"Er ist ja so ein guter Vater..."

  • Hallo


    "Er ist ja doch ein guter Vater"...diese Worte werden mir manchmal gesagt, in Bezug auf den Vater der Kleinen.


    Ich wünschte, ich könnte das mit einem wohlwollenden Lächeln unterzeichnen...merke aber immer öfter, wie mir bei diesem Satz die Galle hochkommt.
    Natürlich weiß ich, das Unterhaltszahlungen noch keinen guten Vater machen und umgekehrt, machen keine Zahlungen auch nicht gleich schlechte Väter.


    Es geht auch nicht so sehr um die Finanzen, als viel mehr um diese Ungerechtigkeit (jedenfalls finde ich es ungerecht!), wie wenig ein Mann anscheinend leisten muß, um den Titel "guter Vater" zu erhalten.
    Im hiesigen Fall reicht es anscheinend aus, sich 2x die Woche für sein Kind zu interessieren und Umgang mit ihm zu pflegen...


    Woran liegt das?
    Liegt es daran, das diese Väter an denen gemessen werden, die sich überhaupt nicht um ihre Kinder kümmern?
    Wie unfair ist das auch allen alleinerziehenden Vätern gegenüber, von uns Müttern mal abgesehen?


    Es kann doch nicht richtig sein, sich immer am Schlechtesten zu orientieren...oder bin ich zu empfindlich...
    ...und wie seht ihr das?


    Gruß
    Dita

  • Nun dann schlag doch Wechselmodell vor. 50/50


    Ich wäre glücklich wenn ich sowas angeboten bekäme...
    GLÜCKLICHST um genau zu sein.
    Nur eins könnte das toppen, aber das behalte ich für mich...


    Dita
    Warum andere Männer anders sind als andere? Männer sind auch nur Menschen. Keine Ahung warum sich manche von denen nicht um ihre Kindern kümmern wollen. Ich wäre froh ich dürfte es öfters. Aber es liegt halt wahrscheinlich, wie so oft, an den Details.


    Gruß,
    PapaT

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

  • wie würdest du denn einen "guten vater" definieren? es gibt genügend männer, die ihre kinder nicht bei sich haben, weil die frauen die kinder für sich behalten wollten. tja, damit sind die männer zum zahlen verdammt und müssen schaun, wie sie das geld ranschaffen und damit auch vielleicht weniger zeit haben, sich um alle belange der kinder zukümmern (wenns denn die mutter der kinder überhaupt zulässt...)


    wie schon sarek schreibt, macht ein 50/50 modell, dann ist er nicht nur 2 x die woche + umgang für die kids da... (übrigens, 2x die woche plus umgang ist mehr als viele andere kinder kontakt mit ihren vätern haben, bzw, die väter mit ihren kinder haben dürfen).

    Ein Kind betritt deine Wohnung und macht in den folgenden zwanzig Jahren so viel Lärm, dass du es kaum aushalten kannst. Dann geht das Kind weg und lässt das Haus stumm zurück, dass Du denkst, du wirst verrückt.
    v. John Andrew Holmes, amerik. Publizist

  • Im hiesigen Fall reicht es anscheinend aus, sich 2x die Woche für sein Kind zu interessieren und Umgang mit ihm zu pflegen...


    :lach da hast du 2x die Woche mehr, als viele andere von uns.


    Ich denke auch nicht das es davon abhängt, ob der das Kind nun alle 14 Tage holt und nun 4 Tage und Nächte die Woche. Das alles hängt doch auch mit der Entfernung und dem Job zusammen und natürlich dem Alter des Kindes.


    Ein guter Vater kann auch jemand sein der sein Kind nur alle drei Wochen sieht, aber sich dann auch wirklich emotional an dem Kind bindet, auf es eingeht und für das Kind da ist. Jemand der sein Kind drei mal die Woche bei sich hat und es vor'm Fernseher parkt oder zu Freunden spielen schickt, weil er keine Zeit hat und vielleicht lieber am PC sitzt, ist doch kein besserer Vater nur weil er das Kind öfter sieht.

    ♥♫ Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ ♫♥
    ☜❤☞ i still haven´t found what i´m looking for ☜❤☞
    LG Jennylee

  • Das wollen die "Väter light" doch gar nicht...

    *hüstel* da kommt mir doch die galle hoch... das ist ein vorurteil... schau dir mal die männer hier drinnen an... die wollen allegar nicht... :nawarte:

    Ein Kind betritt deine Wohnung und macht in den folgenden zwanzig Jahren so viel Lärm, dass du es kaum aushalten kannst. Dann geht das Kind weg und lässt das Haus stumm zurück, dass Du denkst, du wirst verrückt.
    v. John Andrew Holmes, amerik. Publizist

  • Das liegt an dem Bild was man von Vätern in unserer Kultur hat.


    Im Umkehrschluss führt dies aber auch dazu, dass Väter in der Regel nicht die Kinder zugesprochen bekommen, sondern die Mütter.


    Erst wenn es gelingt dieses Bild zu ändern, dann wird es irgendwann Gleichberechtigung geben.

  • Hallo skullhead, ich wollte nicht die Väter generell "angreifen", ich weiss, dass gerade hier im Forum viele Väter sind, die sich super um ihre Kids kümmern.
    Ich kann aber den Unmut der TS gut nachvollziehen, da ich selbst einen Ex habe, der es nie schafft, beide Kinder zusammen zu nehmen, und die bequeme Tour fährt.
    Andere Modelle will er nicht, findet sich aber toll, weil er ja soviel leistet. Ein komplettes WE ist nicht drin, er nimmt jedes Kind alle 2 wochen 1 Tag, obwohl sie schon groß sind.
    Inzwischen brauche ich auch keine Betreuung für die Kinder mehr, aber vor drei Jahren sah es anders aus.

  • Im hiesigen Fall reicht es anscheinend aus, sich 2x die Woche für sein Kind zu interessieren und Umgang mit ihm zu pflegen...


    Da kommt es meiner Meinung nach mehr auf Qualität als auf Quantität an. Ist dir nun zweimal pro Woche zu wenig, oder kritisierst du mehr, was Vater und Kind miteinander tun?


    Ich finde zweimal die Woche wirklich viel (und ja ich bin eine von diesen Müttern, deren Vater sich nicht interessiert), aber mir würde einmal im halben Jahr reichen, wenn er denn mal mit den Kids redet und versucht sie kennenzulernen und Interessen zu teilen.


    Liebe Grüße MacKayla

  • Wenn die 2xpro Woche Regel einvernehmlich vereinbart wurde und funktioniert, dann macht es so weiter.


    Eine "gute Mutter" freut sich darüber, wenn das Kind den Kontakt zu beiden Eltern pflegt und beide Eltern sich um das Kind kümmern.


    "Gute Eltern" ("guter Vater und gute Mutter") schaffen es Umgangsregeln einvernehmlich zu regeln. Wenn das bei euch der Fall ist, dann habt ihr beide das Prädikat "gut" verdient.

  • Ich denke, dass trifft es, was die TS meint. Man muss nicht "dankbar" sein, dass der Vater sich um sein Kind kümmert oder geruht, vorbeizuschauen.
    Es gehört ganz einfach zu seinen Aufgaben und Pflichten.

  • Es geht mir viel eher darum, das ich hier eben oft lesen kann, wie sehr sich andere Eltern (Väter sogut wie Mütter!) um und mit ihrem Kind bemühen, um eine gute Beziehung aufzubauen, sich an der Erziehung beteiligen, sich engagieren und versuchen einen echten Part im Leben des Kindes einzunehmen oder dem Kind zeigen, das es einen wichtigen Platz im Leben des Elternteils hat ...und es nicht nur immerwieder auf dieselben Spielplätze zu bringen um es dann spielen zu lassen...


    Mir ist auch klar, das 2x die Woche im Vergleich zu anderen hier "viel" ist...und doch reicht es meiner Meinung nach nicht aus, um diesen ehrenwerten "Titel", diese doch schon besondere Auszeichnung zu bekommen...also, im Vergleich mit dem , was andere Elternteile eben leisten.


    Mir kommt es eben vor, wie eine "Ehrenurkunde", für mäßige Leistungen...das trifft es wohl, was ich empfinde.



    Ein 50/50 Modell wäre mir mehr als Willkommen!


    Ich freue mich für die Kleine über 2x Umgang die Woche...aber für eine "Lobhudelei" fehlt mir dann doch etwas.


    Ich würde mich über einen engagierteren Vater buntfreuen!!!


    Gruß
    Dita

  • Das wollen die "Väter light" doch gar nicht...

    Klar und die "Mamas light" wollen nur zuHause sitzen und das Geld des "Vaters light" sehen.

    Es gehört ganz einfach zu seinen Aufgaben und Pflichten.

    Die sie in den meisten Fällen nicht wahrnehmen können weil ohne Kind geht das schlecht.

  • Tja, es gibt Dinge die kann man für Geld nicht kaufen - für alles andere gibt es die V...-Karte.


    Den "Guten Papa" der sich 2 x die Woche kümmert kann man sich wirklich nicht kaufen :-)


    Auch wenn mich die fin. Ungerechtigkeit immer wieder stört und auch mir die Galle hochkommt,
    ich kann es nicht ändern, ich muss mit diesem Umstand leben und zum Glück schaffen wir es auch
    alleine über die Runden zu kommen ... könnte schlimmer sein ...
    ... vielleicht kommt irgendwann der Tag an dem er zahlt (muss)... bis dahin schone ich meine Nerven.


    P.S: Als alleinerziehender Vater oder 50 % Wechsel-Papa, wäre er wahrscheinlich ein "Held",
    obwohl er nur durchschnittlich Kinderbetreuungsjob macht, der bei jeder Mutter selbstverständlich ist.

  • Hi,

    Mir ist auch klar, das 2x die Woche im Vergleich zu anderen hier "viel" ist...und doch reicht es meiner Meinung nach nicht aus, um diesen ehrenwerten "Titel", diese doch schon besondere Auszeichnung zu bekommen...

    doch das reicht aus. Kind sieht Vater nicht soviel, und wenn dieser dann "nur" Bespaßung macht, dann ist´s doch klar ;)
    Bei dir erlebt das Kind eben den Alltag noch mit, und das ist eben nicht so lustig.
    Wie ich noch Umgangspapa war....meinst du ich hätte meine Tochter so behandelt, wie ich dann betreuender Papa geworden bin ;)
    Ich habe sie zwar nicht mit Geschenken überhäuft, allerdings waren wir häufig unterwegs. :party ...ich hatte ja in der Nicht-Umgangszeit genug zeit um zu überlegen, was wir tun werden.
    Dadurch ist´s eben so, daß der Umgangselternteil -leichter- in den Himmel gehoben wird. :frag
    Übrigens, 2 Tage in der Woche hatte ich auch (nur) Umgang.


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • und doch reicht es meiner Meinung nach nicht aus, um diesen ehrenwerten "Titel", diese doch schon besondere Auszeichnung zu bekommen...also, im Vergleich mit dem , was andere Elternteile eben leisten.


    Ist das ein Wettkampf? Und wieso wird das von der Quantität abhängig gemacht? Ist man jetzt als Mutter automatisch "gut", weil man viel Zeit mit dem Kind verbringt ( egal, ob man sich jetzt wirklcih kümmert, oder ob das Kind vom Fernsehen erzogen wird )?


    Mein Freund kann unsere Tochter auch nur am WE sehen, und das auch nicht jedes. Aber in der Zeit kümmert er sich, macht und tut. Nach deiner Definition ist er dann aber trotzdem kein "guter Vater", weil das sind ja auch nur 2 Tage die Woche, manchmal weniger.


    Meine Schwägerin hat ihre Kinder vom Next mißhandeln lassen. (also zugesehen, wie er es gemacht hat). Aber sie hat jeden Tag viel Zeit mit den Kids verbracht, das macht sie ja dann zu einer guten Mutter (ACHTUNG, IRONIE).


    Nach meiner Definition ist meine Schwägerin keine gute Mutter, obwohl sie ihre Kinder sehr liebt. Meinen Freund halte ich aber für einen guten Vater, obwohl wer momentan zwangsläufig wenig Zeit mit unserer Tochter verbringen kann. :frag

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • P.S: Als alleinerziehender Vater oder 50 % Wechsel-Papa, wäre er wahrscheinlich ein "Held",
    obwohl er nur durchschnittlich Kinderbetreuungsjob macht, der bei jeder Mutter selbstverständlich ist.

    Ja aber sicher.


    Schon mal gesehen was ein Personaler für ein Gesicht macht wenn ein Vater die Arbeitszeit reduzieren will?
    Wenn eine Mutter damit kommt ist das null Problem.


    Wenn ein Vater wegen Krankheit der Kinder zuHause bleibt bekommt er zu hören das es sowas nur für den weibl. Elternteil gibt.


    Diese Liste lässt sich endlos fortsetzen und solange das in aller Leute Köpfe steckt werden Kinder der Mutter zugeordnet.