Mehr Geld für Unterhaltszahler

  • Ich wollte mit meinem post auch keinesfalls zum Ausdruck bringen dass es betreuende Mütter finanziell einfacher haben.
    Frauen wie Du haben meinen höchsten Respekt.


    Die von Dir beschriebene Situation lässt allerdings vermuten dass der Vater ordentlich Kohle verdient.
    Mein Kumpel Autoverkäufer, in ähnlicher Situation mit 2 Kindern, backt jedenfalls ganz kleine Brötchen.

  • Tja es soll auch Männer geben, die sehr gut verdient haben und sich mit Absicht "arm" machen - das JA schaut zu... Alles richtig gemacht oder? Noch schnell ein zweites Kind zeugen mit einer anderen weil man schwimmt ja in Kohle *achtung Ironie* und wer sind die leidtragenden? Die Kinder...


    Ich möchte nicht wissen, was diese Erhöhung des Selbstbehaltes dem Staat an Geld kostet :frag


    Wenn der Unterhaltspflichtige unter HARTZIV rutscht, wie in vielen Fällen zahlt der Staat genauso...
    Es gibt nunmal kaum eine Mietwohnung für 360 Euro warm, wo die Kinder auch noch genügend Platz finden, um den Umgang zu gestalten.
    Zumindest nicht in den Ballungszentren.

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    Die Vergangenheit fallen lassen. Die Gegenwart leben und die Zukunft auf sich kommen lassen...
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  • Meiner Meinung nach schadet die ganze Unterhaltsgesetzgebung nur den Kinder. Die Trennung von Partner läuft meist solange reibungslos bis das Thema Unterhalt aufkommt. Hier wird sich teils vor den Kindern gefetzt, bis die letzten "Scherben zerbrochen" sind. Dieses müßte meiner Meinung garnicht sein, wenn jedes Kind zumindest eine Summe X bekommt von Jugendamt oder einer anderen staatlichen Einrichtung und diese Einrichtung auf die Einkommensverhältnisse schaut, was zu holen ist beim Pflichtigen. Und das alles ohne Streit zwischen Mann, Frau und den Kindern, denn es kümmert sich ein unabhängiger Dritter darum.


    Was ist daran so schwer?


    Da würde es jede Menge "Glasscherben" weniger geben und alle wären glücklich!

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  • Dieses müßte meiner Meinung garnicht sein, wenn jedes Kind zumindest eine Summe X bekommt von Jugendamt oder einer anderen staatlichen Einrichtung und diese Einrichtung auf die Einkommensverhältnisse schaut, was zu holen ist beim Pflichtigen. Und das alles ohne Streit zwischen Mann, Frau und den Kindern, denn es kümmert sich ein unabhängiger Dritter darum.


    Das nennt sich Unterhaltsvorschuss und Beistandschaft. ;)

  • Das Problem mit den Unterhaltssätzen haben eigentlich nur die kleinen Einkommen.
    Ich rechne jetzt mal mit den um Kindergeld bereinigten Beträgen.


    Bei 1.500 EUR sind 225 EUR genau 15%
    Bei 5.100 EUR sind 416 EUR ungefähr 8%


    Das niedrigst mögliche Einkommen bei dem einen die vollen 225 EUR abgezogen werden ist demnach
    950 + 225 = 1.175 EUR und davon sind die 225 EUR satte 19%


    Richter am Obelandesgericht Düsseldorf liegen übrigens in der Besoldungsgruppe R2 und verdienen damit mehr als die 5.100 EUR.
    Die werden im Falle einer Unterhaltszahlung auf 5.100 Maximalbetrag gedeckelt.
    Der von Snake genannte Autoverkäufer dürfte sich eher an der 1.175er Grenze befinden.


    Das ist wahre soziale Gerechtigkeit.


    Gruß,
    PapaT


    Nachtrag : Bei mehr wie einem Kind verschärft sich die Situation natürlich gewaltig...

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

    2 Mal editiert, zuletzt von PapaT ()

  • Das ist wahre soziale Gerechtigkeit.


    Das überrascht dich aber jetzt nicht wirklich, oder?


    Und was das eigentliche Thema angeht: Letztes Jahr wurden Kindergeld und Unterhalt erhöht. Davon haben im grunde alle Betreuungselternteile profitiert (Außer ALG II- Empfänger, aber das ist ein anderes Thema).


    Die Erhöhung vom Selbstbehalt betrifft aber nur einen kleinen Teil, und der kann es brauchen. (Nicht jeder davon ist automatisch ein Unterhaltsverweigerer,es gibt auch tatsächlich mies bezahlte Jobs, oder auch Väter, die noch Schulden aus der Ehe zahlen müßen :pfeif ). Für die Mütter ist das natürlich ätzend, keine Frage. Bei einigen wird das aber vermutlich durch Unterhaltsvorschuss oder ALG II aufgefangen. Bei den Vätern letztes Jahr wurde das durch garnichts aufgefangen.


    formentera: den Satz " auf den Selbstbehalt pochen" find ich ziemlich daneben. Schön, wenn dein Mann so gut verdient, dass er zahlen kann, aber 900 euro zum leben ist jetzt nicht viel. Ich kenn ALG II - Empfänger, die bekommen mehr... (und in Wuppertal kann man günstig wohnen).

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Rovena: daneben ist das richtige wort. so etwas ähnliches sagte ich auch zu der bearbeiterin der beistandschaft, als sie mir sagte: ich dürfe wieder UVS für mein kind beantragen, KV "pocht" auf seinen eigenbehalt-obwohl er in seinem job locker mehr verdienen könnte.das wird er dann wohl schwarz kriegen. tut mir leid, da hat ihr kind pech. (das sagte das JA, nicht ich!) was soll´s, ich nehme es hin und ärgere mich nicht mehr.


    wie gesagt, generell finde ich die erhöhung des eigenbedarfs völlig in ordnung!


    aber jeder fall ist nunmal anders und man kann nicht alle in "einen topf stecken".

  • Ich frag mich immer wie die Lebensplanung war - wenn nach z.B. nach 200 € Unterhaltabzug 900 oder 950 € über bleiben ?
    Da war doch schon vor der Geburt des Kindes klar, das es eng wird...


    Und 950 € soll für eine erwachsene Person "knapp" sein - aber 199 € für ein Kind reichen ?


    Ich verstehe das alles nicht....


    die Berechnung üßte ganz anderes sein - ales Familieneinkommen und dann Anteile pro Person... aber naja, es gibt tausend
    Gründe, Schlupfwinkel und Ecken und Gesetze, Unterhaltsvorschuß, Kindergeld, Kunderzulage, Hartz 4, Kindergartenzuschlag usw...


    Ich hätte gerne Steuerklasse III - dann hätte ich schon mal viele Probleme weniger und viele AE's würden aus dem ergänzendes H4 Bezug rauskommen.

  • Und 950 € soll für eine erwachsene Person "knapp" sein - aber 199 € für ein Kind reichen ?


    Watt is das denn für eine Milchmädchenrechnung?


    199,- € Unterhalt x 2 (Mutti darf auch) + mind. 184,- € Kindergeld = mind. 585,- Euro
    für ein Kind dass als Wohnraum ein Zimmer braucht.


    Dagegen 950,- € für einen Erwachsenen, der davon auch noch eine ganze Wohnung finanzieren muss. :kopf

  • Beispiel:


    Vati verdient 1150 € netto
    zahlt 199 € Unterhalt bleiben 950 €


    Mutti bekommt 1150€ netto
    plus Kindergeld und die 199 € Kindergeld


    das Kindergeld geht 1:1 für den Kindergartenplatz drauf
    sie zahlt für 2,5 statt 1,Zimmer 600 € Miete statt 300 € Miete - damit ist der Unterhalt dann aufgebraucht


    bleiben


    1150 Gehalt
    +199 Unterhalt
    ====
    1350 Einkommen
    - 600 € Miete
    750 € verfügbares Einkommen für 2 Personen




    Vati 1150 Gehalt
    - 199 € Unterhalt
    -300 € Miete
    =650 € für eine Person


    Da weiß ich, mit wem ich Mitleid habe....


    Natürlich sind die Einkommen nicht immer gleich hoch - aber fair wäre eine Bewerung wieviel jedem Ex-Familienmitglied zu leben bleibt.


    Stattdessen wird häufig erwartet das er sich noch eine 2-Familie leisten kann - wie denn von 950 € und das sich Mutti einen neuen,
    finanzstarken Partner sucht, der die Situation entlastet.


    Das sind die Fälle die ich mit bekomme, bei denen es sich um die diese Grenzen dreht.


    Zum Glück gibt es immer noch Menschen die es schaffen deutlich über diesen Einkommenssätzen liegen.

  • Lena: sehr, sehr seltsame Rechnung...


    Spendiere doch Muddi und Vati mal eine Gehaltserhöhung von 200 EUR und nimm realistische Relationen bei den Mieten an (zB. 300 vs max 450 EUR). Dann verteilst du noch den Kindergartenbeitrag auf die beiden.


    Vati hat dann immer noch 950 EUR. Und die Muddi?

  • Nö, wenn Vati 200 € mehr verdient ist er weit über den 950 € :-) zahlt aber wahrscheinlich auch nicht mehr Unterhalt.
    Mieten sind überall anders - war nur ein Beispiel.
    Und zeig mir den Vater der bis zum Selbstbehalt Unrterhalt zahlt, der dann noch anteilig den Kigabeitrag zahlt.


    Wir reden hier von einer kleinen Gruppe die Unterhalt zahlt und selbst bis auf 950 € runterrutscht - der Rest hat
    mehr oder eh weniger.

  • Für eine 2,5 bis 3 Zimmer Wohnung ca. 600 € Miete ist in etlichen Gebieten Deutschlands eher die Realität und in manchen noch utopisch günstig...

  • Lena: Vatti zahlt dann 1. Mehr Unterhalt und stößt 2. mit dem Zusatzbedarf an den Mangelfall.


    @Maschenka: absolute Zustimmung! Mit ging es um die Relation. Es ist nicht plausibel, dass sich die Mietkosten durch ein Kind verdoppeln. 20 bis 50% wären realistisch. Auf den Quadratmeter gerechnet sind 1 Zimmer Wohnungen am teuersten.

  • o.k. - im hiesigen Ballungsraum kostet eine 1-Zimmer-Wohnung mit ca. 40 m² um die 400 € kalt; eine 2,5-3-Zi-Wohnung um die 600 € kalt.

  • Wegen der Berücksichtigung der Miete habe ich dieses Jahr noch einen Termin beim Familiengericht. Ich bin schon gespannt darauf wie die Familienrichterin urteilt. Die gegnerische RAin zeigte schon vorab entgegenkommen, um mehr als die 360 Euro Warmmiete (tatsächliche 580,00 Euro) zu berücksichtigen. Meine EX wurde von der ARGE verdonnert alles rechtliche auszuschöpfen, um einen höheren Unterhalt zu erstreiten. Ansonsten wird die Regelleistung der Kinder gekürzt (drei bei ihr - eins bei mir). Meine Argumentationslinie ist das BGH Urteil von 2005 bzgl. der Finanzierung des Umgangs und der Hammer Leitlinie bzgl. eines unvermeidbar erhöhten Selbstbehaltes.

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    Die Vergangenheit fallen lassen. Die Gegenwart leben und die Zukunft auf sich kommen lassen...
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  • Wow


    ich lese hier viel mit und ich bin immer wieder überrascht.


    Ich glaube ich bin echt zu dumm um meine einkünfte zu verschleiern.


    @ Lena


    meine erste Frage an dich, wieso gehst du davon aus das der Vater in einer 1 Zimmerwohnung wohnt? Wenn er umgang mit seinem Kind hat, dann bin ich der Meinung das eine 2 Zi Wohnung ein min. darstellt, erst recht wenn auch übernachtungen anstehen.
    Leider ist es Bundesweit so, das 1-2,5 Zi Wohnungen im Schnitt pro qm teuer sind, als 3-4Zimmerwohnung.


    Ich selbst zahle im Raum stuttgart 690,- Warm (inkl. garage) für 46m² und 2 Zi, ok ich wohne Zentral, aber nicht im Luxus.
    Mir bleibt ein Selbstbehalt von 1000 Euro, weil ich meiner netten Ex Betreuungsunterhalt und KU zahle, in summe 800Euro.
    Keine Sau hat es vor gericht interessiert wieviel Geld ich zum Leben habe. Aussage war, ziehen sie halt um. Aber wie ?? Von 300Euro?
    Ich hätte im Monat mehr geld für mich wenn ich H4 bekomme.


    Dagegen wohnt meine Ex mit ihrem neuen zusammen in einer Wohnung, zahlt 400Euro miete, hat nen 400 EuroJob bei ihm im Geschäft und schickt meine kleine in die Kinderkrippe und schreit nach mehr Geld, Obwohl sie viel mehr arbeiten und verdienen könnte. Mit allem zusammen hat meine Ex und meine Tochter 1400 Euro im MOnat plus das einkommen von ihrem neuen, ich dagegen muss meine Eltern jeden monat anpumpen um über den MOnat zu kommen.


    Ich finde es persönlich eine sauerei wie der Stadt mit den Vätern umgeht und wie er sie bis zum letzten ausbluten lassen will.
    Und mir kann niemand sagen das ein 1,5 Jähriges Kind 440 Euro im Monat brauch.



    Mir persönlich ist es nicht egal, ich will nicht meine berufliche Laufbahn gefährden und in H4 gehen, nur weil man denkt der Erzeuger soll mal schön bluten. Aber ich habe oft darüber nachgedacht. Ich arbeite 1/3 des MOnats nur für meine Ex, das kann es doch nicht sein.


    Wie soll ich bei solchen finanziellen Belastungen jemals wieder eine eigene Familie gründen können und mit der angst leben, wenn dies nicht funktioniert ich wieder bis auf den letzten Cent ausgenommen werde.


    Ich finde richtig das der Selbstbehalt erhöht wird. denn allein die zugrunde gelegte Warmmiete ist doch schon lächerlich. wo bitte in ballungsräumen findet man eine Wohnung für 360 Euro, mit einem zustand der auch ermöglicht ein kind unterzubringen und zu versorgen.



    Grüße seb

  • Ich selbst zahle im Raum stuttgart 690,- Warm (inkl. garage) für 46m² und 2 Zi,


    Ich hätte im Monat mehr geld für mich wenn ich H4 bekomme


    Ganz sicher nicht!
    "Das Amt" würde Dir nicht diese Wohnung finanzieren.


    Mir persönlich ist es nicht egal, ich will nicht meine berufliche Laufbahn gefährden und in H4 gehen, nur weil man denkt der Erzeuger soll mal schön bluten. Aber ich habe oft darüber nachgedacht. Ich arbeite 1/3 des MOnats nur für meine Ex, das kann es doch nicht sein.


    Wird ja besser werden, wenn das Kind 3 Jahre alt ist, sind es wieder 400 Euro mehr auf dem Konto. ;)

  • Ich finde richtig das der Selbstbehalt erhöht wird. denn allein die zugrunde gelegte Warmmiete ist doch schon lächerlich. wo bitte in ballungsräumen findet man eine Wohnung für 360 Euro, mit einem zustand der auch ermöglicht ein kind unterzubringen und zu versorgen.



    Grüße seb


    Stimme Dir zu Seb....ist nicht mal auf dem platten Lande möglich.


    Und ich habe beide Seiten kennen- und lebengelernt (die als Unterhaltspflichtigen Mutter mit SB, und nun als ALG2 ergänzend).....heute geht es mir finanziell besser, als wo noch am SB (ohne Kinder) lebend.


    Und leider liest man dann ja auch nicht selten: Umgang- Das Kind hat kein eigenes Bett/Zimmer etc....


    Ich denke mir immer.....jeder sollte erstmal in der anderen Situation leben (so wie oft gesagt wird: Politiker sollten erstmal mit LG2 auskommen), bevor man sich eine Meinung bilden kann.

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst