist traurig.
    Wie soll ich mich jetzt verhalten? Ich habe meinen Mann gefragt, ob es nicht besser wäre, die Übernachtungssitution zunächst einmal zu Hause zu testen. Darauf ist er nicht weiter eingegangen, er sagt dass die Kids doch abgelenkt sind im Urlaub und das es schon klappen wird...und wenn nicht? Mache ich mir zu viele Sorgen? Ich muss dazu sagen, dass mein Mann sich vor unserer Trennung nicht sehr um unseren Sohn bemüht hat, er kümmert sich jetzt mehr um ihn, was ich persönlich sehr gut finde. Kann ein 6-jähriger denn schon alleine entscheiden? Wie würdet ihr an meiner Stelle reagieren? :hilfe Soll ich meinem Sohn "zureden" zu fahren evt. mit der Option das Mama ihn jederzeit abholt, wenn es nicht klappt (ca. 1,5 Std. entfernt). Oder soll ich das WE direkt ablehnen und bin "die Böse"?
    Würde mich über Eure Meinungen freuen :-)


    Liebe Grüße
    Jane3006

  • Hallo Jane,


    ich kann Deine Gefühle nachempfinden. Ich wäre auch etwas gespalten.


    Garnicht mag ich, wenn das Kind informiert wird, bevor die Dinge zwischen den Elternteilen besprochen sind. Natürlich hofft das Gegenüber dann oft, so doch mit seiner Idee durchzukommen, weil man eben dem Kind etwas nicht verwehren will, worauf dieses sich schon freut.



    In diesem speziellen Fall würde ich aber mitspielen und Euren Sohn mitfahren lassen. Schließlich kennt er alle Beteiligten, Mutti kann im Notfall vorbeischaun und Ärger mit seinem Papa vermeidest Du dadurch auch. Es wird sicher ein schönes Wochenende für ihn.


    Aber ich würde definitiv klar stellen, dass die Absprachen demnächst immer zuerst unter Euch Erwachsenen stattfinden, bevor dem Kleinen etwas angeboten wird.


    Wünsch ihm ein schönes Wochenende, verkauf es als Abenteuer, wenn er sich nicht sicher ist, aber gib ihm auch Schutz und behalte ihn bei Dir, wenn Du merkst, er ist mit der Situation überfordert- dann wäre ein langsamerer Einstieg mit einer Übernachtung beim Papa zuhaus wohl erstmal die sanftere Methode.


    Viele Grüße


    Emily

  • ich würde den sohn entscheiden lassen. sprich mit ihm drüber, sag im, dass du ihn im notfall abholen kannst. frag ihn, warum er wollen würde und warum nicht.
    ich finde es von deinem mann nicht geschickt, das erste übernachtungswochenende zu verreisen. aber nun müsst ihr versuchen das beste daraus zu machen...

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


    Es gibt kein problematisches Kind, es gibt nur problematische Eltern. (A.S. Neill)


    Erziehe dich selbst, bevor du Kinder zu erziehen trachtest. (J. Korczak)

  • Ja, ich finde, du machst dir zu viele Sorgen.


    Lass ihn fahren, ohne dem Kind zu sagen, dass du ihn abholen würdest, so was verunsichert meiner Meinung nach nur. Das Kind ist 6, die Trennung noch nicht so lange her, so dass er sich an die gemeinsame Zeit erinnern kann, also lass ihn beim Papa übernachten.


    Welchen Grund soll es geben, dass du die Übernachtung ablehnst?


    Wenn der Vater sich bisher nicht so gekümmert hat, um so besser, wenn er es jetzt macht.

  • ich würde den sohn entscheiden lassen.


    Ich finde nicht, dass das Kind das entscheiden sollte, dafür sind in dem Alter die Eltern zuständig. (Das kann auch der Vater sein.)

  • Lass ihn fahren, er ist doch schon sechs ;)


    Und gerade wenn das verhältnis vorher nicht ganz so berauschend war, ist so ein "Abenteuerurlaub" mit Papa doch genau das Richtige.


    Meine Tochter war mit dreieinhalb zwei Wochen mit Papa weg, und jeden Abend wenn wir telefoniert haben, war sie nach zehn Sekunden Telefonat
    wieder mit anderen Dingen beschäftigt ;-)


    Rede Eurem Kind gut zu, wird bestimmt nett für alle Beteilligten!


    Und sorry : diese Option mit "Mama kann im Notfall vorbeikommen" würde ich weglassen.


    Der Junge wird SO abgelenkt und beschäftigt sein, vor allem wenn die anderen Kinder mitfahren :D:party:tanz


  • Ich finde nicht, dass das Kind das entscheiden sollte, dafür sind in dem Alter die Eltern zuständig. (Das kann auch der Vater sein.)

    siehst du anne-liese, ich finde kinder sind auch menschen (wenn auch kleine und neue). und sie haben ein recht auf eigene meinungen und entscheidungen. bei diesen entscheidungen müssen ie eltern natürlich beratend und unterstützend zu seite stehen, aber ich finde nicht, dass eltern das recht haben über den kopf von kindern hinweg zu entscheiden. eine kindliche entscheidung sollte natürlich begründet werden und nicht aus einer laune heraus getroffen werden. ich halte es da mit kant "erziehung ist auch immer erziehung zur mündigkeit". alles andere wäre machtausübung der eltern, bzw. elterliche diktatur, anstelle von demokratie, die wir doch alle so schätzen... ;-)

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


    Es gibt kein problematisches Kind, es gibt nur problematische Eltern. (A.S. Neill)


    Erziehe dich selbst, bevor du Kinder zu erziehen trachtest. (J. Korczak)

  • Der Grund für eine Ablehnung meinerseits wäre nur dann gegeben, wenn mein Sohn nicht will. :rolleyes2:
    Ich habe eben mit ihm gesprochen, das das We bestimmt ein schönes Abenteuer wird (Bauernhofurlaub). Ich habe ihm auch gesagt, das er sich alles überlegen kann und ihn keiner zwingt und er selbst entscheiden kann wie er sich am Freitag fühlt. Derzeit ruft mein Mann jeden Abend an und sagt "Gute Nacht" zum Kleinen. Ich habe ihm (Sohn) gesagt, das er das am WE dann mal mit mir machen kann. Da war er bereits etwas beruhigter. Trotzdem ist es glaube ich für uns beide ein komisches Gefühl...


    Danke für Eure Antworten


    Jane3006

  • Hallo


    Dem KV steht UG zu. Wie und mit wem er den verbringt oder gestaltet ist seine Sache.
    Auch wenn du dir Sorgen machst es könnte schief gehen, zeige dies nicht deinem Sohn,sondern
    motiviere ihn dahingehend,das er gerne mit Vati mitfährt oder UG verbringt.


    Und noch etwas, die Grösse der Wohnung ist okay. Und mal zwei Nächte neben Papa oder
    auf einem Notbett ist kein Problem.



    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • siehst du anne-liese, ich finde kinder sind auch menschen (wenn auch kleine und neue). und sie haben ein recht auf eigene meinungen und entscheidungen. bei diesen entscheidungen müssen ie eltern natürlich beratend und unterstützend zu seite stehen, aber ich finde nicht, dass eltern das recht haben über den kopf von kindern hinweg zu entscheiden. eine kindliche entscheidung sollte natürlich begründet werden und nicht aus einer laune heraus getroffen werden. ich halte es da mit kant "erziehung ist auch immer erziehung zur mündigkeit". alles andere wäre machtausübung der eltern, bzw. elterliche diktatur, anstelle von demokratie, die wir doch alle so schätzen... ;-)


    Ich finde auch das ein 6 Jähriges Kind sowas nicht zu entscheiden hat. Umsonst ist man ja nicht erst mit 18 Jahren Volljährig und darf dann erst entscheidungen alleine ohne erwachsenen treffen. Mit Kindern über den Umgang reden ist ok,aber ihn die entscheidung alleine treffen lassen geht gar nicht.

  • Nur um das nochmal klarzustellen: Ich bin wirklich froh über den guten Umgang. Als "Problem" finde ich nur, das diese erste Übernachtung (bzw. 2) unbedingt woanders als zu Hause stattfinden muss.


    Gruß
    Jane3006

  • siehst du anne-liese, ich finde kinder sind auch menschen (wenn auch kleine und neue). und sie haben ein recht auf eigene meinungen und entscheidungen. bei diesen entscheidungen müssen ie eltern natürlich beratend und unterstützend zu seite stehen, aber ich finde nicht, dass eltern das recht haben über den kopf von kindern hinweg zu entscheiden. eine kindliche entscheidung sollte natürlich begründet werden und nicht aus einer laune heraus getroffen werden. ich halte es da mit kant "erziehung ist auch immer erziehung zur mündigkeit". alles andere wäre machtausübung der eltern, bzw. elterliche diktatur, anstelle von demokratie, die wir doch alle so schätzen... ;-)


    Ja, in manchen Bereichen dürfen meine Kinder das durchaus, in anderen wie z.B. Umgang geben wir als Eltern die Entscheidungen aber vor. Grade in dem hier angesprochenen Alter der Kinder. (Klar dürfen auch die Kinder Wünsche äußern, wenn sie mal ein Extra Mama- oder Papa-Wochenende wollen und die Umgangszeit davon betroffen ist, aber die Entscheidungen treffen der Vater der Kinder und ich).


  • Nur um das nochmal klarzustellen: Ich bin wirklich froh über den guten Umgang. Als "Problem" finde ich nur, das diese erste Übernachtung (bzw. 2) unbedingt woanders als zu Hause stattfinden muss.

    Wo ist da das Problem ?? Finde ich gut was der KV da vor hat. Nicht in Ordnung finde ich jedoch das er es mit dir
    nicht zu erst besprochen hat sondern eueren sohn gleich die Nase lang gemacht hat.


    Das würde ich dem KV auch sagen und darum bitten in Zukunft erst mit dir solche dinge abzusprechen.



    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • Als "Problem" finde ich nur, das diese erste Übernachtung (bzw. 2) unbedingt woanders als zu Hause stattfinden muss.


    Das verstehe ich gut.
    Und trotzdem kann es gerade durch die ungewohnte Umgebung für alle leichter werden.


    diese Option mit "Mama kann im Notfall vorbeikommen" würde ich weglassen.


    Ja - besser weglassen.


    Und auch ich finde das auch 6 Jährige vollwertige Menschen sowas NICHT zu entscheiden haben. Wird ihnen diese Entscheidungsgewalt gegeben, dann sind sie im schlimmsten Fall mittendrin im Manipulationskrieg zwischen Elternteilen die einem Kind nur das Beste wollen.


    Lasst den Kindern die Kindheit - und erzeugt tragfähige Entscheidungen unter Eltern.


    :strahlen

  • Danke eure Antworten haben mich doch etwas beruhigt. Da diese Thematik ja nun noch ganz neu für mich ist, bin ich doch etwas verunsichert gewesen. :thanks:
    Und ich habe mich meinem Sohn gegenüber erstmal richtig verhalten. Werde nächsten Sonntag berichten wie ihm das WE gefallen hat. Und ich werde mir dann jetzt auchmal Gedanken über mein nächstes WE machen, damit ich mir nicht dauernd Gedanken mache.... :tuedelue


    Gruß
    Jane3006

  • dass eltern das recht haben über den kopf von kindern hinweg zu entscheiden.

    Ahsoooo dann kann ich meiner 12 jährigen Tochter ja demnächst selbst entscheiden lassen, wielange sie abends rausgeht weil wenn's nach ihrem Kopf geht wäre es die halbe Nacht... UNd welche Schule sie besucht dann auch und welche Klamotten sie anzieht dann auch- wären ja nur MiniRöcke inkl Stöckelschuhe+ Schminkprogramm ...


    Wer nun Ironie findet darf sie behalten.. ;)


    Im Ernst: Ich entscheide was wie mit wem mit meinerTtochter passiert weil ich habe die Verantwortung für sie + alles was dazu gehört.


    Ich würde das Kind mitfahren lassen und ihm ne schöne Zeit mit Papa wünschen ohne vorher noch 20x nachzuhaken ob er nun wirklich möchte ....

    Einmal editiert, zuletzt von Nic2709 ()

  • also ich finde seltsam, dass hier immer solche schwarz-weiß extrem positionen aus beiträgen rausgelesen werden. und ich habe auch geschrieben, dass eltern bei der entscheidungsfindung helfen. und das kinder die entscheidungen begründen müssen. und ein "weil ich das will" oder ein "xy macht das auch immer so" zählt nicht als argument...
    aber warum erkläre ich mich überhaupt?

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


    Es gibt kein problematisches Kind, es gibt nur problematische Eltern. (A.S. Neill)


    Erziehe dich selbst, bevor du Kinder zu erziehen trachtest. (J. Korczak)

  • das es 2 Nächte ohne Mama bedeutet und ist traurig.


    Das ist eine Situation, an die er sich gewöhnen muss und wird! Und es gibt wahrlich schlimmeres. :) Genieße die kinderfreie Zeit und tanke Kraft!



    ich würde den sohn entscheiden lassen.


    Ein 6-jähriger Junge darf das nicht entscheiden. Diese Last darf man ihm nicht aufbürden! Das ist Sache der Eltern. Und bedenke: Die Eltern sind gerade mal seit 3 Monaten auseinander... der Vater ist kein Fremder für den Jungen, auch wenn es nun 3 Monate mit Spannungen und wenigen Kontakten gab.


    und ihn keiner zwingt und er selbst entscheiden kann wie er sich am Freitag fühlt.


    Neee nicht sowas machen! Das Kind braucht klare Ansagen seiner Eltern und keine wischiwaschi-Nummern!


    lg Myronn

  • frascita: :-) ich sehe das wie Du und Du musst Dich auch nicht erklären!


    Es geht ja nun auch nicht darum, dass der Sohn entscheidet, ob Umgang stattfindet sondern ob er 2 Nächte ohne Mama packt. Das ist für mich ganz was Anderes und natürlich hat das Kind da was dazu zu sagen.


    Jane: Ich glaube aber auch, dass er es schafft und es ihm eventuell auf einer Reise sogar leichter fällt.

  • sondern ob er 2 Nächte ohne Mama packt.


    Man sollte keine Probleme schaffen, wo keine sind. Der Junge kennt seinen Papa. Bis vor 3 Monaten haben die noch zusammen gelebt. Der Junge ist 6, d.h. er ist kein Kleinstkind mehr. Man kann ihm durchaus erklären, dass er mal 2 Tage nicht bei Mama ist. Der Junge, aber auch die Mutter, müssen lernen, loszulassen. Das gilt beim Umgang, aber auch in der Schule oder anderen Situationen. Wenn der Junge eine sichere Bindung zur Mutter hat, kann er auch prima damit umgehen. Wichtig ist im Moment auch, dass er seine Bindung zum Vater nicht verliert! Und mit bisschen Umgang stundenweise lässt sich definitiv keine Bindung erhalten.


    Der Verlust der Bindung zum Vater würde für den Jungen ein viel größeres Problem darstellen, als die 2 Nächte ohne Mama. Wenn seine Bindung zum Papa halbwegs okay ist, wird er mit dieser Situation gewiss gut klarkommen! :knuddel