Beistandschaft beim Jugendamt beantragen?

  • Hallo,


    mein Verhältnis zum Kindsvater ist ja ziemlich schwierig, da er mit der Trennung nicht klar kommt und wohl immer noch denkt wir kommen irgendwann wieder zusammen...
    er glaubt auch nicht dass mir das alleinige Sorgerecht zusteht... und ich bekomm es nervlich langsam nicht mehr hin mit ihm über irgendetwas zu reden...


    Nun, ich war gestern bei Pro Familia und sie haben mir versichert (und auch die Gesetzeszeiles gezeigt) dass mir als Unverheiratete das alleinige Sorgerecht zusteht...
    Sie haben mir empfohlen, dass ich mir eine Beistandschaft beim Jugendamt beantragen soll, die dann die ganzen Unterhaltssorgen die ich gerade habe mit dem Kindsvater regeln etc.
    Die ihm vorallem klar machen dass er für das Kind zahlen muss... er ist bisher so naiv, dass er nicht mal das einsieht...


    Meine Fragen an euch:


    Ist es sinnvoll so eine Beistandschaft zu beantragen?
    Ich habe halt irgendwie etwas Angst vom Jugendamt, man hört ja nicht so gutes.


    Habt jemand von euch damit Erfahrungen gemacht?



    Liebe Grüße

    Mein Herz und mein Verstand sind Feinde :mussweg

  • Du kannst den Unterhalt für Dein Kind von der Beistandachaft beim Jugendamt regeln lassen oder vom Rechtsanwalt.


    LG Schildkröte

    Manches im Leben entdeckt man erst, wenn man den Mut dazu aufbringt.

  • Die Beistandschaft ist genau richtig. Und die Jugendämter arbeiten im Schnitt mit hoch engagierten, aktiven Mitarbeitern. Jugendämter sind im Vergleich zu anderen Behörden sicherlich im oberen Drittel anzusiedeln.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Die Diskussion um Sorgerecht kannst Du kurz halten.


    Das alleinige Sorgerecht steht Dir nicht nur zu, sondern Du hast es einfach.
    Falls er eine Änderung dieses Zustands möchte, soll er sich irgendwo beraten lassen.



    Vaterschaftanerkennung, Unterhalt etc. nimmt Dir die Beistandschaft ab. Auch diese Diskussion musst Du mit dem Vater des Kindes nicht führen.

  • Hi,

    Jugendämter sind im Vergleich zu anderen Behörden sicherlich im oberen Drittel anzusiedeln.

    Finanzämter sind da weiter oben.....leider ...


    Von unserem JA würde ich das aber nicht behaupten wollen.


    Nichtsdestotrotz, Besitandsschaft hat den Vorteil....du mußt dich um nix kümmern....


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Wisst ihr ob das Jugendamt mir vielleicht auch bei einem Gespräch mit ihm helfen kann?


    Also sprich:


    Das ich erstmal ein Beratungsgespräch mit jemanden vom Jugendamt führe und danach vielleicht ein zweites wo er mit soll und ihm erstmal vernüftig alles gesagt wird, dass ich das alleinige Sorgerecht bekomme, was ein Kind finanziell bedeutet, etc. das hat er nämlich noch nicht begriffen...


    ich habe nämlich Angst dass er total vor den Kopf gestoßen wird wenn ich Beistand beantrage... vielleicht wird er vernüftig wenn er mit so einer Beraterin spricht.

    Mein Herz und mein Verstand sind Feinde :mussweg

  • Das hängt vom Jugendamt ab. Oft lädt die Beistandschaft tatsächlich zum Gespräch ein, um Dinge persönlich zu klären.
    Das Grundgespräch, das du wünschst, könnte vielleicht ein Mitarbeiter von der Jugendhilfe führen. Es geht ja auch letztlich darum, wie der Vater auch seine Vateraufgaben wahrnehmen kann. Darüber müsst Ihr Euch auch einigen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich kann vom Jugendamt und der hier angesprochenen Beistandschaft nur Gutes berichten.
    Für meine Tochter hatte ich jetzt 12 Jahre eine Beistandschaft und die haben wirklich alles geregelt.


    Da ich die JA Mitarbeiterin über die Jahre nun schon so gut kannte und für meinen kleinen Sohn bzw. bei der Scheidung jetzt so viele Sachen zu klären waren und ich mich mit dem Sohn-Vater nicht immer einigen konnte, habe ich die JA Tante um Rat gefragt.
    Sie hat mir von einer Beistandschaft für den Sohn abgeraten, meinte es wäre möglich sowas erst mal unter Beratungsgespräch zu verbuchen. Sie nimmt trotzdem Kontakt zum KV auf und versucht das in einem Rahmen OHNE Beistandschaft zu klären.


    Beistandschaft vom Jugendamt klingt für Väter immer irgendwie ernst.
    Aber das ist ja Dein Grundgedanke.


    Ich würde mal anfragen ob es möglich ist VORERST im Rahmen einer Beratung aktiv zu werden.
    Ich meine aber, aus Umgangssachen halten die sich raus.
    Da gehört m.W.n. nur Vaterschaftsanerkennung und Unterhalt etc. mit rein in so ne Bestandschaft.

  • Falls der Vater zu so einem Gespräch gehen würde, wäre das natürlich der Königsweg.


    Falls er danach nicht einsichtig ist, kannst immer noch die Beistandschaft beauftragen.

  • Ich hatte auch eine Beistandschaft. Habe dies schon in der Schwangerschaft einrichtet. Die Angst vorm Jugendamt ist unberechtigt. Bei mir waren sie sehr nett und hilfsbereit und haben sich vorallem um alles wichtige gekümmert.

  • Falls der Vater zu so einem Gespräch gehen würde, wäre das natürlich der Königsweg.


    Falls er danach nicht einsichtig ist, kannst immer noch die Beistandschaft beauftragen.

    Also mein Ex Mann musste nicht zu so einem Beratungsgespräch.
    Das wurde alles auf dem Postweg gemacht.


    Also praktisch eine nette Art des unter Druck setzens. :D
    "Wenn Du nicht, dann machen wir..."
    Aber eben auf die nette Art.


    Wie ne Beistandschaft, nur nicht so offiziell. :nawarte:

  • Ich habe nur Angst dass die Beistandschaft ihn sehr hart ran nimmt, dass unser Verhältnis dann noch schlechter wird.


    Denn er steht voll zum Ungeboren und liebt es jetzt schon...


    er ist einfach nur sehr naiv und denkt ein Kind zu haben sei ein Zuckerschlecken.

    Mein Herz und mein Verstand sind Feinde :mussweg

  • Warum geht ihr dann nicht mal gemeinsam zur Caritas oder einer anderen Beratungsstelle.


    Ich fand nicht, das die Beistandschaft meinen Ex unter Druck gesetzt hat oder ähnliches. Er wurde einfach nur angeschrieben, ob er die Vaterschaft schon vor der Geburt anerkennt. Das hat er dann zwar nicht, aber wir sind nach der Geburt gemeinsam hin und er hat dann die Vaterschaft unterschrieben.

  • Ich habe nur Angst dass die Beistandschaft ihn sehr hart ran nimmt, dass unser Verhältnis dann noch schlechter wird.


    Denn er steht voll zum Ungeboren und liebt es jetzt schon...


    er ist einfach nur sehr naiv und denkt ein Kind zu haben sei ein Zuckerschlecken.

    Wenn das Kind noch nicht geboren ist, warte doch noch ab.
    Wann ist denn Termin?

  • Ich fand nicht, das die Beistandschaft meinen Ex unter Druck gesetzt hat oder ähnliches. Er wurde einfach nur angeschrieben, ob er die Vaterschaft schon vor der Geburt anerkennt. Das hat er dann zwar nicht, aber wir sind nach der Geburt gemeinsam hin und er hat dann die Vaterschaft unterschrieben.


    Das wär natürlich perfekt ;)

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    Einmal editiert, zuletzt von hopeful89 ()

  • Ich hab gestern erst ne Beistandschaft beantragt. Bisher habe ich mich auch gescheut davor, weil ich Angst hatte, dass es Streit geben könnte und ich ja bisher Unterhaltsvorschuß bekomme, aber ich denke das ist Unfug. Warum sollte deswegen gestritten werden? Bei uns sind die Leute vom Jugendamt wirklich sehr, sehr nett.


    Mein Problem ist und wird wohl auch bleiben... ich mag mit dem KV net über Geld reden, aber ich fürchte jetzt schon, dass Unterhaltsvorschuß durchläuft und dann ist Ende, weil er sich darüber einfach keine Gedanken macht. Nicht aus bösem Willen, er ist halt so. Drum möchte ich es jetzt parallel laufen lassen, denn irgendwann müssten wir drüber sprechen.


    Er wird immer wieder mal angeschrieben und muss seinen finanziellen Status offenlegen. Vielleicht kann er ja doch mal ein Jahr lang selbst zahlen und wir sparen uns ein Jahr Unterhaltsvorschuß, falls es echt mal eng wird bei ihm. Sollte er mal an mich zahlen, dann werd ich nur über Änderungen informiert (habe mich dafür entschieden, dass es dann direkt an mich laufen würde, kann`s aber auch ändern lassen, dass das Geld erst an`s Jugendamt geht und dann erst an mich) und wenn die Zahlungen ausbleiben, kann ich es melden.


    Ich sehe es eher positiv für beide Seiten, denn das Jugendamt steht auf Seiten der Kinder und wir haben beide neutrale Ansprechpartner. So fühlt sich keiner übervorteilt.

  • hey hopefull, macht dir nicht soviele Gedanke um ihn :-) finde deine Idee einen "Gesprächsvermittler" und "Klärer" mit einzubeziehen ist sehr gut.


    Je nach Sachbearbeiter kann das JA eine echte Hilfe sein und ansonsten ist die Idee Gespräche über die Caritas/ ProFamilia etc. ebenfalls sehr gut. In meiner Region arbeitet das JA auch immer mehr mit Familienberatunsgstellen zusammen, dort arbeiten Psychologen, die ebenfalls als Mediator o.ä. einbezogen werden können.


    Drück dir die Daumen, dass du auch Zeit für dich findest und deine Schwangerschaft und Lebensumbruchszeit als einen schönen Lebensabschnitt erleben kannst :knuddel

  • Hi Du,


    bin in der ähnlichen Situation, nur redet der KV seit zwei Monaten nicht mit mir, aber ich habs bei ihm auch nicht probiert, muß ich sagen. Ich war beim Jugendamt und war positiv überrascht, sehr nette Frau, die mir auch helfen wollte. Ich werde demnächst auch eine Beistandschaft beantragen, das hat wenigstens Hand und Fuß.
    Und wie auch schon gesagt, kannst Du sicherlich ein Beratungsgespräch mit ihm machen. Du warst doch schon bei ProFamilia, die bieten so was doch auch an und können ihm mal klar machen, was das alles für ihn bedeutet. Ich bin bei DonumVitae, ist was vergleichbares. Und die hatte mich auch gefragt, ob ich ihn nicht mal mitbringen will...
    Grad heute hab ich einen Brief an den KV geschrieben, in dem ich ihm das weitere Vorgehen beschreibe (Vaterschaftsanerkennung, Unterhalt, Düsseldorfer Tabelle ect) und ihn darauf vorbereite, dass er bald Post vom Amt bekommt.


    Wünsch Dir viel Kraft und alles Gute

  • Ich habe jetzt seit 7 Jahren die Beistandsschaft. Viel machen tun sie nicht :-). Ich habe in der Zeit 2-3 den jeweiligen Titel bekommen, dann ein Schreiben wieviel Unterhalt offen ist und zuletzt das sie Strafanzeige stellen, weil "aufgrund seines Verhaltens davon auszugehen ist, das er sich seinen Unterhaltsverpflichtungen bewußt entzieht". 2K hat er gezahlt, min. 14 sind offen - wie sie darauf gekommen sind, tztz :kopf. Auch das er neben der angegebene freiberuflichen Tätigkeit noch eine weitere Firma mit 12 Mitarbeitern führt war ihnen nicht bekannt. Dabei muss man nur seinen Namen bei Google eingeben - zack, gleich der 1. Eintrag. Daten mit Finanz-, Gewerbeamt abgleichen geht wohl nicht über 2 Bundesländer.


    Fazit: Du kannst es machen, schadet nix, immerhin wird der Titel gestellt. Aber wenn der Vater zickt, hast du nicht unbedingt Haie an der Seite, da sind sie wieder ganz Behörde.
    Das mag von JA zu JA verschieden sein, und bei "lohnabhängigen" Unterhaltspflichtigen kann man als letztes Mittel noch pfänden.
    Aber Kinder sind Privatvergnügen des Betreuenden, so mein Eindruck. Selbst wenn das Kind damit unter H4 fallen würde. Wir kommen zurecht, aber manchmal nervt es mich schon, das man so wenig effektive Hilfe bekommt. Mit den Titeln kann ich auch Origami falten, immerhin.

    Einmal editiert, zuletzt von Raanan ()

  • hallo raana,
    verstehe deine antwort nicht...?
    deine beistandschaft tut doch was.
    sie wollen ja sogar eine strafanzeige stellen...
    und das mit den firmen hättest du ihnen mitteilen müssen:
    im rahmen deiner mitwirkungspflicht...
    mit den titeln kann gegebenenfalls gepfändet werden... :winken: