Bewusst allein?!

Nach 22 Jahren des Zusammenlebens in 4 langjährigen Beziehungen(erst 2 x 3 dann 2 x 8 Jahre) bin ich es einfach müde. Ich mag nicht mehr bei Adam und Eva anfangen. Ich genieße meine wenige Zeit mit mir selber. Es ist erstaunlich, wieviel mehr Energie ich plötzlich für mich selber habe und auch für mein Kind.

Ich muß mich auch nicht abrackern, um abends todmüde ins Bett zu fallen oder mich sonstwie mit aller Gewalt ablenken - von was denn?

Ganz ausschließen kann ich es nicht, daß da nochmal ein Mann in meinem Leben sein könnte, aber der müßte schon wirklich gute Argumente haben :lach Allerdings bin ich weder auf der Suche noch besonders "aufgeschlossen". Es wird schon seinen Grund haben, daß die Männer, die in den letzten Jahren "gefährlich" für mein Single-Dasein hätten werden können - alle mindestens 700 KM entfernt gelebt haben.

Für mich kann ich sagen: ja, man kann zufrieden als Single leben.

ich finde, dass es eine kunst ist, alleine zu leben ! das können in der heutigen zeit die wenigsten!

der eine kommt mehr damit klar und der andere stürzt sich von der einen in die andere beziehung...

und dafür mag es viele gründe, erfahrungen geben....

Natürlich geht das sehr gut, warum auch nicht.

Also ein Leben ohne Freunde und sinvolle Freizeitgestalltung wäre für mich unerträglich, aber eine Beziehung vermisse ich überhaupt nicht.

Eher im Gegenteil.

Man kann auch in einer Beziehung verdammt einsam sein.

Meine Mum ist seit 17 Jahren allein. An 2 oder 3 Tagen im Monat vermißt sie etwas wie Liebe oder Geborgenheit, doch die restliche Zeit ist sie überglücklich. Sie hat ihre Hobbies, sie hat 2 Katzen, ich bin schon groß. In der Zeit, als sie mit meinem Vater noch zusammen war, war sie ein Häufchen Elend. Da hatte sie überhaupt kein eigenes Leben.

Ich selbst bin seit 4 Jahren allein. Ich treffe mich wohl mit einem Mann, der auch manchmal bei mir übernachtet und das bereits seit einem halben Jahr. Aber eine richtige Beziehung mit Familie und Kinder...? Wozu? Vermißt mein Sohn etwas? Ehrlich gesagt hat er sehr schnell gemerkt, daß das Interesse des Mannes hauptsächlich mir galt, er sich zwar sehr lieb um meinen Kleinen gekümmert hat, wenn ich ihn mal brauchte, weil - quasi - not am Mann. Aber hauptsächlich ziehe ich mein Kind groß. Habe meine Freiheiten. Hab auch meine Hobbies. Dazu kommt, daß der Kleine in einem Alter ist, wo er sehr eifersüchtig ist. Und im Endeffekt hat er nur mich. Denn der KV hatte nie wirklich Interesse an ihm. Ich würde nicht nochmal eine 100prozentige Beziehung wollen. Es ist gut, sowie es ist. Den Großteil der Zeit bin ich allein. Bzw bin ich ja garnicht allein, sondern hab ein Kind.

Dann darf man auch nicht vergessen: dein Kind wird immer dein Kind bleiben. Männer / Frauen können kommen und gehen, wenn sie keine Lust mehr haben. Warum soviel Risiko eingehen, dafür daß du dir dann in ein paar Jahren anhören kannst: Wieso hast du mir das angetan? Wieso bist du nicht gleich lieber allein geblieben?

Zitat von Kora

Ich habe mich nur gefragt ob man Gefühle so abschalten kann und ob es nicht in der Natur des Menschen liegt dass man sich nach Geborgenheit und Nähe sehnt.

Naja die bekommt man doch von seinen Kindern, Freunden usw. Ich denke mal es hat in dem Sinne nichts mit Gefühle abschalten zu tun, wenn man sich bewusst gegen eine Beziehung entscheidet. Ich habe es halt die ganze Zeit so gemacht keine Dates usw. und bei Verkuppelungsversuchen auch klar gesagt das ich das nicht will.

LG Angela

Ich denke auch, daß es nicht damit zusammen hängt, Gefühle abzuschalten. Gefühle hat man immer. Wenn man aber Single ist und schwer verletzt wurde, dann sagen einem alle: Viele Fische schwimmen in der See, etc. Wenn man aber Mutter ist und die Beziehung in die Brüche gegangen ist, dann würde man mal einen Mann kennenleren und nach 2 Jahren kommt man vielleicht drauf: Das ist es nicht. Dann ein oder zwei oder drei Jahre Pause. Dann den nächsten. Und nach ein paar Jahren ist es wieder vorbei. Dann fühlt man sich doch nicht mehr wohl, wenn man seinem Kind alle Jahre wieder mit einem neuen Stiefpapi ankommt. Man kann doch zumindest warten, bis das Kind aus dem gröbsten raus ist, bevor man sich wieder voll in eine Beziehung stürzt. Und solange muß man ja trotzdem nicht jeden freien Abend alleine vor dem Fernseher rumhängen. Nur warum dem Kind gleich aufs Auge drücken: Das ist jetzt dein neuer Stiefpapi? Warum nicht warten? Was ist an warten so schlimm? Was läuft da großartig davon?

Ja gut, der eine oder andere Mann vielleicht... :pfeif :rotwerd

Zitat

Frage, wann sind die Kinder aus dem gröbsten raus?

gg nie irgendwas gibts immer warum man ausgerechnet gerade jetzt keine zeit udn platz udn sowieso keien lust auf eine neue partnerschaft hat!

Wenn alle die Entscheidung für eine Beziehung so reflektiert treffen würden wie der threadauslösende Mann sein Alleine-Leben, dann wäre vielen geholfen.

In eine Beziehung sollte man - Erfahrung macht hoffentlich klug -, nicht so einfach "reinschliddern". Und die eigene Lebensgestaltung (bewusst alleine leben) sollte auch reflektiert sein. Wenn das jeweils stimmig ist, sind gute Voraussetzungen für ein gelungenes Leben vorhanden.

* Ich habe viele gute Freund(inn)e(n), die bewusst allein leben und ohne "Partnerbeziehungskisten".
* Ich bin verflixt gut gefahren damit, für eine Zeit die bewusste Entscheidung zu treffen, mein Leben partnerlos zu gestalten. (Letztlich hat diese Grundeinstellung ermöglicht, mit meiner heutigen Frau in eine "normale", kameradschaftliche Beziehung zu treten, aus der sich dann erst Weiteres entwickelt hat. Wäre eine(r) "suchend" gewesen, der andere wäre sicherlich "gerannt".

idefixx: ich glaube herausgelesen zu haben, dass mehr-als genau DIESES lebt, nämlich eine affäre...

Zitat von Mehr-als

Ich denke auch, daß es nicht damit zusammen hängt, Gefühle abzuschalten. Gefühle hat man immer. Wenn man aber Single ist und schwer verletzt wurde, dann sagen einem alle: Viele Fische schwimmen in der See, etc. Wenn man aber Mutter ist und die Beziehung in die Brüche gegangen ist, dann würde man mal einen Mann kennenleren und nach 2 Jahren kommt man vielleicht drauf: Das ist es nicht. Dann ein oder zwei oder drei Jahre Pause. Dann den nächsten. Und nach ein paar Jahren ist es wieder vorbei. Dann fühlt man sich doch nicht mehr wohl, wenn man seinem Kind alle Jahre wieder mit einem neuen Stiefpapi ankommt. Man kann doch zumindest warten, bis das Kind aus dem gröbsten raus ist, bevor man sich wieder voll in eine Beziehung stürzt. Und solange muß man ja trotzdem nicht jeden freien Abend alleine vor dem Fernseher rumhängen. Nur warum dem Kind gleich aufs Auge drücken: Das ist jetzt dein neuer Stiefpapi? Warum nicht warten? Was ist an warten so schlimm? Was läuft da großartig davon?

Ja gut, der eine oder andere Mann vielleicht... :pfeif :rotwerd

der grundgedanke, "warten bis die kinder aus dem gröbsten sind" ist relativ beliebt. zuerstmal bei den gescheiterten paaren, die dann warten wollen, bis die kinder gross genug sind, bevor sie sich trennen. dann bei vielen ae menschen, die mit der beziehung warten wollen, bis die kids aus dem gröbsten sind...

das muss schon einen grund haben, warum man so denkt. sicherlich ist da die angst, die "unbeteiligten" kinder zu verletzen.

dabei sind die kinder NIE unbeteiligt. weder beim paar, dass sich nicht mehr liebt und trennen will, noch bei dem getrennt lebenden et, dass plötzlich verliebt und glücklich in den tag hineinlebt. sie bekommen das alles mit. also warum nicht die kinder MIT einbeziehen in das risiko "neues glück"? kinder können in meinen augen sehr dankbar sein, wenn man seine gefühle und sein leben mit ihnen teilt, denn sie sind unweigerlich teil davon. sie müssen es miterleben, denn auch vor der trennung kann man sie nicht bewahren. vor dem tod geliebter menschen, haustieren. vor gefahren im alltag.... sie MÜSSEN bewusst leben und erleben. grade diese heile welt, die man vermitteln versucht, "bis sie aus dem gröbsten sind" halte ich für einen indikator beim "plötzlichen schmerzhaften erwachen", wenn sie mal erwachsen werden...

@ sponge

Auch wenn es nach wie vor nicht meine Meinung ist, war das sehr schön und weise geschrieben. und ich verstehe es auch.

also auch so auch "Erlebnissen" basierend hab ich zum Beispiel so ueberlebt das eine Beziehung (Ich bin AE) erstmal nicht so ohne weiteres hoechstens "inoffiziell"
geht und so 3 und 5 Jahresplaene (Plaene sind Schaeume) die eben OHNE weitere Beziehung funktionieren "muessen". Was so meinem Wesen und meiner Realitaet komplett widerstrebt aber so AE's mueesen erstmal fuer die Kids funktionieren oder ?

das es menschen gibt die bewusst alleine leben kenne ich a) genug und b) war früher nicht besser. aber ich bin nicht vor irgendwas davon gelaufen sondern eher weil ich so gut wie kaum zeit gehabt hätte um noch eine beziehung aufzubauen die funktionieren würde. das war aber vor meine hochzeit oder elternzeit. arbeit, training, turniere und auftritte haben das ganze halt unmöglich gemacht. aber unglücklich ist man deswegen nicht, wenn bedürfnisse da sind gibt es ja möglichkeiten die abzubauen. gibt ja auch frauen die so denken.
was die sache mit stress und zwang in einer partnerschaft angeht, denke ich heute anders. stress gibt es nicht den macht man sich und zwang? für wenn? wenn ich mich in etwas reinzwängen muss was ich nicht will, ist alles eh für den A.....!
und die aussage ich bleib alleine weil ich mich erstmal um mein kind oder kinder kümmern will!!! äh nä das glaube ich keinen, mein kind ist zwar ein großer teil meines lebens aber nicht der sinn meines da sein. wenn mein sohn mich nicht mehr brauch soll ich mir den den strick nehmen?
also ich lebe nach der divise alles geht nichts muss. wenn ich jemand treffe der er wert ist das ich es mit ihr versuche ok. klappt es nicht was solls, das leben geht weiter. der ganze trennungsschmerz und stress ist doch käse warum sollte ich mir sowas antun?
aber eins werde ich nie machen mich hinter meinen kind verstecken und sagen das ich mich voll und ganz auf ihn konzentrieren will. kinder bekommen die sehnsucht mit die man hat und können die depremierung spüren. das ist nicht gut.
also lebe ich so lange alleine bis ich meine das es eine wert ist was festes aufzubauen und wenn ich mal bedürfnisse habe ( ich denke jeder weiß was ich meine ) rufe ich eine an und bekomme was ich haben will. natürlich so das der kleine es nicht mitbekommt.

Ich lebe bewusst alleine, wegen der Kinder (unter anderem) :frag
Ehrlich gesagt kann man sie aktuell niemandem zumuten, ist leider so.
Der Grosse ist abends bis mindestens 22 Uhr auf wegen seiner Medikamente, Zeit hätte ich also absolut gar nicht.
Ich bin durch meinen Job und meine Kinder abends immer so geschafft dass ich zu kaum noch was in der Lage bin.
An meinen kinderfreien WE sieht es nicht anders aus, die brauche ich absolut zur Erholung und da will ich oft genug auch niemanden in meiner Nähe haben.
Bzw. hab ich ein WE im Monat richtig kinderfrei, das andere kinderfreie WE habe ich dann immer komplett Rufdienst.
Ich könnte einer Beziehung absolut nicht gerecht werden, also führe ich keine :frag
Vielleicht ändert sich das ja in ein paar Jahren, ich bin ja noch jung
Mir fehlt aber nichts, im Gegenteil.

Zitat von Kora

Hallo!

Ich kenne einen Mann der von sich behauptet bewusst allein leben zu wollen und keine Zeit für eine Beziehung hat.
Das Arbeit und Sport ihn so einnehmen dass keine Zeit bleibt. Er ist geschieden und hat 2 große Kinder.
Seit vielen Jahren lebt er allein. Weil er es so will.

Meine Frage ist: gibt es das wirklich? Oder ist es verdrängen? Gibt es wirklich Menschen die völlig bewusst allein leben WOLLEN und sagen: Es gibt keine Liebe!
Oder läuft er vor seinen Gefühlen davon?

Ich glaube jeder Mensch sehnt sich doch nach einem Stück Liebe, Halt und Geborgenheit, oder nicht?
Nach einer Schulter an die man sich anlehnen kann, nach einem Menschen der für einen da ist....

Was muss man erlebt haben um so zu entscheiden?! Ich habe auch viel Schlechtes erlebt, und denke auch oft es ist vielleicht auch besser wenn ich mit meinen Kindern allein bleibe. Und doch kommen da diese Sehnsüchte hoch. Die Sehnsucht nach Liebe, nach Halt und Geborgenheit.

Mich würde mal interessieren wie Ihr das beurteilt. Oder ob es hier vielleicht Jemanden gibt der auch so entschieden hat. Ein Leben lang allein - ganz bewusst.

Kann man seine Gefühle so unterdrücken? Belügt man sich selbst, oder gibt es das wirklich?!

lg
Kora

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Sicher gibt es das.

Bei mir verhält es sich so :

Ich bin jahrelang in der Beziehung zur KM durch die sprichwörtlich Schei..e gegangen. Ich fühlte mich eingeengt, kontroliert , nicht frei in meinem Bewegungsdrang.

Jetzt lebe ich schon einige Jahre alleine und genieße die Freiheiten, ich muss kein schlechtes Gewissen haben wenn die Partnerin allein daheim hockt und ich unterwegs bin, ich kann wieder tun und lassen was ich möchte ohne einer Partnerin Rechenschaft ablegen zu müssen oder zu fragen ob es gerade in den Kram paßt.

Liebe ? Selbstverständlich möchte ich Liebe haben und geben, aber nicht um jeden Preis.

Vieleicht gibt es ja eine Partnerin die mir meine Freiheiten läßt und vor allen Dingen mein Hobby toleriert.

Liebe Grüsse

Ralf

Zitat von Ivanhoe

Liebe ? Selbstverständlich möchte ich Liebe haben und geben, aber nicht um jeden Preis.

Vieleicht gibt es ja eine Partnerin die mir meine Freiheiten läßt und vor allen Dingen mein Hobby toleriert.

besser hätte man es nicht schreiben können. ein partner/in sollte eine bereicherung sein und keine umstellung des lebens.