Wie habt ihr die letzten Wochen geschafft?

  • Guten Morgen!


    Ich bin jetzt in der 38. SSW und habe noch zwei Kinder (5 u. 3).


    Im 4. SS Monat hab ich mich vom KV getrennt und wenn ich so zurück blicke habe ich die Schwangerschaft auch ganz gut alleine hinbekommen. Doch jetzt habe ich das Gefühl meine Kräfte reichen einfach nicht mehr. Die Kinder waren fast 2 Wochen krank und mich hats dann auch noch erwischt. Seit dem habe ich das Gefühl nichts geht mehr. Körperlich komme ich schnell an meine Grenzen - Schlafen geht fast gar nicht mehr, wache Nachts auf und kann nicht mehr einschlafen - und psychisch ist schon fast ne Katastrophe. Wut und Traurigkeit geben sich die Klinke in die Hand.


    Möchte nur noch, das dieses Kind geboren wird, damit sich die Situation einfach verändert, doch ich weiß gar nicht woher ich die Kraft für die Geburt nehmen soll...



    Kennt das jemand? Und wie habt ihr die letzten Wochen erlebt und überstanden?

    "Und eines Tages spürst du genügend Kraft, Mut
    und Zuversicht, um dich von den Fesseln des Zögerns und der
    Angst zu befreien und zu neuen Ufern aufzubrechen."
    (Jochen Mariss)

  • Nachts heulend auf dem Balkon den Sternen meine verzweifelten Fragen hingeschrien......
    Ja, da war viel Trauer, Wut und irgendwie auch "nicht glaubend", dass ICH in solch einer Situation war.
    Heut ist der "Bauch" ein rennender Feger und die anderen drei sind heißgeliebte Kinder.
    Ich bin ein paar Wochen nach der Entbindung zu meiner Schwester gefahren, hab viel geredet und mich stärken lassen.
    P.S. wegen psysch. Stress wurde bei mir vorzeitig eingeleitet.....
    Du schaffst das!
    Jeanny

  • Liebe Energy...


    ich bin jetzt in der 36. SSW. Wegen deiner geschilderten Probleme, die ich zur genüge kenne,wird meine Püppi auch schon in der 38. Woche geholt ( aber auch weils ne Steißlage ist).


    Medilkamente hin oder her, gute Ärzte und Hebammen...nützt nix, man braucht die Kraft der Mama - psychisch und körperlich.


    Man kann es kaum beschreiben, es wird mit jedem Tag zum Ende der Schwangerschaft schlimmer. Stimmts?


    Rede mit deiner Ärztin offen über deine Gefühlslage. Sie wird dir helfen!!!!


    Und du darfst dich auch so fühlen, gerade in den letzten Wochen. Man schläft kaum noch und das zerrt an den Kräften. Und dann noch 2 Kiddis und Krankheit. Na , du bist auch nur n Mensch. Es wird bald besser!!!!! Ich wünsche es dir!!!!!

  • Einen guten Tipp kann ich dir leider nicht geben, nur schildern, dass ich ähnlich empfinde.
    Ich bin jetzt fast in der 37. Woche und auch für mich gestalten sich diese letzten Wochen und das Warten als Qual. An erholsamen Schlaf ist nicht zu denken-spätestens alle 2 Std. wache ich auf und dann geht die Grübelei und die Trauer los. Mal abgesehen davon, keine bequeme Schlafposition zu finden. Ich habe zwar keine weiteren Kinder, daher aber auch weniger Ablenkung. Ich versuche mir jeden Tag etwas vorzunehmen und treffe mich jetzt auch noch mal mit sämtlichen Freunden (wer weiß, wann das wieder so geht) aber es kostet mich eine fast unüberwindbare Kraft mich aufzuraffen und wirkliche Freude empfinde ich dabei leider auch nicht. Alle sind lieb und einfühlsam aber eine solche Situation kann ja, wenn überhaupt, eigentlich nur eine Betroffene nachempfinen. Außerdem will ich auch nicht die ganze Zeit mein Leid klagen. Mir ist das unangenehm, denn eigentlich sollte ich doch überglücklich sein, Mutter werden zu dürfen. Fakt ist, dass ich mich die meiste Zeit unendlich einsam und total schlapp fühle-und das Verstellen raubt auch Energie. Der Trennungsschmerz ist nach 4 Monaten noch nicht überwunden und ich werde in ein paar Wochen alleinerziehende Mutter sein. Das ist ein unglaublicher und irgendwie nicht greifbarer Gedanke. Wie ein Traum, aus dem ich nicht aufwachen kann. Und da frage ich mich auch, wie man in solch einem Zustand die Kraft aufbringen soll, ein Kind zu gebären. Es bleibt die Hoffnung, dass der psychische Zustand besser wird, wenn das Baby erstmal auf der Welt ist, aber auch die große Angst, dass es vielleicht doch nicht so ist...


    Ich wünsche uns allen ganz, ganz viel Kraft!!!


    :troest hope

    Hadern und zaudern ist niemals des Kriegers Gebot.
    Für ihn heisst es kämpfen & siegen... oder den Tod.

  • Ich kann dich gut verstehen. Ich bin in der 35 ssw (und alleine) und jetzt ist alles so dunkel, andere zelebrieren im Advent ihre heile Familie und uns macht irgendwie so nichts wirklich spaß. Auch wenn meine Kräfte wegen der SS jetzt schwinden, versuche ich trotzdem, so viel wie möglich noch zu unternehmen, auch wenn es nicht wirklich spaß macht. Dann versuche ich auch, dieses ganze Weihnachtstheater dieses Jahr nicht zu sehr an mich herankommen zu lassen. Und was ich nach fünf monaten trennung aber auch mache ist, dass ich jetzt wieder selbstbewusster durch die welt gehe und allen ganz klar sage, was mit mir, meiner (Ex)Beziehung und meinen gefühlen los ist. dann merkt man, dass man von allen so akzeptiert wird, wie man jetzt ist.
    ich kann dich nicht trösten, aber ich will dir sagen, dass da draußen noch viele sind, denen es auch so geht, und ich verspreche dir: diese scheiß-zeit geht vorüber, ganz, ganz bestimmt. Ich habe gestern von einer Leidensgenossin (die glaube ich schon gar nicht mehr so leidet), die im sommer entbunden hat, eine ganz liebe karte bekommen, auf der folgendes steht:


    Es geht immer weiter...
    auch wenn es manchmal nicht so scheint.
    Das Leben findet immer einen Weg und blüht plötzlich da wieder auf,
    wo man es am wenigsten erwartet.


    In diesem Sinne sei ganz lieb gegrüßt und gedrückt
    von Maikäfer 101

  • Ein praktischer Tipp:


    Lass Dich schnellstmöglich beraten wegen einer Haushaltshilfe, die Dir die Krankenkasse verschreiben muss.


    Wer Dich genau informieren kann - wahrscheinlich Caritas oder ähnliche Einrichtungen. Oder frag mal bei Deiner Hebamme nach.


    Du wirst Unterstützung brauchen, bzw brauchst sie ja im Krankheitsfall jetzt schon.


    Lass Dir helfen, damit Du das Wochenbett gesund überstehst und Du anschließend den Alltag mit Deinen Kinder bewältigen kannst - vor allem mit Lust und Freude!


    Ich wünsche Dir (und auch den Mitschreiberinnen) eine schöne Rest-Schwangerschaft!

  • Vielen Dank für eure Antworten und Zusprüche!


    Nachdem ich mich ein paar Tage richtig :flenn habe und auch ordentlich :motz: geht es mir jetzt wieder besser!


    Jetzt sind es nicht "noch 2 lange Wochen", sondern "nur 2 Wochen" bis ET und ich freu mich drauf... :-)


    Ich wünsch euch viel Kraft! :strahlen


    LG energy

    "Und eines Tages spürst du genügend Kraft, Mut
    und Zuversicht, um dich von den Fesseln des Zögerns und der
    Angst zu befreien und zu neuen Ufern aufzubrechen."
    (Jochen Mariss)

  • Hallo,


    freue mich zu hören,das es Dir besser geht auch aus egoistischen Gründen.... ;)
    Ich bin jetzt in der 31. SSW und fühle mich genau wie von Dir und den anderen geschildert...müde, ausgepowert, etwas abgestumpft, voller Trauer und ohne richtige Energie...


    Ich kann mir das Leben mit dem Kleinen auch noch gar nicht vorstellen, auch wenn ich mich sehr auf ihn freue. Aber genauso wie viel Freude herrscht , herrscht auch Angst, vor der Geburt, vor dem Wochenbett, Schlafmangel und die immer noch vorhandene Traurigkeit den Partner zu vermissen...


    Ich versuche einen Schritt nach dem anderen zu machen und nicht zu viel nach vorne oder hinten zu schauen, mal klappt es besser, mal schlechter...
    Dein Post hat mir Mut gemacht, :thanks:


    Ich wünsche Dir sehr, das die Geburt ein schönes Erlebnis für Dich wird und sich mit der Ankunft des Kindes alles zum Besseren wendet...


    :knuddel

  • Ich muss sagen ich bewundere sehr das ihr trotz weiterer kinder eigentlich so toll eure sache meistert. ich bin alleine in der 33 schwangerschaftswoche und bin ständig müde zudem kommen noch paar wehwehchen durch nen verkürzten muttermind hinzu. ich fühle mich schwerfällig und alles strengt mich an. zudem hab ich angst vor der geburt und das kinderzimmer ist immer noch nicht fertig. wenn das baby da ist frage ich mich die ganze zeit wie ich das alleine schaffen soll. aber man muss nach vorne blicken. es wird schon alles gut werden.
    wir schaffen das alle :daumen

    ich hab so viel mit so wenig so lange versucht, dass ich jetzt qualifiziert genug bin, fast alles mit fast nichts zu bewerkstelligen!


    früher hätte ich den Boden geküsst auf dem du gegangen bist, heute würde ich nicht mal mehr in deine richtung kotzen

  • Hallo du,


    ich kann das sehr gut nachvollziehen, bei mir war es auch sehr heftig damals, ich war in der 39. Woche, also kurz vor Geburt und musste dann mit meiner Großen in die Klinik, weil sie plötzlich eine schlimme Nierenkolik hatte. Ich lag dann mit meiner total fertigen großen Tochter, die Nachts dann einen Fieberanfall bekommen hat und Riesen-Bauch alleine mit allem in diesem Krankenzimmer auf diesem unsagbar unbequemen "Gästeklappbett" und wusste nicht mehr wie ich das alles schaffen sollte. Ich war auch die ganze Schwangerschaft alleine und war total fertig mit der Welt. Ich hatte viele schlaflose Nächte und hatte auch Bedenken, dass ich die Geburt nicht mehr schaffen würde. Aber ich habe dann wenige Tage später doch eine Marathon-Geburt von 32 Stunden geschafft!
    Die Kräfte kommen dann schon!


    Ich kann das gut nachvollziehen, wie verzweifelt du dich fühlst, doch glaub mir, du wirst es schaffen! Hol dir so schnell wie möglich Hilfe, wie schon gesagt wurde in Form von einer Haushaltshilfe, oder Bekannte. Gönne es dir und deinem Baby, ein bisschen verschnaufen zu können! Und das schon bevor du total am Ende bist!


    Du schaffst das!!!


    Ich wünsche Dir und deinen Kindern alles Gute und vor allem eine gesunde Geburt!
    Alles alles Liebe!!!