Studie: Elternzeit nützt Kindern nichts

  • Hi,


    Diese [URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,566806,00.html]Studie[/URL] sagt genau das aus, was ich schon immer propagiere.


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Was mich daran stört:


    Es wird lediglich der Apekt "Arbeits-und Steuerzahlmaschine" angesehen. Auswirkungen auf die Bruttosozialprodukt bringende Funtkionalität. Wo bleibt da der Mensch als fühlendes Geschöpf? Das würde mich weitaus mehr interessieren als die Leistungsfähigkeit in der Arbeitswelt.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Hi,


    varecia, im Prinzip ist es doch so, daß viele Menschen in unserer
    Gesellschaft die sogenannte Hausfrauenehe noch propagieren, bzw.
    bei den FamilienRichtern fest in den Köpfen verankert ist.
    Die Gesellschaft sollte sich aber dahin orientieren, daß eben Eltern, insbesondere Mütter, kein schlechtes Gewissen haben sollten, wenn sie nach 1 Jahr wieder arbeiten gehen.
    Das würde vielen das Leben leichter machen.
    UND wir leben nun mal in einer leistungsorientierten, kapitalistischen Gesellschaft !


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.


  • Durchaus richtig.
    Bloß: Erfolg und gute Lebensbewältigung spiegeln sich doch nicht ausschließlich in Leistungsfähigkeit im Arbeitsleben wider.


    Diese Studie impliziert mit ihrer Aussage und ihrem Stil m.E. bei dem ein oder anderen die Verallgemeinerung und Übertragung des "macht nix" auf andere (alle?) Lebensbereiche. Darin sehe ich ein Problem. Sie hört sich nach Freibrief an, sich keine Gedanken mehr zu machen. Ist ja auch verlockend.........schlechtes Gewissen möchte keiner haben müssen.


    Mir ist das Ganze zu einseitig.


    Edit wegen Rächtschreibunk

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

    Einmal editiert, zuletzt von varecia ()

  • Sehe das wie varecia


    Der Artikel beachtet z.B. nicht, dass es für die Gesundheit des Kindes gut ist wenn es gestillt wird. Dazu muss die Mutter zu Hause bleiben.
    Zwar gibt es so ein Gesetz, nachdem man bei der Arbeit Stillpausen einlegen darf.. aber das ist sowas von unpraktikabel..naja


    Außerdem bringt die Elternzeit ja auch den Eltern etwas, und so fördert sie, dass in Deutschland überhaupt mal mehr Kinder geboren werden. Das wird auch nicht berücksichtigt.

  • War denn irgendjemand davon ausgegangen, dass frühe außerfamiliäre Betreuung nur Sonderschüler und Schulverweigerer hervorbringt? Hat doch nie jemand behauptet und lässt sich auch mit einem kurzen Blick über die Ländergrenzen zimlich schnell widerlegen.


    Die Entwicklung von Kindern (seelisch, physisch, kognitiv) ist von der Qualität von Bindungen und Betreuung abhängig. Da kann man Studien erstellen bis man blöd ist, das wird man nicht ändern können. Kinder haben das Bedürnis nach Nähe, Bedürfniserfüllung, Vertrauenspersonen. Alles andere schadet ihnen. Das kann man zuhause versemmeln und in einer Krippe gut machen oder umgekehrt.

  • *g* ziehmlich deutlich eindeutig... Ich erlebe das eher so, dass ich offen angefeindet werde, WEIL ich mit meinem Kind noch IMMER (6Mon alt) zu Hause bin. Ausserdem erlebe ich um mich herum mindestens erstauntes, wenn nicht sogar entrüstetes Kopfschütteln, dass ich immernoch stille :lach. Ich stille auch noch weiter. Ausserdem gibt es nie zwei gleiche Fälle und im Moment kann ich nicht noch zusätzlich arbeiten, meine Gesundheit gibt das nicht her. Ich bin in der !"Luxusposition" zwei KiTas zu Fuss erreichen zu können. Aber in diesen Fällen kann ich nur zwischen dem geringeren Übel wählen. Beide entsprechen Lichtjahre weit nicht dem, was ich mir für meine Tochter wünschen würde. Mir gehen als frisch gebackene alleinerziehende Mutter wirklich oft die Augen über, was so die Realitäten mit Kind angehen.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Stillen und Berufstätigkeit schließt sich ja nicht aus. Ich habe meine Tochter weit über die Elternzeit hinaus gestillt. Arbeiten und Stillen ging ganz gut zu kombinieren.

  • Zitat

    Original von Mazil
    Stillen und Berufstätigkeit schließt sich ja nicht aus. Ich habe meine Tochter weit über die Elternzeit hinaus gestillt. Arbeiten und Stillen ging ganz gut zu kombinieren.


    Richtig. Meine Tochter wurde auch über 1 Jahr gestillt, und wenn meine EX und ich mal weggehen wollten, dann hat sie eben abgepumpt, und die Oma hat ihr die Flasche gegeben.


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Also ich bin sehr froh, dass ich im ersten Jahr aufgrund des Elterngeldes zu Hause bleiben konnte. Ich habe dieses Jahr sehr genossen. Und ohne Elterngeld hätte ich es mir nicht leisten können.
    Mein kleiner ist jetzt fast 14 Monate und seit ca. 3 Wochen arbeite ich wieder. Und bin super froh. Und stille immer noch. Allerdings isst er in der "fremdbetreuten" Zeit ganz normal.

    Eins kommt doch ganz gut raus: Es herrscht Fachkräftemangel und da werden wir Frauen (wieder) gebraucht. Und deshalb werden entprechende Gesetze gemacht. (vgl. auch Absetzbarkeit von KInderbetreuungskosten).

    Nicht zu wissen, was man will ist schlimm, schlimmer noch ist jedoch nicht zu wissen was man nicht will.
    (Ich hoffe, das ist kein Zitat)

  • Hallo,
    warum ist das denn überhaupt von Bedeutung ob das den Kindern was nützt (egal woran man das festmachen möchte). Mir scheint es schön für die Eltern zu sein und den Kindern auch Freude zu bringen das reicht doch. Eltern sind schließlich auch Menschen.


    Und wie sagten deutsche Männer die in Schweden leben, in einem Fernsehfilm: Hier kann ich mit anderen Männern oder Familien zusammensitzen und das Thema ist nicht der Beruf sondern die Kinder. Das allein wäre schon ein riesen positiver Schritt in Sachen Humanisierung. Unmessbar mit Erhebungen an "Berufserfolg", wie heißt das in der Kreditkartenwerbung: unbezahlbar.


    Grüße,
    Grünschnabel

  • Hi babbedeckel,


    Zitat

    Wo bleibt da der Mensch als fühlendes Geschöpf? Das würde mich weitaus mehr interessieren als die Leistungsfähigkeit in der Arbeitswelt.


    sehe das wie Karin.


    Ich weiß von meiner Ex, deren Schwester in Spanien lebt und dort ihr Kinde bereits nach dem 1. Lebensjahr in den Kiga kam. Habe mir sagen lassen, dass das dort so üblich ist.


    Da bin ich absolut dagegen.


    Ich finde, dass die Kinder ein Elternteil bis zum 3. Lebensjahr zu Hause haben sollten. Dies kann ja manchmal durch Job-Sharing möglich gemacht werden. Ist vielleicht das andere Extrem dazu.


    Denke eben, dass die Gefühlswelt eine Tagesmutter den Kindern in aller Regel nicht geben kann.


    Habe hier in Deutschland auch schon persönlich erlebt, dass eine Bekannte -eine Tagesmutter- ein Kind von gerade mal 6 Monate zur Betreuung bekam, damit die Mutter in dem Fall ihre berufliche Karriere nicht preisgeben muss.
    Finde ich einfach unzumutbar.
    Kann ja sein, dass diese Mutter nicht anders konnte, da sie womöglich allein erziehend und ihren Job als Existenzgrundlage benötigt.
    Aber prinzipiell bin ich gegen Lösungen.


    Gruß, Claudius

  • Ich finde auch, daß man - wenn es irgendwie finanziell möglich ist- in den 1. drei Jahren zu Hause bleiben sollte.


    Die Prägezeit der Kinder ist - im Gegensatz zu Hunden - vergleichsweise lang. ICH persönlich möchte nicht, daß mein Kind von fremden Personen Werte vermittelt bekommt, die womöglich so gar nicht teile.


    Wenn ich jetzt die Schabracken in dem Kindergarten sehe.. holla holla... die hätten aber in den ersten 3 Jahren nicht auf 1 Meter an mein Kind rangedurft.


    Im übrigen habe ich als Scheidungskind, dessen Mutter arbeiten MUSSTE, weil mein Vater ein "Desateur" war immer die Kinder beneidet, deren Mütter zu Hause waren nach der Schule. Immer. Und ich habe mir schon als Kind geschworen: wenn du es dir irgendwie leisten kannst, bist du für dein Kind da.


    Aber auch hier ist es so:
    Fühlt die Mutter sich gut, fühlt das Kind sich gut.


    Soll also jeder machen, wie er drollig ist.


    Edith für Claudius:
    Mein Tagespflegekind war 4 Monate alt, als er zu mir kam (1 Woche jünger als mein Zwerg). Die Mutter musste arbeiten, da der Laden so klein war, daß er die Stelle hätte anders besetzen MÜSSEN, damit er nicht pleite geht. Sie musste also an die Zukunft denken)

  • Was sind denn Eurer Meinung nach negative Auswirkungen auf Kinder, die nicht die ersten3 Jahre von einem Elternteil betreut werden, die sich möglicherweise ins Erwachsenenleben hineinziehen? Jetzt mal ohne den Aspekt "Scheidungskind"

    Einmal editiert, zuletzt von Pritzi ()

  • Dann habe ich Dich also auch beneidet ;)


    Ich war FAST wie Deine Freundin in der Familie meiner Freundin. FAST. Auch sie hat sehr oft bei uns geschlafen.


    Ich war echt so eine richtige mistige Oberzicke in der Pubertät und obercool. Aber trotzdem hab ich es vermisst.


    Mein Zwerg hier geht in einen privaten Kindergarten. Die vertreten schon in etwa meine Werte.
    Aber die Kinder aus dem öffentlichen Kindergarten (2 wohnen bei uns in der Straße) haben innerhalb von 3 Wochen nach Kindergartenantritt alles verloren, wofür die Mütter 3 Jahre lang sich Flusen geredet hatten.


    Wenn ich mir vorstelle, daß Spatzl da mit 1 oder 2 hingegangen wäre..


    Ich bin old-fashioned.
    Wenn man arbeiten MUSS ist das eine ganz andere Sache.


    Aber wenn ich nur arbeite, um mir einen 3. oder 4. Urlaub leisten zu können oder um die gleiche Tasche zu haben wie Frau Meyer, dann muss ich sagen: HOPP oder TOPP.
    Nicht Kinder in die Welt setzen und dann an andere Leute abschieben.

  • Was passiert denn großartiges im Gehirn/der Seele/dem Körper eines Kindes in der Nacht zu seinem dritten Geburtstag, dass man auf jeden Fall genau drei Jahre zuhause bleiben sollte? Warum nicht genau 4 Jahre oder genau eineinhalb Jahre? Hängt es mit der Entwicklung zusammen?


    Ich kenne Dreijährige, die kaum fünf Sätze reden, und dreijährige, die schon alle Buchstaben kennen. Es gibt Dreijährige, die seit einem Jahr zuverlässig aufs Klo gehen und andere, die auch tagsüber noch in Windeln pieseln. Es gibt Dreijährige, die sich an jedem Supermarktregal noch einen Trotzanfall bieten, solche, die andere Kinder beißen, und solche, die überhaupt gar nicht bockig sind. Ich kenne Dreijährige, die ohne mit der Wimper zu zucken bei den Nachbarskindern übernachten und solche, die sich noch nicht mal trauen, eine halbe Stunde bei den Nachbarskindern zu spielen.


    Alles normal.


    Aber vergessen wir nicht: ALLE Kinder sollten erst an ihrem dritten Geburtstag in eine Kindertageseinrichtung gehen.


    Tut mir leid, der Sinn erschließt sich mir nicht :frag

  • Hi Alles ist möglich,


    Zitat

    Mein Tagespflegekind war 4 Monate alt, als er zu mir kam (1 Woche jünger als mein Zwerg). Die Mutter musste arbeiten, da der Laden so klein war, daß er die Stelle hätte anders besetzen MÜSSEN, damit er nicht pleite geht. Sie musste also an die Zukunft denken)


    Den Fall habe ich ja ausgegrenzt, wo es finanziell bzw. die Zukunft der Familie nicht erlaubt...


    Zitat

    Bei uns wars so, dass unsere Mutter immer zuhause war, wenn wir von der Schule kamen. Für mich war das damals selbstverständlich, inzwischen denke ich aber WIE schön das doch war.


    Genau diesen Gedanken sprach ich zu meiner Ex als wir noch zusammen waren, dass ich darauf schauen möchte, dass die Kinder einen sicheren Hafen anfahren können, und ich/wir als Bezugsperson die ersten sind, die fragen können "Wie war dein Tag heute in der Schule" oder ich dem Kind gleich ansehen kann, wenn etwas nicht stimmt, vielmehr wenn es strahlend über alle Backen zurück kommt...


    Grüße, Claudius

  • Zitat

    Original von Claudius
    Den Fall habe ich ja ausgegrenzt, wo es finanziell bzw. die Zukunft der Familie nicht erlaubt...


    Und sind die Auswirkungen auf das Kind dann anders?

  • ... wenn die Betreuung wenigstens gut wären... aber ich erlebe das auch so, dass da viele Defizite sind. Wie soll denn eine gute Betreuung gehen, bei einem Dutzend Kinder( 7 Monate bis 6 Jahre), davon 4 ganz Kleine und eine ausgebildete Erzieherin und eine Praktikantin? Oft ist nur eine da. da geht mein Schatz nicht hin!
    In dem andern KiGa muss ich sehen, wie das wird, da ist ein Elternverein dahinter. Aber ich möchte meine Kleine auch nicht den ganzen Tag weggeben. Ich erziehe sie auch lieber selber. Wir werden versuchen stundenweise am Vormittag in die Krippe zu gehen. Sie soll Kinder um sich haben aber eben nicht "aufbewahrt" werden.
    Ich brauche diese Stunden, die die Kleine dann in der Krippe ist, damit ich mir eine berufliche Existenz wieder aufbauen kann. Klappt das nicht in der Krippe nehme ich sie sofort wieder raus.


    edit: so unterschiedlich, wie die Kinder sind, so starr sind in D die Betreuungsangebote. Und oft so rar, oder so fürchterlich teuer... Oft erlebe ich das so, dass nicht zu erst an das Kind gedacht wird, sondern daran, was für die Eltern nötig ist. Mich regt es auf, dass man den Eindruck haben kann, dass sich nur noch halbwegs gut betuchte überhaupt leisten können zu Hause zu bleiben. Viele und gard AE`s kämpfen doch wie verrückt darum überhaupt nur das notwendigste zusammen zu scharren. Und sie müssen nehmen was es gibt, während die anderen an ihnen vorbeiziehen und höchstens bedauernd herabschauen auf die armen Kinder von AE`s.


    Für Kinder schädlich ist permanente Existenzangst der Bezugspersonen. Da ist es wurscht, ob diese daheim sind oder nicht.
    Sichere Häfen können m.E. so unterschiedlich sein, wie die Menschen, die da "einlaufen".

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

    Einmal editiert, zuletzt von Loewenherz ()

  • Schade, dass man bei einigen nicht wissen darf, ob sie in den alten oder neuen BuLändern wohnen. Aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass die Gegner einer frühen Betreuung "Wessis" sind und in ihrer Kindheit durch das dort gängige Familienbild geprägt wurden.


    Die Betreuungsleistung in unseren Kitas empfinde ich als durchgehend gut. Manche heben sich sehr positiv hervor, aber richtig schlecht habe ich noch nicht erlebt. Es liegt sicherlich auch mit am vom Kutlusministerium wieder erstellten Bildungsauftrag für die Kindergärten. Das ist aber keine neue Erfindung, sondern gab's in der DDR schon.


    Das Vorurteil über die ständig wechselnden Betreuer und Schimpfwörter bringende Kinder von sog. Asozialen kann ich überhaupt nicht bestätigen. Gerade in der Krippe wurde bei meinen beiden immer darauf geachtet, dass mindestens eine Erzieherin als feste Bezugsperson dauerhaft in der Gruppe war. Es waren aber immer zwei und das hat auch prima geklappt. Als meine Jungs dann innerhalb der Krippe mit einem Jahr in die nächsthöhere Gruppe wechselten, ging eine Erzieherin mit in die neue Gruppe, sodass eine feste bekannte Person als Ansprechpartner vorhanden war.


    Ich sehe die frühe Unterbringung in einer Kita nur vorteilhaft. Es entfällt komplett die Heulphase in den ersten Wochen, da die Kinder es nicht anders kennen. Die Kinder haben von Anfang an Kontakt zueinander, was man selber per Spielplatz und Krabbelgruppe einmal die Woche gar nicht leisten kann. De Sprachförderung ist vielfältiger, weil jeder Mensch eine andere Stimmlage und Aussprache hat. Defizite werden vom geschulten Personal schneller erkannt. Was Eltern als süß und niedlich abtun, z.B. falsche Aussprache von Wörtern, deuten Erzieher häufig richtig als Hörfehler o.ä. Ich habe das selbst erlebt. Selbst der Kinderarzt kann es in der Kürze der Untersuchungszeit nicht richtig deuten.
    Ein unschlagbarer Vorteil ist der Herdentrieb gepaart mit Futterneid. Ich habe meine Jungs nie als mäkelig erlebt. Schon damit der Nachbar nicht zu viel bekommt, wird neues Gemüse etc. probiert.


    Die Förderung der Kinder erfolgt hier altersgerecht und individuell. Es gibt jeden Tag mindestens ein Angebot. Wenn Kinder das Angebot mehrere Tage hintereinander nicht wahrnehmen, werden sie motiviert. Kinder, die mit der Schere noch nicht gut umgehen können, bekommen Bastelarbeiten, gestalten Fensterschmuck etc. Andere dürfen malen...etc. pp.


    Ich habe mit meinen Jungs umzugsbedingt mehrere Kitas durch und ich kann von keiner sagen, dass die Kinder dort nur aufbewahrt wurden. Schimpfwörter lernen sie in einer kirchlichen Einrichtung genauso wie in einer städtischen. Und wenn sie es im Kiga nicht mitbekommen, schleppen sie spätestens in der Grundschule die ersten Wörter an (und stehen dort oft als Außenseiter da, weil sie kein eigenes cooles Wort können).


    Ich verstehe nach wie vor nicht, was Kinder von einer Mutter haben können, die den ganzen Tag über Jahre zu Hause hockt, keine Gespräche mehr auf ihrem (Erwachsenen-)Niveau führt, nur noch Breichen kocht und mit Schlabberjeans und T-Shirt herumrennt. Eine Mutter, die sich aufopfert für ihre Kinder und kein eigenes Leben mehr hat - kann die ein Vorbild für Kinder sein? Wie kann sie vermitteln, dass man auch mal an sich denken darf? Wie vermittelt man als Nur-Hausfrau den Stolz auf selbstverdientes Geld?


    Besser als 3 Jahre Kinderzeit fände ich, wenn Mütter nach und nach wieder in ihren Job einsteigen könnten, also beginnend mit wenigen Stunden, Teilzeit, 75% bis zur Vollzeit. Parallel dazu der Ausbau der Betreuung des Kindes und der Abbau des Betreuungsunterhaltes.


    Übrigens: ich hätte es ziemlich blöd gefunden, wenn meine Mutter immer zu Hause gewesen wäre, wenn ich aus der Schule komme. So eine Stunde oder zwei alleine zu Hause fand ich immermal schön. Ich konnte in Ruhe Musik hören oder fernsehen (falls was kam) oder einfach für mich sein, ohne dass mich jemand hetzt mit Hausaufgaben machen, aufräumen etc. pp. Es lag maximal ein Zettel da, dass ich den Müll runterbringen soll. Und das musste dann nicht sofort geschehen. Ich durfte selber verantworten, wann ich es mache. Ich fand das toll.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)