Angst vor dem Schnee

  • Ich hab ein seltsames Kind :lach


    Letztes Wochenende waren wir in München und es fiel der erste Schnee. Reaktion von meinem Zwerg: heulen und brüllen, als stünde der Teufel in Person vor ihm. Er hat gesehen, dass andere Kinder fröhlich durch den Schnee hüpfen und viel Spaß haben. Interessiert ihn nicht. Er betritt keine Schneefläche. Ist ihm auch egal, wenn ich 30meter von ihm weg steh. Er bleibt wie angewurzelt stehen und schreit sich die Seele aus dem Leib.


    Nun hat es hier heute auch geschneit und ich musste eben raus zum Schneeschippen. Gleiches Spiel wieder. Ich hab ihm sogar seinen eigenen kleinen besen mitgenommen, damit er mir helfen kann. Nix. Er stand mit dem Besen in der Hand im Hauseingang und hat wie abgestochen gebrüllt.
    War aber noch steigerungsfähig. Denn als ich ihn dann an der Hand genommen und halb hinter mit hergezogen hab, weil ich zum Auto musste, ging es erst richtig los :ohnmacht: Ich erzähl ihm immer, dass es nur Schnee ist, dass das gar nicht weh tut usw.
    Er lässt sich mit nichts beruhigen.


    Die Nachbarkinder rennen und toben fröhlich durch den Garten und meiner? Schreit, als würde man ihn häuten oder so..


    Ich selbst mag den Winter zwar überhaupt nicht, aber ich würde trotzdem gern mit meinem Zwerg durch den Schnee rennen.. :flenn

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  • Also sowas habe ich bisher noch nicht gehört. :frag


    Hast du schon probiert, ihm eine kleine handvoll Schnee nach drinnen zu bringen, damit er diese "überschaubarer" Menge erstmal untersuchen kann? Das wäre vielleicht weniger "bedrohlich".

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Wir wohnen im Dachgeschoss und haben den Schnee direkt vor dem Fenster. Selbst auf meinem Arm bei geöffnetem Fenster ist ihm der Schnee nicht geheuer. Hab ich selbst Schnee auf der Hand dreht er den Kopf weg, versteckt ängstlich/schüchtern sein Gesicht in meiner Halsbeuge und sagt "Nein"


    :frag

  • Hieße für mich.. nicht raus gehen, sobald es schneit. Er verlässt ja nur unter "Zwang" das Haus. Bleibt an der Schwelle stehen, als wäre er da mit dem Boden verwachsen.


    Jetzt beim Schnee schippen hab ich ihn gefragt, ob er raus möchte. Nein. gut, dann hat er Pech, dann beachte ich ihn nicht weiter. Auch als wir zum Auto sind, hab ich ihn wortlos an der Hand genommen, bzw. ihm halt kurz erklärt, dass der Schnee nicht wehtut. Da stand er dann auf dem Gehweg und hat sich in Rage gebrüllt.
    Wir stehen erst am Anfang des Winters. Ich hab echt keine lust, die nächsten 2 Monate mit dem hysterisch schreienden Kind raus zu gehen. Irgendwann nervt es auch.

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  • Ich denke er wird sich schon daran gewöhnen.


    Meiner hat mal gebrüllt weil eine Ampel, die sonst immer rot ist mal ausnahmsweise grün war und ich weiter gefahren bin.
    Wenn etwas mal anders ist als gewohnt, dann ist das für die Kinder wohl eine schwierige Sache.


    Ich würde ihm Zeit lassen und versuchen so gelassen wie möglich zu bleiben.


    edit: als ich meinem mal Schnee in die Hand gegeben habe hat er auch geweint, weil es einfach zu kalt war. Danach mochte er auch erstmal keinen mehr anfassen.

  • Das meinte ich damit - das gegenseitige Nerven... - Du hast schon eine Anspannung (Was macht Sohni gleich, wenn wir raus müssen?) - die merkt der Kleine. Und dann wird die Reaktion von ihm ängstlicher - von dir genervter - und ihr steigert euch hoch.


    Vielleicht geht es ja, dass du immer nur erzählst - wie schön es ist, dass es geschneit hat - ganz beiläufig - und dann weiter machst, mit dem was du gerade machst... Dann muss er sich nicht überwinden was zu tun, vor dem er Angst hat. Und vieeel Zeit nehmen für die Situationen wo ihr raus müsst...


    Meine Große hatte damals Angst vorm Baden - und der Kurze Angst vorm Meer ... einfach in Ruhe angegangen war es meistens schnell vergessen.

  • :lach Sowas hab ich auch noch nie gehört... bis wir es hier in abgeschwächter Form erlebt haben.


    Unser Zwerg hat sich letztes Jahr nicht aus dem Schlitten getraut.


    Dieses Jahr läuft er zwar durch, aber als er ohne Handschuhe den Schnee berührt hat hat er los geschrien wie am Spieß :dribbel


    Keine Ahnung was man da machen kann.... Wahrscheinlich nur den Weg frei schippen zum Auto :frag

  • Ich denke auch er gewöhnt sich dran.
    Rausgehen musst ihr ja, ich würde ihn dann erstmal rubertragen (er ist noch ziemlich klein, oder?), ihm dabei so etwas wie, guck, der Schnee tut nicht weh, er beißt nicht, ich (selbst) schmelze nicht, usw. , irgendwas, was er vielleicht lustig finden könnte, sagen. Das
    Wenn er aber nicht im Schnee spielen will, dann würde ich ihn nicht dazu zwingen.
    Mein Neffe hatte auch eine Heidenangst vor Schnee. Bruder und Schwägerin gehen gerne Skifahren - Langlauf. Als er noch sehr klein war wollten sie losfahren mit Kind in einer Rückentrage. Nix zu machen. Er hat so lange gebrüllt bis sie zurückgekehrt sind und wieder drin waren. Die Phase hat einen Winter gedauert, im nächsten Jahr war es als ob nie gewesen.
    Meine Tochter hatte dieselbe Angst als wir zum ersten Mal an der Ostsee waren. Wasser in der Badewanne oder im Schwimmbad war kein Problem. DIE Masse an Wasser war ihr zuviel. Hat sich aber auch gegeben - im nächsten Jahr auch vorbei.
    Wünsch dir viel Geduld.
    (Ein bisschen ist es auch so wie wenn ein Pferd immer an der gleichen Stelle scheut - denkst du beim Führen, Mist, gleich geht es wieder los, spannst du dich an, innerlich, und, was passiert? Es scheut tatsächlich. Bist du selbst ganz ruhig, geht es (oft) ohne Reaktion vorbei)

  • Hab da mit Schnee leider auch keine Erfahrung..bei meiner Mittleren war es damals so..sie ist nie barfuß über Rasen gegangen..hat man sie auf den Rasen gestellt..blieb sie auch stehen und brüllte.hatte man sie auf dem Arm und ließ sie runter(nochnichtmal den Boden berührt)..geschreie.und die Beine bis zu den Ohren angezogen =) das hat sich aber irgendwann gelegt

    Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt



    Mark Twain

  • hmm.. nein, ich bin mit ihm heute morgen in fröhlicher stimmung runtergegangen. ohne groß nen hehl draus zu machen.. es schneit - na und? er hatteden schnee ja schon morgens gesehen, als er am fenster stand und wie jeden morgen rausgeschaut hat.
    den gedanken "oh je.. gleich brüllt er wieder" oder ähnlichem hatte ich eigentlich nicht.


    ich zeig ihm doch, dass schnee nix böses ist. auch letztes wochenende in münchen schon.
    und ich zwinge ihn ja auch nciht, im oder mit dem schnee zu spielen. sein problem, wenn er nicht will.


    ändert aber nichts daran, dass er brüllt, sobald wir die tür aufmachen. selbst wenn wir 1std unterwegs sind. non stop geschrei. da ist es auch egal, wenn ich ihn trage. (und ich seh es nicht ein, ihn lange strecken zu tragen.. er ist 2 jahre, hat beine, die bis zum boden gehen und kann laufen)


    edit:
    die schneemann variante hatten wir in münchen. er sieht ja auch bei anderen kindern, dass die spaß haben und lustige sachen machen.
    im moment kappt das mit dem schneemann eher weniger.. ist ganz lockerer pulverschnee..

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  • Kennt er denn solch starke Kälte schon? Gleichzeitig mit dem Schnee wurde es ja so kalt. Vielleicht tut ihm die Kälte weh und er verbindet beides im Kopf miteinander? Schnee ist kalt und Kälte kann wehtun.........


    Ich weiß nicht, wie alt dein Sohn ist. Vielleicht hilft es zu erklären, dass Schnee gefrorener Regen ist (vor dem er wohl keine Angst hat).

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • mein sohn ist ende oktober 2 geworden.


    hmm... ob er solch eine gedankenverbindung hat, weiß ich natürlich nicht. ihm war auf jeden fall kalt, denn er weigerte sich, die handschuhe anzuziehen. nach dem dritten oder vierten versuch hab ich aufgegeben.
    beim hochgehen meinte er, seine hände tun weh. waren auch eiskalt. aber wer keine handschuhe anziehen will.. :frag


    die erklärung "schnee ist wie regen" hab ich ihm schon geliefert :frag

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  • Hallo Trisha,
    meine Tochter hat ihren ersten Schnee auch mit 2 Jahren erlebt und hat nur gebrüllt! Wir mussten sie von der Haustür zum Auto tragen und auch sonst hat sie nicht einen Schritt im Schnee gemacht. Im nächsten Winter hatte sich das gelegt. Keine Ahnung, was das war. Mein Sohni, gerade 2, hat das nicht. Läuft mit meiner Tochter durch den Schnee und tobt, als hätte er das schon jeden Tag gehabt.
    Ist total blöd, fand ich damals auch, aber es hat sich gegeben :-)
    Liebe Grüße
    Junimond

  • Denke auch dass es sich gibt... aber das Problem hat man ja dann im Moment. Das ist dann schwierig. hmmm... was man da machen kann weiss ich leider nicht. Ich würde versuchen das Gebrüll (wenn es auf Dauer so ist) zu ignorieren. Irgendwann wird er merken dass es ja nichts bringt. Davon geht der Schnee ja leider auch nicht weg. Sonst würde ich brüllen was das Zeug hält! :D


    lg
    Kora

  • Kora
    ich brüll mit ;)


    Junimond
    beruhigend, dass meiner da kein einzelfall ist.


    @all
    ich denke auch, dass sich das legen wird. ändert ja aber nichts daran, dass, wie kora schon sagte, die situationen trotzdem da sind (die mich dann nach ner weile extrem nerven und auch echt wütend machen).


    er hat halt pech, denn ich nehm da nicht sonderlich viel rücksicht drauf. ich überlege sogar, ihn "extra" etwas mehr durch die gegend zu scheuchen. bzw - ihm wird nichts anderes übrig bleiben, denn das auto bleibt erstmal stehen, also muss er laufen oder zumindest im buggy sitzen.

  • Trisha, vielleicht ist es ihm einfach nur zu kalt. War heute auf dem weihnachtsmarkt, mein kleiner war im Kinderwagen, mit Schafwollsack, Winterjacke, Schuhe, Schal und Mütze und Handschue. Aber er hat trotzdem geschrien wie am Spieß. Das hat erst aufgehört, als wir wieder im warmen Auto saßen.

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.
    von Charlie Chaplin

  • Für mich liest es sich nach Angst. Warum er glaubt Angst haben zu müssen, ist egal. Er hat sie nun mal.