1. Übernachtungsumgang

  • Hey Watchasay!


    Ich habe deinen Thread seit gestern einigermaßen verfolgt.


    Zunächst möchte ich sagen,dass ich es immer sehr schwierig finde,sich über Themen oder Situationen aus der Distanz ein Urteil zu bilden, da man halt diese nicht persönlich erlebt.


    Vielleicht ähnlich,aber nicht exakt mit diversen Vorgeschichten,äußeren Umständen usw usw..


    Auch habe ich nicht alle deine vorherigen Postings nachgelesen,aber wie du die gestrige Situation geschildert hast,hatte ich durchaus einen differenzierten Eindruck!


    Und wer bitte schön kann von sich behaupten,in solchen extremen Streßsituationen z.B.die"richtige" Wortwahl zu treffen.


    Ebenso spricht der Versuch,dies auf dem Spielplatz zu deeskalieren, und auch die Art und Weise,wie du die neue Freundin deines Ex beschreibst, für dich.


    Da du ja erreichbar gewesen wärst,war es aus meiner Sicht auch völlig in Ordnung, den finalen Kampf zwischen Harry und "du weißt schon wem" zu verfolgen! ;)


    Auf der anderen Seite bin ich ziemlich erschrocken,wie teilweise über dich in deiner Abwesenheit und in der dritten Person geschrieben worden ist.


    Geht gar nicht!!


    Ebenso erschrocken war ich über die Idee oder die Möglichkeit,die Übergabe zu filmen! :hä


    Ist so etwas wirklich zulässig? :frag


    Gibt es Beispiele dafür?


    Würde mich echt interessieren,finde ich voll krass!!


    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück und Kraft für das Wiedersehen nachher,und wenn du bis jetzt nichts gehört hast,ist doch positiv oder???


    Keine Nachricht ist eine gute Nachricht!!


    Muss gleich leider zum Spätdienst,bin heute Abend sehr gespannt,wie es galaufen ist..


    LG
    Doppelpapa

  • Wie gesagt, ich denke nicht, dass er sich melden würde, selbst wenn es suboptimal gelaufen ist. Er würde die Kleine auch nicht frühzeitig deshalb zurückbringen. Er hat derzeit einen Antrag auf Alleinsorge, hilfsweise ABR laufen. Er will, dass die Kleine zu ihm kommt. Würde er sich eingestehen, dass der Umgang nicht optimal ist, wüsste er, was das für seinen Antrag uU bedeutet.


    Er wird später zurückkommen und sagen, dass es 1a gelaufen ist, null Probleme gab. Selbst wenn er von der Nacht blutende Augenringe hat.


    Ich werde nur mit einem Blick auf die Kleine sehen, wie es IHR geht, weil ich sie kenne. Wenn sie eingefallene Augen hat, war es alles andere als gut. Aber wenn sie frisch aussieht, dann war es wahrscheinlich okay für sie. Meine Freundin wird auch da sein. Sie kennt die Kleine auch sehr gut, und wird das auch beurteilen können. Sie sieht sie fast jeden Tag.


    Filmen darf man im Freien zwar, aber ich verlasse mich auf die Augen meiner Freundin.

  • Hi watchasay,


    klar, bei mir war das Jugendamt auch dafür. Zumindest die SB zur Zeit. Die Richterin hat aber anders entschieden und zwar auf betreuten Umgang, da ich ein Gutachten unseres Kinderpsychologen hatte und es in der Vergangenheit auch Vorfälle gab. Die Tante vom JA hat aber in der Verhandlung auch zugegeben, dass sie eine Entführungsgefahr sieht.


    Es war alles sehr widersprüchlich..jeder hat seinen Senf dazugegeben.


    Fakt ist: Das Theater bei der Übergabe ist Unsicherheit des Kindes aufgrund der Streitereien der Eltern. Mach die Übergabe kurz und schmerzlos, so kann dein Kind sich an die Realität gewöhnen.


    Mit der Next auf dem Speilplatz..das hätte ich nicht verkraftet. Hut ab vor Dir.


    Das erste Mal bin ich mit dem KV und dem Kind noch eine Stunde mit der Bahn gefahren und in der Stadt spaziert..wofür ?? Er will doch den Umgang, dann soll er auch die Bedingungen schaffen.


    LG
    ALexa

  • Hallo WatchaSay,


    :daumen , alles richtig gemacht. Ich denke du bist auf dem richtigen Weg. Ob ins Kino oder sonstwo hin, finde ich völlig normal. Auch wenn meine Ex und ich eine belastbare Elternebene gefunden haben, muss ich auch nach 4 Jahren sogar noch manchmal raus.
    Auch BET haben so etwas wie Trennungschmerz :rotwerd und es ist dann schon komiosch ruhig in der Wohnung.


    Mann was habe ich die ersten Male geputzt und/oder war auf Achse :crazy:ohnmacht:


    Bleib dabei, den Umgang laufen zu lassen. Konzentrier Dich auf das Gutachten und die Sorgerechtssituation. Ich denke mir hat viel geholfen mich auf das ABR zu konzentrieren. Mehr brauch der BET eigentlich nicht an Sicherheit.
    Zur Next:

    Sie scheint sich da mehr Gedanken darüber zu machen, wie der Umgang ohne größere Schwierigkeiten umgesetzt werden kann.


    Japp das kann sie auch. Im Gegensatz zu Euch Eltern ist sie da auch ohne Druck. ;) Lies Dir das Zitat noch mal in Ruhe, vom restlichen Text befreit durch und du wirst merken, das Vater und Mutter noch viel zu sehr auf Krieg gepolt sind.


    Oder soll ich gar nichts machen und es so laufen lassen?


    Japp. Lass es so laufen. Es ist schon häufiger versucht worden zu vermitteln, dass das was Euer Kind wahrnimmt, zwischen den Zeilen passiert. Nimm diese Baustelle raus und mach dein Kind stark. Tritt ein für Deine Überzeugung, die doch eigentlich ist, dass da Kind eine Recht auf Umgang hat.
    Ob eine oder zwei Übernachtungen, finde ich dabei nicht wirklich erheblich. Ich glaub´ mein Gold hat schon mit eine paar Monaten oder Wochen bei Oma geschlafen.


    Ich denke, dass die Umgansgsituation, die beste Möglichkeit ist, eure Situation zu entspannen.
    Zumindest was Euer Kind angeht, aber auch was Dich und Dein Leben als BET betrifft.
    Versuche nicht das Kind wie einen Tintenfleck zu interpretieren, wenn sie wiederkommt. Lass sie ankommen und zeig Ihr dass Du Dich auf sie freust.
    Gib ihr Gelegenheit sich ab zu lenken und ihre Gefühle zu verarbeiten.
    Lass einfach mal von 16:00 Uhr bis sie im Bett ist, den ganzen juristen Kampf hinter Dir. Pack ihn um 15:30 Uhr in eine Schublade und lass ihn da bis morgen früh...


    Nicht leicht. Ich weis.


    Ich finde Du hast gestern richtig reagiert. Bleib auf diesem Weg. :respekt


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Mach die Übergabe kurz und schmerzlos, so kann dein Kind sich an die Realität gewöhnen.


    Das wollte ich gestern eigentlich auch, darum wollte ich nicht mit zum Auto gehen. Aber sie hat mir dann doch zu sehr geweint und sich gewehrt. In dem Moment dachte ich auch, wenn ich sie so mit ihm gehen lasse, dann erlebt sie das als noch schlimmer als wenn wir es anders lösen. Ich will für den Umgang nicht das Vertrauen meines Kindes in mich aufs Spiel setzen. Das ist eben auch noch eine Komponente, die ich bedenken muss, glaube ich.

  • Ich will für den Umgang nicht das Vertrauen meines Kindes in mich aufs Spiel setzen. Das ist eben auch noch eine Komponente, die ich bedenken muss, glaube ich.


    das vertrauen eines kindes durch soetwas zu verlieren schätze ich doch als sehr gering ein. weißt du eigentlich wie sehr kinder ihre eltern brauchen und wieviel liebe sie in sich tragen?


    das ist ja oft das schlimme, dass selbst kinder, die wirklich misshandelt werden und gewalt ihrer eltern ausgesetzt werden, ihre eltern sogar noch in den schutz nehmen, selbst dann lieben sie ihre eltern noch!


    das vertrauen deiner tochter verlierst du so leicht nicht. du möchtest ihr ja damit nichts böses! je mehr du FÜR den umgang bist, desto mehr kann sich auch deine tochter von dir lösen.
    und das muss sie von jahr zu jahr mehr, denn du willst sie ja auch mal in die welt entlassen.

  • Ich weiß es nicht. Sie kriegt sicher schon was mit. Der Vater verbirgt seine Abneigung gegen mich ja auch nicht, wenn er zur Übergabe auf uns zukommt. Man sieht ihm an, dass er mit mir nichts zu tun haben will.


    Ich hätte nach den vielen Fragen zum Vater gestern fast erwartet, dass sie freudestrahlend auf ihn zuläuft, wenn sie ihn wieder sieht. Aber gestern fragte ich mich dann, ob sie so oft gefragt hat, weil sie sich gesorgt hat. Sie sagte auch manchmal, sie möchte, dass Mama mit im Auto fährt. Ich denke, sie kommt mit dem Moment der Trennung noch nicht gut klar.


    Aber ich werde sehen, wie sie heute gegen 16 Uhr nach Hause kommt.


    uiui, das klingt alles kompliziert? Hm, um dir vielleicht mal ein anderes Beispiel zu geben: ich habe jahrelang(5-16) meine Eltern (Mutter und Vater) nicht sehen dürfen bzw. wurde es vom Jugendamt mit meinem Pflegeeltern so ausgemacht..krass oder?!! Ich habe mit 16(Mutter) und 18(Vater) angefangen, meine wahren Eltern, die ich nur von Fotos, Erzählugen und wagen Erinnerungsbrocken her kannte, zu suchen.
    Damals, also vor ca. 30 Jahren, hatten die beim Jugendamt bzw. meine Pflegeletern (oder beide) noch andere Ansichten, nemlich, das ich ohne Ablenkung in einer "heilen Familie" aufwachsen solle.
    Grund weshalb meiner Mutter, unehelich und auch schon von meinem Vater getrennet (sie war 19! als sie mich bekam), das Sorgerecht entzogen wurde war, das sie Junki war (Hippizeit: Dope, Heroin).
    Dieser "Elternentzug", war damals wohl völlig legitim und meine Tante (ich wuchs bei meinem Cousins auf) schien diese strikte Massnahme auch in keinster weise zu bereuen denn: sie handelte ja "zum wohle des Kindes" was ja durch die ständigen Ablenkungen und diesem "Hin und Hergerissenseins" nicht zur Ruhe kommt.
    Unterm Strich: ich bin meinem Pflegeletern sowie meine wahren Eltern nicht böse. Ich habe sehr guten Kontakt zu meiner Mutter (wir telefonieren öfter+ lange) und auch zu meinem Vater, der mir u.a meine gesammte Ausbildung in Wien bezahlt hat. Zu meinen Cousin (die wie meine Brüder sind) habe ich auch regen Kontakt und dadurch auch zu meinem Onkel und Tante (Geburtstage ect.).
    Wenn man es so will, habe ich auch eine gute (und behütete) Kindheit gehabt. Idillisch, auf dem Land mit der Natur, vielen Tieren und meine zwei Cousins. Aber trotzdem blieb bei mir im Kopf immer die Frage "Was wäre wenn ich..?" offen, weshalb ich mit 16 auszog um meine Eltern kennenzulerenn, womit ich ein paar Jahre beschäftigt war.


    Um zurück zu kommen zu deiner Tochter: Sie will auch die Wahrheit wissen :). Mag sein, das sie manchmal ein bisschen bockig ist oder Gefühlsschwankungen bekommt, doch das ist doch auch "normal" oder? Wenn der Herr Papa so ein Grobian ist, dann muss man ihm wirklich mal die Leviten lesen. Ich finde aber, das du schon recht klever bist und dir zumindest einige Gedanken machst, die er sich evtl. nicht so macht. Aber ich denke auch, das es eine Grund gibt, weshalb er so eine "Eiswand" zwischen euch aufbaut und du bist da nicht ganz unbeteiligt oder .. aber behalt es für dich :).

  • Ich will für den Umgang nicht das Vertrauen meines Kindes in mich aufs Spiel setzen. Das ist eben auch noch eine Komponente, die ich bedenken muss, glaube ich.


    Das sehe ich auch so und finde, dass du dieses Problem sehr geschickt gelöst hast, indem du dich mit der Next "verbündet" hast: Ihr hattet das gleiche Ziel - nämlich, dass das Kind mit möglichst wenig Stress mitgehen sollte - und habt das dem Kind vermittelt, indem ihr alle zusammen auf den Spielplatz seid, damit sich jeder wieder beruhigen kann.
    Außerdem hast du deinem Kind damit vermittelt, dass du es nicht auf Biegen und Brechen ins Auto stopfen lassen wirst, sondern es notfalls zuhause behältst. Deinem Kind war das wohl Rückhalt genug, denn es konnte dann ohne Geschrei einsteigen.


    Alles in Allem finde ich, dass euch trotz des Geschreis im Auto in dieser allgemein so sehr schwierigen Gesamtsituation eine gute Übergabe gelungen ist, die ein guter Einstieg sein kann in die zukünftigen Umgänge... Auch dann, wenn es beim nächsten und übernächsten Mal wieder erst mal Trennungsprobleme geben sollte. Doch auch da kannst du dann situationsabhängig eine kindverträgliche Lösung finden.

  • Aber ich denke auch, das es eine Grund gibt, weshalb er so eine "Eiswand" zwischen euch aufbaut und du bist da nicht ganz unbeteiligt oder .. aber behalt es für dich :).


    Ich KANN es dir wirklich nicht sagen, was es ist. Die Kinderärztin der Kleinen sagt auch manchmal in Gesprächen über die Situation zu mir - Sie müssen dem Mann irgendwas angetan haben, was er Ihnen nicht verzeihen kann. Aber ich weiß es nicht. Wäre hilfreich, wenn er es mir sagen würde, aber offen gesagt, ich glaube, dass er sich einen Film zusammen gesponnen hat, in dem er sich ganz toll erklärt hat, warum ich hassenswert bin, und ich kenne den Film nicht, er erzählt mir die Storyline nicht, und somit stehe ich eben vor einem Problem, das ich nicht lösen kann.


    Ich glaube nicht einmal, dass er mir im Ursprung hasst, weil ich nicht abgetrieben habe, aber er ließ schon durchscheinen, dass sein Umfeld und er denken, dass ich ihn ausgenutzt habe, um schwanger zu werden und ihn finanziell abzuzocken. Er sagte mir einmal, das habe jemand über mich gesagt. Ich sagte sofort, das ist nicht wahr, das kann er mir glauben. Aber er erfindet immer wieder solche Geschichten und sagt dann, jemand habe ihm das erzählt. Es hat ihm ja auch jemand erzählt, dass ich derzeit von Drogen- und Alkoholabhängigen umgeben bin, jemand habe mich in diesem Kreis öfter gesehen.


    Um ehrlich zu sein, manchmal glaube ich, er ist komplett paranoid, und das ernsthaft. Er meinte auch schon, seine Ex-Ehefrau sei anfangs von der Stasi auf ihn angesetzt gewesen, sie sollte ihn ausspionieren. Komisch, dass er nie mal seine Stasi-Akte angeschaut hat, denn wenn ich so einen Ex hätte, dann hätte ich das gerne mal genauer erfahren. Sein Vater glaubt übrigens auch, dass die Stasi ihn umbringen wollte, und darum hatte er einen schweren Mofa-Unfall, bei dem seine Freundin ums Leben kam. Fragt man aber, warum die Stasi so ein Interesse an seiner Ermordung gehabt haben könnte, dann weiß er es nicht. Und natürlich hat auch er seine Stasi-Akte nie angeschaut.


    Aber es ist wilde Spekulation. Ich weiß es nicht. Ich glaube auch nicht, dass ich es mal erfahren werde. Vielleicht erzählt er es irgendwann unserer Tochter. Aber hoffentlich nicht, um sie damit gegen mich zu manipulieren. Ich möchte dann gerne wissen, was er über mich denkt, wer ich bin. Vielleicht bin ich vom BND und wollte ihn eigentlich ermorden, keine Ahnung... :nixwieweg



    Alles in Allem finde ich, dass euch trotz des Geschreis im Auto in dieser allgemein so sehr schwierigen Gesamtsituation eine gute Übergabe gelungen ist, die ein guter Einstieg sein kann in die zukünftigen Umgänge... Auch dann, wenn es beim nächsten und übernächsten Mal wieder erst mal Trennungsprobleme geben sollte. Doch auch da kannst du dann situationsabhängig eine kindverträgliche Lösung finden.


    Dass das mit dem Spielplatz eine Lösung war, haben sie ja jetzt gesehen, dann kann man es nächstes Mal wieder so machen.

    2 Mal editiert, zuletzt von WatchaSay ()

  • In der hochemotionalen Situation, in der die Eltern stehen, färbt selbst bei den besten Versuchen der Eltern immer etwas aufs Kind ab.
    Verweigerung auf eine Situationsänderung ist bei kleinen Kindern eh schon völlig normal. Man sieht das jeden Morgen an den Kindergartentüren, erlebt es selbst, wenn man mit den kleinen Kids losziehen will oder zurückkehren.
    So gesehen, weiter oben wurde es bereits beschrieben, ist die von Dir geschilderte Situation eigentlich Alltag. Und die Auflösung der Situation ist genau so geschehen, wie man es machen muss, wenn Zeit ist: Ablenkung, Entspannung, neuer Ansatz. Aber Kinder halten es auch aus, wenn man sie weinend im Kiga lässt oder wenn man sie einfach ins Auto setzt.


    Wichtig wäre für Dich, eine eigentlich völlig normale Situation als nicht so überhöht anzusehen. Sie ist absolut keinen Thread wert (natürlich darfst und sollst Du den hier aufmachen ;) Aber beim nächsten Mal wirst Du es hoffentlich gar nicht mehr wollen, weil die Situation Dich nicht emotional aus der Bahn wirft). Sie ist absolut keine unruhigen Gedanken im Kino wert. Sie ist keine schlaflose Nacht wert. Sie ist Alltag. An dieser Übergabesituation ist nichts, aber auch gar nichts herauszulesen oder zu erkennen, nichts "festzumachen". Außer: Ihr als Eltern seid in der Lage gewesen, eine schwierige Alltagssituation gemeinsam zu lösen. Und das ist eigentlich ein gutes Zeichen. Darauf solltet Ihr aufbauen. Es wäre für alle wichtig.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Zitat

    Ich KANN es dir wirklich nicht sagen, was es ist. Die Kinderärztin der Kleinen sagt auch manchmal in Gesprächen über die Situation zu mir - Sie müssen dem Mann irgendwas angetan haben, was er Ihnen nicht verzeihen kann. Aber ich weiß es nicht. Wäre hilfreich, wenn er es mir sagen würde, aber offen gesagt, ich glaube, dass er sich einen Film zusammen gesponnen hat, in dem er sich ganz toll erklärt hat, warum ich hassenswert bin, und ich kenne den Film nicht, er erzählt mir die Storyline nicht, und somit stehe ich eben vor einem Problem, das ich nicht lösen kann.


    ..mal abgesehen von dieser Stasi-Geschichte. Ist er evtl. Eifersüchitg auf dich? Bist du ihm interlektuell überlegen(schämt er sich evtl. vor dir?) Hast du bestimmte Talente, Wissen, angesehene Job?


    Zitat

    Ich glaube nicht einmal, dass er mir im Ursprung hasst, weil ich nicht abgetrieben habe, aber er ließ schon durchscheinen, dass sein Umfeld und er denken, dass ich ihn ausgenutzt habe, um schwanger zu werden und ihn finanziell abzuzocken.

    ..denkt sein Umfeld(wer ist das?) wirklich so? ..Ausserdem ward ihr das Beide!


    Zitat

    Er sagte mir einmal, das habe jemand über mich gesagt.


    kann sein, muss nicht sein?

    Zitat

    Ich sagte sofort, das ist nicht wahr, das kann er mir glauben.


    ..aja, das ist dieses "Ich-sag-die-Wahrheit-Du-glaubst-es-nicht" Hin und Her..??


    Zitat

    Aber er erfindet immer wieder solche Geschichten und sagt dann, jemand habe ihm das erzählt. Es hat ihm ja auch jemand erzählt, dass ich derzeit von Drogen- und Alkoholabhängigen umgeben bin, jemand habe mich in diesem Kreis öfter gesehen.


    ...genau, während du torkelnd im Vollrausch oben ohne auf einem brennenden Auto Jim Morrisons: "This is the end" gesungen hast :)


    Zitat

    Um ehrlich zu sein, manchmal glaube ich, er ist komplett paranoid, und das ernsthaft. Er meinte auch schon, seine Ex-Ehefrau sei anfangs von der Stasi auf ihn angesetzt gewesen, sie sollte ihn ausspionieren. Komisch, dass er nie mal seine Stasi-Akte angeschaut hat, denn wenn ich so einen Ex hätte, dann hätte ich das gerne mal genauer erfahren.


    ok, da könnte er Angst haben, das sich a)entweder die Sache bewahrheitet und er mit dieser "Wahrheit" leben müsste oder b)es gibt sowieso keine Akte, weshalb es auch "nicht so wichtig" ist, da mal nachzuforschen. Denn, wenn man es gewissenhaft tuen würde, käme evtl. raus, das er sich nur Luftschlösser zusammengesponnen hätte und das ist natürlich (für ihn) beschäment.


    Zitat

    Sein Vater glaubt übrigens auch, dass die Stasi ihn umbringen wollte, und darum hatte er einen schweren Mofa-Unfall, bei dem seine Freundin ums Leben kam. Fragt man aber, warum die Stasi so ein Interesse an seiner Ermordung gehabt haben könnte, dann weiß er es nicht. Und natürlich hat auch er seine Stasi-Akte nie angeschaut.


    das tut mir wirklich Leid für den Vater! Das daraus starke Schuldgefühle enstehen können, ist verständlich!(Obwohl der Mofa-Unfall nicht unbedingt mit "Angst" zutun haben muss?) Ich glaube, die ganze Familie ist stark Stasi-Traumatisiert (wenn man das so sagen kann?). Der Vater hate starke paranoia und das hat wohl auch der Sohn, das ist abgefärbt. Ich denke das hier ein Grund des Misstrauens dir gegenüber ist.



    Zitat

    Aber es ist wilde Spekulation. Ich weiß es nicht. Ich glaube auch nicht, dass ich es mal erfahren werde. Vielleicht erzählt er es irgendwann unserer Tochter. Aber hoffentlich nicht, um sie damit gegen mich zu manipulieren. Ich möchte dann gerne wissen, was er über mich denkt, wer ich bin. Vielleicht bin ich vom BND und wollte ihn eigentlich ermorden, keine Ahnung...


    dein Ex sollte mal zum Psychologen gehen (ist ja keine schlimme Sache). Er leidet evtl. auch unter Verfolgungsängsten, von denen er dir evtl. nicht mal erzählt (aus Scham natürlich).

  • In der hochemotionalen Situation, in der die Eltern stehen, färbt selbst bei den besten Versuchen der Eltern immer etwas aufs Kind ab.
    Verweigerung auf eine Situationsänderung ist bei kleinen Kindern eh schon völlig normal. Man sieht das jeden Morgen an den Kindergartentüren, erlebt es selbst, wenn man mit den kleinen Kids losziehen will oder zurückkehren.
    So gesehen, weiter oben wurde es bereits beschrieben, ist die von Dir geschilderte Situation eigentlich Alltag. Und die Auflösung der Situation ist genau so geschehen, wie man es machen muss, wenn Zeit ist: Ablenkung, Entspannung, neuer Ansatz. Aber Kinder halten es auch aus, wenn man sie weinend im Kiga lässt oder wenn man sie einfach ins Auto setzt.


    Wichtig wäre für Dich, eine eigentlich völlig normale Situation als nicht so überhöht anzusehen. Sie ist absolut keinen Thread wert (natürlich darfst und sollst Du den hier aufmachen ;) Aber beim nächsten Mal wirst Du es hoffentlich gar nicht mehr wollen, weil die Situation Dich nicht emotional aus der Bahn wirft). Sie ist absolut keine unruhigen Gedanken im Kino wert. Sie ist keine schlaflose Nacht wert. Sie ist Alltag. An dieser Übergabesituation ist nichts, aber auch gar nichts herauszulesen oder zu erkennen, nichts "festzumachen". Außer: Ihr als Eltern seid in der Lage gewesen, eine schwierige Alltagssituation gemeinsam zu lösen. Und das ist eigentlich ein gutes Zeichen. Darauf solltet Ihr aufbauen. Es wäre für alle wichtig.


    Bap, da magst du grundsätzlich recht haben, nur ist das, was du beschreibst, für mich mit der Kleinen kein Alltag. Wir haben einen ziemlich ausgeglichenen Alltag. Sie geht auch so regelmäßig zum KiGa, dass wir bei der Abfahrt keine Probleme haben. Das ist einfach jeden Tag gleich. Ich habe mit ihr einen ziemlich gleichmäßigen Rhythmus aufgebaut, da ist einfach nichts überraschend. Aber vielleicht ist gerade bei uns dieser feste Rhythmus auch ein Problem, weil es dann schlimm ist, wenn mal etwas anders als sonst läuft. Das könnte ich mir vorstellen.

  • Ist er evtl. Eifersüchitg auf dich? Bist du ihm interlektuell überlegen(schämt er sich evtl. vor dir?) Hast du bestimmte Talente, Wissen, angesehene Job?


    Glaube ich nicht. Aber seine Tante meinte mal, ihr kommt es so vor, als ob wir wegen der Kleinen eifersüchtig aufeinander wären. Meinerseits sehe ich das nicht so, dafür gibt es ja keinen Anlass. Aber vielleicht geht es ihm so.


    Zitat

    ..denkt sein Umfeld(wer ist das?) wirklich so? ..Ausserdem ward ihr das Beide!


    Zumindest von einer seiner Freundinnen weiß ich über deren Schwägerin, dass sie wirklich so denkt. Die Schwägerin sagte seiner Freundin aber, dass ich das sicher nicht geplant habe, denn den Ärger, den ich jetzt mit dem Vater habe, den habe ich mit Sicherheit nicht haben wollen. Das wünscht man sich nicht, wenn man ein Kind plant.


    Auch eine seiner Ex-Freundinnen ließ durchleuchten, dass es Leute in seinem Umfeld gibt, die darüber spekulieren, dass ich ihn "reingelegt" haben könnte, aber sie nannte mir keine Namen.


    Ich selbst habe ihn deshalb mal per Email angepfiffen und gesagt, dass ich den Verdacht habe, dass er diese Sachen in seinem Umfeld verbreitet. Und daraufhin meinte er, das habe er nicht getan, er sage nur jedem, er wisse nicht, ob es vielleicht so war. Ich denke aber, wenn man oft genug damit hausieren geht, dass man nicht weiß, ob jemand etwas getan hat oder nicht, dann trägt man auch damit dazu bei, dass es zu solchen Spekulationen kommt.


    Zitat

    Denn, wenn man es gewissenhaft tuen würde, käme evtl. raus, das er sich nur Luftschlösser zusammengesponnen hätte und das ist natürlich (für ihn) beschäment.


    Ich glaube fast, darum geht es. Er braucht spannende Geschichten um seine Person, weil der Rest seines Lebens einfach öde ist. Er schrieb mir auch mal per Email, dass er schnell neue Frauen sucht, weil er sonst nicht weiß, ob er lebt. Er braucht immer eine neue Frau, die sein Leben irgendwie auffüllt.


    Diese Stasi-Geschichte ist natürlich auch total spannend. Da interessiert sich jemand für ihn - ganz besonders. Er sagt ja auch, ich stalke ihn, obwohl ich das nicht mache. Ich glaube aber, diese Vorstellung, ich könnte mich so außerordentlich für seine Person interessieren, tut seinem Ego einfach nur gut.


    Zitat

    das tut mir wirklich Leid für den Vater! Das daraus starke Schuldgefühle enstehen können, ist verständlich!(Obwohl der Mofa-Unfall nicht unbedingt mit "Angst" zutun haben muss?) Ich glaube, die ganze Familie ist stark Stasi-Traumatisiert (wenn man das so sagen kann?). Der Vater hate starke paranoia und das hat wohl auch der Sohn, das ist abgefärbt. Ich denke das hier ein Grund des Misstrauens dir gegenüber ist.


    Ja, ich befürchte auch fast, dass das eine Familiengeschichte ist. Aber keiner kann mir sagen, warum die Stasi sich für sie so interessiert haben könnte. Vielleicht reichte aber auch schon die reine Existenz der Stasi damals für die Entstehung dieser Ängste bei ihnen.

    Zitat

    dein Ex sollte mal zum Psychologen gehen (ist ja keine schlimme Sache). Er leidet evtl. auch unter Verfolgungsängsten, von denen er dir evtl. nicht mal erzählt (aus Scham natürlich).


    Seine eigene Familie sagt, er sollte mal zum Therapeuten gehen. Seine Ex, die ich mal kennen gelernt habe, meinte das auch. Er hat wohl bis heute nicht einmal seine Scheidung verarbeitet, obwohl das schon lange her ist. Aber er ist nicht der Typ, der zum Therapeuten gehen würde. Das wäre, glaube ich, ein Eingeständnis einer Schwäche für ihn.


    Aber ich glaube, er leidet echt an einem Verfolgungswahn. Beim vorletzten Umgang war wieder meine Freundin dabei. Sie fuhr gleich mit dem Fahrrad wieder nach Hause, als der Vater losgefahren war. Als er sie hinter ihm her fahren sah, gab er voll Gas mitten in der Ortschaft. Er dachte wohl, sie wollte hinter ihm herfahren. Völlig abstrus, zumal sie mit dem Fahrrad nie hätte hinterher kommen können...

  • Die Kleine ist übrigens wieder zurück. Er hat sie etwas früher als vereinbart zurückgebracht. Sie sah ziemlich fix und alle aus und kam gleich auf mich zugelaufen, war ganz froh, mich wieder zu sehen. Ihr Vater wollte sich noch verabschieden, aber sie wollte ihn gar nicht mehr anschauen. Nach mehrfachem Nachfragen durch ihn verabschiedete sie sich dann auch kurz von ihm, aber ging dann mit uns ins Haus.


    In der Wohnung war sie zuerst etwas aggressiv und brüllte um sich, und dann schien sie regelrecht einzuknicken und weinte nur noch. Sie saß rund eine Viertelstunde in meinen Armen und weinte sehr laut - nach Hause gehen! Ich denke, sie hat schon ziemlich darauf gewartet, dass sie wieder nach Hause kommen konnte.


    Meine Freundin meinte, ich sollte sie nicht noch einmal über Nacht mitgeben, sie fand es zu heftig. Aber ich denke, es hält sich in einem Rahmen, den wir im September noch einmal ausprobieren können. Dann sind es allerdings gleich ZWEI Nächte hintereinander. EINE Nacht wäre sicher besser... Mal sehen, wie heute Nacht und die nächsten Tage laufen, aber ich hoffe mal nicht, dass da noch Nachwehen folgen.


    Ihr Vater schrieb ins Umgangsheft, es war "alles in Ordnung soweit". Naja, nach großer Begeisterung klingt mir das aber auch nicht... ::)

  • Mal eine Zusatzfrage, damit ich keinen neuen Thread aufmache:


    Was soll ich machen? Der Vater sagt jedes Mal, die Schuhe, die ich der Kleinen anziehe, seien zu groß. Sie hat derzeit eine Zwischengröße: 23,5. 23 ist zu klein, 24 ein Stück zu groß, aber am passendsten, und ich muss auch ehrlich sagen, dass ich nicht für jeden gewachsenen Millimeter neue Schuhe kaufen will, nur damit sie dem Vater perfekt genug passen. Etwas größer schadet nicht. Besser als zu klein. In die 24 wächst sie auch rein. Ich hätte nicht einmal gesagt, dass die Schuhe zu groß sind, sonst würde ich sie nicht kaufen.


    Einfach wegatmen und schweigen, wenn er wieder damit ankommt?
    Oder Größe 23 mitgeben, damit er sich selbst neue Schuhe kaufen gehen muss? Wäre wahrscheinlich schlimmer, als die 24 mitzugeben.
    Oder gleich sagen - wenn dir was nicht passt, gibt's da und dort einen Laden auf deinem Weg.


    Außerdem will er, dass ich auch Unterhosen mitgebe, obwohl die Kleine Windeln trägt.
    Bei mir trägt sie nie Unterhosen...


    Und ihr Lieblingsspielzeug soll ich mitgeben... :hm...
    Ich glaube, ihm war es dieses Mal zu perfekt, da musste er im Kleinen nach Fehlern suchen.

    Einmal editiert, zuletzt von WatchaSay ()

  • Na das hört sich doch schon mal weniger nach Desaster als nach einem ganz normalen ersten Übernachtungsumgang an. :daumen


    Sie sah ziemlich fix und alle aus und kam gleich auf mich zugelaufen, war ganz froh, mich wieder zu sehen.

    Ja... ich denke du kennst das auch von dir selbst, wenn man "Auswärts" schläft, schläft man meist weniger gut und viel unruhiger... gib ihr ein bissl Zeit sich daran zu gewöhnen.


    Ihr Vater schrieb ins Umgangsheft, es war "alles in Ordnung soweit". Naja, nach großer Begeisterung klingt mir das aber auch nicht...

    Was hätte er schreiben sollen? :frag

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Mal sehen, wie heute Nacht und die nächsten Tage laufen, aber ich hoffe mal nicht, dass da noch Nachwehen folgen.


    Naja, "Nachwehen" wie Schlafprobleme in den ersten ein/zwei/drei Nächten nach dem Umgang und/oder ein Kind, das etwas "durch-den-Wind" erscheint, gehören leider oft zu den Normalitäten nach einem Umgang. Erst mal kein Grund, am geplanten Umgang was zu ändern.



    Und zu den Schuhen: Schweigen, interessiert schauen, innerlich tief durchatmen - und dem Kind die 24 anziehen. :-)

  • Oder Größe 23 mitgeben, damit er sich selbst neue Schuhe kaufen gehen muss?


    Nein, das Kind muß ja im zweifelsfall dann das ganze WE dadrin rumlaufen. Die armen Füße


    Oder gleich sagen - wenn dir was nicht passt, gibt's da und dort einen Laden auf deinem Weg.


    Das würde ich machen.


    Außerdem will er, dass ich auch Unterhosen mitgebe, obwohl die Kleine Windeln trägt.
    Bei mir trägt sie nie Unterhosen...


    Gleiches Spiel: du hast keine, weil sie bei dir keine trägt. Möchte er welche, muß er selbst welche kaufen.


    Und ihr Lieblingsspielzeug soll ich mitgeben...


    Das hätte ich aber schon beim ersten mal von mir aus gemacht. Meine Kurze hat schon mehrfach woanders übernachtet, und sie hat immer ihr Lieblingsspielzeug dabei gehabt. Wichtig vor allem das Lieblingsstofftier ( bei uns eine Katze, die ich mittlerweile doppelt habe um sie regelmäßig auszutauschen :pfeif ).

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Meine Kurze hat schon mehrfach woanders übernachtet, und sie hat immer ihr Lieblingsspielzeug dabei gehabt.


    Wenn wir woanders hinfahren, nehmen wir maximal ein Buch und Malsachen mit. Üblicherweise gibt es an den anderen Orten sowieso genug Beschäftigung, oder sie bekommt dort etwas zum Spielen neu geschenkt. Eigentlich hat er auch Sachen dabei gehabt. Sie hat dort sogar ein eigenes Kuscheltier.