"normale" Trennungssorgen und wie damit umgehen? Suche Ratschläge mit der Trennung umzugehen...

  • Hallo ihr Lieben,


    obwohl ich jetzt schon seit über einem Monat angemeldet bin kommt hier mein erster Beitrag...den letzten Monat war alles zu Turbulent und nichtmal an Internet war da großartig zu denken.


    Ich stecke zur Zeit mitten im Trennungsverarbeitungschaos...ihr kennt das sicherlich alle, aber mir zieht es den Boden unter den Füßen weg.



    Mein Ex ist vor 3 Wochen weg gezogen, relativ plötzlich, naja. Jetzt stehe ich alleine da mit meinem Kleinen und weiss weder ein noch aus. Ich befinde mich zur Zeit noch im Studium und hab keine Ahnung wie ich ohne Hilfe vom KV meinen Alltag bewältigen soll oder kann. Mein Sohn geht zwar in die KITA, aber wenn ich mal früh Uni hatte, oder erst spät am Abend hat immer der KV meinen Kleinen abgeholt.


    Eigentlich hätte ich jetzt mit meinem Praxissemester in der Schule angefangen (ich studiere auf Lehramt), das musste ich aber absagen, weil ich auf die schnelle einfach keinen vernünftigen Babysitter finden kann und ich jetzt erstmal meinen Alltag neu strukturieren muss.


    Beruflich wächst mir also schonmal alles über den Kopf.



    Dann kommt noch die psychische Seite dazu: Ich hänge sehr an diesem Mann und hab das Gefühl ich stehe kurz vor einer Depression. Vor meinem Kleinen versuche ich meistens mir nichts anmerken zu lassen, aber wenn Sohnemann dann im Bett ist lieg ich stundenlang da und heule mich in den Schlaf und fühle mich einsam. So auch heute, aber jetzt dachte ich, ich raffe mich auf und schreibe einfach mal...


    Ich überlege mir auch mir ärztliche Hilfe zu holen...aber ich hab nichtmal ne Ahnung an wen ich mich da wenden soll. An meinen Hausarzt?



    Meinem Sohn fehlt sein Papa auch sehr, wir haben zwar nicht zusammengewohnt, aber er war jeden Tag da und wir haben auch die meisten Wochenenden miteinander verbracht...wenn der Kleene jetzt nach Papa fragt und jammert, macht es das nur noch schlimmer. Ich will nicht, dass es ihm schlechtgeht. :(




    Ich habe gerade einfach das Gefühl es geht überhaupt nicht voran in meinem Leben und ich wäre euch so dankbar über ein paar aufmunternde Worte oder Tipps, wie Ihr aus eurem schlimmsten Trennungstief wieder rausgekommen seid....Ich würde so gerne wieder die alte lebensfrohe Mama sein, aber das bekomm ich im Moment einfach nicht hin.... :kopf


    Ich hoffe das klingt alles nicht allzu wirr, ich bin ziemlich müde grade....

  • Du darfst du weinen und trauen... es hilft ja und wenn du Hilfe brauchst, wg. Depression,dann gehe zum HA, der wird dich überweisen... Versuche es auch bei einer Beratungsstelle, ( bei uns heisst es Beratung für Kidi, Jugentliche und Eltern) Geh zum Jugendamt wegen einer Kinderfrau/Tagesmutti, du hast als alleinerziehend Anrecht auf Mehrbetruung, bekommst auch einen Zuschuss dazu. Hatte ziemlich Glück und hab eine liebe Omi gefunden, die z.B schon vor meinem FD zu uns nach Hause kommt, und die Kids weckt und die kleine in den Kidi bringt, genauso holt sie die Kinder wenn ich SD hab etc....Wo ein Wille, da ein Weg!!!! Mach mit deinem Studium weiter, es wird sixh lohnen und du kannst dann gut für euch sorgen, denk doch an die Super Arbeitszeiten, und wie sehr Lehrer fehlen!!! Du schaffst das!!!! :troest

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Hallo du
    Ich kenn das. Wie ein Erdrutsch. Nichts ist mehr so wie es war... ein "Weltuntergang" eben. U n d es ist eine große Chance.
    Ich hab mir damals professionelle Hilfe gesucht. Ich glaub, sonst hätt ich´s nicht gepackt. Ja, vertrau dich deinem Hausarzt an.
    Und glaub mir: es w i r d besser. Und: alle Tränen, die du vergießt, brauchst du schon nicht mehr mit dir rumzuschleppen... ja, es tut sooo weh...
    Laß dich ´mal drücken und ... irgendwann sind alle Tränen ausgeweint, glaub mir: so is es!

  • Hallo madame.s


    lass dich erstmal drücken :troest ....
    Ich gebe Monika recht...es ist wie ein Weltuntergang. Wenn du jetzt schon das Gefühl hast, dann such dir Hilfe! Hab ich damals auch gemacht...war immer stark- nichts konnte mich umwerfen. Dann kam die Trennung mit 5 Monate altem Säugling + Wiedereinstieg in den Beruf Vollzeit und es ging nichts mehr! Ich hab grundlos bei der Arbeit angefangen zu weinen, hab keine Nacht mehr durchgeschlafen, hatte das Gefühl mich an nichts mehr freuen zu können und meinem Kind nicht mehr gerecht zu werden....
    Bin zu meiner Hausärztin und dort erstmal in Tränen ausgebrochen ohne dass ich dies wollte. Sie hat mich sofort an einen Therapeuten überwiesen. Diagnose dann Depression und beginnendes BurnOut. Die Therapie hat bei mir viel bewirkt, es tut immer noch oft genug sehr weh...aber es wird besser.
    Mir hilft auch immer viel reden am besten mit Menschen, die ähnliche Situationen erlebt haben und schon weiter sind als ich. Die haben mich verstanden und konnten mich motivieren weiterzumachen. Und ich kann mittlerweile sehr gut Eltern- und Paarebene trennen zum Wohle meiner Tochter und das macht mich stolz!
    Nimm dir die Zeit zum Trauern aber auch Zeit Pläne zu machen und diese in kleinen Schritten umzusetzen und such dir Hilfe! Die Zeit wird helfen und auch, wenn du dein Studium weiterführst und merkst, du kannst auch Dinge allein erreichen. ;)


    LG Finchen

    Egal, wie tief man die Meßlatte für den menschlichen Verstand legt, es gibt jeden Tag mindestens einen, der aufrecht drunter durchgehen kann! :pfeif:tuedelue

  • Hallo Madame


    Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut. Vor fast 5 Jahren war ich in der gleichen Situation.


    Ich habe mir damals einen Psychater gesucht, mit Hilfe meines Hausarztes. Ich ging ein Jahr hin und ich kann nur sagen, er hat mir geholfen.


    Wende Dich doch mal ( wegen dem Problem der Betreuung ) an das SKF oder an die Diakonie oder an der VerbandAlleinerziehenderMütterundVäter. Die können Dir helfen bei der Betreuung, mit einer Tagesmutter oder Kinderfrau.


    Das Wichtigste ist jetzt, dass Du Dir und Deinem Kind die Zeit gönnst, alles zu verarbeiten. Das geht nicht von heute auf morgen.


    Ganz liebe Grüsse :-)

  • Hej!


    ja, es ist schlimm, und es wir noch eine Weile dauern, bis Du wieder auf die Füße stolperst. So ein Berg, den Du nun alleine hochklettern musst...


    ABER: Du hast ja immerhin schonmal eine Kita für Dein Kind - viele haben das nicht. Da ist doch sicher was zu deichseln mit dem Uni-Stundenplan, dem Praxissemester, oder?
    Ansonsten einfach mal beim JA anfragen nach Tagesmutter zusätzlich, Leihoma, oder hast Du Familie in der Nähe?


    Wegen der gesundheitlichen Sache: Ab zum Arzt mit Dir! Der überweist Dich an die richtige Stelle. Vielleicht kann er Dich auch krankschreiben, so dass Du das Semester nicht ganz verlierst, sondern nachholen kannst?


    Alles in allem, so doof wie es ist - erstmal zurückfahren und sich um sich selbst kümmern.
    Ich wollte eigentlich auch schon dieses Jahr wieder voll im Beruf sein, aber ich hab es nicht geschafft. Also habe ich mit dem AG einen leichten Einstige vereinbart und ab kommendem Jahr keine 100, sondern 75-80 Prozent. Das wurmt mich, weil es einen Karrierekick bedeutet, aber who the fuck denkt da an Karriere, wenn es um Dich, Dein Leben und Dein Kind geht? Hätte ich mir die Zeit nicht genommen, wär ich irgendwann zusammengeklappt.


    Such Dir Leute, die Dich auffangen, vergrab Dich bei Deiner Familie, mach Dir eine Liste und arbeite Stück für Stück ab, damit das Chaos sich etwas lichtet.


    Du schaffst das!


    Bri

  • Hallo!


    Bei mir ist es gut 3 Monate her, daß er ausgezogen ist und ich kann mich erinnern, daß ich teilweise auf dem Boden lag und geheult habe, mit Tönen, von denen ich nicht wusste, daß sie aus mir rauskommen können. Wie ein Tier :( .


    Mir geht es bis heute nicht wirklich gut, aber ich heule nicht mehr jeden Tag und kann ganz normal einschlafen, ohne zu denken, daß ich den nächsten Tag nicht erleben möchte.


    Wie lange wart ihr zusammen?


    Ich wünsche Dir ganz ganz viel Kraft!

  • Kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen.
    Was mir zusätzlich geholfen hat war das Buch "Wenn der Partner geht" (weiß nicht mehr von wem das ist, hatte es mir geliehen). Das war mir damals ein hilfreicher Begleiter.
    Leider kannte ich dieses Forum noch nicht :sonne

  • HAllo also das Buch, Wenn der Partner geht" arbeite ich auch gerade durch. Gönne mir viel Ruhe und Zeit mit den Kindern. Es gibt immer wieder Rückschläge. Manchmal kann ich gar nicht aufstehen. War bei einer Heilpraktikerin die mir Globuli verschrieben hat, die wirklich gut sind. Versuche meine Leben wieder zufinden und denke mal an mich!! Kinder natürlich ausgenommen. Auch wenn es schwer ist. lg sonnenelfe

    Nie war mehr Anfang als Jetzt !! :sonne

  • vielen lieben Dank für eure Antworten.


    Es tut tatsächlich unglaublich gut zu merken, dass es auch andere Leute geschafft haben.


    Ich habe für nächste Woche einen Termin bei meinem Hausarzt und gehe die Sache an...


    Heute streich ich erstmal mein Zimmer neu. Gelb :)


    Es ist immer so schwankend, manchmal denk ich ganz optimistisch: Ich schaff das schon! Manchmal eben genau das Gegenteil.



    Aber ich werd mich jetzt weiter hier ans Forum halten und mich auch bald mal mit dem VAMV in Verbindung setzen.



    Lollchen: Wir waren "nur" 3 Jahre zusammen...aber es tut trotzdem weh.



    Das Buch werd ich mir wohl auch gleich mal bestellen....



    Zum Glück hab ich auch meine Eltern und seine Mama die uns weiterhin unterstützen. Irgendwie gehts voran....

  • ... zum Arzt gehen ist in meinen Augen auch eine gute Entscheidung.
    Dann evtl. noch einen Psychotherapeuten finden - und wenn man ihn/sie nur hat, um sich regelmäßig auszukotzen und frischen 'Input' zu holen - durch frühes Erkennen und Handeln kann man eine drohende Depression häufig abwenden.


    Das Studium aufgeben würd ich auf keinen Fall - auch wenn Du mit Uni/Kita grad ein paar logistische Schwierigkeiten hast. Hat Deine Uni keine KiTa? Wenn nicht, kannst Du mit anderen StudentInnen eine Initiative gründen und eine aufmachen? Hier an der Uni hat das die Schwester eines Freundes gemacht, weil es grad für kleine Kinder noch kaum etwas gab und sie sich ne Tagesmutter nicht leisten konnte - seither gibt es auf dem Uni-Campus eine KiTa (gekoppelt an Uni-Zeiten!)
    Wenn Dir das alles zuviel wird - rechtzeitig auf die Bremse - das kann auch ein Krankheits-Semester sein. Auch wenn es sich doof anfühlt, kann es eine gute Lösung sein. Du hast Zeit, Dich zu sortieren, einen Betreuungsplan aufzustellen, ...
    Bevor Du wegen akuter Erschöpfunszustände :ohnmacht: zusammenklappst oder so ... ist das vielleicht eine gute Lösung.


    Liebe Grüße,
    Kia


    - die Zimmer neu streichen immer richtig gut findet - und im Oktober auch gleich machen wird! :rainbow:

    :strahlen Wennze weiß, watte willz, musse machen, datte hinkomms! :Flowers