Kinder möchten ihren (sterbenskranken) Opa besuchen, und Vater will das nicht

  • Ziemlich plötzlich un völlig unerwartet ist Ex Schieva schwer erkrankt, und baut auch ziemlich unerwartet schnell ab.


    Die Enkel sind 16,5 und 13....haben eine sehr sehr enr war bis vor einigen Wochen gesund, dann wurde Lungentumor diagnostiziert, Chemo und Bestrahlung angeordnet, und das machte den Kindern schon Angst. Nun ist das alles grad erst 6 Wochen etwa her, ihm fielen Haare aus, und nun liegt er seit einer Woche in Klinik, wegen einer Lungenentzündung, und es sieht nicht gut aus (wird vermutlich nicht mehr da raus kommen).


    Die Kinder haben nun Verbot von ihrem Vater, den Opa zu besuchen...er will sie schützen.


    Ich habe da eine andere Einstellung, zumal ich ständig den Fragen ausgesetzt bin: Wieso darf ich nicht hin?



    Gestern Abend habe ich versucht, mit dem Vater zu reden, ihm aus meiner Sicht klar zu machen, das er sie doch zu ihm lassen soll


    Die Kinder sind es gewohnt....an meinen Eltern, das Schläuche, nicht sprechen können etc....aber der Vater läßt die Kinder auch allgemein im Regen stehen....heute habe ich dann mal ehrlich die Frage unserer Tochter beantwortet mit: Nein, vermutlich wird Opa nicht mehr aus dem KH kommen.


    Ich fühlte mich nicht wohl dabei, weil eigentlich denke ich, ist es Papa, der genau bescheid weiß...ich kann ja nur mutmaßen....heute Abend kam Tochterkind, und weinte, sie wolle Opa aber doch besuchen, und Papa solle sie lassen, ich solle ihn bitte anrufen (hatte ich gestern Abend schon, aber das wußte sie nicht).


    Ich will dem Papa aber ja auch nicht noch zusätzlichen Streß machen, durch ständige Anrufe, für Vermittlung.


    Ob ich mal den Onkel kontaktiere, der aber sicher selber genau grad "neben der Spur " läuft?

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  • Mein Vater war auch strikt dagegen das ihn seine beiden Enkel sehen, vorallem in den 2 Wochen vor seinem Tod. Er wollte sie nicht erschrecken und er wollte sich damit schützen, schützen vor Schmerz, Verzweiflung usw. Mein Vati hat meine Jungs leidenschaftlich geliebt und wollte noch nicht gehen. Er hat sich, und davon ließ er sich nicht abbringen, verbeten das seine Jungs einen sterbenden Menschen sehen. Er wollte das die Jungs ihn kraftvoll und liebevoll in Erinnerung behalten und nicht als röchelndes, verhungertes, gewindeltes Etwas.


    Und diesen Wunsch von ihm hab ich akzeptiert - weil es der letzte Rest Würde war was er sich gewünscht hat.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • ehrlich gesagt....


    mein Opa lag auf der Intensivstation. an Schläuche angeschlossen, künstlich beatmet...
    Er hat es nicht mitbekommen,, das ich da war.
    Richtig verabschieden konnte ich mich auch nicht, war irgendwie eine "künstliche " Umgebung.
    Das war mir erst bei der Trauerfeier möglich..


    Ich sehe ihn jetzt in der Erinnerung nicht zufrieden in seinem Sessel sitzen, sondern da auf der Intensivstation...
    Aber muß jeder selber wissen.. :frag

  • Hallo,


    so eine Situation kenne ich.
    Mein Schwiegervater hatte auch Krebs und es ging dem Ende zu. Das war Anfang 2009.
    Meine beiden Großen waren damals 16 und 13 Jahre alt.
    Ich hatte zwar schon damals kaum Kontakt zum KV, aber per Facebook wurde meinen Töchtern mitgeteilt, dass Opa bald sterben wird (Cousin der Kids hat meinen Kindern das mitgeteilt) Ich habe dann meinen EX angerufen um zu fragen, wann die Kids ihren Opa besuchen könnten.
    KV wollte den Besuch nicht. Ich teilte es meinen Kinden mit, dass KV den Besuch nicht erlaubt.
    Meine 13 jährige Tochter schrie mich an " ich lass mir von niemandem verbieten, meinen Opa zu besuchen". Ich fand das sehr mutig von ihr. Sie hat also den Opa besucht. Die große (16) ging dann 2 Tage später.


    Heute, 2 Jahre später sind sie soo froh, dass sie Opa noch ein letztes Mal gesehen und Abschied genommen haben. Und ich bin dankbar, dass ich es ihnen erlaubt habe ;)


    L.G.
    echse64

  • Meine jüngste (nun bald 7) hat vor 2,5 Jahren ihren Opa verloren...er hat gelitten, war Monate im Hospiz etc....sie hat ihn bis zuletzt besucht, und ihn in sehr guter Erinnerung behalten.


    Meine Eltern waren auch immer schwer krank....Gott sei dank meist abwechselnd, aber ab mein Kleinkindsalter.


    Die Kinder (meine) kennen den Umgang....in KH, mit Schläuchen, schon totgesagten, von Ärzten nicht mehr erhofften...in verschiedensten Variationen von meinen Eltern- sie durften immer hin. Ja- auch gingen sie mal sofort wieder aus dem Zimmer, weil es zu viel war....aber das Mädel ist z.b. 16,5 Jahre, der Opa atmet noch selbstständig, kann nicht sprechen, aber noch nicken...mir tut es leid, das sie nicht zu ihm darf....vielleicht würde sie ihm einfach auch nur noch danke Opa sagen wollen

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  • den 5-jährigen würd ich schützen, die anderen beiden sollten alt genug sein, das selbst zu entscheiden und damit umzugehen.
    ist nur meine meinung, erfahrung hab ich darin (zum glück) bisher nicht...


    Die 5 jährige hat nichts damit zu tun...es ist nicht ihr Opa....sie hat ihren Opa wie oben erwähnt (ohne Schäden) vor 2 Jahren(oder 3 Jahren, sie ist ja mittlerweile auch bald 7)) bis zum letzten Atemzug im Hospiz begleitet....aber andere Wahrnehmungen klar als 13 oder 17 jährige

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  • Beide Opas meiner Tochter starben ziemlich "überraschend" in der Nacht, ohne dass man sich vorher verabschieden konnte.


    Irgendwie ist meine Tochter deswegen "sauer", dass sie nicht ade sagen konnte.
    Meine Mutter starb an einem Sonntag morgen (allerdings im Hospiz) und wir waren abends noch da, sie nahm immer ihre Hand und sagte ihr "wir sehen uns". Da war sie gerade mal bisschen über 10 Jahre alt, aber ich fand es genau richtig.


    Ich glaube, das Einzige, das du dem Vater sagen kannst, ist, wenn die Kinder ihn wirklich sehen wollen: dass es ihr eigener Wunsch ist.

  • Hallo Iceshine,


    ich habe dir eine pn gesendet...


    Gruß


    Robert

    ***************************************
    Die Vergangenheit fallen lassen. Die Gegenwart leben und die Zukunft auf sich kommen lassen...
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  • Ich hab grad einen dicken Kloß im Hals... Ich habe beides hier, sozusagen. Der Opa väterlicherseits war schwer krank, man wusste, dass er bald gehen muss. Die Zwillinge durften ihn besuchen, haben gesehen, wie er abgebaut hat, es war traurig und schmerzhaft - und hatten aber einen "Weg" gesehen. Sie konnten Abschied nehmen. In Raten...


    Mein Großer hatte damals großen Zwist mit seinem Vater, und der Vater und die Oma wollten nicht, dass er den Opa besucht. Als ich dann im KH anrufen wollte, ob ausdrücklich eine - wie heißt das jetzt? - "Verfügung" vorliegt, dass der Große ihn nicht besuchen darf, ist er gestorben... Es war schlimm. Das ist jetzt drei Jahre her, und mein Sohn hat das nicht wirklich verarbeitet. Es bleibt irgendwie immer im Raum. Zur Trauerfeier durften auch "keine Kinder" mit - nicht mal da konnte er also Abschied nehmen.


    Sicher hat auch diese Situation einen großen Anteil am schwierigen Verhalten (milde ausgedrückt), dass mein Sohn lange hatte.


    Ganz ehrlich: Ich mache mir solche Vorwürfe... Dass ich das nicht früher probiert habe. Dort im KH nachzufragen.



    Ich weiß nicht, wie gefestigt Deine Kinder sind. Aber ein unvollendeter Abschied ist grausam. Ich würd´ es an Deiner Stelle unbeduingt versuchen zu ermöglichen. Ihr als Paar seid zwar getrennt - aber der Opa bleibt der Opa... Da würde ich mir ein Verbot nicht auferlegen lassen. Wer weiß, wie der Opa darüber denkt - vielleicht mag er seine Enkel auch noch mal sehen...?

  • ich denke, es ist der Vater Deines Ex- und da soll er entscheiden...
    beide Seiten haben Vor- und Nachteile-


    Wie wäre es, wenn Du Opa erst mal alleine besuchst (so euer Verhältnis gut ist) und es Dir danach nochmal überlegst-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Wie wäre es, wenn Du Opa erst mal alleine besuchst (so euer Verhältnis gut ist) und es Dir danach nochmal überlegst-


    Ich habe keinerlei Kontakt seit fast genau 10 Jahren ...


    Die Kinder dürfen aber nun in Begleitung vom Papa oder Onkel den Opa besuchen.


    Die große ist mittlerweile auch soweit, zu sagen....der Opa hat es woanders besser als hier nun (sie hat Todesfälle schon "miterlebt"), ich lasse ihn gehen, so weh es auch tut


    :thanks:

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  • Ich habe keinerlei Kontakt seit fast genau 10 Jahren ...


    Die Kinder dürfen aber nun in Begleitung vom Papa oder Onkel den Opa besuchen


    naja-
    in dem Fall hat sich das Thema doch irgendwie sowieso erledigt, wenn Papa und Onkel sich weigern ;)

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)


  • naja-
    in dem Fall hat sich das Thema doch irgendwie sowieso erledigt, wenn Papa und Onkel sich weigern ;)


    Versteh ich grad nicht....ich habe zum Opa keinen Kontakt....zu Vater und Onkel schon ;)


    Aber wie oben schon geschrieben.....sie dürfen hin nun, und die große geht auch allein, wenn sie will, schließlich steht niemand vor der Zimmertür.

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