Alleinerzogene Jungen: Papa, wo bist du?

  • Wirklich schlimm sind für mich die Mütter die Söhne, repektive Väter die Töchter, erziehen, die ihre Kinder mit einem kaputten Bild des fehlenden Elternteils belasten, weil sie als Eltern gescheitert sind.


    Weit verbreitet ist offensichtlich auch sich selbst an den abgrundtiefen Verfehlungen des jeweils anderen herunterziehen.
    Jeden Tag aufs neue, damit bloß jeder merkt wie schlecht es einem geht und wer daran schuld hat.


    Dass die Kinder die miese Laune dann ständig abkriegen ist natürlich auch der jeweils andere schuld.


    (Natürlich meine ich niemanden der wirklich psychische Probleme oder z.B. einen Gewalttäter als Ex hat.)

  • Ich sehe nicht das Problem, wenn ein Elternteil fehlt, dass man es nicht mit männlichen oder weiblichen Vorbildern ein wenig auffangen könnte ...


    nur schlimm ist der emotionale Aspekt.


    Ich bin ohne "richtige" Mutter großgeworden, auch wenn ich durch meine Großmutter, meine Tante und später meiner Stiefmutter immer weibliche Vorbilder hatte.


    Mein größter Wunsch war immer in einer "richtigen" Familie großzuwerden, mit Vater, Mutter, Kind ... aber das ist leider in vielen Fällen nicht möglich und mir hätte damals sicherlich ein regelmäßiger Kontakt zu meiner Mutter geholfen, auch wenn sie noch zu unzulänglich war. Ich wusste schon als Kind wie sie war, denn ich habe sie ja im wahrsten Sinne des Wortes erlebt, wie sie sein konnte, aber trotzdem ....


    Herz und Verstand gehen oftmals nicht einher.


    Wenn der andere Elternteil nicht bereit ist, sein Kind beim Aufwachsen zu begleiten, dann kann man ihn nicht zwingen, aber ich denke schon, man sollte immer Paarebene und Elternebene trennen. Ich merke ja selbst wie schwer das ist und mir gefällt vieles an meinem Ex-Mann nicht, nur heute denke ich mir ... sein Bier und nicht mehr meines ... ;-)


    Wir haben sogar mit meinem Ex und meiner Schwiegerfamilie gemeinsam Weihnachten gefeiert. Anfangs konnte ich mir das gar nicht vorstellen, vorallem weil ja alle bei mir schlafen mussten, aber für die Kinder wars schön und das ist doch die Hauptsache.


    Alles braucht seine Zeit, auch das Verheilen von Verletzungen, aber irgendwann sollte man seine Befindlichkeiten hintenanstellen und zum Wohle seiner Kinder, wenn es sein muss, ganz viele Augen zudrücken. Denn einen anderen Vater/Mutter haben sie nunmal nicht.


    Ganz klar, bei gewaltbereiten Elternteilen muss sehr genau geguckt werden inwieweit es dem Kindeswohl wirklich gut tut, aber in den anderen Fällen, egal wie schwer es fällt, finde ich, sollte man über seinen eigenen Schatten springen.

    Liebe ist die stärkste Macht der Welt, und doch ist sie die demütigste, die man sich vorstellen kann


    Mahatma Gandhi


  • es gibt so vieles was geschrieben wird. schon nach der hälfte des textes fiehl mir auf? was ist jetzt anders? was ist heute anders im vergleich zu 1972-1975, wo ich im kindergarten war???? mir fiehl einfach nichts auf... bis zur hälfte jedenfalls nicht und diese art von berichte macht auf mich einen ermüdeten eindruck... ich fing schon an zu gähnen, deshalb habe ich nicht alles gelesen...

  • Also, nochmal, was sind denn bitte die typisch männlichen Sachen die ein Junge unbedingt kennen muss? Rülpsen und forzen? Brügel und pöpeln? ... Klär mich doch mal bitte auf, wo Du doch schon manchen Müttern nachsagst sie wöllten ganz egoistisch den Vater komplett kompensieren!

    OT:


    Irgendwie hab ich kein inneres Bedürfnis Dir das zu erklären, weil Du offensichtlich auch keinen Bedarf hast meine Postings richtig zu lesen.

  • Die typischen männlichen Sachen ...
    Ich kann meinem Sohn nicht seine Frage beantworten, wie sich ein Mann fühlt, wenn er das erste Mal mit einer Frau schläft, ich kann ihm nicht erklären, wie es sich anfühlt, wenn dies oder das ist, wann ist das oder jenes nicht "normal" (schreibe mal keine weiteren konkreten Beispiele), ich kann ihn nur vertrösten, dass er es selbst erleben muß und warten, kann ihm sagen, was meine Augen irgendwann mal gesehen haben, ohne zu wissen, wie es sich anfühlt, kann ihm Bücher mitbringen. Aber auch einen evtl. neuen (woher zaubern?) Partner wird er sowas nicht fragen, zu intim, und ja, das sind Dinge, die ein Junge ab einem gewissen Alter wissen will.
    Wie komme ich am besten an das Mädel ran? Welche Tricks ... ? Was tut man, wenn jemand lacht, weil der Stimmbruch einsetzt?
    Was ich als Frau toll finde, was mir imponieren würde, kann ich ihm sagen, aber mit Erfahrungen, Erzählungen, Gefühlen (und Männer fühlen nun mal anders!) kann ich ihm nicht dienen. Auch wenn ich ihm vorher das Fahrrad fahren beibringen konnte ... Das ist unerheblich.
    Das tut weh, wenn der gefühlsmäßige Austausch fehlt. Die praktischen Dinge sind es nicht. Wenn er nicht malern kann, kocht er eben inzwischen die Nudeln ...
    Das Denken, Fühlen, Handeln, Schlußfolgern eines Mannes ... fehlt. Auch die Gedankengänge eines Mannes, warum er sich nicht für seinen Sohn interessiert, wieso es ihm piepegal ist, wie er sich entwickelt, in welche Schule er geht, ob er eine Freundin hat oder schwimmen kann, auch das halte ich für wichtig. Was fühlt er dabei? Wie geht er damit um?
    Auch ein abwesender Vater ist ja in irgend einer Weise eine "Vorbild"-Figur. Vor-Bild ... das Bild, was der Sohn halt vor Augen hat. Wenn nicht positiv, dann negativ ...

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

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  • Die typischen männlichen Sachen ...
    Ich kann meinem Sohn nicht seine Frage beantworten, wie sich ein Mann fühlt, wenn er das erste Mal mit einer Frau schläft, ich kann ihm nicht erklären, wie es sich anfühlt,

    Die typisch männlichen Sachen... wie eben Sex.


    ich glaube damit hätte ich das geringste Poblem mit meinem nicht vorhanden Sohn über solche Dinge nicht sprechen zu können.
    Ich meine aus mangelnder Erfahrung des sich Anfühlens.
    Mit meiner vorhanden Tochter sprechen ich eigentlich auch nicht so genau darüber, wie so meine sexuellen Empfindungen damals waren.
    D.h. sie fragt nicht so genau danach. Aber vielleicht sind wir auch völlig verklemmt.


    Ich kann mir auch ehrlich gesagt nicht vorstellen, das Heranwachsende das Thema mit ihren Eltern besprechen wollen.
    Ich meine so bis in das kleinste Detail .


    Also ich habe das ganz bestimmt nicht mit meiner Mutter besprochen.


    Aber morgen frage ich mal meinen Bruder, wie er das so mit unserem Vater gehandbabt hat.

  • beim sex habe ich mich das auch gefragt. ist es üblich, dass kids danach fragen?


    Ich finds eigentlich sehr gut wenn die Kids uns Eltern danach fragen - zeigt doch das sie uns vertrauen!


    Meine haben mich schon gefragt ob ich das Kondom überziehen mit ihnen übe. (Sohni1 hatte das im Sexualkundeunterricht.)


    Wir haben uns auf ne Karotte als Übungsmaterial geeinigt.


    Ich hätte meine Eltern gerne gefragt, leider ziemlich unnahbar gewesen - habs bleiben lassen.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Wir haben recht offen über Sex gesprochen und ich wüßte nicht, wie die gleiche Offenheit mit dem anderen Geschlecht möglich sein sollte; einfach deshalb, weil ich männliches Denken und Fühlen nicht 1:1 mitempfinden kann. Da gibt es Erfahrungswerte, die habe ich einfach nicht und kann deshalb auch nicht "mitreden".

  • naja, mal abwarten. soweit ist es bei mir noch nicht. meine erzkonservativen erziehung hat mir den blick darauf, wie man als eltern mit den kindern diesbezüglich umgehen kann, verwehrt. vielleicht fällt es mir ja leicht....

  • Also, nochmal, was sind denn bitte die typisch männlichen Sachen die ein Junge unbedingt kennen muss? Rülpsen und forzen? Brügel und pöpeln? ... Klär mich doch mal bitte auf, wo Du doch schon manchen


    :lgh:lgh:lgh danke für den LACHER

    Gelassenheit ist zur Zeit meine Stärke ;)

  • Da muß ich allerdings wiedersprechen. :D
    Natürlich lebt keine Frau in einer Welt wo es keine Männer gibt.
    Klar,kennt man Männer.zB Arbeitskollegen,alte Schulfreunde,Freunde und Bekannte,usw.
    Aber deswegen ist da doch nicht gleich einer dabei der auch die Rolle als Bezugsperson übernehmen würde.
    Oder gar in Frage dafür käm.

    Danke! Das dachte ich mir auch gerade. Ich finde es schade, dass mein Sohn keinen Vater hat, der sich für ihn interessiert, obwohl der ja immer behauptet, es wäre angeblich sein Wunschkind. Aber meine Großeltern sind tot, zu meinem Vater habe ich nur wenig Kontakt und meine Familie besteht aus meiner Mutter, meiner kleinen Schwester, mir und meinem Sohn. Wo soll ich da eine männliche Bezugsperson herzaubern? :rolleyes2:
    Ich kann nur hoffen, dass sich der leibliche Vater doch irgendwann für seinen Sohn interessiert und diese Rolle dann einnehmen will. Oder das ich irgendwann mal einen netten Mann kennenlerne, der sich meinem Sohn dann auch annimmt.
    Ich habe mich hier nur als Bsp. genannt, aber ich denke, ich bin leider nur Eine von Vielen.


    Aber ansonsten stimme ich auch darin zu, dass man nun mal nicht beide Elternteile ersetzen kann. Man kann einfach nicht beide Rollen ausfüllen, egal wie sehr man sich bemüht.

  • Ich finde es schwierig als Frau meinem Kind die männliche Bezugsperson zu ersetzen. Und dabei geht es nicht um Fertigkeiten oder Hobbys. Es geht um das Bild des Menschen.
    Ein Junge sollte sich an einer männlichen Bezugsperson orientieren können. Egal ob positiv oder negativ. Da ist jemand, der ist wie ich. Da finden sich ja schon rein körperlich mehr Gemeinsamkeiten als mit Mama. Und egal ob Tochter oder Sohn, die männliche Bezugsperson, die im besten Fall eben der Vater ist, ist das Probeobjekt für den späteren Umgang mit Männern. Kleine Mädchen flirten z. B. mit ihren Vätern. Sie lernen so ihre Wirkung aufs andere Geschlecht kennen... gefahrlos und zur Probe und harmlos. Jungen messen sich mit ihren Vätern, so wie sie es später mit anderen männern auch machen werden. Dazu ist das Geschlecht eben wichtig.... beim einen zur Identifikation, als Projektionsfläche, beim anderen als Gegenpart und Reibefläche.
    Es ist doch ein Irrtum zu glauben, die Geschlechter wären gleich. Sie sind gleichwertig aber nicht gleich. Es gibt Unterschiede, die nunmal übers Kochen und Handwerken hinausgehen.


    Und deshalb ist es, für Mädchen und für Jungen wichtig, dass das sie Männer kennenlernen. Wenn es nicht der eigene Vater ist, dann eben Onkel, Opa oder auch ein Freund der Familie. Und auch in der Pädagogik müssen mehr Männer vertreten sein. Derzeit fehlt es noch an Anwärtern, die die es gibt, werden nämlich durchaus den weiblichen Kolleginnen vorgezogen. Noch scheuen sich aber viele Männer vor einem Beruf "mit Kindern" weil diese sowohl gesellschaftlich als auch finanziell weniger gut anerkannt sind.


    Wenn ich mich dem Problem einer "männerarmen" Umwelt für mein Kind verschließe, schade ich diesem. Ich kann als Mutter viel leisten aber eben nicht alles.Den Idealzustand kann man auch nicht immer erzwingen, aber man darf sich Bemühungen auch nicht verschließen.



  • Ich habe ihn mir durchgelesen und stelle mir die :hae: , jetzt sind es die Erzieher, Pädagogen und die Welt wo die Jungs "keinen Platz mehr haben um Junge sein zu können" nicht mehr die AE'S.
    Sieht man doch mal wieder das sich die Forscher nicht einig sind.
    Das war ja auch immer mein Reden. In der heutigen Gesellschaft sind nur Jungs akzeptiert die ruhig sind. Und ist dann ein Junge eben typisch Junge ( wild ) wie meiner kommt man mit der Modekrankheit. Dadurch haben LEIDER diese Jungs auch überall einen schwereren Stand. Hatte es ja in der KITA mitgemacht und in der Schule auch!

    Gelassenheit ist zur Zeit meine Stärke ;)

  • :D


    Auch wenn es schon was älter ist ...


    Ich bin auch ohne Papa aufgewachsen und habe keinerlei Depressionen oder so ..


    Spiegel hatte mal wieder langeweile und Platz für nen doofen Bericht ...

    Alles was Kinder brauchen, habe ich auch! Das was Kinder nicht brauchen, habe ich auch nicht.

    *********************************************************************************

    Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft

  • Mir tut es schon leid, weil ich so offen geschrieben habe, aber ja, für alle, die belustigt sind darüber: Mein Sohn hat mich genau das gefragt. Und ich bin stolz darauf, dass er mir so vertraut. Gerade deshalb hätte ich es lieber nicht schreiben sollen ... :bldgt:

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

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    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
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  • Mir tut es schon leid, weil ich so offen geschrieben habe, aber ja, für alle, die belustigt sind darüber: Mein Sohn hat mich genau das gefragt. Und ich bin stolz darauf, dass er mir so vertraut. Gerade deshalb hätte ich es lieber nicht schreiben sollen ...


    Ich find das muß dir nicht leid tun.
    Sei stolz auf dich und deinen Sohn das er dir so vertraut und mit dir darüber spricht! :daumen
    Mein Sohn (9) fragt mich auch viele Dinge über Sex.Mit seinem Vater würd er darüber niemals reden - da fehlt nämlich die Vertrauensbasis!
    Allerdings kenne ich viele Jungs bzw heute Männer (auch aus intakten Familien)die doch eher mit der Mama über sowas reden,wie mit dem Papa.


    Bei uns hieß es früher immer "Mütter und Ihre Söhne" und "Väter und ihre Töchter" ;)

  • @ wir zwei :blume Danke :-)

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    (Mahatma Gandhi)


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