Qual der Wahl mit Einschulung eines Kann-Kindes



  • Mal wieder eine Verallgemeinerung!


    Zumindest hier bei uns (auch NRW) findet das so überhaupt nicht statt.

  • wenn ich mir unsere erstklässler so anschaue , da kann so gut wie kein kind rechnen ( ausnahmen bestätigen wie immer die regel)
    sie können größtenteils ihren namen schreiben und einige ziffern benennen und etwas zählen


    wie es mit der flexiblen eingangsphase aussieht kann ich nicht beurteilen , da sich unser lehrerkollegium dagegen ausgesprochen hat


    auch kenne ich keinen kindergarten , wo von den kindern verlangt wird, zu rechnen ,zu lesen oder zu schreiben


    wenn lehrer unserer schule in die kindergärten gehen , um die kinder zu testen ( delfin4) geht es vor allem um die sprachkompetenz


    lg rübli

  • Zumindest hier bei uns (auch NRW) findet das so überhaupt nicht statt.[/quote]


    Ich werde Morgen mal nachfragen, weil unsere Erzieher haben ganz klar gesagt, das sie verpflichtet sind diese Beobachtungsbögen zu führen und in Einzelgesprächen zu besprechen.


    Weiß nicht ob es vielleicht den Hintergrund hat, das es in NRW ja nun keine Vorschule mehr gibt, und man sein Kind ja auch nicht zurückstellen kann....

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • Iceshine,


    ich hatte dich so verstanden, dass die Erzieher auch entsprechend mit den Kindern arbeiten, dass sie lesen, rechnen schon lernen... Solche Förderung meinte ich, die hier absolut nicht passiert.


    Diese Beobachtungsbögen gibt es allerdings auch. allerdings weigere ich mich, extra zu einem Elternsprechtag zu gehen (vormittags - müßte ich Urlaub nehmen, außerdem hat der Kindergarten da komplett geschlossen) und so kann ich nicht sagen, was es mit diesen Beobachtungsbögen auf sich hat :D



    VG
    ulla67

  • Diese Beobachtungsbögen gibt es allerdings auch. allerdings weigere ich mich, extra zu einem Elternsprechtag zu gehen (vormittags - müßte ich Urlaub nehmen, außerdem hat der Kindergarten da komplett geschlossen) und so kann ich nicht sagen, was es mit diesen Beobachtungsbögen auf sich hat :D


    ich persönlich würde mir dafür die zeit nehmen ( auch einen urlaubstag opfern) da es ja um die entwicklung meines kindes gehen würde...
    ich kann aber nur für mich sprechen

  • Bei uns in der Grundschule werden die erste und die zweite Klasse gemeinsam unterrichtet, so dass es möglich ist, den Unterrichtsstoff der ersten zwei Schuljahre auch in einem Zeitraum von drei Jahren zu lernen

    Das stimmt- ist auch wirklich gut, um jedem Kind sein eigenes Lerntempo zu ermöglichen. Aber genauso wie ein Kind die Eingangsstufe in 3 Jahren (oder 2 Jahren) durchlaufen kann, ist es ebenso möglich die Eingangsstufe in nur einem Jahr zu durchlaufen.


    Das wäre für mich wohl die Option, die mir die Qual der Wahl einer früheren Einschulung abnehmen würde. Mein Kind würde noch ein weiters Jahr im KIGA verbringen. Alles, was es lernen möchte, soll es lernen- aber noch im Schonraum des Kindergartens. Die Zeit zum Spielen soll noch im Vordergrund stehen.


    Wird das Kind dann eingeschult, wird sich recht schnell zeigen, ob es im ersten Schuljahr so viel Unterrichtsstoff- auch auf Grund seines Vorwissens- bewältigen kann (Stoff der 1. und 2. Klasse), um danach vielleicht in die Klasse 3 zu wechseln .


    Andersrum, früh einschulen mit der Option der dreijährigen Schuleingangsphase, wäre mir zu kriminell. Zwar hat das Kind ja 3 Jahre Zeit um den Stoff von 2 Schuljahren zu erlernen, wird aber gerade im ersten Schulbesuchsjahr viel Misserfolg erleben, da die meisten anderen das "normale" Lerntempo anschlagen und es selbst vielleicht hinten dran hängt...


    LG Koralle :wink

  • ich persönlich würde mir dafür die zeit nehmen ( auch einen urlaubstag opfern) da es ja um die entwicklung meines kindes gehen würde...
    ich kann aber nur für mich sprechen


    Grundsätzlich gebe ich dir recht, allerdings macht es mir mein Kind da sehr einfach, was seine Entwicklung angeht. Da brauche ich mir (im Moment) keine Gedanken drum zu machen und komme auch ohne die Beurteilung der Erzieher aus. Das liest sich sicher etwas eigenartig, hat aber vor allem auch mit der Gesamtsituation im Kindergarten zu tun - führt aber hier zu weit. und Urlaub ist wirklich schwierig, da brauche ich alle Tage, um mit den Ferien einigermaßen hinzukommen.


    VG
    Ulla67

  • auch kenne ich keinen kindergarten , wo von den kindern verlangt wird, zu rechnen ,zu lesen oder zu schreiben


    Ist auch nicht die Aufgabe des KiGas. Sie sind dafür da, dass u.a. mathematische Vorläuferkompetenzen erworben werden, gilt natürlich auch fürs schreiben.



    Diese Beobachtungsbögen gibt es allerdings auch. allerdings weigere ich mich, extra zu einem Elternsprechtag zu gehen (vormittags - müßte ich Urlaub nehmen, außerdem hat der Kindergarten da komplett geschlossen) und so kann ich nicht sagen, was es mit diesen Beobachtungsbögen auf sich hat


    Wenn die KiTa doch eh zu hat, musst du dann nicht auch Urlaub nehmen? :hae: Obwohl ich die Regelung an sich schon merkwürdig finde. Wir haben Elternsprechtage bei laufendem Betrieb. Vielleicht kannst du ja mal einen extra-Termin ausmachen?


    Vielleicht kannst du ja einen

  • mini - milka ist nächstes jahr ( 2011 ) auch ein sogenanntes " Kann - Kind "



    d.h. Einschulung im September und im November wird er 6 jahre alt....



    bisher bin ich - für mich und auch im sinne für ihn - der auffassung, dass er erst im darauffolgenden jahr ( 2012 ) eingeschult werden soll...


    er hat in vielen bereichen noch einiges zum aufarbeiten....und ich möchte ihm die zeit dazu lassen und ihn nicht unter druck setzen...



    ich weiss auch, dass er innerhalb eines jahres vieles aufarbeiten kann....aber er soll dieses " Kind - sein - dürfen " noch geniessen können


    ....die schulzeit wird noch lang und hart genug sein...

    Das Leben ist wie ein Spiegel.
    Lächelt man hinein, lächelt es zurück.




  • ...und so wie du habe ich hin und her überlegt. Nachdem wir aber dann im letzten Kindergartenjahr umgezogen sind und ein Wechsel anstand, hatte ich erst gedacht, ich lasse ihn lieber noch zwei Jahre im Kindergarten. Aber schon nach ca. 2 Monaten wurde ich vom Kindergarten angesprochen, dass mein Kind in die Schule gehört. Emotional und wie von der Intelligenz her, einfach schon zu weit ist, er leiden würde, wenn er noch bleiben müßte, während alle seine Freunde in die Schule kämen, die ja gar nicht weiter waren, wie er. Nur eben ein paar Monate älter. Nach langem überlegen haben wir uns dafür entschieden. Er kam so wie hier schon mal erwähnt in eine Jahrgangsübergreifende Klasse und das bedeutet nicht, dass er in drei Jahren den Stoff machen muß, sondern nur, dass wenn er sitzen bleibt, eben die Möglichkeit hat in seinem Klassenverband zu bleiben.


    Ich habe in den erste 2 Monaten ca. manchesmal gedacht, alles falsch gemacht zu haben. Aber diese Zweifel bezogen sich mehr auf die Jahrgangsübergreifende Klasse eben weil er ja schon der jüngste war und dann noch die Kinder der 2. Aber es hat ihm gut getan. Die frühzeitige Einschulung haben wir nie bereut. Er gehört zu den besten in seiner Klasse, ist in Mathe weiter als die anderen und auch, wenn er das erste halbe Jahr noch in Deutsch an einem Förderprogramm teilnahm (er konnte g und k nicht deutlich hörbar aussprechen), so ist er auch in Deutsch mittlerweile ein 1-2er Kanditat. Es gibt Kinder in seiner Klasse, die sind 8 Monate älter und noch älter. Aber den Unterschied merkt man nicht.


    Er kommt jetzt in die dritte Klasse und ich bin wirklich erleichtert, dass ich ihn in die Schule gegeben habe, aber er wollte auch. Er hat gebettelt nach mehr. Und er ist nicht das einzige Kann-Kind was ich kenne. Ich muß da widersprechen, dass es dem Großteil damit schlecht geht. Die meisten haben das super gemeistert und gehören zu den Klassenbesten. Ich weiß das viele sagen man muß seinem Kind die Kindheit gönnen, aber ich bin auch der Meinung, dass ich ein Kind seinen Bedürfnissen nach fördern muß, denn ansonsten wird es über kurz oder lang unglücklich.


    Am Ende kannst nur du ganz alleine wissen, wie dein Kind ist, höre auf dein Gefühl, aber nicht auf andere. Das was ich nur empfehlen kann ist ein Gespräch mit dem Kindergarten, die wissen oft einfach auch am besten, wie sich dein Kind in der Gemeinschaft verhält und wie es neues aufnimmt. Ich wünsche dir ganz viel Glück für diese Entscheidung.

  • Mein einer Bruder war auch ein Kann-Kind, wurde aber gegen den Rat von Erzieherin und Kinderärztin ein Jahr später eingeschult.
    Nachdem er dann 2 Jahre total unterfordert in der Schule sass und in fast jedem Fach zusätzliche Arbeiten bekommen musste, um nicht den Unterricht zu stören (die hat er dann auch sehr gut gemacht), wurde er statt in die 3te, in die 4te Klasse versetzt.
    Nun geht es ihm viel besser, das fehlende hat er sehr schnell aufgearbeitet und gehört auch jetzt noch(7te Klasse) zu den Klassenbesten.


    Mein kleinster Bruder hatte im Kindergarten die gleichen Aussichten, er wurde dann mit 5 eingeschult, damit sich das Drama mit dem älteren nicht wiederholt. Jetzt(er ist in der 2ten) überlegt man, ihn die Klasse wiederholen zu lassen, weil sein soziales Verhalten dann doch nicht für die zukünftige 3te Klasse reicht. Was das nun wird, weiss man noch nicht...


    Man kann nie wirklich wissen, wie sich die Kinder entwickeln...

  • Zitat

    Man kann nie wirklich wissen, wie sich die Kinder entwickeln...


    Genau dies, macht es für mich so schwierig. Ich danke euch auf jeden Fall schonmal für Eure zahlreichen Antworten, die mir wirklich gut weiterhelfen in meinen Gedankengängen. Ein Gespräch mit meinem Knirps hat schonmal ergeben, dass er es total toll findet im Kindergarten und dort erstmal nicht wegmöchte. Dass fast alle seine Freunde im nächsten Sommer schon in die Schule kommen stört ihn nicht, es gibt ja noch kleinere Kinder, die dann noch im Kindergarten sind, wenn er in die Schule kommt. :tuedelue Außerdem hätte er ja auch Freunde, die eben auch noch nicht in die Schule kommen sondern dann mit ihm zusammen.


    Die Erzieherin selbst riet im letzten Winter noch von einer Einschulung nächsten Sommer aufgrund seiner sehr starken Verspieltheit und seiner Verträumtheit, Infektanfälligkeit und damit verbundenen öfteren Fehlzeiten ab (was sich aber schon wieder eingependelt hat mit den Fehlzeiten). Sie wollte im jetzigen Sommer nochmal ein Gespräch mit mir führen, hat nun aber ja leider schon (vor unserem Gespräch) die Gruppen neu eingeteilt und meinen Knirps da aussen vor gelassen. Ich werde nochmal das Gespräch mit ihr suchen, dass der Kleine wohl schon in die Vorschule geht (kann ja trotzdem in seiner Gruppe bleiben wenn in der höhren kein Platz mehr ist), damit man sehen kann, wie seine Entwicklung im kommenden Kindergartenjahr weiter voran schreitet. Wenn er eben doch noch nicht fit ist - ok. Sollte er aber fit genug sein, dann hat er wenigstens dieses eine Jahr Vorschule nicht verpasst bzw. langweilt sich nicht im Kindergarten bzw. Schule, wenn er dann ein Jahr "zu spät" kommt, so wie im vorhergehenden Beitrag beschrieben worden ist. Dies ist nämlich auch meine große Sorge, dass er sich eben das letzte Jahr langweilt und dann im 1. Schuljahr für den Stoff schon viel zu weit ist und dadurch Klassenkasper, etc. wird und direkt als dieser abgestempelt wird und Probleme bekommt in der Schule.

  • Hallo Gewitterhexe,


    habe meinen Sohn mit 5 Jahren einschulen lassen. Allerdings war er kein Kann-Kind sondern wurde diesen Juni erst 6 Jahre alt. Die Einschulung erfogte auf Anraten einer Kindertherapeutin, bei der ich "wegen auffälligen Verhaltens im Kindergarten" letztes Jahr vorstellig geworden bin, weil ich im Hinblick auf die reguläre Einschulung dieses Jahr abchecken lassen wollte, warum er im Kindergarten so oft den Kasper machte.


    Nach Abschluss aller Untersuchungen teilte sie uns mit, dass er hochbegabt ist und eine vorzeitige Einschulung dringend indiziert wäre. Da sowohl die Rektorin der Schule als auch die Amtsärztin sich ebenfalls ein Bild von ihm machten und der vorzeitigen Einschulung zustimmten, wagten wir den Schritt - und haben es nie bereut. Obwohl ich damals auch überrannt war und Bedenken hatte, da wir genau zum Einschulungstermin in einen anderen Ort umgezogen sind.


    Er blühte regelrecht auf und hat bis heute sehr viel Freude am Lernen. Es gibt keine Hausaufgabendiskussionen, er benötigt keinerlei Stützkurse bzw. auch kaum Unterstützung bei Aufgaben.


    Die einzige Problematik ergab sich eher aus der Tatsache, dass gut die Hälfte der Klasse 1 1/2 - 2 Jahre älter sind und er danach strebte "genauso groß" zu sein. Dieses Problem hat sich aber mittlerweile gelegt, da nach den Osterferien ein Junge in die Klasse kam, der als Novemberkind zunächst nicht eingeschult wurde, wegen Zweifeln der Eltern, dann aber eben doch. Er musste innerhalb von 3 Wochen den Stoff von fast einem dreiviertel Jahr aufholen, was ich für ein Kind viel anstrengender und verwirrender finde. Dieser Junge hat sich aber bestens in die Klasse eingelebt und lernt nun ebenfalls mit Freude.
    Diese beiden 6-jährigen Schlaumeier sind die besten Freunde und philosophieren über das Weltgeschehen und die Entstehung von 'Gewittern und, und, und...


    Das Wichtigste bei der Entscheidung für eine frühzeitige Einschulung sollte das Bauchgefühl dabei sein. Immerhin kennen wir unsere Kinder am besten und können zumindest erahnen, ob eine vorzeitige Einschulung für mein Kind eine gute Lösung ist.

    Die Strasse zum Glück besteht nicht darin,
    zu tun, was man möchte,
    sondern zu mögen, was man tun muss. ;)

  • Meine Tochter war auch ein Kann-Kind (sie hat Mitte Oktober Geburtstag) - und hat die Grundschule prima gemeistert. Sie wurde allerdings schon an ihrem 5. Geburtstag eingeschult (ist in Neuseeland so üblich) und hatte bereits ein halbes Jahr Schule hinter sich, als wir wieder nach D kamen. Ich habe sie damals gefragt, ob sie wieder in den Kindergarten will (dort war ihre beste deutsche Freundin, auch ein Kann-Kind, die erst ein Jahr später eingeschult werden sollte), aber sie wollte zur Schule.
    Jetzt geht sie für ein Jahr nach Neuseeland zum Papa, und wenn sie wiederkommt, kann sie, je nach Stand, entweder in der 6. weitermachen oder die 5. noch einmal, ohne daß sie wesentlich älter als die anderen ist - und das sehe ich als großen Vorteil.
    Wesentlich für meine Entscheidung war, daß sie wollte. Ich drücke Dir die Daumen für eine gute Entscheidung.

    Am Ende stellt sich die Frage: Was hast du aus deinem Leben gemacht? Was du dann wünscht getan zu haben, das tue jetzt. - Erascus von Rotterdam

  • Hallo,
    mein Sohn war auch ein "Kann-Kind" (geb. im Juli).


    Allerdings hatte ich gute Gründe für eine Einschulung:


    - die Kindergärtnerin sagte mir, er braucht neue Anregungen
    - 2 Jahre KiGa sind definitiv genug
    - Kinderärztin hat es ebenso befürwortet


    und für alle "Kann-Kinder" gab es einen Vormittag in der Schule, bei der dem Direktor sie quasi spielerisch "getestet" hat.


    Der hat mir dann gleich gesagt "..wir sehen uns im Sommer." :-)



    Nun hat er noch 2 Tage in der 5. Klasse... Ferien :strahlen

    "..live is very short, and there´s no time, for fussing and fighting,my friend..."

    C.deB."Footsteps"

  • Hallo,


    ich wollte euch mal berichten, wie es nun weitergeht wegen Einschulung... Ich hatte letzte Woche das Gespräch mit dem Kindergarten und es ist optimal verlaufen. Es wird einen goldenen Mittelweg für meinen Sohn geben, genau so wie ich es mir erhofft und gewollt hatte. Zuerst einmal aber zu seiner bisherigen Entwicklung. Alles durchweg :daumen positiv. In allen Bereichen hat er sich prächtig weiterentwickelt, wäre ein sehr soziales Kind, könne immer besser malen, hätte ein sehr großes Allgemeinwissen, wäre sehr wißbegierig, passt auf die Kleineren auf, hilft den Erzieherinnen, etc. Einzig und allein an der Konzentration hapert es noch und an der Verspieltheit. Achja.. er wäre eben auch noch nah am Wasser gebaut und an manchen Tagen sehr erschöpft, was aber leider daran liegt, dass er so lange (fast 10 Std. täglich) in den KiGA gehen muss aufgrund meiner Berufstätigkeit. Die Konzentrationsschwierigkeiten werden nun nach der Ohren-Op weiter beobachtet, weil wir (alle Seiten) stark annehmen, dass die Konzentrationsschwierigkeiten auch vor allen Dingen daher rühren, weil er öfter durch Paukenergüsse schlecht hört.


    So, nun zum goldenen Mittelweg: Mein Sohn und ein paar andere Kann-Kinder (ca. 6 Stück) werden eine kleinere Vorstufen-Vorschulgruppe besuchen, die aber sehr stark angelehnt ist, an die normale Vorschulgruppe. Durch die kleinere Gruppengröße bekommen sie aber die Möglichkeit individueller und mit weniger Druck von den Großen die Vorschule zu meistern und man könne sie genauer beobachten, wo ihre Schwachstellen sind, ob sie gut mitkommen oder eben nicht. Sollte er super mitkommen und nicht überfordert sein und es sich dahingehend entwickeln, dass das Bauchgefühl aller durchweg positiv ist, könnte er ohne Probleme im nächsten Sommer die Schule besuchen. Vorher gäbe es ja sowieso noch ein Gespräch mit dem Gesundheitsamt, der betreffenenden Schule (diese würde auch bei Wackelkandidaten noch einen ganzen Vormittag zur Beobachtung einplanen um eine Zusage machen zu können oder eben nicht) und ein Bildungsbeauftrager befindet sich ab September bei uns auch noch im Kindergarten als neues KiGA-Mitglied. Sollte es jedoch so sein, dass er eben doch noch nicht so gut mitkommt in der Vorschule oder man im Sommer sagt, lieber doch noch nicht in die Schule, dann kann er die erweiterte Vorschule mitmachen, ohne dass Langeweile aufkommen würde, weil die Themen nochmal intensiver besprochen werden würden als vorher und auch wieder andere Themen an die Reihe kommen.


    Aufgrund seiner hohen Wißbegierigkeit und des sehr großen Allgemeinwissens hätten sich die Erzieherinnen aber bereits jetzt schon dafür entschieden, ihn auf jeden Fall zu den Ausflügen der großen Vorschulkinder (Besuch des Theaters, der Polizei, etc.) mit zu nehmen, da er hierdurch noch mehr Input bekäme, was er ja auch selbst verlangt mit seinem großen Wissendurst. Theater liebt er sowieso... das machen wir selbst auch schon ganz oft.


    Also Fazit: Ich bin überglücklich aus dem Gespräch herausgegangen, denn nun brauche ich mich noch nicht entscheiden, ob er nächstes Jahr in die Schule kommt oder nicht (tendiere sowieso noch zu eher nein) und kann mich evtl. von einem weiteren Entwicklungssprung überraschen lassen ohne Angst haben zu müssen, etwas gravierendes falsch zu machen. Und stolz wie Oskar war ich sowieso auf die Lobeshymmne der Erzieherinnen über meinen Sohn. :strahlen

  • Hallo Gewitterhexe,


    schön, dass ihr eine gute Lösung gefunden habt. :daumen


    Wenn es recht ist, berichte ich kurz von meinen Erfahrungen mit einem Kann-Kind und einem Hätte-eigentlich-müssen-Kind.


    Die große war das Kann-Kind. Damals war der Stichtag noch Ende Juni und alle Kinder, die bis Ende Oktober sechs Jahre alt wurden, hätten eingeschult werden können. Wir hatten uns ganz bewußt dagegen entschieden. Nach den Weihnachtsferien war sie dann Schulreif... und in Gedanken mehrmals täglich an die Wand gedübelt worden :rotwerd
    In ihrem Kindi versuchten sie das Kind durch Extraaufgaben zu fordern/fördern, zu Hause mußte ich Programm machen... heute Museum, hier ein Fachbuch, dort ein Theaterbesuch. Sie hatte trotzdem Zeit und Kraft für Sport, Musikschule und Spielplatz.
    In der Grundschule zeigte sich der Unterschied dadurch, dass die anderen täglich Hausaufgaben zu erledigen hatten, welche sie so nebenbei im Unterricht der nächsten Stunde machte... von Klassenarbeiten habe ich grundsätzlich erst danach erfahren.
    Interessant wurde es an der weiterführenden Schule: fast alle Kinder, die vorzeitig eingeschult wurden haben das G8 wieder verlassen. Von 120 SchülerInnen, die in der 5. Klasse angefangen haben, werden ca. 40 in die Oberstufe gehen. Nochmal ca. die gleiche Anzahl wird nach der 10. Klasse abgehen und Schulen besuchen, an denen sie das Fachabitur machen können, damit sie ein Jahr mehr Zeit haben - o.k., die Noten sind auch entsprechend.
    Man bedenke: einem vorzeitig eingeschulten Kind fehlen ja schlussendlich zwei Jahre, falls es das Gymnasium besuchen wird.
    1 Jahr aufgrund der vorzeitigen Einschulung. - 1 Jahr aufgrund der verkürzten Gymnasialzeit.
    Das macht sich bemerkbar.


    Für Junior hatte ich die Rückstellung beantragt, da er in dem Monat des Stichtages sechs Jahre alt wurde. Da ich die Argumente auf meiner Seite hatte, wurde dies genehmigt.
    Ich bereue es nicht. Die Anforderungen in der Grundschule haben sich in der Zwischenzeit stark verändert (sie haben angezogen). - Im Freundes- und Bekanntenkreis haben etliche Kinder in etwa zur gleichen Zeit wie Junior Geburtstag, wurden jedoch eingeschult. Sie hatten durch die Bank durch mit den Anforderungen, insbesondere denen im 1. HJ der 4. Klasse, Probleme und viele Eltern sehen mit Sorge auf die Zeit der weiterführenden Schule.
    Während der ersten beiden Schuljahre langweilte er sich und störte oft den Unterricht. Das "Kommunikationsproblem" hat er heute noch, nur laut der Klassenlehrerin bekommt alles mit.
    Viele Kinder bekommen in der Grundschule Nachhilfe, damit sie den Anforderungen gerecht werden können. - Sie könnten dies sicher ohne Nachhilfeunterricht, wenn man ihnen noch ein Jahr außerhalb der Schule gelassen hätte.


    Oh...vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass wir im wilden Süden leben.


    Viele Grüße
    maschenka

  • Hallo Maschenka,


    vielen Dank für deinen tollen und ausführlichen Bericht. Dass ihr im wilden Süden lebt habe ich bereits an dem "G8" gemerkt. Wir leben da nämlich auch. :D Das ist auch mit ein Grund, weshalb ich schon eher zum nein tendiere mit der frühzeitigen Einschulung, denn ich bin mir auch bewußt, dass es gerade ab dem Übertritt in die weiterführenden Schulen Probleme gibt und wie du schon sagst.. letztendlich fehlen einem Kann-Kind dann 2 Jahre.


    Theaterbesuche, Fachbuch etc... das muss ich auch heute schon mit meinem Junior machen. Daher ja mein großer Wunsch, dass er, wenn er noch ein Jahr länger im Kindergarten bleibt als die anderen aufgrund des Kann-Kind-Daseins, er aber verstärkt dort gefördert wird. Ich denke, dass dies der richtige Weg für ihn (*hoffeessehr*) sein wird.


    Lg
    Gewitterhexe

  • Für Junior wurde uns damals auch die Grundschulförderklasse nahegelegt. Ich hatte es abgelehnt, weil wir erst umgezogen waren und es in kürzester Zeit einen neuen Wechsel für ihn bedeutet hätte.


    Grundsätzlich finde ich die Idee der Grundschulförderklasse gut.