Ich habe Angst vor einem Rosenkrieg... Brauche Eure Meinung

  • Hallo,
    ich bin ganz neu hier im Forum und habe gleich eine Frage. Dafür möchte ich Euch aber ein bisschen Hintergrundwissen geben...


    Wir haben zwei Kinder (4 und 1). Vor der Geburt der Kinder waren wir beide beruflich sehr erfolgreich, Kinder waren nicht geplant. Kam aber trotzdem anders als man denkt - und das ist auch gut so! Unser jüngstes Kind war dann geplant. Beide Kinder werden von uns beiden heiß und innig geliebt.


    Mein Problem: Seit der Geburt unseres ältesten Kindes fühlt sich mein Mann nicht mehr an erster Stelle. Und nach 4 Jahren Dauerkampf und gefühlten endlosen Beweisen meinerseits, ist es mittlerweile wirklich so. Desweiteren ist er beruflich sehr engagiert und eine 80 Stundenwoche ist die Norm, kann aber auch mal locker mehr sein. Ich arbeite in Teilzeit (30 Std), Nachts an meiner Dissertation (bald fertig) und bin ALLEINE für die Kinder zuständig. Eigentlich auch für den Haushalt aber da schaffe ich nur noch das Minimum. Kinder sind satt, gewaschen und liebevoll umsorgt aber das bisschen Zeit was ich für meine Kinder habe, ist ganz und gar alleine meinen Kindern vorbehalten. Der Konflikt mit meinem Mann ist auf mehreren Ebenen: Zum einen seine Vorstellung, dass er als Patriarch an erster Stelle sein sollte (halt der Chef), (2) der Haushalt und die Kinder meine Arbeit ist -Krankheiten / Nachts etc eingeschlossen, (3) Urlaube zu seiner Erholung stattfinden (und wenn möglich Kinder sehen aber nicht hören) und 4 - ganz wichtig: Mir wird im Monat ein sehr geringes Haushaltsgeld gegeben (bin noch in der Elternzeit ansonsten nicht ganz so relevant) und mehr erfahre ich nicht über finanzielle Dinge. Und das mir - ich habe jahrelang unsere Finanzen sehr, sehr gut verwaltet und angelegt aber seit dem wir verheiratet sind hat er mir komplett das Vertrauen entzogen. Nebenbei wurde ich gleich nach der Geburt unseres Sohnes betrogen usw. Am schlimmsten ist aber seine ständige schlechte Laune. Und ich bin mir sicher, dass er mich nicht liebt (hat er auch in mehr als 10 Jahren noch nie gesagt) und wir mittlerweile so weit entfernt von seinem idealen Lebensbild leben und er mir einfach für alles die Schuld gibt. Dafür das wir beide (eigentlich) mal Grossverdiener waren bzw. er ist, sparen wir an allen Ecken und Enden. Er ist einfach geizig und gönnt niemanden etwas. Macht mich krank. Er kontrolliert alle Ausgaben usw. Und der Rat: Soetwas würde ich nicht mit mir machen lassen ist sinnlos - es eskaliert hier so schlimm, dass ich es 1-2 gewagt habe und dann einfach nichts mehr gesagt habe.
    Eheberatung usw. wurden seinerseits kategorisch abgelehnt, Gespräche finden nicht statt. Er kommt nach Hause und arbeitet und verbietet sich mit ihm ein Gespräch anzufangen. Redet aber mit jedem seiner Mitarbeiter im Ausland ca. 3 Wochen pro Stunde - soviel habe ich noch nicht einmal im Monat mit ihm gesprochen.


    Fakt ist: Die Kinder werden geliebt, ich muss funtionieren und vertraut wird mir nicht, nach dem Motto "je weniger sie weiss desto besser". Während der Schwangerschaft mit unserer Jüngsten fingen die Probleme ganz offensichtlich an (vorher latent). Und trotz all' meiner Bemühungen reicht es nicht. ICH WEISS, DASS ER SICH AUCH BEMÜHT. Er meint, dass er für das Dach über dem Kopf sorgt und uns finanziell absichert und das sollte reichen. Das ist seine Sicht und meine ist eine andere. Ich verurteile es nicht aber ich sehe die Dinge anders. Und wünsche sie mir auch anders.


    Er ist kein schlechter Mensch - aber unser Familienleben ist trostlos mit ihm. Richtig Spaß haben wir ohne ihn: Kein gemaule, dass er eigentlich arbeiten müsste, kein meckern mit den Kindern oder mir...


    Richtig schlimm ist es seit ein paar Wochen. Ich möchte in 3-4 WOchen meine Doktorarbeit abgeben und arbeite Tag und Nacht daran. Nun bleibt noch mehr Haushalt liegen. Ich werde mittlerweile im 24 Stunden Rythmus bedroht, dass er mich verlässt und er nach Abgabe der Dissertation eine sofortige Besserung erwartet oder er zieht aus. Mittlerweile sagt er aber bei jeder Kleinigkeit, dass er auszieht. Und nicht mehr in der nahen Zukunft sondern vielleicht heute, morgen usw.


    Im Prinzip: Soll er doch. Aber nun kommt meine FRage:


    Die Kinder lieben ihn. Er kennt aus der eigenen Vergangenheit, dass sich seine Eltern gut 15 Jahre vor Gericht wegen unterschiedlichen Dingen gestritten haben... (das muss man erst einmal schaffen). Er sagte schon zu mir: Und wenn Du mich verlässt, dann bekommst Du nichts und er hätte Geduld/Zeit/Geld alles gerichtlich auszutragen. Meine Eltern sind auch geschieden aber immer noch befreundet: Hatten EINEN Anwalt, kein Streit wegen des Geldes, unternehmen heute noch Dinge zusammen. Tolle Eltern halt! Und so wünsche ich es mir auch. Ich habe so eine Angst vor dem Rosenkrieg. Mein Schwager hat sich grade scheiden lassen und ich habe gesehen, wie die Familie meines Mannes meine ex-Schwägerin fertig gemacht hat. Von heute auf morgen persona-non-grata. Und ich habe keine finanziellen Rücklagen, da ich meine Ausbildungskosten erst dieses Jahr getilgt habe. (Sehr hohe Schulden). Er ist finanziell gesehen, ein ziemliches A**** aber ich wünsche mir so sehr, dass wir uns relativ friedlich auseinander dividieren können. Nur möchte ich mich auch nicht über den Tisch ziehen lassen. (ich gehe davon aus, dass ich in ca. 2 Jahren keinen Betreuungsunterhalt mehr brauche und wieder auf eigenen Beinen stehe)


    Was würdet ihr mir raten hinsichtlich der Vorgehensweise?
    Was steht mir zu? Ich verdiene momentan nichts aber hatte vor der Geburt der Kinder(Ehe) ein ähnliches Einkommen - halt nur ohne Steigerung der letzten 5 Jahre.
    Ich will ihn nicht ausnehmen aber wenn ich nicht "genug" bekomme, muss ich in die Nähe meiner Eltern ziehen und das wäre für unsere Kinder schlecht. Dann sehen sie ihren Vater nur noch selten. Wir leben übrigens in München, ich habe kein Auto, Kinder in der Kita, private Krankenkasse - selbst ohne Extraausgaben haben wir hohe monatliche Fixkosten. Mein Ziel ist es den Kindern so wenig "Wechsel" wie möglich zu zumuten. Oder nehmen Kinder das ganz locker? Meine Eltern meinen ich sollte mit den Kids nach Hause kommen. Aber das sind halt 800 Km von München aus. Und mein Mann sieht sie dann kaum. Freunde sind auch hier. Mein soziales Netz halt (bis auf Familie) aber Lebenshaltungskosten sind hoch...


    Was mache ich bloss (abgesehen von trennen, das steht für mich fest)??? Wie kann ich das WOhl der Kinder im AUge gehalten und meines gleichzeitig. Denn am besten wäre es ja, wenn die Eltern es schaffen würden zusammen zu bleiben aber die Hoffnung gebe ich nach 5 Jahren nun auf. Die Stimmung ist für alle so mies, dass wir einfach die Konsequenz ziehen müssen...


    Sehr langer Text - Sorry. Musste mal raus :-)

  • Also wie ich das gelesen habe wird es ohne finanzielle Abstriche nicht gehen.


    Ich hab es damals darauf ankommen lassen, da mir mein Seelenheil wichtiger war als irgendwelche matrielle Sachen und, es geht mir gut ! Ich hab mein Leben und meine Finanzen wieder selber im Griff.


    Anscheinend kannst du auf eine gute Ausblidung und einem guten Job zurück greifen, damit sollte sich doch auch in der Zukunft was machen lassen.


    Auch wird es sicherlich nicht friedlich werden, zumindest kann man das nicht heraus lesen. kannst du verzichten ? Auf seine Familie ? Hast du ein dickes Fell ? Ich denke das wirst du Dir aufjedenfall zulegen müssen.


    Ich drück Dir alle Daumen deinen Weg zu finden !

    ♥♫ Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ ♫♥
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    LG Jennylee

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  • Finanzielle Reduzierung ist möglich, wird mich nicht umbringen- ABer unter ANbetracht, dass ich es unter normalen Bedingungen auch alleine halten kann - möchte ich den Zeitraum dahin überbrücken. Wenn es nicht geht, gehe ich zurück in den Norden. Aber was ist für die Kinder das Beste? Im Norden könnten wir nicht ewig bleiben, da "meine Jobs" eher im Süden sind. Also hin und her will ich ihnen auch nicht zumuten. Ich weißn grade nicht was ich machen soll. Oder ist es für die Kinder das wichtigste das die Stimmung gut ist? Und überleben Wohnortwechsel (mehrmals) gut?... Wie sind EUre Erfahrungen?


    Alternative A: Hohe Unterhaltszahlungen - alles bleibt so wie es ist. In ca. 2 Jahren bin ich wieder auf eigenen Beinen. Dann nur noch KU nötig (Mein Mann verdient aber sehr, sehr gut) Seine 4/7 sind mehr als andere insgesamt haben.
    Alternative B: Innerhalb München's Umziehen - allerdings jetzige Wohnung so billig - finde ich hier nie wieder. Aber Fixkosten zu hoch. Also die Einsparung wäre weniger als Umzugskosten, Maklergebühren usw.
    Alternative C. Ab in den Norden - alles billiger aber Kinder ohne regelmäßigen Vaterbesuch und erneuter Umzug wenn neuer Job gefunden wurde.
    Alternative D: ??? RATLOS

  • Dücke Dir auch die Daumen... höre auf Dein Bauchgefühhl! Denk auch an Dich. Du bist noch nicht lange raus aus dem Berufsleben, insofern Vorteil, habe ich nicht.
    Wenn Dein soziales Netzwerk auch funktioniert bzgl. der Kinder würde ich vor Ort bleiben, da diese KV auch sehen könnten. Aber Du mußt wissen, inwiefern Du zu Deinen
    Eltern zurückgehen würdest 800 km und Du auf Deine Freunde verzichten kannst. Ich bleibe wg. der Kinder vor Ort wohnen, davon ab ist mein soziales Netzwerk seit 20 Jahren mittlerweile bis auf meine family (500km)hier in NRW.Außerdem habe ich gerade wieder Arbeit gefunden.
    Hexenmama :rainbow:

  • Kopf hoch :troest kümmere dich jetzt vielleicht erst mal um deine Diss in diese Zeit mal neben her schnell ein schwierige Trennung durchzuziehen halte ich fast für unmöglich...


    Ob es einen Rosenkrieg gibt oder nicht, kann dir natürlich keiner sagen :frag Aber ich denke, dass du die Chance, dass es friedlich oder erträglich zugeht enorm erhöhst, wenn du deinen Ex nicht im einem Umzug von 800 km konfrontierst. ;) Und schließlich sagst du ja selbst, dass ihr alle am jetztigen Wohnort sozial verwurzelt seid...


    Finanzielle wird es schon irgendwie weitergehen... nicht auf dem jetztigen Standart... denn eine Trennung bedeutet bei gleichbleibenden Einkommen, zwei Haushalten und die schlechter Steuerklasse immer ein bissl Verlust. Aber ihr scheint ja fernab vom Existenzminimum zu leben... das wird schon!


    Halt die Ohren steif und halt uns aus dem Laufenden!

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Na, so ich ich das gelesen habe fällt C gänzlich weg. Er wird Dich mit den Kindern sicherlich nicht soweit weg ziehen lassen. Da du aber auch sagst das deine Zukunft eher im Süden liegt, würde ich auch gleich da bleiben.
    Wenn du Dir die jetzige Wohnung wegen der hohen Fixkosten nicht leisten kannst, wäre es sinnvoller vielleicht in's Münchener Umland zu ziehen.


    An deiner Stelle würde ich einen Anwalt aufsuchen, ausrechnen was Dir zusteht, eine Wohnung suchen die finanziell passt und dann alles in die Wege leiten.

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    LG Jennylee

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  • Es klingt zwar als würde man den Mann ausnehmen wollen, aber ich finde dass du erstmal dort bleiben solltest, wo du bist. Dann müssen sich die Kinder nicht umgewöhnen und der Unterhalt (auch Betreuungsunterhalt) steht dir zu. Außerdem dauert es sowieso bis es zur Scheidung kommt und solange ist Trennungsunterhalt fällig.
    Dann ist die Umstellung für die Kinder noch nicht so groß und er hat den Vorteil (auch wenn er es nicht gleich als Vorteile sehen wird), dass die Kinder in der Nähe bleiben. Und für die Kinder ist es keine so große Umstellung, sie verlieren nicht gleich das ganze Umfeld und das ist dir doch auch wichtig, wenn du von glücklichen Kindern sprichst!


    Wenn es dann richtig böse wird (Richtung Rosenkrieg) kannst du immer noch entscheiden, weg zu gehen... aber bis dahin bist du vielleicht schon ein wenig zur Ruhe gekommen, vielleicht hält sich es ja auch solange (oder er wird dann wieder ein Stück weit "vernünftig"), dass du die Zeit mit Unterhalt bis zum eigenen Job überbrücken kannst.


    Aber für diese Lösung, scheint mir, brauchst du auf alle Fälle gute Nerven und wie man hier schon sagte, ein dickes Fell. Weil du ja selber schreibst, die Schwägerin wurde auch gemieden usw. Also mußt du wissen, ob du es durchhältst.
    Vermeidbar wird nicht alles sein, was Rosenkrieg ausmacht....


    Recht auf Unterhalt hättest du, also mußt du da kein schlechtes Gewissen haben, außerdem ist es zeitlich begrenzt, wer wollte da was dagegen sagen, dass du dir die Zeit nimmst, deine Ausbildung zu vollenden, bzw. bis du den Job wieder ausüben kannst, von dem du schreibst.


    Viel Glück und viel viel Kraft dir!

    liebe Grüße "selsis"

    Einmal editiert, zuletzt von selsis ()

  • was ist schlimmer ein rosenkrieg oder deine derzeitige situation!?
    diese frage musst du dir selbst beantworten.
    und selbst wenn es einen rosenkrieg gibt, den wirst du gewinnen.


    So wie ich es aus deinem beitrag gelesen habe, bist du das multitalent
    zu hause. du machst alle 24h an 365 tagen im jahr.
    eigentlich fühlen sich die älteren kinder etwas zurückgesetzt.
    dein mann stürzt sich in die arbeit um den stress zu entgehen,
    wenn er dann bei euch ist gibt es stress.
    hast du mal daran gedacht, ob er vielleicht eine affäre hat?


    momentan funktionierst du wie ein roboter und das wars.
    wird deine harte abeit die du leistet überhaupt respektiert?
    weiß er was er an dir hat?
    oder bist du in seinen augen nur das aschenputtel?
    so wie du es schilderst, hätte ich schon lange die schnauze voll.


    wenn du solche angst vor dem rosenkrieg hast, solltest du mal
    verschiedene situationen durchspielen.

    deine eltern haben dir doch ein angebot gemacht.
    damit wärst du aus der schußlinie. hast aber auch den nachteil
    das du alles aufgeben musst, damit meine ich einen
    kompletten schlussstrich ziehen müsstest.
    das ist schwer aber du könntest mal richtig durchatmen und zu dir
    kommen.


    was du brauchst ist nämlich abstand am besten urlaub von dir selbst, das
    sage ich wenn ich völlig gestresst bin.
    das ist nicht böse gemeint. aber du musst mal auf andere gedanken kommen.
    deine kinder sind in einem alter wo sie damit besser klarkommen als du.

    wer nicht kämpft hat schon verloren

  • Nach "Hause" ziehen ist immer einer der ersten Gedanken - irgendwie normal.
    Aber, das hast du schon selbst geschrieben - Jobtechnisch evtl. auch schwer.
    Es wird Jahre dauern bis die Kids alleine fliegen können und dann sind die Flüge auch eine
    Belastung Zeit, Geld, Nerven ggfls. Gesundheit.


    Bleibt wo du bist, das hat die Vorteile


    - die Kinder haben den Papa und manchmal drehen sich Männer nach der Trennung
    - du hast einen 39 Stunden Job
    - die Kinder behalten das Umfeld Kita, Freunde, Umgebung


    gerade das letzte ich wichtig - wenn sich für die Kids "schon die ganze Welt dreht" und
    sie nicht wissen, wo oben und unten ist.


    Schwer ist es, den endgültigen Schritt zu machen - den Partner zu informieren.
    Die Eltern anzurufen - off. zu bestätigen, das man es nicht geschafft hat, die perfekte
    Ehe zu führen....


    Die Finanzen sind wichtig - vielleicht müßt ihr ein paar Abstriche machen -
    aber ein ruhiges Seelenleben ist viel mehr wert.

  • Hi RosefieldRd,


    erst mal :knuddel Schön, dass Du hergefunden hast. Und danke, dass Du uns so weit in Dein Leben eigeladen hast!


    Zum einen stimme ich Campusmami zu 100% zu: eine Dissertation ist nicht parallel zu einer Trennung zu schaffen! Du wirst in den erste sechs Monaten alle, wirklich ALLE Deine Energie für die Kinder aufwenden müssen. :schwitz


    Vor meinem innere Auge habe ich mir grade mal ein Trennungs-Gespräch zwischen Dir und Deinem Mann vorgestellt:
    Dein Wunschziel: er zieht aus und wird angenehmer Zahl- und Umgangs-Papa.
    Sein Wunschziel: Du ziehst aus und ein nettes Kindermädchen versorgt tagsüber die gut funktionierenden Kinder und nachts ihn selber.


    Er sieht sich als armer gestresster Familien-Manger, der die ganze Verantwortung trägt und die ganze Arbeit macht. Du bist für ihn so was wie ein lästiger Betriebsrat, ein Angestellter, der seinen Job nicht erfüllt, eine meckernde Bremserin die nie zufrieden ist mit seinen ach so tollen Leistungen. So sind sie, die Manager: denken immer sie wären wichtig obwohl die Firma ohne den ganzen Wasserkopf viel besser liefe.:frag


    Aus seiner Sicht (und die würde er auch vor Gericht so vertreten!) würde es dem Kindeswohl am besten entsprechen, wenn Du einfach die Klappe halten und Deinen Job machen würdest. In seinen Augen sollten Haus und Kinder sauber, ordentlich und repräsentativ sein, eine Visitenkarte für ihn. Und am besten empfängst Du den Herrn abends gleich in Strapsen und massierst ihn, während Du seinen Erzählungen von seinen Heldentaten lauschst.:lgh


    Der Typ hat einfach nicht begriffen, dass in allen Märchen nach dem Erobern der Prinzessin die Kampf&Helden-Phase vorbei ist! Jetzt ist er König und sollte Euer Reich weise und gerecht regieren. Diesen Schritt des Erwachsen-werdens hat er verpasst und wird ihn in seinem Leben auch nicht mehr schaffen. Er wird also immer weiter kämpfen und KANN NICHT begreifen, dass er grade dadurch seine Prinzessin verliert! :idee


    Deine Chance für Euer Märchen wäre, dass Du einen Weisen Alten findest, der Deinem Mann den Weg weist. Das kann sein Vater oder Großvater sein, ggf. auch sein Chef oder sonst jemand, auf dessen Rat er hören kann, ohne das Gesicht zu verlieren. :Hm


    Möglichkeit zwei wäre, ihn mit einer hübschen jungen Fee aus dem Wald zu verkuppeln, so dass er keine Lust mehr auf Euch hat. Ich denke da an eine Praktikantin, etc. :brille


    Ansonsten bleibt Dir nur der kalte Abschuss. Einen Krieg mit ihm würde zu große Verluste auf allen Seiten bedeuten. Du brauchst einen so gründlichen Erstschlag, dass er erst dann wieder aufsteht, wenn Du fest verbunkert bist. Z.B. ein massiver Angriff eines Konkurrenz-Unternehmens, der seine ganze Kraft erfordert (so wie Deine Diss für Dich). :nawarte:


    Ich drück Dir die Daumen! :daumen


    LG


    Flo

    Mein Traum: automatische Fabriken die alles produzieren was wir brauchen. Niemand muss arbeiten und alle haben Zeit für Kinder, Eltern und Freunde.
    Mein Alb-Traum: diese Fabriken gehören den Reichen und wir Menschen leben abhängig in Knechtschaft.

  • Sorry - die Lage ist ernst - aber das hast du so schön beschrieben



    Mein Ex träumt auch immer von dem südamerikanischen Au-Pair, Kind, Haus und Unterhalt von mir - nur hat er nicht den Schneid das durchzuziehen....


  • Oh weia... und ich dachte im ersten Augenblick schon, dass Du meinen Mann kennst. Es ist wirklich so. Ich bin in seinen Augen seine Angestellte. Und habe zu performen. Ihn irritiert jegliche Unebenheit im privaten Leben. Gestern zum Beispiel kam er nach Hause, beide Kinder krank und ich ebenfalls. Ich war irgendwie stolz darauf, dass ich den Tag so gut überstanden hatte... also keine genervte Reaktion von mir da zwei Dauerquengler an meiner Seite, die grade gegeneinander extrem um meine Aufmerksamkeit kämpfen. Da wir drei in der Nacht zuvor ca. 2-3 Stunden Schlaf hatten (mein Mann nicht, der schläft woanders wenn die Kinder krank sind - freiwillig und nicht von mir initiiert, wohlbemerkt) sind wir alle um 18:30 Uhr ins Bett gegangen. Er kam überraschend früh nach Hause und wütete erst einmal über die Jacken, die nicht am Kleiderständer hingen. Und ich war noch vorher stolz, dass "alles tip /top" aussieht. Fakt ist - es sind in meinen Augen Lächerlichkeiten die ihn aufregen. Ich sehe was er meint und aus welcher gedanklichen Richtung er kommt aber er ist unfähig seine Ansprüche im Kontext zu sehen.



    Bezüglich Trennung: Was mir schwer fällt ist, dass er seine Kinder als einzigen Lebenszweck sieht. Man könnte jetzt meinen, dass er dann doch auch mal Zeit mit ihnen verbringen könnte aber der Transfer findet nicht statt. Er kann es nicht - in Urlauben mit anderen befreundeten Familien steht er oftmals komplett Hilflos seinen Kindern gegenüber, wenn er mit anderen Vätern und deren Kindern etwas unternimmt. Das wurde uns auch ab und an mal Abends zurückgespiegelt und es tut mir immer aufrichtig Leid für meinen Mann - er ist tatsächlich komplett überfordert und hilflos. Ich habe hier unterschiedliche Dinge initiiert - Kurse, Aktivitäten usw. Und mein Mann freut sich dann auch immer, wenn ich so etwas plane. Aber je näher der Termin kommt, desto unglücklicher wird er. Dann passieren 2 Dinge: Entweder er sagt ab weil im Büro dringende DInge warten oder er macht es und ist danach nicht mehr zu gebrauchen. Er kommt durch die Tür und verzieht sich sofort zum Joggen/Fernseher/Arbeit. Er selbst sagt, dass es für ihn zu anstrengend ist. Ich sag das jetzt nicht weil ich wütend bin oder so: Aber es ist wirklich total traurig. Und er tut mir diesbezüglich total leid. Nach fast 5 Jahren gebe ich aber die Hoffnung auf, dass es besser wird.



    Vater/Großvater/Mutter geht nicht - habe selten jemanden erlebt, der eine so trostlose Kindheit hatte und trotzdem noch funktioniert. Er ist komplett ohne Liebe aufgewachsen und hat immer nur gestört. Wichtig war das Geld und die Leistung. Und deshalb glaube ich, dass er trotz der Trostlosigkeit hier niemals selbst gehen würde. Er ist es gewohnt und ich dachte, ich kann ihn retten. Mittlerweile geht das über meine Kräfte und nun muss ich an die Kinder und mich denken. Ich habe lange überlegt, ob es für die Kinder das beste ist, wenn ich mich der Situation "unterordne" aber je mehr ich das gemacht habe, desto respektloser und entwürdigender wurde seine Art mit mir. Und das ist ja auch irgendwie nachvollziehbar. Es sind DInge passiert, die hätte er NIE vor 10 Jahren getan. Mich vor seinen Angestellten bloss zu stellen usw. Erst als ich zu ihm meinte, dass es nach außen überhaupt nicht gut ankommt, wenn er seine Frau respektlos behandelt wurde es nach außen besser. Aber vor 10 Jahren hätten wir beide entsetzt reagiert, wenn wir das bei anderen gesehen hätten. Ich bin so traurig, dass es so weit kommen musste. Wir haben 3 Eheberatungen hinter uns. Ich sollte sagen , ich habe sie hinter mir. Er ist nie zu den Vereinbarten Terminen gekommen. Er wollte für sich eine Behandlungen in Anspruch nehmen. Ebenfalls nicht hingegangen. Dafür gehe ich seit 1 Jahr zu seiner Therapeutin und habe nun für mich festgestellt, dass ich mich trennen will.



    Problem ist nur: Ich habe ein soo schlechtes Gewissen. Aus seiner Sicht hat er alles richtig gemacht und ich bin die emanzipierte Betriebsrätin... Ich will nur noch einmal sagen: Hatte vor Geburt der Kinder einen ähnlichen Job. Habe NIE mit den Mitarbeitern Abends nach 20:00 Uhr telefoniert (unterschiedliche Zeitzonen aber da fängt mein privater Teil an), habe NIE meine E-mails am Wochenende überprüft, habe NIE über schlechte Zahlen am WOchenende oder Abends nachgedacht... Ich konnte mich immer abgrenzen und musste über meine männlichen Kollegen lachen, die - wenn wir Abends im Hotel an der Hotelbar gemütlich einen Cocktail schlürften - komplett genervt reagierten, wenn ihre Frauen anriefen und mehr als einmal hörte ich: "Schatz, kann nicht sprechen - noch mittem im Termin"... Tja, und heute bekomme ich so etwas zu hören. So weit ist es gekommen.



    Aber ich habe ihn mal geliebt und er ist kein schlechter Mann. Nur ich kann nicht mehr und meine Kinder haben ein freundliches, konfliktfreies Umfeld verdient. Aber ich weiß, in der Minute in der ich mich trenne wird es ganz, ganz böse werden. Und das will ja eigentlich gar nicht. Meine RA kennt aus ihrer Vergangenheit die Scheidung seiner Eltern und meinte einmal zu mir (als wir den Ehevertrag aufsetzten wollten - letztendlich habe ich aber keinen), dass sie kaum eine dreckigere Scheidung erlebt hat und die Kinder damals brutalst miteinbezogen wurden. Und damit droht er mir auch. Und genau das will ich nicht. Ich will mein Recht und nicht mehr, ich will ihn nicht ausnehmen und ich will den Kontakt zu den Kindern nicht behindern. Er tut mir Leid, ich tue mir Leid und die Kinder tun mir auch Leid - nur ich kann nicht mehr ausgleichen und ihn auch nicht therapieren. Er ist eigentlich ein guter Mensch nur Schwach und wenn er unter Stress steht (also immer und täglich), dann ist er unausstehlich. Habe ihn schon angeboten, dass er zu Hause bleibt und ich arbeite. Fand er lächerlich. Habe auch angeboten, dass wir uns gemeinsam selbstständig machen - ich wollte ein Bed-Breakfast in der Nähe meiner Familie kaufen - weniger Geld aber mehr Quality time - fand er noch lächerlicher. Heute ist das Bed /Breakfast übrigens ein florierendes kleines Miniunternehmen. Nur hat halt andere Besitzer.



    Ich habe hier keinen zum Reden... man merkt es.... Sorry, es ist wieder lang geworden.

  • Ach so... ich rede ja immer über meine Beziehung aber im Fokus stehen bei mir die Kinder. Absolut. Sie sind mein ein-und alles. Was mich auch noch geweckt hat ist, dass als mein Mann wieder total schlecht gelaunt war mein Sohn zu ihm ging und meinte; "was hat die Mama denn jetzt schon wieder falsch gemacht?". "Und warum hast Du die Mama nicht lieb?", "Aber uns hast Du doch lieb, oder?". Und zu mir: "Mich hast Du lieb, oder? Aber den Papa nicht, denn er schimpft ja immer nur!". Gott war ich sprachlos. So geht es nicht weiter. Bei einem seiner letzten Ausbrüche schrie er sogar, dass er so viel an mir hasse- und er keine Freude mehr am Leben hat. Und das alles vor meinem Sohn. Und er mich am liebsten verlassen hätte aber da war ich schon im 8 Monat mit der 2 Maus schwanger.



    Er wird die Kinder freiwillig nicht haben wollen und können. Er verbringt ca. 50% des Monats im Ausland. Teilweise auf Abruf. Das geht mit alleiniger Betreuung der Kinder nicht. Und er fühlt sich ja jetzt schon überfordert. Hat noch nie die Kinder ins Bett gebracht, die Kleine gefüttert, getröstet... nicht weil er nicht darf, sonder weil er nicht will. Also, bei einem bin ich mir ganz sicher: Aber die Kinder will er nicht bei sich haben.



    Die Kinder gehören mir nicht und eine automatische Zuordnung gibt es nicht. Aber in meinem Falle sieht es sicherlich anders aus. Er wird die Kinder nicht bei sich haben wollen. Und trotzdem liebt er sie. Und mein Sohn liebt ihn so wahnsinnig. Und das wenige was er vom Papa hat nehme ich ihm jetzt auch noch weg. Versteht ihr mich?



    Meine Tochter hat komischerweise überhaupt keine Papa-Bedürfnisse. Beide Kinder sind absolute Mama-Kinder aber während Sohnemann gerne anders wollte wenn er nur dürfte, ist meine Tochter bisher echt Paparesistent. Hoffentlich wird das noch.

  • Die Trennung und den Auszug musst du dann vermutlich "heimlich" machen, wenn er im Ausland ist.


    Aber ich würde ihm all das was du hier zu Eurer Beziehung geschrieben hast mal zusammenschreiben und ihm als Erklärung mitgeben, wenn du gehst.


    Als erstes würde ich jetzt allerdings die Dissertation fertig machen und danach dann die Trennung planen.

  • Hi RosefieldRd,


    erst mal danke, dass Du uns so weit in Dein Leben ein geladen und uns so weit in Deinen Alltag mit genommen hast.

    Die Trennung und den Auszug musst du dann vermutlich "heimlich" machen, wenn er im Ausland ist.


    Aber ich würde ihm all das was du hier zu Eurer Beziehung geschrieben hast mal zusammenschreiben und ihm als Erklärung mitgeben, wenn du gehst.


    Als erstes würde ich jetzt allerdings die Dissertation fertig machen und danach dann die Trennung planen.

    Dann: der Tip von Lovrel könnte glatt von mir sein. Dein Plan für die kommenden 12Monate:
    Dissertation beenden und derweile Wohnungen besichtigen. VORSICHT: Dein Mann könnte gut Verdrahtet sein, d.h. Du musst äußerst konspirativ vorgehen. :brille


    Such Dir zwei oder drei gute Freundinnen, verschwiegen und handwerklich begabt. :daumen


    Am ende der Dissertation unterschreibst Du den Mietvertrag. :D


    Dann organisierst Du eine Renovierungs&Umzugsparty hier über das Forum. Schau mal in die Regional-Events, das stehen einige drin. Mein Wohnzimmer sieht immer noch super aus. :thanks:


    Dann zeigst Deinen Kids eine super tolle neue Wohnung wo sie total glücklich sein werden. Frag sie vorher, welche Farben sie sich für ihre Zimmer wünschen würden, wenn Du mal neu streichen tätest. :winken:


    LG


    Flo

    Mein Traum: automatische Fabriken die alles produzieren was wir brauchen. Niemand muss arbeiten und alle haben Zeit für Kinder, Eltern und Freunde.
    Mein Alb-Traum: diese Fabriken gehören den Reichen und wir Menschen leben abhängig in Knechtschaft.